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Veröffentlicht am 09.06.2020

Auf der Suche nach dem Glück

Aufgetaut
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Inhalt & Handlung:
Aufgrund des Klimawandels löst sich ein Eisblock mit ungewöhnlichem Inhalt: Steinzeitfrau Urga und Babymammut Trö waren 33.000 Jahre zusammen im Eis eingefroren und werden durch Zufall ...

Inhalt & Handlung:
Aufgrund des Klimawandels löst sich ein Eisblock mit ungewöhnlichem Inhalt: Steinzeitfrau Urga und Babymammut Trö waren 33.000 Jahre zusammen im Eis eingefroren und werden durch Zufall von der Mannschaft eines Kreuzfahrtschiffes entdeckt und an Bord genommen. Nach dem Auftauen trifft Urga auf Felix Sommer, der beruflich gesehen vom Glück nicht unbedingt verfolgt worden war, dessen elfjährige Tochter und dem Kapitän des Schiffes Øyvind Lovskar, der erst vor kurzem von seiner Frau verlassen worden war. Nachdem auch die Wissenschaft von Urgas und Trös Existenz Wind bekommen hat, und diese für Forschungszwecke gewinnen will bzw. auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück flüchten obig genannte über Indien bis nach Italien.

Schreibstil:
Das Buch ist sehr einfach geschrieben, dass man es ohne große Anstrengung sehr rasch gelesen hat. Dabei setzt David Safier in seiner gewohnt humorvollen Art auf Situationskomik, sodass man während des gesamten Romans bestens unterhalten wird.

Charaktere:
Jeder der Figuren sucht auf seine Weise seinen persönlichen Weg zum Glück: Felix Sommer – allein sein Name ist schon Programm – möchte beruflich mit der Entwicklung einer Glücks-App endlich den Durchbruch schaffen, seine Tochter Maja, die sich in ihrer forschen Art als künftige Retterin der Welt sieht, Kapitän Lovar, der von seiner Frau erst vor kurzem böse „abserviert“ worden ist und nun noch noch auf die wahre Liebe hofft, und letztlich auch Steinzeitfrau Urga, die bei dem Unterfangen, sich in der heutigen Welt zurechtzufinden, unerschütterlichen Optimismus versprüht. Auch Babymammut Trö, an dessen schräger Gedankenwelt uns David Safier teilhaben lässt, ist in seiner drolligen Art einfach zu entzückend, sodass man gar nicht anders kann, als ihn sofort ins Herz zu schließen.

Cover:
Das Cover eines Buches von David Safier ist sofort an seinem orangefarbenen Grundton als solches zu erkennen. Das Bild der im Eisblock eingeschlossenen Urga auf welchem das kleine Mammut steht wirkt witzig und sorgt auch optisch bereits von Anfang an für gute Laune!

Autor:
David Safier gilt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren, sein Markenzeichen sind extrem humorvolle Romane wie „Mieses Karma“ oder „Plötzlich Shakespeare“, welche in millionenfacher Auflage erschienen sind und auch im Ausland zu Bestsellern wurden. Auch als Drehbuchautor machte sich Safier einen Namen, so geht etwa die Serie „Nikola“ oder die Sitcom „Berlin, Berlin“ auf sein Konto. Safier verfügt über eine journalistische Ausbildung und lebt mit Familie und Hund in Bremen.

Meinung:
Dies ist ein Buch, das Humor und Gesellschaftskritik in wunderbarer Weise verknüpft: obwohl man sich ob der witzigen Beschreibungen oft vor Lachen krümmt, ist es alles andere als Klamauk, es zeigt durchaus auch Tiefe!
Seit Safiers Debütroman „Mieses Karma“ bin ich bekennender Fan seiner Bücher, so wie auch das vorliegende Buch, sprüht jedes seiner Bücher vor Ideenreichtum und Humor. Der Inhalt mag zwar ein wenig unrealistisch anmuten, aber allein der Name Safier auf dem Cover ist ein Garant für beste Unterhaltung! Auf wirklich witzige Weise wird hier die Botschaft vermittelt, das es durchaus wert ist, das Leben aus dem Blickwinkel eines anderen zu sehen.

Fazit:
Ein witziges, beschwingt-leichtes Buch mit Tiefgang!

Veröffentlicht am 01.05.2020

Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf?

