Die Toten von Rialto

Sebastian Maiwald "Die Toten von Rialto"

Unter diesem Titel stellte ich mir einen herkömmlichen Krimi vor.
Stattdessen wurde ich in das Venedig von 1571 entführt und landete mitten in der Historie.

Durch die Schilderung über Davide Venier, der Spion des Drogen, lernte ich die Höhen und Tiefen seines Liebes und die Geschichte Venedigs zu dieser Zeit kennen.

Die Verbindung der Figur des Davide Venier mit der Historie und erdachten Freiheiten ergeben eine interessante, abwechslungsreiche und unterhaltende Verknüpfung.

Die Morde spielten für mich nur am Rande eine Rolle.

So wurde ich von der Geschichte und die einzelnen Personen um Davide herum in den Bann gezogen.

Ein sehr ausgewogen geschriebener Roman mit Mord, Betrug, Verrat und Entführung.

Der letzte Satz des Romans lautet "Und da kam ihm ein entsetzlicher Gedanke".

Ich kann nur sagen: BITTE WEITER

Volle Punkte

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Davide Venier untersucht in seiner Funktion als Spion des Dogen den rätselhaften Mord an gleich drei venezianischen Kaufleuten. Allen drei Opfern wurden zwei Finger gebrochen und überkreuzt. Wer steckt hinter den Morden und was beabsichtigt der Täter mit seinem Hinweis? Bei seinen Recherchen stößt Davide auf das ungewöhnliche Verhalten einiger portugiesischer Kaufleute, die den Gewürzhandel an sich reißen. Er geht dieser Spur nach und begibt sich selbst auf hohe See, was natürlich sehr schnell Gefahr für ihn bedeutet...

"Die Toten von Rialto" ist bereits der dritte Band um den charisma-tischen James Bond des 16, Jahrhunderts. Ich bin als Quereinsteiger in die Reihe eingestiegen und meine Erwartungen waren nach den vielen guten Bewertungen der vorherigen Teile sehr hoch. Ich wurde nicht enttäuscht, der Autor Stefan Maiwald versteht es mit seiner bildreichen und lebendigen Schreibweise den Leser in die damalige Zeit zu entführen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der drei Kaufleute zu Beginn des Buches gut aufgebaut und dank vieler überraschender Wendungen sowie den aktionsgeladenen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die besondere Note erhalten die Bücher aber aus meiner Sicht durch die sehr gut recher-chierten historischen Fakten, die zahlreich in die Handlung eingebaut werden. Auch der Charakter des Hauptprotagonisten Davide Venier trägt zur besten Leseunterhaltung bei. Sein sympathisches Wesen gepaart mit dem Draufgängertum und hohen Engagement, welches er jederzeit an den Tag legt hat ihm bei mir direkt einige Sympathie-punkte eingebracht. Als kleiner Wehrmutstropfen sei die für mich deutlich zu umfangreiche Inhaltsangabe erwähnt, die einfach im Vorhinein zuviel verrät.

"Die Toten von Rialto" hat mich bestens unterhalten und Lust auf die Vorgängerbände gemacht. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.