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Veröffentlicht am 24.07.2020

Die Anfänge des Radios – geschichtlich spannend verpackt

Radio Girls
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London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Kanadierin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. ...

London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Kanadierin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit?

Es ist wirklich super interessant, einen Einblick in die Anfänge der BBC zu erhalten. Ich mag Bücher, die auf echten Personen beruhen. Hilda Metheson z.B. war die erste Gesprächsleiterin und Hörfunkproduzentin bei der BBC und eine sehr interessante Frau. Die politische Verschwörung, die Hilda und Maisie aufdecken ist spannend (Stichwort: Siemens und Nestlé). Das Frauenbild damals war schon sehr „speziell“ und daher war es sicher auch etwas Herausragendes, dass Hilda so erfolgreich war in ihrem Job. Und nicht verwunderlich, dass sie mit ihren wirtschaftlichen und politischen Radiogesprächen nicht immer auf Verständnis (vor allem in der männerdominierten Welt) stieß.

Schön ist es auch, Maisie in ihrer Entwicklung vom verhuschten, grauen Mäuschen zu einer politisch engagierten, selbstbewussten Frau zu begleiten. Diese „Verwandlung“ ist der Autorin sehr gut geglückt – nicht übertrieben und unrealistisch, sondern nachvollziehbar. Ich mag Maisies Humor und ihre Schlagfertigkeit und ihr Mut beeindruckt.

Das Buch hatte für mich persönlich ein paar Längen und war – trotz der insgesamt spannenden und interessanten Themen – nicht richtig fesselnd (wobei ich nicht genau sagen kann, warum ich das so empfand), weswegen ich nicht die vollen 5 Punkte vergebe.

Dennoch für alle, die Bücher mit geschichtlichem Hintergrund mögen oder sich auch einfach für Radio/Rundfunk oder starke Frauen auf dem Weg zur Emanzipation interessieren, sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Rasant, achtionreich, humorvoll - 2.080 Seiten pralle Fantasy

Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik im Schuber
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Dieses Fantasywerk hat es wirklich in sich. Vier Bücher mit je drei Teilen machen zusammen 2.080 Seiten rasantes Lesevergnügen.
Zum Inhalt verweise ich auf meinen Blog – dort findet ihr auch eine umfangreiche ...

Dieses Fantasywerk hat es wirklich in sich. Vier Bücher mit je drei Teilen machen zusammen 2.080 Seiten rasantes Lesevergnügen.
Zum Inhalt verweise ich auf meinen Blog – dort findet ihr auch eine umfangreiche Leseprobe. Alle vier Bücher sind untrennbar miteinander verbunden und können nur als Ganzes gelesen werden. Sie bauen aufeinander auf und zwar nahtlos. Daher werde ich hier auch das Gesamtwerk beurteilen und nicht jedes der vier Einzelbände für sich.

Anfangs hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Es gab so viele neue Begriffe (Sigil, Mentigloben, Lichtkämpfer, Schattenkämpfer, diverse Zauberbegriffe,...) und viele Namen und zudem musste ich mich auch erst an diese neue Welt gewöhnen. Was mich zunächst auch ein bisschen befremdet hat, ist die Tatsache, dass hier so bekannte Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci, Johanna von Orléans, Albert Einstein, Thomas Edison, Kleopatra und Jules Verne eine große Rolle spielen. Doch mit der Zeit fand ich es völlig okay.

Richtig begeistert war ich von dem vielen Witz und Humor, der in dieser Geschichte steckt. Ich musste oft lachen über die Sprüche zwischen Jen und Alex. Überhaupt hat der Autor hier kein bierernstes, dunkles Werk verfasst, sondern ein rasantes, lebendiges, teils sehr lustiges und dennoch bemerkenswertes Fantasyerlebnis mit vielen Wendungen und Überraschungen.

Die vielen Kämpfe zwischen Gut und Böse waren mir manchmal ein bisschen zu viel, weil immer ähnlich. Dennoch gefallen mir die Ideen, die Umsetzung und die Art, wie sich im Verlauf der Geschichte alles zusammenfügt sehr gut. Auch der lockere, super zu lesende Schreibstil trägt seinen Teil dazu bei. Es handelt sich um eine unterhaltsame, humorvolle und sehr durchdachte Story, die einfach Spaß macht.

Alles in allem kann ich die Schattenchronik mit ein paar wenigen kleinen Abstrichen wirklich allen Freunden des Fantasy-Genres empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Ein Hof in der Lüneburger Heide, Alpakas, ein Bernhardiner, ein paar nette Menschen und eine Liebe, die erst noch gefunden werden muss

Mein kleiner Apfelhof zum Glück
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Ein zuckersüßer Liebesroman zum Wohlfühlen. Mit noch süßeren Alpakas, in die man sich einfach verlieben muss.