Wolves – Die Jagd beginnt (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 3)
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Inhalt & Handlung:
Der pensionierte Detective Sergeant Finlay Shaw ist tot, alles deutet auf einen Suizid hin, da er zuhause in einem von innen verschlossenen Raum aufgefunden wurde, darin sind sich alle ...

Inhalt & Handlung:
Der pensionierte Detective Sergeant Finlay Shaw ist tot, alles deutet auf einen Suizid hin, da er zuhause in einem von innen verschlossenen Raum aufgefunden wurde, darin sind sich alle einig. Einzig WIlliam „Wolf“ Fawkes, den Shaw seinerzeit ausgebildet hatte, und der Shaw seither immer als Mentor und väterlichen Freund angesehen hatte, kann dieser Theorie nichts abgewinnen. Obwohl er aufgrund eigener dienstlicher Verfehlungen bereits so gut wie sicher im Gefängnis sitzt, setzt er alles daran, den Tod seines Freundes restlos aufzuklären, denn er glaubt an Mord. Hat er tatsächlich den „richtigen Riecher“ und steht der Tod Shaws tatsächlich mit einem Drogenfall in Zusammenhang, der für Finlay Shaw vor Jahren der Auslöser für eine steile berufliche Karriere war?

Schreibstil:
Daniel Cole ist als Autor kein Unbekannter in seinem Metier: in gewohnter Manier liefert er auch hier ein sehr spannendes, toll zu lesendes Werk ab, das – für einen Thriller eher ungewöhnlich – viele amüsante Elemente enthält. Man fliegt förmlich über die Seiten, weil die Geschichte einen so mitzureißen vermag. Zudem schafft es Cole in brillanter Weise, den Leser durch geschickt gesetzte, überraschende Wendungen in die Irre zu führen. Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt, sie spielt einerseits im Jahre 1979, welches das weitere Leben des Opfers in entscheidender Weise prägte, und andererseits in der Gegenwart, welche im Buch das Jahr 2016 ist.

Charaktere:
Die zentrale Figur in diesem Band ist Wolf Fawkes: er ist sehr umstritten, denn in den Vorgängerbänden bewegte er sich weit jenseits der Legalität, in diesem Band jedoch besticht er durch seine unglaubliche Loyalität gegenüber seinem verstorbenen Freund. Verbissen setzt er alles daran, die einhellige Meinung aller Lügen zu strafen und zu beweisen, dass sich Shaw nicht selbst getötet hat, was ihn unglaublich sympathisch macht.

Cover:
Das Cover mit der Detailansicht eines Wolfgesichtes ist ein echter Eye-Catcher, man wird durch den bohrenden Blick des Tieres regelrecht hypnotisiert!

Autor:
Daniel Cole wurde 1983 geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, hat er als Sanitäter, Tierschützer und Seeretter gearbeitet. Cole lebt in Bournemouth in Südengland. Seine Romane sind mittlerweile in 35 Ländern erschienen.

Meinung:
Nach „Ragdoll – Dein letzter Tag und „Hangman – Das Spiel des Mörders“ ist dies der dritte Band einer Thrillerreihe rund um William Fawkes, Emily Baxter, Christian Bellamy und Alex Edmunds. Man sollte sich tatsächlich die Mühe machen, beim Lesen der Bände chronologisch vorzugehen, denn obwohl die drei Bücher unterschiedliche Fälle zum Inhalt haben, bauen sie doch aufeinander auf und beziehen sich aufeinander. Obwohl ich die Vorgängerbücher gelesen hatte, konnte ich mich nur noch in groben Zügen an deren genauen Inhalt erinnern, was mir am Anfang dieses Buches echte Schwierigkeiten bereitete, den guten Einstieg in die Geschichte zu finden. Um dieses Buch wirklich zu 100% zu verstehen, wäre es nötig, die Vorgängerbände knapp aufeinanderfolgend zu lesen, andernfalls läuft man Gefahr, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen nicht zu verstehen, denn gerade dieser Band ist sehr vielschichtig aufgebaut. Ein weiterer Punkt, sich beim Lesen an die Reihenfolge zu halten ist der, dass in den Folgebänden viel über die Lösung der Vorgängerfälle verraten wird und somit den Lesegenuss schmälern wird, da sie diesen spoilern.

Persönliche Kritikpunkte:
Aufgrund meiner massiven anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, habe ich davon abgesehen, für dieses Buch die Maximalpunkteanzahl zu vergeben.

