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Buchstabenpoesie

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Niedlicher Inselroman

Wo die Sterne tanzen
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Inhalt
Nele ist Musicaldarstellerin und lebt mit ihrer Tochter Annika in New York. Die Ferien verbringen die beiden nur zu gerne auf der Insel Juist, auf der Nele schon damals ihre Ferien verbracht hat ...

Inhalt
Nele ist Musicaldarstellerin und lebt mit ihrer Tochter Annika in New York. Die Ferien verbringen die beiden nur zu gerne auf der Insel Juist, auf der Nele schon damals ihre Ferien verbracht hat und dort stets ihre Oma besucht hat. Doch nun ist der Besuch auf der Insel ein trauriger, denn Neles Oma ist verstorben. Mit gemischten Gefühlen reist Nele nun gemeinsam mit ihrer Tochter nach Juist. Zu viele Dinge sind hier passiert. Sie hat hier ihre große Liebe gefunden und wurde dort verletzt. Nun möchte Nele die Vergangenheit nun endlich hinter sich lassen. Das Haus ihrer Oma, das sogenannte Deichschlösschen, soll nun ausgeräumt werden und verkauft werden. Doch Neles Mutter gibt alles, das Haus nicht zu verkaufen. Nele steht zwischen den Stühlen. Sie möchte einen Neuanfang in München, gemeinsam mit ihrem Freund. Doch auch Henry - ihre alte große Liebe wirbelt Gefühle in ihr auf und Erinnerungen, die sie am liebsten verdrängen möchte.

Beschreibung
Ich bin vor kurzem auf die Autorin Katharina Herzog aufmerksam geworden und habe eines ihrer Bücher als Hörbuch gehört. Die Stimmung, das Inselflair und die Charaktere haben mich so begeistert, dass ich nun unbedingt ihr neues Buch lesen wollte. Die Thematik des Buches entspricht genau meinem Geschmack - Musicaldarstellerin und Insel, was kann es schöneres geben. Das bedeutet Musik, Meer, Dorfleben. Auch das Cover in dem zarten rosa, gepaart mit goldener Schrift und den Möwen, die auf das Meer und die Insel hinweisen, gefällt mir sehr gut. Im Cover lässt sich all das wiederfinden, worum es in dem Buch geht. Die Kulisse - gold für New York und das Leben als Musicaldarstellerin, das zarte rosa steht für Träume und Zerbrechlichkeit und die Möwen für die Insel Juist.
Das Buch spielt in verschiedenen Jahren. Man begleitet Nele quasi durch verschiedene Abschnitte ihres Lebens. Dadurch kann man sich gut in die gegenwärtige Situation von Nele einfühlen. Allerdings fielen mir diese Zeitsprünge auch etwas schwer und ich habe lange gebraucht, um mich in das Buch einzufinden. Die Zeitsprünge beinhalten immer nur einige Jahre Unterschied und wechseln immer mal wieder. So musste ich erst einmal überlegen, wie der rote Faden aussieht und die zeitlichen Abschnitte verorten. Des Weiteren kamen zu Beginn gleich so viele Charaktere vor, dass ich stellenweise gar nicht wusste, welche Rolle ein bestimmter Charakter spielt und wie er zu Nele steht. Dadurch kam es dazu, dass ich den Charakteren nicht so nah war und mitfühlen konnte, wie ich es gerne getan hätte. Nele und ihre Tochter allerdings mochte ich schon recht gerne. Vor allem Annika ist einfach ein Sonnenschein und so wunderbar herzlich. Nele hingegen muss alles genau überdenken und trifft Entscheidungen eher mit dem Kopf als mit dem Herzen. Insgesamt macht sie aber eine tolle Entwicklung durch.
Was ich übrigens total niedlich fand, waren die kleinen Ausschnitte von Texten aus Musicals zu Beginn eines jeden Kapitels.

