Cover-Bild Die Frauen von Richmond Castle
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 31.01.2020
  • ISBN: 9783548060835
Tracy Rees

Die Frauen von Richmond Castle

Elfriede Peschel (Übersetzer)

Ein bewegender Roman über Familie und Vergebung

England in den 20ern: In ihrem Townhouse in Richmond sind Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, und ihre Familie glücklich  - zumindest an der Oberfläche. Aber als Blue die junge, mittellose Delphine aufnimmt, um diese vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu schützen, gerät Blues Familie ins Wanken. Die junge Frau erobert Blues Herz im Sturm, sie werden enge Freundinnen. Doch Delphine sorgt unbeabsichtigt dafür, dass ein gut gehütetes Geheimnis der Familie ans Licht kommt. Ist die Freundschaft der beiden unterschiedlichen Frauen stark genug für die Wahrheit?

"Tracy Rees ist die herausragendste Autorin historischer Romane." Lucinda Riley

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2022

Frauenroman mit historischem Setting

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Blues größter Wunsch ist es Schriftstellerin zu werden und daher ist ein 6-monatiges Praktikum bei einer Zeitung die ideale Gelegenheit für sie. Doch ihr Vater würde sie am liebsten verheiratet wissen ...

Blues größter Wunsch ist es Schriftstellerin zu werden und daher ist ein 6-monatiges Praktikum bei einer Zeitung die ideale Gelegenheit für sie. Doch ihr Vater würde sie am liebsten verheiratet wissen und macht daher zu ihrem Geburtstag einen Aufruf der ihr gar nicht gefällt. Kurz darauf macht Blue Bekanntschaft mit Delphine, die auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann ist. Kurzerhand wird diese mit offenen Armen in Blues Familie willkommen geheißen. Doch die Angst vor ihrem Mann sitzt ihr weiterhin im Nacken. Und auch in Blues Familie droht ein Familiengeheimnis ans Licht zu kommen….

Die Geschichte spielt in den 20er Jahren in England und die Autorin schafft es mit ihrem Sprachstil perfekt einen in diese Zeit zu versetzen. Auch wenn es eher ein Frauenroman ist, hat mir dieses historische Setting doch sehr gut gefallen.

Auch der Buchtitel passt perfekt, da hier neben Blue vor allem ihre Stiefmutter Midge und ihre neugewonnene Freundin Delphine im Mittelpunkt stehen und ihre Geschichten abwechselnd erzählt werden. Während Blue sich ihren Traum von der Schriftstellerei erfüllen möchte und sich mit dem ein oder anderen Verehrer trifft, erzählt die Geschichte rund um Delphine wie sie versucht von ihrem gewalttätigen Ehemann weg zu kommen um sich ein neues Leben aufzubauen. Und Midge ist von Selbstzweifeln geplagt, da sie denkt ihrem Ehemann nicht zu genügen und sich mit seiner ersten verstorbenen Ehefrau vergleicht.

Gerade diese unterschiedlichen Frauenfiguren und Schicksale machen dieses Buch so unterhaltsam, spannend und interessant. Es ist schön zu lesen wie die Frauen miteinander agieren und zusammen halten.

Wer Romane im Stil von Jane Austen mag, wird sicher auch Freude an den Geschichten von Tracy Rees finden.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Hatte mehr erwartet

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England in den 1920er Jahren: Die junge Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, erhält die Chance, für sechs Monate in der Redaktion der örtlichen Zeitung zu arbeiten, ihr Traum geht zumindest für eine ...

England in den 1920er Jahren: Die junge Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, erhält die Chance, für sechs Monate in der Redaktion der örtlichen Zeitung zu arbeiten, ihr Traum geht zumindest für eine begrenzte Zeit in Erfüllung. Zur selben Zeit rettet sie eine junge Frau vor dem Ertrinken und bietet ihr anschließend an, ihr zur Seite zu stehen, als sie erfährt, dass Delphine auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann ist. Die beiden Frauen freunden sich an, und für Delphine scheint sich endlich eine glückliche Wendung zu ergeben. Doch auch das scheinbar glückliche Leben von Blues Familie ist sehr fragil...

Tracy Rees hat einen angenehmen Schreibstil, sehr schnell gelingt es der Autorin, die Leserin in die Geschichte hineinzuziehen. Dabei wickelt sie die Erzählung abwechselnd aus der Sicht der Protagonistinnen ab und gibt so Einblicke in die Gedankenwelt von Delphine, Blue und Midge, Blues Stiefmutter. Allerdings gelang es mir nicht immer, die Motive der Frauen nachzuvollziehen. Der zeitliche Rahmen ist mit den Goldenen Zwanzigern interessant gewählt, allerdings hätte ich gern etwas mehr Hintergrund gehabt. Ich würde das Buch weniger in die Rubrik „Historischer Roman“ als vielmehr „Frauenroman“ einordnen.