Fazit:
Ein wirklich toller, spannender, zum Teil auch witziger Thriller, bei dem man auf alle Fälle Kenntnisse der Vorgängerbände haben muss.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Jules Verne für die Jugend/Junggebliebene

Das Wolkenschiff – Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
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Inhalt & Handlung:
Der bekannte Wissenschafter Ernest Brightstorm gilt seit seiner Expedition zur Entdeckung und Erforschung Südpolaris als verschollen. Diverse Anschuldigungen über seinen Verbleib lassen ...

Inhalt & Handlung:
Der bekannte Wissenschafter Ernest Brightstorm gilt seit seiner Expedition zur Entdeckung und Erforschung Südpolaris als verschollen. Diverse Anschuldigungen über seinen Verbleib lassen ihn bei der Geografischen Gesellschaft in Ungnade fallen. Um ihren Vater zu suchen, heuern seine beiden Kinder, die Zwillinge Marie und Arthur bei einer Expedition der Forscherin Harriet Culpfeffer an, die ebenfalls nach Südpolaris aufbricht. Eine sehr abenteuerliche Reise ins Fantastische steht ihnen bevor, die ihren ganzen Mut erfordert. Werden die Kinder dabei etwas über den Verbleib ihres geliebten Vaters herausfinden?

Schreibstil:
Der vorherrschende Schreibstil ist einfach, aber dennoch flüssig und spannend zu lesen. Der Leser wird auf diese Weise auf eine abenteuerliche Reise in eine nicht näher ausgeführte Zeit geschickt, und begegnet dort allerhand magischen Wesen. Detailliert werden hier Bilder beschrieben, die einen ins Reich der Fantasie entführen. Immer wieder bekommt die Handlung unvorhersehbare Wendungen, sodass die Geschichte stets sehr spannend bleibt.

Charaktere:
Hauptfiguren sind das Geschwisterpaar Brightstorm: die zwölfjährigen Zwillinge Marie und Arthur zeichnen sich durch unglaublichen Zusammenhalt aus, dabei ergänzen sie sich optimal, wobei die technikaffine Marie besonders auszeichnet: durch ihren Erfindergeist kreiert sie für ihren behinderten Bruder eine Eisenhand, nachdem dieser seine eigene Hand bei einem Unfall verloren hatte. Auch wenn das Schicksal es vorerst nicht allzu gut mit ihnen meint, verlieren sie nie ihren Mut, und sind wild entschlossen, ihren Vater zu finden und seine Ehre als rechtschaffener Forscher wiederherzustellen.

Cover:
Das nostalgische Cover ist mit viel Liebe zum Detail ist wunderschön anzusehen. Auch die grafische Darstellung der einzelnen Kapitelanfänge ist sehr edel ausgeführt.

Meinung:
Bei dieser Geschichte im Stile des Steampunks fühlte ich mich unwillkürlich an Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ erinnert, mit dem kleinen Unterschied, dass diese Geschichte entstaubt ist und wesentlich mehr Pep hat, sodass sie die kleinen Entdecker und Forscher unter den Kindern begeistern wird. Auch wenn die Geschichte vom Inhalt her auch jüngere Leser begeistern könnte, sind einige der angesprochenen Themen wie etwa Intrigen oder Familienzwistigkeiten aus persönlicher Sicht doch eher für ältere Kinder (ab 12 Jahren) geeignet. Besonders positiv hervorheben möchte ich die vielen starken Mädchen- und Frauenfiguren, die in diesem Buch gezeichnet werden: die technikbegeisterte Marie oder die überaus mutige Harriet Culpfeffer, seien hier als Beispiel erwähnt.

Persönliche Kritikpunkte:
Mein Start in diese Geschichte war zugegebenermaßen ein wenig schwierig, denn ich empfand die schicksalhaften Veränderungen im Leben der beiden Zwillinge doch ein wenig zu dick aufgetragen und übertrieben dargestellt.

Fazit:
Ein Buch für junge und junggebliebene Forschergeister, die sich gerne auf eine fantastische Reise mit einer Unzahl an magischen Wesen einlassen wollen!

Veröffentlicht am 04.01.2020

Fall Drei für Luc Verlain

Winteraustern
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Inhalt & Handlung:
Auf dem Bassin d’Arcachon kommt es - gerade zur Hochsaison der Austernzucht um die Weihnachtszeit - vermehrt zu Diebstählen der begehrten Meeresfrüchte. Als Commissaire Luc Verlain mit ...