Fazit
Insgesamt ein niedliches Buch mit süßen Charakteren, dass mich allerdings nicht vollends abholen konnte. Kleine Minuspunkte sind bspw. die vielen Zeitsprünge, die vielen Charaktere und dass ich nicht so eine enge Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte, wie ich es gerne getan hätte. Auch die Insel hätte gerne noch eine größere Aufmerksamkeit bekommen können. Etwas mehr Strand und Meer, wären perfekt gewesen. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Wundervolles Buch zum Träumen, welches die Wanderlust weckt!

Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten
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Als ich das Buch in den Händen hielt war es sofort um mich geschehen! Das Format des Buches, das tolle Cover und neben einem der schönsten Gerüche - nämlich dem Geruch nach einem neuen Buch - ist es auch ...

Als ich das Buch in den Händen hielt war es sofort um mich geschehen! Das Format des Buches, das tolle Cover und neben einem der schönsten Gerüche - nämlich dem Geruch nach einem neuen Buch - ist es auch noch relativ dick. Damit hat es bei mir das Gefühl erzeugt, dass es sich um ein ganz besonderes Buch handelt und hat diese Hoffnung erfüllt.
Das Buch wird mir einem wunderschönen Foto eröffnet, das sich auf einer Doppelseite erstreckt. Gleich darauf folgt ein Editorial, eine kleine Einleitung die verschiedenste Orte innerhalb Deutschlands aufgreift und in einigen Sätzen zusammenfasst. So hat man gleich Lust, sich in dem Buch fallen zu lassen und sich auf die Reise zu begeben, wobei ich schon gestehen muss, dass es gar nicht so einfach ist, nur ein Urlaubsziel heraus zu suchen, denn sobald man in das Buch eintaucht, werden einem die wunderschönsten Städte und Landschaften vorgestellt.
Zuvor allerdings findet man noch ein Inhaltsverzeichnis, was für eine tolle Struktur des Buches sorgt. Als Leser und Reisender ist es von großem Vorteil, wenn man im Inhaltsverzeichnis nach einer bestimmte Stadt schauen kann. Diese Struktur zieht sich auch weiterhin durch das Buch. Denn Deutschland wurde in Norden, Osten, Süden und Westen unterteilt. Vor jeder dieser Unterteilungen befindet sich eine Karte mit Nummerierungen, was perfekt ist, um eine Reise zu planen und um abschätzen zu können, ob eine Sehenswürdigkeit auf dem Weg liegt oder man einen kleinen Abstecher dorthin machen kann.
Jeder vorgestellte Reiseort wird mit einem kleinen charmanten Zitat eingeleitet und meist auch mit einem Foto. Teilweise wurden zu einigen Orten mehrere Seiten geschrieben, manchmal allerdings auch nur eine Seite. Der Schreibstil hat mir dabei sehr gut gefallen. Er ist nicht platt und auch nicht zu „informativ“ und „sachlich“ wie bei einem Reiseführer, sondern mit etwas Charme und viel Intelligenz. Es werden kleine „geheime“ Orte in den Texten geschildert, aber auch einige Informationen. Alles wird eher wie eine Geschichte geschrieben und erzählt nicht nur von den schönen Dingen der Orte, sondern auch von den Dingen, die evtl. nervig sind und die es auch nicht lohnt sie zu besichtigen. Der Text lässt sich somit angenehm und schnell lesen und bleibt dabei sogar noch hängen. Dennoch muss ich sagen, dass ich mir etwas mehr Foto gewünscht hätte und dafür etwas weniger Text, denn Bilder sagen häufig doch mehr aus und laden zum Reisen an, als purer Text, auch wenn dieser sehr wert- und gehaltvoll ist.
Im hinteren Teil des Buches befindet sich noch ein Register, so kann man nach ganz spezifischen Zielen suchen. Ungünstig ist hierbei nur, dass man den Ort kennen muss, an welchem sich die „Sehenswürdigkeit“ befindet.

