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Veröffentlicht am 27.04.2020

Die Mitte ist ein guter Anfang

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Eva und Arne sind schon über zwanzig Jahre ein Paar und Eva kommt gut ohne Trauschein aus, denn für sie fühlt es sich gut an, unabhängig zu sein. Als sie nach einem Urlaub bei ihrer Freundin Carla in Spanien ...

Eva und Arne sind schon über zwanzig Jahre ein Paar und Eva kommt gut ohne Trauschein aus, denn für sie fühlt es sich gut an, unabhängig zu sein. Als sie nach einem Urlaub bei ihrer Freundin Carla in Spanien zurückkommt, macht ihr Arne einen Antrag. Während die gemeinsame Tochter Frieda begeistert ist, hält sich Evas Freude in Grenzen. Dazu kommt, dass Arne beruflich für einige Jahre ins Ausland geht. Plötzlich hinterfragt Eva ihr ganzes Leben.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Fast jeder, der ein gewisses Alter hat, stellt sich irgendwann einmal die Fragen: War’s das jetzt? Was hatte ich vom Leben erträumt? Habe ich das erreicht? Was möchte ich noch erleben?
Ich konnte mich gut in Eva hineinversetzen. Sie ist schon lange mit Arne zusammen und der Alltag ist in diese Beziehung eingezogen. In ihrem Urlaub knistert es wieder einmal und das fühlt sich gut an. Sie hat nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen dabei, zumal vor einiger Zeit Arne auch etwas mit einer Kollegin hatte. Eva spürt, dass ihr in der langjährigen Beziehung etwas fehlt. Dieser Antrag von Arne setzt etwas in Bewegung und es stellt sich heraus, dass die beiden unterschiedliche Erwartungen an ihre Beziehung haben. Ich konnte aber auch Arnes Argumente verstehen. Während die beiden noch ausloten, werden sie mit den Erwartungen ihres Umfeldes konfrontiert. Hochzeitsvorbereitungen sind aufwendig – natürlich, aber hier wurde es mir ein wenig zu viel.
Auch wenn die Geschichte mit Humor beschreibt, was dieser Antrag von Arne alles auslöst, so hat sie auch Tiefgang.
Ein unterhaltsames und nachdenklich stimmendes Buch, das lebensnah ist und mir gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2020

Zwei Wochen, die vieles verändern

Zwei Wochen im Juni
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Die Mutter der Schwestern Ada und Toni ist unverhofft gestorben und nun wollen die Schwestern Gragaard, das Haus der Mutter, verkaufen. Zunächst aber müssen sie die Hinterlassenschaft sichten und entscheiden, ...

Die Mutter der Schwestern Ada und Toni ist unverhofft gestorben und nun wollen die Schwestern Gragaard, das Haus der Mutter, verkaufen. Zunächst aber müssen sie die Hinterlassenschaft sichten und entscheiden, was sie behalten wollen. Dafür haben sie sich zwei Wochen vorgenommen. Es wird eine Zeit voller Erinnerungen, aber auch eine Zeit, um miteinander zu reden und sich selbst zu finden.
Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und Bilder vor unseren Augen entstehen. Man kann sich das Haus und den Garten gleich vorstellen.
Auch die Charaktere sind gut beschrieben und obwohl ich mich in sie hineinversetzen konnte, kam ich den Schwestern trotzdem nicht so richtig nahe.
Ada ist Künstlerin und lebt alleine. Nach dem Tod der Mutter ist ihre Inspiration verschwunden. Eigentlich sehnt sie sich nach Nähe, aber die kann und will ihr der Liebhaber nicht geben. Toni ist Lehrerin, eine organisierte und beherrschte Frau, die mit Listen ihren Leben ordnet. Sie wird von Ada wegen ihres glücklichen Familienlebens ein wenig beneidet, doch der äußere Schein trügt. Zwischen Ada und Toni gab es immer eine gewisse Eifersucht. Sie sind Schwestern und doch ist die Beziehung nicht so innig. Aber das gemeinsame Entrümpeln bringt sie näher zusammen, weil sie über Vergangenes reden, Geheimnisse aufdecken und sich dabei ihren Träumen stellen. Sie stellen am Ende durch einen Brief der Mutter sogar fest, dass auch ihre Mutter Geheimnisse hatte.
Es passiert gar nicht so viel in diesem Roman und doch ist das alles für die Zukunft entscheidend. Es ist eine Geschichte über das Abschiednehmen und Loslassen, über Erinnerungen und Träume, aber auch um Entscheidungen und Aufbruch.
Das Buch hat mir gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2020

Familiengeheimnisse auf Hawaii

Die Insel der vergessenen Träume
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Hamburg, 1889: Clara kann es nicht verwinden, dass ihr geliebter Vater gestorben ist. Als dann die Mutter schon bald wieder einen neuen Mann an ihrer Seite hat, will sie das nicht akzeptieren, zumal ihr ...

