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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2021

Nach anfänglicher Skepsis überzeugend - Durchhalten lohnt sich!

The Chase – Gegensätze ziehen sich an
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Dieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen ...

Dieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen die Protagonisten gemeinsam in einer WG leben und aufs College gehen, und wenn dann auch noch Eishockey eine Rolle spielt, ist mein Interesse endgültig geweckt.

Deshalb war ich beim Lesen einige Zeit erstmal etwas enttäuscht, weil ich irgendwie keinen Zugang zur Protagonistin gefunden habe. Summer wirkt am Anfang leider wirklich sehr wie ein oberflächliches Partygirl, weshalb man Fitzy auch keinen Vorwurf machen kann, dass er am Anfang auch genau das über sie denkt. Auch manche männlichen Charaktere wirkten auf mich irgendwie oberflächlich und hohl, sodass ich echt mit dem Gedanken gespielt habe, das Buch abzubrechen.

Aber ich bin so froh, dass ich das nicht getan und durchgehalten habe. Denn auch wenn es einige Zeit braucht, macht das Buch schließlich doch noch sehr viel Spaß und man kann Summer immer mehr ins Herz schließen (bei Fitzy hatte ich da sowieso keine Bedenken). Wie Fitzy stellt man fest, dass hinter dem ersten selbstbewussten, oberflächlichen Eindruck von Summer doch mehr steckt. Ein verletzliches, unsicheres Mädchen, das sich für ihre Freunde und auch für Fremde einsetzt, wenn es darauf ankommt. Mir hat sie von Seite zu Seite mehr gefallen. Ihre Selbstzweifel und ihre verletzten Gefühle angesichts Fitzys anfänglicher Meinung über sie haben mich mit ihr mitfühlen lassen.

Fitzy war mir schon von Anfang an sympathisch, denn trotz seines verwegenen guten Aussehens ist er im Herzen doch eher ein introvertierter Nerd, der lieber Videospiele spielt, als auf Partys zu gehen, und nicht gerne im Mittelpunkt steht. Seine bescheidene, ruhige Art hat mir sofort imponiert und war mal etwas anderes. Umso interessanter war auch der Kontrast zwischen ihm und Summer, der letztendlich eine schöne Liebesgeschichte bereitgehalten hat.

Die Unterhaltungen - vor allem auch die hitzigen Unterhaltungen, manchmal voller verletzter Gefühle - zwischen den beiden haben mich sehr gut unterhalten. Die Gefühle, die sich zwischen ihnen aufgebaut haben, fand ich authentisch und haben zum Mitfiebern angeregt. Sehr erfrischend fand ich es, dass Summer zwar immer als Drama-Queen bezeichnet wird, letztendlich aber ihr Verhalten reflektiert und Fitzy gegen Ende auch entgegenkommt - in anderen Büchern wäre dies vermutlich zu einem riesengroßen Gefühlsdrama ausgeschlachtet worden, während dies hier sehr realistisch und angenehm gelöst wurde. Es entwickelt sich alles irgendwie natürlich, was es umso schöner macht.

Neben dem Haupthandlungsstrang kommen noch ein paar andere „Probleme“ und Themen auf, die ich auch sehr interessant zu verfolgen fand. Nichtsdestotrotz darf man hier natürlich keine großen Plot Twists oder Überraschungen erwarten, die Handlung ist durch und durch vorhersehbar. Das hat mir persönlich aber nicht den Spaß am Lesen genommen.

Abschließend hat mir auch das „Wiedersehen“ mit Charakteren aus der Off-Campus-Reihe gefallen, obwohl man bei mir streng genommen nicht von einem Wiedersehen sprechen kann, da ich noch keinen der Bände gelesen habe. Mir hat es aber Spaß gemacht, das Lesen immer mal kurz zu pausieren, um mir den Klappentext der Geschichten zu Figuren durchzulesen, die ich gerade kennenlerne. Es ist auch mal ganz interessant, Charaktere erstmal als Paar kennenzulernen, bevor man sich durchliest, wie sie überhaupt zu einem solchen geworden sind. Deshalb kann ich das Buch auch dann empfehlen, wenn man noch kein einziges aus diesem Universum gelesen hat.

Fazit

Ein unterhaltsamer Liebesroman für zwischendurch, dem man trotz eventuell vorhandener Skepsis zu Beginn eine Chance geben sollte, denn er weiß doch noch zu überzeugen. Für mich sind es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Amüsante Schlagabtäusche, süße Annäherungen und ein Hauch Eifersucht - unterhaltsam!