Insgesamt ein wirklich schönes Buch, das mir wohl noch etwas besser gefallen hätte, wenn es mehr Fotos beinhaltet hätte und dafür ein klitzekleines bisschen weniger Text oder mehr Seite. Für mich ist auch das Format in Ordnung. Ich mag es sehr gerne, da es für mich persönlich ein Buch zum Stöbern und informieren ist. Wenn ich allerdings auf Reisen wäre, bspw. mit einem Camper, so ist das Format des Buches natürlich sehr ungünstig und unhandlich.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Ein liebevoll geschriebenes Buch mit etwas Magie

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
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Inhalt
May ist 110 Jahre alt und langsam wird sie immer schwacher. Außer die kleine Tamsin - dem 6-jährigen Nachbarsmädchen - und ihrem Vater Andy, hat May keine weiteren Kontakte zu den Bewohnern aus ...

Inhalt
May ist 110 Jahre alt und langsam wird sie immer schwacher. Außer die kleine Tamsin - dem 6-jährigen Nachbarsmädchen - und ihrem Vater Andy, hat May keine weiteren Kontakte zu den Bewohnern aus dem Dorf. Doch das Leih-Oma Projekt soll dies nun ändern. Die 20 Jahre jüngere Julia soll sich von nun an um May kümmern. Dies kommt May sehr gelegen, denn May zerrt von Erinnerungen anderer Menschen, um selber mehr Energie zu erhalten und wieder zu Kräften zu kommen. Da trifft es sich gut, dass Julia alte Briefe ihres verstorbenen Mannes gefunden hat, über die sie ein Buch schreiben möchte. Doch je mehr May von diesen Erinnerungen aufnimmt, desto vergesslicher wird Julia. Wofür wird May sich entscheiden - für mehr Lebensjahre oder für die Freundschaft?

