Cover-Bild Der Mann, der ins KZ einbrach
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 15.02.2013
  • ISBN: 9783404607013
Denis Avey, Rob Broomby

Der Mann, der ins KZ einbrach

Rainer Schumacher (Übersetzer)

Als Millionen alles getan hätten, um herauszukommen, schlich sich ein englischer Soldat ins KZ Auschwitz. Denis Avey wollte mit eigenen Augen sehen, was in dem Lager geschah. Jahrzehntelang konnte er nicht darüber sprechen. Jetzt erzählt er mit BBC-Reporter Rob Broomby seine Geschichte. Eine unglaubliche Überlebensgeschichte voller jugendlicher Waghalsigkeit und echtem Mut.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Bitte lest dieses Buch

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Der Mann, der ins KZ einbrach - Denis Avey/Rob Broomby

Meine Meinung zum Inhalt:
Ein Mann bricht in ein KZ, genauer gesagt in Auschwitz III, ein und dies zu einer Zeit, in der alle anderen das Gegenteil ...

Der Mann, der ins KZ einbrach - Denis Avey/Rob Broomby

Meine Meinung zum Inhalt:
Ein Mann bricht in ein KZ, genauer gesagt in Auschwitz III, ein und dies zu einer Zeit, in der alle anderen das Gegenteil versuchten und flüchten wollten. Dies zumindest verspricht das Buch. Nach 150 Seiten, in denen Denis Avey ununterbrochen von seinen heldenhaften Einsätzen in Afrika erzählt und die ganze Geschichte, wie er letztendlich im Kriegsgefangenenlager direkt neben einem der tiefsten menschlichen Abgründe der Weltgeschichte gelandet ist, sind wir endlich an dem Tag angekommen, von dem das Buch erzählen will.
Versteht mich nicht falsch, es ist wichtig, diese Umstände zu erwähnen und spannend noch dazu. Dass sich der Erzähler allerdings mit seinen Taten im Krieg brüstet, wenn auch er sich selber zugleich hinterfragt und kritisch beleuchtet, hat mich wirklich ein wenig gestört. Dies aber vor allem deshalb, weil der Bericht so viel Platz im Buch einnimmt und nicht in erster Linie, weil Denis Avey sich über einen ihm zu Unrecht nicht verliehenen Orden entrüstet und zwar einfach deshalb, weil ich ganz etwas anderes erwartet habe.
Was dann aber folgt ist ein von Leichtsinn, Langeweile, Mut und Aussichtslosigkeit geprägter Tausch der Sträflingsuniform mit Hans, einem jüdischen Gefangenen, und eine wichtige, kaum aushaltbare und gnadenlos ehrliche Schilderung von Leid, Gewalt, Entwürdigung und Ohnmacht. In keinem Film und keinem bisherigen Buch oder Bericht aus dieser Zeit habe ich je so schreckliche Berichte gesehen/gelesen, wie in diesem Buch und dies, sowie die tragische Erkenntnis, dass Leben und Sterben letztendlich von Glück und Zufällen abhingen, was mir natürlich bewusst ist, hier aber noch einmal deutlichst aufgezeigt wird, hat mich tief erschüttert und macht dieses Buch zu so einem wichtigen Buch.
Ein wenig Hoffnung und Versöhnung wird aber trotzdem angeboten, weil es Rob Broomby und der BBC tatsächlich gelungen ist, einen damaligen Mithäftling von Avey zu finden und dessen Geschichte des Überlebens zu dokumentieren, was bei mir für ein wenig Frieden gesorgt hat.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist wichtig, dieses Buch ist spannend, dieses Buch zeigt auf, was fast nicht erzählt werden kann und trotzdem langsam aber sicher in Vergessenheit zu geraten droht. Bitte lest dieses Buch.

Veröffentlicht am 27.04.2020

Wahrheit oder Fiktion? Oder beides?