New Beginnings
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Von »New Beginnings“ habe ich hauptsächlich Positives gehört und mir aufgrund des Covers und des Klappentextes einen leichten Liebesroman erwartet, bei dem man sich beim Lesen wohlfühlt und entspannt zurücklehnen ...

Von »New Beginnings“ habe ich hauptsächlich Positives gehört und mir aufgrund des Covers und des Klappentextes einen leichten Liebesroman erwartet, bei dem man sich beim Lesen wohlfühlt und entspannt zurücklehnen kann. Genau das habe ich auch bekommen, »New Beginnings“ hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert.

Auch wenn durchaus auch ernstere Themen angesprochen werden, erschafft die Autorin doch hauptsächlich eine entspannte Atmosphäre. Es ist stellenweise witzig, es gibt verspielte Annäherungen, die zum Schmunzeln bringen, grummelige Schlagabtäusche, bei denen man grinsen muss, aber auch tiefergehende Gespräche, die der Geschichte etwas Substanz beisteuern.

Mir waren beide Protagonisten sympathisch. Lena ist als Großstadtmädchen anfangs nicht so begeistert von der Umgebung, in der sie ihre Zeit als Au-pair verbringen wird, muss mit der Zeit aber feststellen, dass die Gegend ihren ganz eigenen Charme hat und sie sich vor allem bei den Coopers sehr wohlfühlt, auch wenn die ungeplante Anwesenheit von Ryan Cooper daran zunächst Zweifel aufkommen lässt. Ryan gibt sich direkt bei ihrem ersten Treffen spöttisch und unhöflich, aber Lena merkt schnell, dass das nicht wirklich etwas Persönliches ist – schließlich erfährt Ryans Bruder Jack eine ähnliche Behandlung. Wegen seiner aufs Eis gelegten Profikarriere lässt Ryan seinen Frust an anderen aus und vor allem Lena gerät dabei oft in die Schusslinie, was sich diese aber nicht so einfach gefallen lässt. Sie gibt ihm nicht nur Kontra, sondern tritt ihm auch in den Hintern, damit er endlich wieder anfängt zu leben.

Ich war überrascht davon, wie mitteilsam Ryan ab einem gewissen Punkt war – ganz anders, als man das von vielen männlichen Protagonisten in dem Genre gewohnt ist, die sich unnötig geheimnisvoll geben und ständig zumachen. Ryan muss zwar auch erst ein bisschen auftauen – wer würde es ihm verübeln, dass er einer völlig Fremden nicht sofort sein Herz ausschüttet? – aber dann spürt man, dass er langsam ein besonderes Verhältnis zu Lena aufbaut. Er öffnet sich ihr gegenüber und lässt sie immer öfter an seinen Gedanken teilhaben. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Ohne Frage: Das Buch ist natürlich vorhersehbar von vorne bis hinten und man ahnt recht früh, auf welchen Konflikt es am Ende nochmal zusteuern wird, aber das fand ich nicht allzu dramatisch, da mir die Szenen zwischen Ryan und Lena dafür zu gut gefallen haben. Ich habe mit ihnen mitgefiebert, die amüsanten, aber auch die ernsteren Gespräche zwischen ihnen genossen, über die kleinen Eifersuchtssequenzen gegrinst, mit Lena aber auch die negativen Gefühle hautnah miterlebt. Ein, zwei Momente – da war tatsächlich Zähneknirschen angesagt. Am Ende gibt es aber natürlich ein Happy End, das wahrscheinlich auch schon viel früher möglich gewesen wäre, ich auf diese Art aber durchaus realistisch fand.

Mir hat der Ausflug nach Green Valley sehr gut gefallen und ich bin jetzt schon gespannt auf Izzy und Wills Geschichte, die wir in diesem Band auch schon kennenlernen durften. Den berühmt-berüchtigten Silvesterkuss, von dem im Klappentext von „New Promises“ die Rede ist, dürfen wir schon hier miterleben, ebenso die Auswirkungen, die er vor allem auf Will hat, der von den Gefühlen seiner besten Freundin bisher nichts ahnt. Das klingt nach einer süßen Liebesgeschichte und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den Charakteren.

Fazit

Ein schöner Liebesroman mit ein wenig Tiefgang, der aber hauptsächlich in der lockerleichten, entspannten Atmosphäre verbleibt und mit witzigen Schlagabtäuschen, süßen Annäherungen und einem Hauch Eifersucht punktet. Ein paar unterhaltsame Lesestunden sind garantiert – von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Typisches Schema der Autorin nochmal neu, amüsant, aber auch berührend umgesetzt.