Beschreibung
Ich habe bislang noch kein Buch Celia Anderson gelesen und auch noch nichts über ein Buch von ihr gehört. Der Name allerdings hat mich sehr an Cecelia Ahern erinnert, genauso wie der wunderschöne Klappentext und das so schön gestaltete Cover. Aufgrund der Pressestimmen habe ich ein leichtes und romantisches Buch erwartet, was auch an Intrigen und Geheimnissen nichts zu wünschen übrig lässt und welches im Stil von Katie Ford und Rosamunde Pilcher geschrieben ist. Die Landschaft wurde dabei auch hervorragend getroffen. Insbesondere auf den ersten Seiten hat man sich Pengelly gut vorstellen können. Eine wunderschöne Landschaft am Meer, ein kleines Dorf mit älteren Menschen die auch gerne mal etwas Tratschen, aber dennoch zusammenhalten. Meine Erwartungen wurden auch bis zu dem Zeitpunkt getroffen, bis es magisch wurde. Für mich hat das einfach nicht mit dem Thema des Buches zusammen gepasst, bzw. mit meinen Erwartungen. Ich habe einen Roman erwartet, eine Liebesgeschichte, ein Rosamunde Pilcher Buch - wie es auf dem Buchrücken stand. Leider ist auch von Seite zu Seite die Szenerie in den Hintergrund gerückt und es traten Charaktere auf, die zwei Kapitel eingenommen haben und dann wieder verschwunden sind, ohne dass ihnen eine zentrale Rolle zugekommen ist. Die Protagonisten allerdings waren verlässlich da und auch einige Nebencharaktere waren konstant.
May macht wohl die größte Entwicklung der Protagonisten mit. Man lernt sie kennen als eine mürrische, egoistische und sozial distanzierte Frau. Sie ist abweisend, stur und auch etwas zickig. May lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und kann auch sehr nachtragend werden. Sie ist selbstbewusst und mischt sich auch gerne mal in Angelegenheiten ein, die sie im Prinzip nichts angehen. Als Julia in ihr Leben tritt ändert sich ihr Verhalten allerdings immer etwas mehr. Sie öffnet sich stetig und ihre harte Fassade beginnt zu bröckeln. Mit der Zeit erkennt sie in Julia eine wahre Freundin und stellt die Freundschaft später auch über ihre eigenen Bedürfnisse. Ihr hohes Alter von 110 Jahren lässt sich mit Sicherheit auf die geklauten Erinnerungen zurückführen, allerdings merkt man May dieses Alter überhaupt nicht an. Ich fand es etwas überzogen und denke, dass die 100 Jahre zu erreichen auch schon ein großes Ziel sind und eine ebenso hohe Zahl. In diesem Zusammenhang fand ich es von der Autorin weniger gut durchdacht, aus May und Julia ein „Leih-Oma-Projekt“ zu machen, denn Julia ist nur 20 Jahre jünger als May und damit etwa 90 Jahre alt. Auch ihr merkt man das Alter überhaupt nicht an und ich konnte nicht nachvollziehen, aus welchem Grund man zwei ältere Damen für ein Projekt dieser Art zusammen bringt. Vermutlich hätte die Autorin hier einen anderen Zweck des Zusammentreffens der Beiden Damen initiieren können, denn das „Leih-Oma-Projekt“ ist ein weiteres Thema, welches in dem Buch kein Thema mehr wird, was ich sehr schade finde.
Ins Herz geschlossen habe ich vor allem Andy und Emily. Insbesondere Andy scheint so ein liebevoller Vater zu sein, der immer nur das Beste für seine Tochter möchte und leider auch etwas zurückhaltend und schüchtert ist. Denn es fällt ihm äußert schwer sich gegen Candice durchzusetzen und Emily seine Liebe zu gestehen. Man merkt ihm den Verlust seiner Frau an. Celia Anderson hat hier einen tollen Charakter geschaffen, der authentisch und bodenständig ist und das Herz am rechten Fleck hat. Andy ist ehrlich und vorsichtig. Emily ist Andy ähnlich, weshalb die Beiden wahrscheinlich auch gut zueinander passen. Emily ist genauso verantwortungsbewusst wie Andy, allerdings eher was ihren Beruf betrifft. Es fällt ihr genauso schwer sich durchzusetzen und Entscheidungen zu treffen, die ihr gut tun. Was mich jedoch sehr verwundert hat ist, dass sie kaum große Emotionen durchlebt, als sie ihre Fehlgeburt bekommt. Die Thematik der Schwangerschaft kam genauso schnell auf, wie sie wieder abgehakt wurde. Ein weiterer Handlungsstrang, der innerhalb des Buches nicht weiter verfolgt wurde.
Ich denke, dass die Autorin viele wundervolle Ideen hatte, doch an der Umsetzung hat es etwas gefehlt. Es gibt einfach zu viele Handlungsstränge, die nicht alle vertieft werden konnten. Dies betrifft sowohl die Liebesgeschichte zwischen Emily und Andy als auch die Liebesgeschichte zwischen Julia und Tristram, die Erinnerungen von May, die Vergesslichkeit von Julia, die Geheimnisse um Charles und die Briefe. Ich denke dabei aber bspw. auch an die Fehlgeburt von Emily, an den Besuch ihres Chefs, an die Tochter von May, an den Opalring - der ja im Prinzip eine wichtige und zentrale Rolle spielt, an Max und Colin u.v.m. Wirklich sehr schade, denn die Grundgedanken hätten so viel Stoff und Input liefern können. Dabei hätte sich die Autorin doch ausleben können und wenn das Buch am Ende ein Wälzer geworden wäre oder sie es in eine Dilogie oder Trilogie unterteilt hätte.

Fazit
Ich gebe diesem Buch leider nur 3,5 Sterne. Es war für mich zwar ein wirklich schönes Buch, aber es hat mich nicht von sich überzeugen können. Mir fehlte der Tiefgang, die Romantik und der rote Faden. Zu viele Themen wurden nur angeschnitten, ohne sie zu vertiefen oder erneut aufzugreifen. Das Buch basiert auf einem Leih-Oma-Projekt, was nie wieder thematisiert wird und quasi keinen Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass man zwei alte Dame dazu veranlasst Zeit miteinander zu verbringen. Insgesamt etwas zu weit her geholt und nicht gänzlich durchdacht, genauso wie der Diebstahl der Gegenstände und der kleinen magischen Momente.
Ein Buch mit viel Potential!