Emmas Beziehung geht in die Brüche und dann verliert sie auch noch ihren Job. Sie muss raus ...

Ein zuckersüßer Liebesroman zum Wohlfühlen. Mit noch süßeren Alpakas, in die man sich einfach verlieben muss.

Emmas Beziehung geht in die Brüche und dann verliert sie auch noch ihren Job. Sie muss raus aus dieser unglücklichen Umgebung und besucht kurzerhand ihre Oma Luise auf deren Hof in der Lüneburger Heide. Dort trifft sie nicht nur auf die lieb gewonnenen Menschen aus ihrer Kindheit, auf Radetzky, den Bernhardiner von Oma Luise und auf eine kleine Herde Alpakas, sondern auch auf Tierarzt Lukas. Der ist in Emma´s Augen einfach nur ein nerviger, unsympathischer Mensch, mit dem sie am liebsten gar nichts zu tun haben möchte. Doch mit der Zeit ändert sich nicht nur Emma´s Leben grundsätzlich, sondern auch ihre Einstellung Lukas gegenüber.

Dieser Liebesroman ist wirklich schnuckelig. Der lockere, leichte Schreibstil, die wunderschön und detailreich beschriebene Gegend, die Charaktere, die einem direkt ins Herz wachsen und die Tiere (Bernhardiner Radetzky und die Alpakas - in alle diese vierbeinigen liebenswerten Geschöpfe habe ich mich wirklich verliebt) - das alles macht aus diesem Buch eine Wohlfühl-Liebesgeschichte. Die Story selbst ist vorhersehbar und damit nicht wirklich spannend, dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Für zwischendurch eine wunderbar entspannende Lektüre mit - wie gesagt - Wohlfühlfaktor.

Von mir gibt es für diese nette, sympathische Lektüre 4 von 5 Sterne - ich mag das Buch.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Die gelungene Fortsetzung des achtsamen Mordens – perfekt mit kleinen Abstrichen

Das Kind in mir will achtsam morden
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Björn Diemel hat den stressigen Anwalts-Job gekündigt, sich selbstständig gemacht und lebt nun getrennt von seiner Ehefrau entspannt in seiner Wohnung über dem eigenen Kindergarten. Er genießt die Zeit, ...

Björn Diemel hat den stressigen Anwalts-Job gekündigt, sich selbstständig gemacht und lebt nun getrennt von seiner Ehefrau entspannt in seiner Wohnung über dem eigenen Kindergarten. Er genießt die Zeit, die er mit seiner Tochter verbringt und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans an, weil er den Chef des einen ermordet und den des anderen im Keller des Kindergartens eingekerkert hat. Dennoch ist er nicht ganz glücklich. Er hat der Gewalt abgeschworen, rastet aber trotzdem immer mal wieder wegen Kleinigkeiten aus. Sein Therapeut Joschka Breitner zeigt ihm, woran das liegt: an Björns innerem Kind!

Band 1 dieser Reihe durfte ich als Hörbuch genießen und war schlicht hin und weg! Ein grandios gelesenes, zum Brüllen komisches Buch war das. Umso mehr habe ich mich auf den 2. Teil gefreut und war mächtig gespannt, ob dieses auch nur annähernd an Teil 1 anknüpfen kann.

Zu allererst ist es schon mal super, dass alle Altbekannten von Teil 1 auch hier wieder mit am Start sind. Die Geschichte geht also wirklich fast nahtlos da weiter, wo "Achtsam morden" geendet hat. Es startet direkt mit einem Mord aus Versehen, der einfach wieder einmal super witzig ist. Ich weiß, Mord und witzig in einem Satz zu erwähnen ist schon etwas seltsam. Aber so ist es einfach.

Björn Diemel möchte aber nicht mehr morden. Er hat der Gewalt abgeschworen. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man in dem Milieu zugange ist, wie er. Hier geht es um Mafia, um organisiertes Verbrechen. Mit Hilfe seines Therapeuten Joschka Breitner sucht er einen Weg, in dem er sich mit seinem inneren Kind auseinandersetzt.

Auch hier ist diese Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich zwar super witzig in Szene gesetzt, aber dennoch auch irgendwie lehrreich. Man kann auch für sich selbst das eine oder andere herausziehen, das irgendwie Sinn macht. So ging es mir in Teil 1, wo es um Achtsamkeit ging, auch schon. Dennoch liegt mir in diesem Buch das Augenmerk zu stark auf dem Inneren Kind. Ich habe schon die Augenbrauen genervt angehoben, wenn dieser Ausdruck zum X-ten Mal im Buch vorkam. Das war für mich ein Stück zu viel.