So ist die Geschichte ganz nett zu lesen, aber so wirklich beeindrucken konnte sie mich nicht. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen und kann das Buch nur verhalten weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Nicht nur Frauenschicksale

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„...Du solltest dich in der Welt behaupten. Was hältst du davon, selbst eine Familie zu gründen? Kommas und Absätze werden dich nachts nicht wärmen...“

Wir schreiben das Jahr 1925. Ishbel Christina Camberwell, ...

„...Du solltest dich in der Welt behaupten. Was hältst du davon, selbst eine Familie zu gründen? Kommas und Absätze werden dich nachts nicht wärmen...“

Wir schreiben das Jahr 1925. Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, feiert auf Richmond Castle in England ihren 21. Geburtstag. Die Klatschpresse interessiert in erster Linie, wer Blues zukünftiger Ehemann wird. Doch die junge Frau hat andere Ambitionen. Sie möchte Schriftstellerin werden. Wie das Eingangszitat zeigt, ist nicht jeder überzeugt, dass dies eine gute Idee ist.
Nachdem genügend Alkohol geflossen ist, hält Kenneth, Blues Vater, eine Rede. Er verkündet, dass sich jeder junge Man im kommenden Jahr um Blue bewerben kann,
wenn er es schafft, ihr einen Brief zu schreiben und sie zu inspirieren. Er ahnt nicht, was er damit auslöst.
Die Autorin hat einen vielseitigen historischen Gesellschaftsroman geschrieben. Sie gewährt mir tiefe Einblicke in Blues Familienstruktur und bindet gleichzeitig gesellschaftliche Ereignisse mit ein.
Das eine Jahr, dass ich Blue begleiten darf, ist gespickt mit brisanten Ereignisse. Das geht schon damit los, dass Blue bei einem Ausflug auf eine junge Frau trifft und diese nach einem Missgeschick zu sich einlädt. Delphine ist vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen. Außerdem eröffnet sich für Blue kurzfristig eine berufliche Perspektive. Und dann wird ein lang gehütetes Geheimnis offenbar, dass die Familie ein schweres Fahrwasser stürzt.
Der Schriftstil lässt sich gut gelesen. Er ist gehoben und detailgenau. Für die Darstellung der Natur verwendet die Autorin treffende Metapher:

„...In den Hecken leuchteten Beeren in dichten Trauben, über dem grünen seidigen Wasser schwebte Nebel wie hauchzarter Chiffon, so bleich wie Mistelbeeren…“

Allerdings fehlt mir ab und an etwas Spannung im Geschehen. Die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten machen dies nicht immer wett.
Positiv möchte ich hervorheben, dass mir die Autorin einen tiefen Blick in die Psyche ihrer Protagonisten gewährt. Gerade Kenneth ist ein komplizierter Charakter. Er gehört zwar zur begüterten Schicht, hat sich aber seine soziale Ader bewahrt. Dabei ging sein Leben schon durch manche Tiefen. Deutlich wird an vielen Stellen, dass die Männer gezeichnet sind von dem Erleben des Ersten Weltkriegs.
Ab und an werden fast philosophische Gedanken eingeflochten.

„...Wenn wir nie an uns zweifeln würden, […] würden wir nicht lernen, und wir würden nicht wachsen. Der Zweifel ist das Fundament wirklicher Stärke […], solange wir nicht zulassen, dass er uns beherrscht...“

Gut ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir, die Gedanken der Protagonisten nachvollziehen und verstehen zu können. Dabei ändert sich dr Schriftstil in Abhängigkeit von den redenden Personen. Sachlich, sarkastisch, humorvoll sind nur einige Worte, die darauf passen.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Ungewöhnlicher und unterhaltsamer Beginn einer Freundschaft

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Bei den Frauen, die man in diesem Roman kennenlernen kann, handelt es sich um die 21jährige, vermögende Blue (ein liebevoller Kosename für ihren eigentlichen Namen Ishbel Christina Camberwell, ihre Stiefmutter ...