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  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.04.2020

Fehlende Emotionen

Only you – Alles beginnt in Rom
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Inhalt
Letty und Alf führen zwei unterschiedliche Leben. Doch was sie gemeinsam haben ist die Leidenschaft zum Tanzen und ihre kleinen Probleme und Schicksalsschläge des Alltags, die ihre Welt verändern. ...

Inhalt
Letty und Alf führen zwei unterschiedliche Leben. Doch was sie gemeinsam haben ist die Leidenschaft zum Tanzen und ihre kleinen Probleme und Schicksalsschläge des Alltags, die ihre Welt verändern. Beide nehmen Reißaus und fliehen nach Rom. Hier schreiben sich Letty und Alf für einen italienisch Kurs ein. Während Alf locker ist und auf alle Menschen zugeht, lebt Letty eher zurück gezogen. Sie meidet andere Menschen und öffnet sich nur schwer. Jedes Wort, das sie spricht, wählt sie mit bedacht. Alf fühlt sich sofort zu Letty hingezogen. Je mehr er sich bemüht, desto mehr öffnet sich Letty. Schließlich verlieben sich die Beiden ineinander. Doch Alf hat noch eine Freundin und Letty eine Vergangenheit, die es ihr unmöglich macht geliebt zu werden - oder? Und ausgerechnet diese beiden Aspekte, sind eine Schnittstelle im Leben der beiden Protagonisten…


Beschreibung
Dies ist mein zweites Buch von Kate Eberlen. Zuvor habe ich bereits „Miss You“ gelesen, allerdings muss ich gestehen, dass ich mich an dieses Buch kaum noch erinnern kann. Allerdings weiß ich noch, dass ich es gelesen habe, kurz nachdem ich in London war und dort hing überall Werbung von dem Buch. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt, auf das Buch von Kate Eberlen. Aus diesem Grund hatte ich mit „Only You“ gleich tolle Assoziationen, die eine große Lust in mir geweckt haben dieses Buch zu lesen.
Das Cover hat diese Lust noch zusätzlich verstärkt. Denn auch wenn die Farben eher stechend sind - und somit in der Buchhandlung direkt ins Auge fallen - empfinde ich die Kombination aus dem hellen orange und dem leichten lila relativ beißend und dennoch ansprechend. Das Cover wirkt schön frisch und schreit nach Sommer und Frühling. Es wirkt als verberge sich dahinter einer wunderschöne Liebesgeschichte, die einen zutiefst berührt und von Leidenschaftlichkeit geprägt ist. Auf jeden Fall assoziiere ich dieses Cover nun mit Rom, denn in Rom lernen sich unsere beiden Protagonisten - Alf und Letty kennen.
Die ersten 60 Seiten habe ich regelrecht verschlungen. Ich war sofort im Geschehen, habe Rom vor meinen Augen gesehen, das Klima auf der Haut gespürt und mich sofort wohlgefühlt. Hinzu kam die wunderschöne Sprache und die Leidenschaft zum Tanzen, die Letty und Alf miteinander teilen. 
Sowohl italienisch als auch das Tanzen ziehen sich durch den gesamten ersten Teil des Buches und machen die Geschichte zu etwas Besonderem - wer nun keine Lust bekommt selber zu tanzen und eine neue Sprache zu lernen? All dies sorgt dafür, dass die Handlung einen ganz besonderen Flair erhält und man sich selber vor Ort befindet.
Vor allem Alf ist derjenige, der immer wieder zum Tanzen anregt und sich nicht davor scheut italienisch zu sprechen. Er ist der selbstbewusstere der beiden Protagonisten, auf Instagram sehr aktiv und scheut nich davor zurück, neue Kontakte zu knüpfen. Sein Weg führte ihn nach Rom, da er sein Abitur nicht bestanden hat, seiner Familie wichtige Informationen vorenthalten hat und sich ihnen gegenüber nicht geöffnet hat. Außerdem hat er eine Freundin, Gina, die an seiner Schule unterrichtet hat. Auch sie ist mit ihm nach Rom gereist, um einen Neustart zu initiieren.
Letty hingegen ist schüchtern, zurückhaltend und im Vergleich zu ihren Problematiken sind Alfs Probleme nichtig. Doch auch diese sind Grund dafür, weshalb sie nach Rom flüchtet und hier versucht abzuschalten und ihrem Alltag zu entfliehen. Letty distanziert sich von anderen Menschen und öffnet sich nur mit ganz viel Zeit und Zuspruch. In Alf findet sie eine Person, der sie sich öffnen kann. Beide Protagonisten verlieben sich ineinander. Doch genauso schnell wie das Glück kommt ist es ihnen auch schon wieder zerronnen.
Der kleine Ausflug in die Vergangenheit - die der Liebe von Letty und Alf nun folgt - hat dem Buch sehr gut getan, denn zwischenzeitlich fehlte mir immer wieder die Lust, das Buch zur Hand zu nehmen und weiterzulesen. Ich hatte zwar ein grobes Bild der Protagonisten, allerdings fehlten mir mehr Informationen, die Vergangenheit. Ich hatte viele Fragezeichen und hinzu kam noch der erzählende Schreibstil der Autorin, der leider nicht wirklich flüssig war und kaum auf der emotionalen Ebene angesiedelt war. Die Handlung war recht oberflächlich geschildert und die Charaktere drehten sich im Kreis.
Zwar wird das Buch nicht emotionaler durch die Vergangenheit, aber man bekommt als Leser einen besseren Draht zu den Charakteren, kann ihre aktuellen Handlungen und Charaktereigenschaften besser nachvollziehen. Teilweise möchte man die Protagonisten einfach nur schütteln und sie dazu bringen, ihre Vergangenheit zu überwinden und neue Hoffnung und Kraft zu schöpfen. Dies sind allerdings die Momente, die mich motiviert haben, das Buch weiterhin zu lesen und es nicht abzubrechen, weil es so langweilig war. Denn einige Stellen in diesem Buch, hätten definitiv einer Kürzung bedurft.