Die Geschichte selbst ist aber einfach mal wieder genial und mit viel Wortwitz und einer großen Portion schriftstellerischem Können gesegnet. Tränen gelacht habe ich bei der Szene, als Björn und Sascha (der Leiter seines Kindergartens) im Keller bei Kurt (Mafia) die beiden Toten entdecken und darüber sprechen, wie das zustande kam. Denn die beiden sind nicht einfach nur tot, sondern auch in kunstvoller Pose an den Tisch geklebt. Großes Kino! Überhaupt, die Einfälle sind so fantasievoll und durchdacht und kommen so leichtfüßig daher. Es ist einfach ein Vergnügen, hiervon Teil zu sein.

Wäre das Innere Kind nicht ganz so extrem im Vordergrund und immer wieder viel zu präsent im Buch, so dass es für meinen Geschmack schon ziemlich nervigen Charakter hatte, hätte ich gerne 5 von 5 Sternen vergeben. So sind es "nur" 4 Sterne. Aber nichtsdestotrotz ein wirklich urkomisches, durchdachtes Buch, das mir viel Spaß gebracht hat. Und im Ernst: ich warte sehnsüchtig auf die Verfilmung der beiden Bücher. Als Hauptdarsteller Björn Diemel hätte ich dann aber bitte gern Matthias Matschke (den Sprecher vom Hörbuch). Ihn hatte ich beim Lesen die ganze Zeit vor meinem geistigen Auge.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein gelungener Auftakt zu einer Familiensaga voller unterschiedlicher und doch ähnlicher Charaktere

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Binz/Rügen und Berlin in den 1920er Jahren. Eine aufstrebende Hotelier-Familie. Düstere Geheimnisse. Ein Prostituierten- und Drogenring. Eine Familie, die teilweise über Leichen geht, um zu erreichen, ...

Binz/Rügen und Berlin in den 1920er Jahren. Eine aufstrebende Hotelier-Familie. Düstere Geheimnisse. Ein Prostituierten- und Drogenring. Eine Familie, die teilweise über Leichen geht, um zu erreichen, was sie will. Aber auch eine Familie mit viel Gefühl und noch mehr Unsicherheiten. Das ist - ganz kurz auf den Punkt gebracht - der Auftakt zu dieser Familiensaga.

Zum Klappentext: Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken.

Das erst Fünftel war ein bisschen verwirrend, da es in diesem Buch um viele Einzelpersonen geht und jede hier mit ihrer Geschichte aufwartet. Da den Durchblick zu behalten, war anfangs nicht ganz leicht und ich fragte mich auch, wo das hinführt.

So nach und nach jedoch war ich völlig drin in dieser Geschichte. Hier überwiegt tatsächlich der Anteil an Charakteren, die ich persönlich überhaupt nicht mag: Egoisten, skrupellose Geschäftsmänner, Zuhälter, gefühlskalte Karrieristen, schwache Emporkömmlinge ohne Rückgrat und naive, verwöhnte Gören. Dennoch hat mich das Buch und die Geschichten all dieser einzelnen Protagonisten in seinen Bann gezogen. Es ist teilweise voraussehbar, ja, aber dennoch auch einfach fesselnd. Ich konnte mich über einzelne Personen wirklich mächtig aufregen, während ich mit anderen großes Mitleid hatte. Auch fand ich die Hauptperson, Bernadette von Plesow, sehr spannend. Anfangs habe ich sie verachtet, aber auch bewundert. Später dann war sie mir einfach nur sympathisch - wenn auch mit Beigeschmack. Ihre drei Kinder haben in mir alle die unterschiedlichsten Gefühle ausgelöst, gern auch mal wechselnd. Nicht ganz klar ist mir, warum der wegen Totschlags unschuldig verurteilte Klaus Denker in diesem Buch vorkommt. Er hat so gar nichts mit der Geschichte zu tun, auch wenn ich seine Rolle sehr gut fand und durchaus Verständnis für ihn habe. Eventuell kommt das aber noch in den nächsten Bänden. Ich mag Bücher, die in mir diese unterschiedlichen Gefühle wecken und ich werde diese Familiengeschichte auf jeden Fall weiterverfolgen.

Für mich eine durchaus gelungene, unterhaltsame Familiensaga, die Lust auf me(e)(h)r macht. Wegen des eher schleppenden, verwirrenden Anfangs 1 Stern Abzug, aber immer noch tolle 4 von 4 Sternen.

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