Leider eher enttäuschend
Only you – Alles beginnt in RomInhaltlich geht es um Letty und Alf, die beide aus unterschiedlichen Gründen nach Rom reisen und sich dort in einer Sprachenschule kennenlernen. Sie kommen sich näher, aber zwischen ihnen steht die jeweilige ...
Inhaltlich geht es um Letty und Alf, die beide aus unterschiedlichen Gründen nach Rom reisen und sich dort in einer Sprachenschule kennenlernen. Sie kommen sich näher, aber zwischen ihnen steht die jeweilige Vergangenheit, die sie weg von Zuhause nach Rom flüchten lassen hat und ihre Beziehung zum Scheitern bringen könnte.
Der Schreibstil der Autorin war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da sie nicht aus der Ich-Perspektive schreibt. Daran konnte ich mich aber relativ schnell gewöhnen. Ich fand es gut, dass sie sowohl aus Lettys als auch aus Alfs Sicht geschrieben hat, fand es aber etwas verwirrend, dass im letzten Viertel des Buches noch eine dritte Perspektive hinzugekommen ist.
Die Idee des Buches hat mir ganz gut gefallen und vor allem die Abschnitte, die in Rom gespielt haben, haben ein schönes Urlaubsgefühl vermittelt. Leider hat mir die Umsetzung der Idee nicht so gut gefallen und ich war etwas enttäuscht von dem Buch. Ich hätte mir gerade von den Hauptcharakteren mehr erwartet. Letty schien oft sehr naiv und irgendwie wenig tiefgründig. Auch ihre psychische Erkrankung konnte ich ihr irgendwie nicht so ganz abkaufen und ich fand es etwas zu übertrieben, wie viel Negatives sie in ihrer Vergangenheit erlebt hat. Mir hätte hier eins der negativen Ereignisse vollkommen ausgereicht, um ihre "Flucht" nach Rom zu erklären. Außerdem finde ich, dass mit dem Thema psychische Erkrankung/Suizidgedanken viel zu leichtfertig und unüberlegt umgegangen wurde.
Alf war mir anfangs sehr suspekt, da er sich sehr schnell und sehr intensiv auf Letty fixiert hat, was mir schon etwas stalkerhaft vorkam. Später wurde er mir dann etwas sympathischer, aber richtig gern mochte ich ihn trotzdem nicht.
Insgesamt fiel es mir eher schwer, mit der Geschichte und den Charakteren warm zu werden, was zum Teil auch daran lag, dass meiner Meinung nach wichtige Szenen viel zu kurz kamen, andere Szenen und Abschnitte hingegen sehr langatmig und wenig aussagekräftig waren.