Fazit
Ich bin sehr hin und her gerissen, was die Bewertung dieses Buch betrifft. Wenn ich an den Anfang des Buches denke, so würde ich vermutlich eher 3 Sterne vergeben, die Vergangenheit und auch der Teil 3 des Buches haben sie hingegen gut gefallen, daher würde ich eher 4 oder sogar 4,5 Sterne geben. Mein Gefühl sagt mir 3,5 Sterne sind für dieses Buch angemessen. Es hat mich nicht vollends gepackt, aber es war auch nicht so, dass ich das Buch überhaupt nicht mochte. Vermutlich muss man sich einfach auf den ungewöhnlichen und distanzierten Schreibstil der Autorin einlassen, um dieses Buch lieben zu können.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Übertrieben und doch irgendwie grandios!

All Saints High - Die Prinzessin
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Inhalt
Daria hat alles was man sich wünschen kann. Sie hat die tollsten Klamotten, lebt im Reichtum, geht auf eine ausgezeichnete Schule und hat eine wunderbare Familie. Doch Daria sieht das ganz und gar ...

Inhalt
Daria hat alles was man sich wünschen kann. Sie hat die tollsten Klamotten, lebt im Reichtum, geht auf eine ausgezeichnete Schule und hat eine wunderbare Familie. Doch Daria sieht das ganz und gar nicht so. Sie fühlt sich ungeliebt von ihrer Mutter Melody. Nichts scheint sie ihr recht zu machen und immer bevorzugt sie Via - ein Mädchen aus der Ballettgruppe. Das Schlimmste daran ist, dass Daria und Via sich nicht ausstehen können. Sie sind quasi Feindinnen. Daria kann nicht auf sich sitzen lassen, wie gut Melody sich mit Via versteht und wird regelrecht eifersüchtig, was sie dazu verleitet grausame Dinge zu tun. Dann verschwindet Via auf einmal und Daria fühlt sich schuldig. Doch die Beziehung zu ihrer Mutter wird auch dadurch nicht besser - im Gegenteil. Als Melody schließlich beschließt einen Straßenjungen aufzunehmen spitzt sich die Situation zu, denn es handelt sich um Penn. Den Jungen, den Daria so sehr ins Herz geschlossen hat, den Jungen den sie geküsst hat, bevor Via verschwunden ist und sie etwas schreckliches getan hat. Der Junge, der Via Zwillingsbruder ist. Penn und Daria wissen nicht wie sie miteinander umgehen sollen. Einerseits fühlen sie sich zueinander hingezogen, andererseits steht ein Geschehen zwischen ihnen, was unverzeihlich ist und alles verändert hat. Und auf einmal taucht Via wieder auf und beschließt Daria das Leben zur Hölle zu machen…