Bei den Frauen, die man in diesem Roman kennenlernen kann, handelt es sich um die 21jährige, vermögende Blue (ein liebevoller Kosename für ihren eigentlichen Namen Ishbel Christina Camberwell, ihre Stiefmutter Midge, mit der sie sich sehr gut versteht und die junge mittellose Delphine, auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Ein ganzes Jahr in den 20er können wir diese 3 Engländerinnen begleiten. Beginnend mit der Feier anlässlich des 21. Geburtstages von Blue erlebt man sofort hautnah die inneren Koflikte von Blue mit. Denn nach herrschender Meinung ist es an der Zeit, endlich den potentiellen Ehemann der nun volljährig gewordene Blue kennenzulernen. Doch Blue hat ihre eigenen Vorstellungen von Ehe, vor allem aber von ihrem zukünftigen Leben: sie möchte Schriftstellerin werden. Dies zu einer Zeit, in der eine unverheiratete junge (und auch schönen und reiche Frau) einer eigenständigen Berufstätigkeit nachgehen konnte. Die Autorin lässt uns an ihren Gedanken, ihren Kämpfen und ihrem Reifen teilhaben. Jeder der drei Frauen wird in dem Roman Raum und Zeit gegeben, sie näher kennenzulernen. Darüber hinaus wird die Geschichte abwechselnd aus der jeweiligen Sicht von Blue, Midge und Delphine geschildert. Eine interessante und gelungene Romanidee, in der keiner der Frauen zu kurz kommt. Authentisch und realistisch werden Personen, deren Charakter- und Wesenszüge geschildert und es macht einfach Spaß, an ihrer Entwicklung teilhaben zu können.
Interessant, England im 20. Jahrhundert kennenlernen zu können. Allerdings hätte diese Zeit, ein wenig mehr einfließen können, um der Geschichte mehr Realitätsnähe geben zu können und beim Lesen ein gutes Zeitgefühl entwickeln zu können.
Ein flüssiger Schreibstil sorgt für angenehmen Lesegenuss und auch die gewählte Erzählweise (aus der Sicht von unterschiedlichen Personen) gefällt mir gut.
Alles in allem ein Roman, den ich gerne weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Interessante Geschichte um drei Frauen in den zwanziger Jahren

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Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet ...

Die Geschichte spielt in England in den zwanziger Jahren. Blue Camberwell lebt relativ unbekümmert mit ihrer Familie auf Richmond Castle. Ihr Vater und ihre Stiefmutter wollen sie bald gut verheiratet unter der Haube wissen. Blue ist nicht unbedingt abgeneigt, obwohl sie derzeit keinen geeigneten Kandidaten für sich findet. Außerdem fürchtet sie mit dem Eingehen einer Ehe ihr Ziel eine Schriftstellerin bzw. Journalistin zu werden, aus den Augen verlieren könnte.

Es gibt da aber auch noch Delphine, eine junge Frau, die vor ihrem gewalttätigen Mann auf der Flucht ist. Zufällig treffen Delphine und Blue in einer für Delphine brenzligen Situation aufeinander. Blue und ihre Freunde retten Delphine und nehmen sie mit nach Richmond Castle. Delphine ist aus Angst vor ihrem Mann und dem Geschehenen so verstört, dass sie kein klares Wort hervorbringt und nur einzelne Silben stottert. Für die Familie Camberwell ist klar, sie bleibt erst einmal bei ihnen und muss sich erholen.

Eine dritte Hauptperson ist Midge. Sie ist die Stiefmutter von Blue und ihrer Schwester. Alle lieben sie und sind sich einig, dass die Heirat zwischen Kenneth, der nur ein Jahr zuvor seine Frau an der spanischen Grippe verloren hatte, und Midge das Beste war, was ihnen passieren konnte. Aber auch Midge trägt eine schwere Last mit sich. Sie bekam ein Jahr nach der Hochzeit einen Sohn Percy, den alle liebten. Leider wurde Percy auf einem Spaziergang entführt und ist seitdem spurlos verschwunden.

So tragen die Hauptfiguren dieser Geschichte alle ein ordentliches Päckchen vor sich her. Das Leben der Protagonistinnen und wie sie sich weiterentwickeln, das macht einen großen Teil der Geschichte aus. Untermalt wird das Ganze von historischen Ereignissen der zwanziger Jahre, die das ganze beim Lesen sehr viel lebhafter machen. Gerade bei Delphine, die sich von einer völlig unterdrückten, verängstigten Frau zu einer Frau entwickelt, die auf einmal wieder in der Lage ist ein selbstbestimmtes Leben zu führen, geben einem die Fortschritte in ihrer Entwicklung ein gutes Gefühl beim Lesen. Das diese Veränderungen natürlich nicht immer geradlinig verlaufen und mit Dramatik, sowie Höhen und Tiefen verbunden sind, machen einen großen Teil der Spannung aus. Auch Midge, bei der man wirklich denken könnte, sie hat doch alles, werden erst im Laufe der Lektüre die persönlichen Abgründe deutlich. Hier hat man beim Lesen fast das Gefühl man müsste sie retten, damit sie nicht in ihr Unglück rennt.

Das es zum Glück für alle Protagonisten zum Schluss irgendwie gut ausgeht, befriedigte mich als Leser ungemein. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren in einigen Abschnitten unnötige Längen. Einige Episoden wurden einfach zu ausführlich und zu langatmig erzählt, hier wäre weniger mehr gewesen. Nichtsdestotrotz mir hat das Buch gefallen und ich vergebe sehr gerne vier Lesesterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von Familiengeschichten.

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