mehr Reiseführer als spannender Krimi
Comissari Jaume Soler soll einen Todesfall auf dem Friedhof Montjuic in Barcelona untersuchen. Eine Frau mittleren Alters wurde in einem halb geöffneten Grab gefunden und zunächst weis niemand um wen es ...
Comissari Jaume Soler soll einen Todesfall auf dem Friedhof Montjuic in Barcelona untersuchen. Eine Frau mittleren Alters wurde in einem halb geöffneten Grab gefunden und zunächst weis niemand um wen es sich dabei handelt. Montse, Jaumes Schwester und deren beider Mutter Ignacia stellen parallel auch Nachforschungen an, was dem Commisari so gar nicht in den Kram passt, ihm aber immerhin neue Erkenntnisse bringt.
Wer wird denn nun die entscheidenden Entdeckungen machen, um zu klären was die Frau auf dem Friedhof suchte und was sie dann zu Tode gebracht hat?
Das Cover und das Format des Buches lassen eher auf einen Reiseführer, als auf einen Krimi schließen. Nur der Titel lässt hieran keinen Zweifel.
Der Comissari Jaume Soler kommt eher behäbig und langsam rüber und so ist auch der Start in den Krimi. Er gewinnt erst langsam an Tempo und das auch eher durch die Ermittlungen der Schwester des Comissars.
Montse läuft eigentlich den ganzen Krimi über dem Bruder den Rang ab. Sie ist die interessantere und wildere Persönlichkeit und wagt viel mehr als für sie manchmal gut ist.
Getrieben wird sie von ihrer Mutter Ignacia. Von wem oder was sie allerdings getrieben wurde war mir bis zum Schluss nicht so ganz bewusst.
Jaume und sein Team, bestehend aus dem schmucken Domenech, der auch schon mal eine kurze Liason mit Montse hatte und dem eher nerdmäßig erscheinenden , unglücklich verheirateten Calderon kommen hier eher nicht so gut weg. Ihre Ermittlungen sind eher langatmig und tragen erst gegen Ende wirklich Früchte.
Was am besten beschrieben ist lässt mich wieder auf den Reiseführer zurück kommen, denn Barcelona mit seinen Highlights ist sehr gut und ausführlich beschrieben. Was es mir allerdings hin und wieder schwer gemacht hat am Krimi zu bleiben, denn hätte ich einen Reiseführer gewollt hätte ich mir einen solchen gekauft.
Am Ende des zweiten Drittel des Buches wird es mal kurz richtig spannend und ich freute mich und dachte:“ Jetzt legt er los, der Krimi“. Aber leider war es nur ein kurzes Aufflackern und ich musste wieder bis fast ganz am Ende warten bis es mich nochmals packte.
Wie gesagt, ein schönes Buch, mit vielen Beschreibungen der Stadt, aber weniger spannender Krimiauflösung als ich mir davon erhofft hatte.
Mir war es am Ende nicht so ganz rund und ich konnte nicht so recht nachvollziehen wie Soler den Tod nun aufgrund seiner Recherchen aufklären konnte.
Nett zu lesen, aber mehr nicht. Mich hat das Buch leider nicht neugierig auf mehr Fälle des Comissari Soler gemacht.