Beschreibung
Ich bin gerade etwas sprachlos, was dieses Buch betrifft und wahnsinnig hin und her gerissen. Ein Teil von mir denkt sich - was für ein Schwachsinn. Dieses Buch steckt voller Klischees und übertriebenen Handlungen, die furchtbar unauthentisch sind und so niemals passiert wären. Der andere Teil in mir schreit auf, dass dieses Buch grandios ist. Es enthält unheimlich viel Spannung und durchweg Pageturner-Potential. Nebenbei eine Menge Liebe, Gossip und Protagonisten die sich von üblichen Charakteren abheben.

„All Saint High - Die Prinzessin“ von L.J. Shen war mein erstes Buch der Autorin. Somit waren für mich alle Charaktere neu, da ich auch ihre „Sinners of Saint“ Reihe nicht kenne, die ja als Grundlage für dieses Sinn-of dient. Dennoch bin ich gut in das Buch hinein gekommen und würde behaupten, dass es nichts ausmacht, wenn man die „Sinners of Saint“ Reihe nicht gelesen hat.
Da ich sowohl die „Sinners of Saint“ Reihe schon oftmals gesehen habe und auch von „All Saints High“ schon viel Gutes gehört habe und auf sämtlichen Plattformen damit konfrontiert wurde, habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass ich diese Buch für netgalley lesen durfte. Meine Erwartungen waren sehr hoch und im Allgemeinen wurden diese auch nicht enttäuscht. Zu Beginn war ich allerdings sehr hin und her gerissen und habe kurzzeitig überlegt, ob ich dieses Buch abbreche. Denn bereits auf den ersten Seiten war die Sprache so vulgär und anstößig, dass ich mich regelrecht fremdgeschämt habe. Über die Seiten hinweg wurde die Sprache nicht unbedingt viel besser und gerade was die Erotik Szenen anbelangt wurden hier teilweise abwertende Begriffe verwendet und „Dirty Talk“ betrieben - kurzum: es ging dreckig und heiß her. Was mir daran noch negativ aufgestoßen ist, ist dass Daria bereits mit 14 Jahren als „Oberschlampe“ bezeichnet wird, bzw. sich selber so bezeichnet, was ich schon recht heftig finde. Das Ganze wird etwas verständlicher, wenn man an die Beziehung zu ihrer Mutter herangeführt wird. Dennoch konnte ich nicht so recht mit Daria warm werden. Erst am Ende des Buches wird mir Daria sympathischer, nachdem sie eine große Entwicklung durchgemacht hat. Vorher ist sie die zickige, oberflächliche und hinterhältige Jungendliche, die keinen Blatt vor den Mund nimmt und nicht damit umgehen kann, dass andere Menschen besser sind als sie. Daria trieft nur so vor Eifersucht und Neid auf die Menschen um sie herum und lässt das ihre Mitmenschen auch deutlich spüren. Ihr einziger Gedanke ist ihr Ruf, den sie nicht riskieren möchte. Man spürt förmlich, dass Daria voller Kummer ist, der sie immer wieder dazu verleitet ein „Hulk“ zu werden und mit viel Hass Menschen böse Dinge anzutun. Immer wieder habe ich mich dabei gefragt, ob sie gerade eigentlich weißt, was sie da tut und welche Kreise das ziehen kann. Dafür nimmt sie auch in Kauf, dass sie selber Gerüchte über sie verbreitet, nur um einen bestimmen Ruf zu wahren, was ich für einen Young Adult Roman als äußert fragwürdig empfinde.
Penn ist Daria zwar nicht ähnlich was den Ruf betrifft und die Prestige, allerdings ist auch Penn wirklich gut darin, unfair zu sein - zumindest zu Beginn des Buches. Er benutzt durchweg vulgäre Ausdrücke. Durch seine Vergangenheit und die Sprache hatte ich ein Bild von ihm im Kopf, was man als „asozial“ bezeichnen kann. Ich weiß nicht, ob die Autorin das so gewollt hat. Denn eigentlich soll sicherlich Daria die Rolle des „Bad-(Boys)“ einnehmen. Penn hat allerdings das Herz am rechten Fleck und ist stets ehrlich. 