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"Damit das Böse Erfolg haben konnte, war nichts weiter nötig, als dass die Anständigen nichts unternahmen."1

Durch Zufall fiel mir das Buch für einen absoluten
Spottpreis in die Hände, weniger als einen ...

"Damit das Böse Erfolg haben konnte, war nichts weiter nötig, als dass die Anständigen nichts unternahmen."1

Durch Zufall fiel mir das Buch für einen absoluten
Spottpreis in die Hände, weniger als einen Euro musste ich auf den Tisch legen, original verschweißt. Mich interessieren die Berichte aus solchen Zeiten, einfach weil man aus der Vergangenheit lernen sollte und muss. Also habe ich zugegriffen und geraume Zeit später auch gelesen.

Ich versuche Bücher immer unvoreingenommen zu lesen, so auch hier und so erfuhr ich erst im Nachhinein bei der Vorbereitung dieser Rezension von den Zweifeln an Denis Aveys Ausführungen. Immer wieder wurden wirkliche Zeitzeugen gefordert, doch diese konnten nie gefunden werden. Auch erzeugt es einen faden Beigeschmack, dass der Autor Rob Broomby weder vorher als auch danach vergleichbare Bücher verfasst hat. Er ist nie im historischen Bereich aktiv gewesen und plötzlich verfasst er Denis Aveys' abenteuerliche Geschichte. Im Nachhinein bringt mir das alles einen wirklich faden Beigeschmack. Einen Artikel, der alles auf den Punkt bringt, findet ihr hier. Es existieren auch neuere Beiträge, doch mit denselben Informationen. Schlussendlich muss sich jeder selbst seinen Teil denken, denn der Autor wird schweigen. Aber eins muss ich noch sagen, beim Lesen dachte ich mir mehrmals: "Meine Güte, was der alles erlebt hat, hört sich an wie in einem James Bond Film!"

Nun aber zum reinen Buch, es ist unfassbar spannend und bildlich geschrieben, wobei es nur in einem kleinen Teil um den Einbruch ins KZ geht. Wenn man es ganz genau nimmt, war es auch kein Einbruch, denn Denis Avey war ja selbst in Auschwitz inhaftiert, zwar im Lager der Kriegsgefangenen, welchen es deutlich besser ging, aber sie mussten tagtäglich mit den gefangenen Juden auf einer Baustelle der IG Farben schuften. Aufgrund der Problematik, ob es nun wirklich echt war, möchte ich auf seine Erlebnisse nicht weiter eingehen. Denn sollte die Geschichte erfunden sein, wäre es für mich persönlich absolut verwerflich, dass diese schrecklichen Handlungen und Geschehnisse als Tatsachen verkauft werden.

Ein großer Teil des Buches behandelt den Krieg in Afrika gegen die Italiener und später auch gegen den "Wüstenfuchs Rommel". Äußerst bildgewaltig erzählt er vom Krieg mit allen dazugehörigen Taten. Keinesfalls etwas für schwache oder empfindliche Nerven. Wie gesagt, irgendwie wirkte es auf mich wie ein Actionfilm, aber zum Glück war ich nie in einem Krieg. Wie kann ich mir also anmaßen etwas derartiges zu bewerten.


Zitate

Einige wunderschöne Textzeilen möchte ich aber unbedingt noch erwähnen und den Sinn dieser sollte man sich einfach zu Herzen nehmen, in der jetzigen Zeit noch viel mehr!
"Steinmauern sind kein Gefängnis, Gitter kein Käfig." 2
"Der Geist ist ein mächtiges Ding. Mit seiner Hilfe überwindet man Mauern." 3
Fazit
Seht es mir nach, dass ich in diesem Fall keine Bewertung abgeben möchte. Der Zweifel der Echtheit ist mir einfach zu stark.


Allgemeines zum Buch

Autor: Denis Avey mit Robb Broomby
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 21.04.2011
Seiten: 360
Genre: ?


1 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 340.
2 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 178.
3 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 116.