Inhalt & Handlung:
Auf dem Bassin d’Arcachon kommt es - gerade zur Hochsaison der Austernzucht um die Weihnachtszeit - vermehrt zu Diebstählen der begehrten Meeresfrüchte. Als Commissaire Luc Verlain mit seinem krebskranken Vater Alain, einem ehemaligen Austernzüchter, auf dem Bassin unterwegs ist, finden sie die Leichen zweier junger Männer, welche von Unbekannten an Pfählen festgebunden worden sind. Die Szenerie gleicht einer Hinrichtung, sodass die Vermutuung naheliegt, dass hier eine Bürgerwehr des regionalen Marktführers der Austernzüchter gegen vermeintliche Austerndiebe zur Selbstjustiz gegriffen hat. Oder liegt ein anderes Motiv hinter dieser Gewalttat?

Schreibstil:
Alexander Oetker vermag die Schönheiten der Region rund um Bordeaux in unnachahmlicher Weise in einem spannenden Kriminalroman zu verpacken - zum einen fesselt er mit einem spannenden Fall rund um die Morde an zwei jungen Austernzüchtern, zum anderen merkt man beim Lesen, wieviel Liebe zur Region und Wissen rund um diese Gegend in den Roman einfließen.

Charaktere:
Man lernt den Protagonisten Luc Verlain in vollem Spektrum kennen: zum einen als erfolgreichen Commissaire mit toller Aufklärungsquote, der manchmal auch zu unkonventionellen Methoden greift, zum anderen als liebevollen Sohn, der sich rührend um seinen dem Tod geweihten Vater kümmert und nicht zuletzt um einen bis über beide Ohren in seine Lebensgefährtin und beruflichen Partnerin Anouk verliebten Mann kennen, der diese im übertragenen Sinne auf Händen trägt. Er genießt das Leben in Arcachon trotz aller Widrigkeiten in vollen Zügen, was ihn sehr sympathisch macht.

Seine Partnerin mag äußerlich zwar zierlich und mädchenhaft wirken, als Kickboxmeisterin in polizeilichem Dienst steht sie allerdings mit beiden Beinen fest im Leben, zusammen mit Luc Verlain bildet sie nicht nur privat ein tolles Team, das sich optimal ergänzt.

Cover:
Schon das Cover mit seinen an der Küste vor Anker liegenden Booten strahlt französisches Flair aus, und rundet in gewisser Weise ein durchaus stimmiges Werk ab!

Autor:
Alexander Oetker lebte und arbeitete vier Jahre als Korrespondent für RTL und n-tv in Paris. Dabei wurde er Kenner der französischen Gesellschaft. Mittlerweile lebt er in Berlin, wo er als politischer Korrespondent arbeitet. Seine Liebe zu Frankreich, speziell zu der Region um Bordeaux ist ihm aber bis heute geblieben, daher spielen auch viele seiner Werke dort.


Sprecher:
Wie bereits in "Château Mort" wurde auch hier Frank Arnold als Sprecher ausgewählt. Durch Variation seiner Stimmlage haucht den einzelnen Charakteren Leben ein, dadurch sind für den Hörer die einzelnen Personen gut zu unterscheiden. Seine ruhige Art zu lesen, macht das Buch zu einem echten Hörerlebnis!


Meinung:
Was mir an Alexander Oetkers (Hör-)büchern so gut gefällt, ist, dass sie nicht nur sehr spannend sind, sondern man immer auch die Gelegenheit hat, Neues über die Region rund um Bordeaux zu erfahren, da er sein fundiertes Wissen in gekonnter Weise detailliert ins Geschehen einfließen lässt. Durch seine Schilderungen über die Austernzucht hatte ich beinahe das Gefühl, den Züchtern vor Ort bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen. Auch der Rest der Geschichte strahlte soviel französisches Flair aus, dass man sich fast schon in einem Kurzurlaub an der Atlantikküste wähnt.


Fazit:
Ein spannendes und zugleich auch lehrreiches Hörbuch mit gehöriger Portion Lokalkolorit!

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Chaos durch ein Feuerfrettchen

Chilli, ich und andere Katastrophen
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Inhalt & Handlung:
Der elfjährige Jelko Pudelund hat es nicht leicht: in der Schule wird er von Bert Branco, einem Mitschüler wegen seines Namens gemobbt, seine überfürsorgliche Mutter frönt einem Schuh-Tick ...