Neben Penn und Daria gibt es noch die Nebencharaktere von denen ich nie so wirklich wusste, wer zu wem gehört, wer mit wem zusammen ist und auf welche Schule geht. Via nimmt von den Nebencharakteren eine größere Rolle ein und was soll ich sagen - ich hatte wirklich zu keiner Zeit Mitgefühl mit ihr. Im Gegenteil. Eigentlich konnte ich Daria verstehen, dass sie Via so sehr hasst und sie als Feindin ansieht. Auch zum Ende hin war mir Via alles andere als sympathisch und ich konnte mich leider gar nicht in sie hinein versetzen. Ähnlich ging es mir auch bei den anderen Charakteren. Wen ich allerdings wirklich mochte war Jaime, den Vater von Daria. Er ist der Einzige, der einigermaßen bodenständig ist und seine Kinder wirklich liebt. Er sucht das Gespräch, ist humorvoll und hilfsbereit - so wie man sich einen Vater vorstellt. Melody hingegen hat mir ganz oft einfach nur leid getan, nachdem ich sie erst oberflächlich und gefühlskalt fand. Sie scheint alles verkehrt zu machen, was sie eigentlich richtig machen möchte. Sie nimmt Menschen in ihre Familie auf und wird dafür bestraft. Dazu trägt allerdings auch bei, dass Melody sich als Mutter einfach kindisch verhält, da sie nie das Gespräch mit Daria gesucht hat und ihre Tochter einfach mal über Via’s Lebensverhältnisse aufgeklärt hat. Es stecken einfach unheimlich viele Geheimnisse in dieser Familie, besonders zwischen Melody und ihrer Tochter Daria, dass man sich oft fragt, warum das überhaupt so ist. Das Problem für mich war daran, dass die Autorin diese Geheimnisse auch von der Autorin über das gesamte Buch hinweg ungelöst geblieben sind und ich als Leser oft gedacht habe „in welch ekliger Welt befinde ich mich hier eigentlich?“ bis sich am Ende dann heraus gestellt hat, dass das alles gar nicht wahr ist und sämtliche Geheimnisse nicht der Wahrheit entsprechen - das war irgendwann nur noch nervig und unglaubwürdig. 

Mit diesen vielen Geheimniskrämereien hat die Autorin allerdings für viele Spannungsmomente gesorgt, so dass man sich gar nicht auf die Liebesbeziehung fokussieren konnte, sondern viel mehr beim Streit zwischen Via, Penn und Daria mitgefiebert hat. Der Zickenkrieg war vom Feinsten und gut ausgetüftelt. Dabei wurde immer wieder erkennbar, dass „Prinzessin“ wirklich gut zutrifft und Geld bei der Familie keine große Rolle spielt, denn davon haben sie genug. Das hinter dieser Fassade etwas ganz anderes steckt, wird dann nach gut einem Drittel des Buches deutlich.

Fazit
Ich konnte einfach nicht aufhören dieses Buch zu lesen, da es viel Spannung beinhaltet hat und so viel Gossip und Zickenkrieg, der gut ausgearbeitet wurde. Anderseits hat mich die Sprache leider überhaupt nicht angesprochen und insgesamt fand ich die Thematik zu aufgesetzt und klischeehaft. Ich gebe diesem Buch 3,5 Sterne und bin trotzdem gespannt auch weitere Bücher der Autorin.

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