Hamburg, 1889: Clara kann es nicht verwinden, dass ihr geliebter Vater gestorben ist. Als dann die Mutter schon bald wieder einen neuen Mann an ihrer Seite hat, will sie das nicht akzeptieren, zumal ihr Stiefvater ein unsympathischer Mann ist. Hals über Kopf lässt sie sich auf eine Hochzeit mit dem charmanten Paul Rautenbergen ein und begleitet ihn nach Hawaii. Zu spät erfährt sie, dass nichts so ist, wie es schien. Schon auf dem Schiff wird ihr bewusst, dass sie Angst vor dem hat, was sie auf Kaua’i erwartet. Mit Paul kann sie nicht glücklich werden, aber sie findet dort ihre große Liebe.
Etwas hundert Jahre später kommt Leonie, die bisher noch nichts richtig auf die Reihe bekommen hat, nach Kaua’i. Wieder einmal vertut sie ihre Chance. Sie lernt den Einheimischen Nakoa kennen, der ihr hilft. Leonie macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, denn ihre Vorfahren haben einst auf dieser Insel gelebt.
Eigentlich fahre ich ja nicht unbedingt auf Cover ab, doch dieses Cover finde ich sehr schön.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist angenehm zu lesen und die Geschichte hat mir gut gefallen. Allerding fand ich den Teil aus der Vergangenheit wesentlich interessanter.
Clara ist eine starke junge Frau, die weiß, was sie will. Die Beziehung zu ihrem Vater war sehr eng und sie vermisst ihn sehr. Die Mutter ist eine kalte Person, die sehr bald nach dem Tod ihres Mannes sich Arnold Dannenberg zuwendet. Clara ist ihm ein Dorn im Auge und er will sie schnellstens loswerden. Er macht einen Deal mit Paul Rautenbergen, der sehr schnell sein wahres Gesicht zeigt. Mir hat Clara wirklich leidgetan. Aber auch die anderen Charaktere sind gut dargestellt.
Mit der etwas oberflächlichen Leonie wurde ich nicht richtig warm, auch wenn ich ihr Verhalten im Laufe der Zeit besser nachvollziehen konnte.
Mir haben die tollen Beschreibungen von Land und Leuten gut gefallen. Auch interessant war es, mehr über den Zuckerrohranbau zu erfahren.
Auch wenn ich schnell ahnte, welches Familiengeheimnis Leonie aufdecken wird, so hat mir dieses Buch insgesamt gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Das Dorf der toten Seelen

Das Dorf der toten Seelen
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In dem kleinen abgelegenen Ort Silvertjärn verschwanden 1959 von einem Tag zum anderen die Bewohner. Übrig blieben nur eine Leiche und ein schreiendes Baby. Nun 60 Jahre später will Alice Lindstedt, die ...

In dem kleinen abgelegenen Ort Silvertjärn verschwanden 1959 von einem Tag zum anderen die Bewohner. Übrig blieben nur eine Leiche und ein schreiendes Baby. Nun 60 Jahre später will Alice Lindstedt, die gerade ihren Abschluss an der Filmhochschule gemacht und deren Großmutter einst in Silvertjärn gelabt hat, eine Dokumentation drehen über diesen Ort. Sie möchte herausfinden, was damals geschehen ist. Doch kaum sind sie dort, passieren seltsame Dinge und dann gibt es einen Toten.
Dieser Thriller ist das Debüt von Camilla Sten, der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings ist mir vieles auch zu detailliert beschrieben. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Die Vergangenheit erleben wir aus der Sicht von Alices Urgroßmutter Elsa.
Die Charaktere sind gut und lebendig gezeichnet, auch wenn mir kaum jemand sympathisch war. Alice hat in ihrem Team frühere und jetzige Freunde. Doch was da in dem abgelegenen Grubenort geschieht, sorgt für Probleme, denn niemand weiß, wem er trauen kann. Aber auch in der Vergangenheit gab es Probleme in der Dorfgemeinschaft und die Situation eskaliert.
Es ist ein spannender Thriller mit einer düsteren und recht gruseligen Atmosphäre. Die Auflösung der beiden Handlungsstränge hätte ich so nicht erwartet, trotzdem bin ich nicht so ganz überzeugt vom Ende.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Die Muskatprinzessin

Die Muskatprinzessin
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Die Geschäfte von Eva Ments Vater laufen schlecht. Daher will er seine Tochter mit dem reichen Jan Pieterszoon Coen verheiraten. Eva heiratet gegen ihren Willen den über zwanzig Jahre älteren Mann. Schon ...

Die Geschäfte von Eva Ments Vater laufen schlecht. Daher will er seine Tochter mit dem reichen Jan Pieterszoon Coen verheiraten. Eva heiratet gegen ihren Willen den über zwanzig Jahre älteren Mann. Schon in der Hochzeitsnacht zeigt er sein wahres Gesicht. Coen ist Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie und so reisen die Frischvermählten schon bald nach Batavia. Die Reise dauert acht Monate und Evas Bruder Gerrit und der Kater Jasper begleiten sie. Eva wird schon bald von der exotischen Atmosphäre eingefangen. Sie führt das Leben einer Prinzessin, doch ihre Ehe wird nicht glücklich, denn ihr Mann ist ein gefühlskalter und herrischer Mensch. Das bekommen nicht nur die Menschen zu spüren, für die Coen verantwortlich ist, sondern auch seine Frau. Eva kümmert sich um die Benachteiligten und wird daher verehrt. Sie lernt den jungen Antonio Diemen kennen und verliebt sich.
Der Schreibstil lässt sich gut und sehr flüssig lesen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Sprachgebrauch wirklich immer jener Zeit entspricht. Dennoch hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
Die Figur des Jan Pieterszoon Coen ist historisch belegt. Er ist ein unsympathischer Mensch, der vom Ehrgeiz zerfressen ist. Dabei ist er herrisch und auch ziemlich grausam, aber so waren wohl viele Männer in ähnlichen Positionen zu der Zeit. Eva ist noch sehr jung als sie heiratet. Sie träumt von romantischen Gefühlen und muss dann aus finanziellen Gründen diesen gefühlskalten Mann heiraten. Was das für die Ehe bedeutet, ist von vorneherein klar. Aber auch die anderen Charaktere waren gut und authentisch beschrieben.
Die politischen Verhältnisse sind gut dargestellt, aber ganz besonders gut gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Örtlichkeiten.
Es ist unterhaltsam und spannend, mit der Muskatprinzessin in eine andere Welt und andere Zeit einzutauchen.

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