Klappentext:
Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.
Meinung:
Ich komme aus dem Seufzen und Fluchen gar nicht mehr raus. Endlich darf ich auch schreiben, welch grausamen Empfindungen ich aus dem ersten Band mitgenommen habe. Welche Verluste mir so nahe gingen. Selbst jetzt noch möchte ich weinen. Ich meine, mal ehrlich, wie konnte Pierce Brown Pax sterben lassen? Darüber bin ich heute noch nicht hinweg. Und Antonia wie sie Lea ermordet nur um Darrow aus seinem Versteck zu locken. Von den Missetaten des Schakals fange ich erst gar nicht an. Während der Höhrer oder Leser im Auftakt erfahren durfte, dass auch die Goldenen nur Tiere sind - denn sie führen sich im Institut tatsächlich als solche auf - geht es im zweiten Band schon etwas anders zu, denn wie bereits am Ende des ersten Bandes erwähnt wird, gelobt Darrow dem Erzgouverneur seine Treue. Ätzend, aber wohl der richtige Schritt.
So purzelt der ehemalige Höllentaucher von dem einen Elend ins Nächste, denn jetzt ist er kein Schüler mehr. Zumindest nicht so richtig. Es wird von ihm erwartet, dass er wächst. Tja, blöderweise hat er nicht einkalkuliert, dass er mit seiner Art anderen gefährlich werden könnte - und ich spreche nicht von den Bellonas, denn hier hat Cassius ja schon die Blutfehde ausgerufen. Die Grüppchenbildung unter den Goldenen konnte man zwar bisher erahnen, doch in Band zwei erfährt der Leser dann tatsächlich welches Haus zu welchem steht und mit wem verbündet ist. Am Anfang des Buches gibt es übrigens auch einen kleinen Stammbaum zu den bekannteren Häusern. Fand ich im Hörbuch jetzt etwas unnötig, denn spätestens beim zweiten Haus hat mein Kopf sowieso abgeschaltet.
Außerdem darf man auch ein paar Einblicke in die politischen Verstrickungen erhaschen. Dennoch ist das Hauptaugenmerk mehr auf die Entwicklung von Darrow gelegt und seine Pläne. Die werfen sowieso alles über den Haufen, zumindest sollten sie das. (Manchmal muss ich über meine ungewollten Wortwitze selbst den Kopf schütteln, falls das irgendwie beruhigt...) Jedoch muss ich hier meinem Freund recht geben: Das Ende des zweiten Bandes hat mich zerstört. Ich habe es immer noch nicht richtig verarbeitet. Als das letzte Kapitel begann, bekam ich erst mal einen Schock, da es etwa eine Stunde lang war. Da mir die Vorwarnung noch im Nacken saß, wartete ich natürlich gebannt, aber alles was ich hörte war Geplänkel, politisches Geschwafel und plötzlich brach meine Welt zusammen. Alles woran ich glaubte wurde zerstört. Brown lies mich mit so vielen Fragen und einem gebrochen Herzen zurück . Oh, wie sehr ich ihn dafür verfluchte.
Glücklicherweise konnte ich Band 3 direkt hinter schieben und mich genüsslich weiter aufregen, aber darum soll es ja jetzt nicht gehen. Nur noch so viel dazu: Solltet ihr Band 2 hören oder lesen, dann stellt sicher, dass ich auf den dritten Teil nicht warten müsst. Außer ihr seid euch sicher, dass er euch definitiv nicht interessiert.
Darrow hat in meinen Augen eine richtig tolle Entwicklung durchgemacht. Was ich sehr bewundernswert an ihm finde, dass er trotz allem was ihm bisher widerfahren ist, seine Menschlichkeit nicht verloren hat. Zwar macht ihn das verletzlich, aber auf diese Art schafft er es - wie bereits am Institut - die Leute hinter sich zu sammeln. Seine Art die Menschen zu führen ist einfach grandios. Außerdem schafft er es, dass er sich Augustus mehr oder weniger unterwirft und dennoch an vorderster Stelle steht. Die Kämpfer folgen dem Schnitter und nicht Augustus. Auf die anderen Charaktere werde ich jetzt mal nicht eingehen, denn ich denke, das würde dann doch zu viel vorweg nehmen. Schließlich befinden sich die Welten im Krieg und wie auch schon im ersten Band, fordert der Krieg Opfer.
Die Kampfszenen, die mir in gelesenen Büchern oft zu schaffen machen - sie langweilen mich einfach oft zu Tode und außerdem kommt mein Kopf da einfach nicht so schnell mit - konnte ich beim Hörbuch oft einfach ausblenden und dann wieder einsteigen als es wichtig wurde oder sie sogar genießen, weil sie sich in Grenzen hielten oder so gut beschrieben waren, dass mein Kopf keinerlei Probleme hatte der Situation zu folgen. Für mich ist das schon viel wert, denn es ist wirklich nervig, wenn das Hirn anfängt Purzelbäume zu schlagen. Außerdem hat der Autor in meinen Augen ein gewisses Gleichgewicht geschaffen zwischen den Kämpfen und der Handlung selbst. Zudem basieren viele Taten auf Intrigen. Wer also nicht acht gibt, der könnte was verpassen. Im Nachgang fällt mir auch wieder ein, wie im ersten Teil, der Kampf als Tanz beschrieben wird und eben dies behält der Autor bei.
Da ich noch nichts zum Leser gesagt habe, Asche über mein Haupt, möchte ich das natürlich noch tun. Er war spitze! Außerdem, und das ist der eigentliche Grund, weshalb ich ihn noch einmal erwähnen möchte, sang er in diesem zweiten Band....das Lied! Das mit dem Ausrasten in geschriebener Form versuche ich noch zu lernen, aber ehrlich, es ist einfach genial! Ich bekam so eine Gänsehaut, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Marco Sven Reinbold hat sich definitiv in mein Herz gelesen.
Fazit:
Lesen! Hören! Inhalieren!