Inhalt & Handlung:
Der elfjährige Jelko Pudelund hat es nicht leicht: in der Schule wird er von Bert Branco, einem Mitschüler wegen seines Namens gemobbt, seine überfürsorgliche Mutter frönt einem Schuh-Tick und sein Vater, in der Meinung, er müsse sich mehr um seinen Sohn kümmern, stellt ihn unbeabsichtigt beim Handballtraing bloß und mit seiner besten Freundin Lotte hat er Streit. Zu allem Überfluss taucht plötzlich das Feuerfrettchen Chilli auf und will ihn unter seine Fittiche nehmen, da Jelko seiner Meinung nach dringend seine Hilfe benötigt. Dass Chilli dabei noch mehr Chaos in das ohnehin schon turbulente Leben Jelkos bringt, ist diesem dabei gar nicht bewusst. Nun stellt sich für Jelko die Frage: wie wird er das Feuerfrettchen los, das es eigentlich nur gut mit ihm meint und ihm nur seine geheimen Wünsche erfüllen möchte?

Schreibstil:
Antje Szillat schreibt altersgerecht und verwendet dabei keine allzu schwierigen oder ausgefallene Wörter, sodass der Lesefortschritt auch ungeübter Leser doch recht beachtlich ist. Dies wird auch noch dadurch verstärkt, dass hier eine recht große Schrift verwendet wird und das Buch mit zahlreichen Illustrationen versehen ist, sodass Kinder unglaublich schnell eine große Anzahl an Seiten „schaffen“.

Charaktere:
Jelko ist der typische Junge von Nebenan, er verfügt über keine besonderen Fähigkeiten, allerdings hat er sein Herz am rechten Fleck, sodass er unglaublich sympathisch wirkt, und sich der Leser/in sofort mit ihm identifizieren kann. So zögert Jelko auch nicht, seinem größten Widersacher zu helfen, auch wenn er sich dadurch Schwierigkeiten einhandelt.
Das Feuerfrettchen Chilli mit seiner drolligen Art und seinem unstillbaren Verlangen nach Senfbrötchen muss man einfach gern haben. Auch wenn er für eine gehörige Portion Chaos sorgt, macht er dies nur mit den besten Absichten und will helfen – wenn auch auf recht eigenwillige Weise!

Cover & Illustrationen:
Das comic-haft gestaltetet Cover macht einen sehr fröhlichen Eindruck, ebenso der geschwungene Schriftzug des Titels – für mich ein sehr gelungenes Cover, das sicherlich viele Kinder zum Lesen dieses Buches animieren wird! Auch innerhalb des Buches findet man immer wieder sehr niedliche Grafiken, welche vom Wiener Falk Holzapfel in liebevoller Weise gestaltet wurden.

Autorin:
Die gebürtige Hamburgerin Antje Szillat schreibt schon seit vielen Jahren erfolgreich Kinderbücher, so etwa die Reihe rund um den Stinktier-Detektiv „Flätscher“.

Meinung:
Eine wirklich liebe Geschichte über einen elfjährigen Jungen, der mit den tagtäglichen Problemen eines typischen Heranwachsenden konfrontiert wird. Er bekommt dabei Schützenhilfe von einem Feuerfrettchen, das nur er sehen kann, alles in allem sehr lustig und einfühlsam beschrieben. Man erkennt seine Entwicklung vom furchtsamen Mobbingopfer zum selbstbewussten Burschen, der beginnt, seinem Widersacher Paroli zu bieten und damit bei dessen Anhängerschaft zu punkten, indem er –wenn auch insgeheim mit ein wenig Bauchweh- seinen eigenen Weg geht!

Persönliche Kritikpunkte:
Was mich beim Lesen sehr gestört hat, waren diese recht unnötig gesetzten, den Sprechblasen eines Comics nachempfundenen „Grmpf!“, „Rahhr!“, „Argh!“, „Zonga!“ etc. Ausrufen, die dem Buch offenbar einen „hippen“ Touch geben sollen. Es stört einerseits extrem den Lesefluss, und ist andererseits wenig hilfreich, wenn Kinder diese Konstrukte als vermeintliche Stilfiguren womöglich in eigenen Aufsätzen oder noch schlimmer bei Schularbeiten imitieren, was unweigerlich eine schlechtere Stilnote zur Folge hat. Kinder lernen nun mal durch Vorbilder, und wenn sie solche Formulierungen in einem Buch lesen, gehen sie davon aus, dass dies eine gängige Ausdrucksweise ist.

Fazit:
Eine recht liebe Kindergeschichte, welche leider durch comic-hafte Ausdrücke gestört wird!

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