Das Monster im 5. Stock
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Wenn man gerne Gay Romance und Hassliebe-Geschichten liest, wird man wohl früher oder später auf Regina Mars stoßen. Bisher war jedes ihrer Bücher, das ich gelesen habe, eine Enemies-to-Lovers-Geschichte ...

Wenn man gerne Gay Romance und Hassliebe-Geschichten liest, wird man wohl früher oder später auf Regina Mars stoßen. Bisher war jedes ihrer Bücher, das ich gelesen habe, eine Enemies-to-Lovers-Geschichte und auch „Das Monster im 5. Stock“ fällt in diese Kategorie. Auf seine ganz eigene amüsante, aber diesmal auch berührende Weise, die mich trotz kleinerer Kritikpunkte wieder gut unterhalten konnte.

Da das Buch aus der dritten Person Singular und mal aus der Sicht von Wastl, mal aus der von Adrian geschrieben ist, hätte ich es gut gefunden, wenn es vor Beginn jeden Kapitels einen kurzen Hinweis gegeben hätte, aus wessen Perspektive man liest. Bei zwei Männern kann die dritte Person Singular da etwas verwirrend sein, weshalb ich hier und da ein paar Seiten gebraucht habe, um zu wissen, wer das Geschehen gerade aus seiner Sicht schildert.

Regina Mars‘ Schreibstil liest sich gut und vor allen Dingen humorvoll, gelegentlich habe ich mich jedoch bei manchen Ausdrücken, die sie z.B. für Genitalien verwendet, innerlich gekrümmt, weil ich sie eher geschmacklos fand. Das hat mein positives Lesegefühl hier und da etwas zum Flackern gebracht, grundsätzlich überwiegen jedoch die guten Momente.

Vielleicht ist es schon ein wenig angeklungen: Regina Mars hat ein bestimmtes Schema, nach dem ihre Bücher aufgebaut sind. Erst können sich die Protagonisten nicht ausstehen, dann fangen sie eine Affäre miteinander an und schließlich verlieben sie sich ineinander. Ich habe bisher noch keine Ausnahme gefunden, bei der das nicht so gewesen ist. Und trotzdem ist jede ihrer Geschichten individuell, es gibt keine Szenen, die sich doppeln, keine Charaktere, die sich haargenau gleichen. Natürlich sind auch die Charaktere oft sehr ähnlich angelegt, aber jeder hat seine eigene Geschichte und seine Eigenarten.

Hier sind es eine griesgrämige „Miesmuschel“ (Adrian), die mit trockenen (und – für den Leser – ungewollt lustigen) Sprüchen daherkommt, und ein hartnäckiges, liebenswertes „Landei“ (Wastl bzw. Sebastian), das ein großes Herz für Tiere hat und deshalb immer wieder neue Haustiere anschleppt, obwohl die Wohnung, die er besetzt, ja gar nicht seine eigene ist, sondern eben die der Miesmuschel. Adrian war diesmal mein absoluter Favorit (aus allen Büchern, die ich von Regina Mars bisher gelesen habe), weil ich seine trockenen, grummeligen Bemerkungen ganz besonders amüsant fand. Seine Vielschichtigkeit, die Tatsache, dass hinter jeder miesgelaunten Bemerkung noch etwas anderes steckt, war nicht nur spannend und interessant, sondern auch authentisch. Genau wie seine Entwicklung, an der Wastl natürlich nicht unbeteiligt ist.

Adrians persönliche Entwicklung (neben der glaubwürdigen Entwicklung von Adrians und Sebastians Gefühlen) war es auch, die mir in diesem Buch besonders gut gefallen hat. Die Autorin schneidet hier ein Thema an, bei dem man zwangsläufig etwas in die Tiefe gehen muss. Das ist ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen, ohne den generellen lockeren Unterhaltungscharakter der Geschichte zu gefährden. Adrians Gefühle – die Schuld und der Selbsthass – werden überzeugend (und berührend!) dargestellt und sind beim Lesen auch auf mich übergegangen. Umso schöner war es zu beobachten, wie Wastl langsam aber sicher eine Veränderung herbeiführt und Adrian aus seinem Schneckenhaus herauslockt. Zwar geht am Ende vieles Schlag auf Schlag, aber ich habe das trotzdem als realistisch empfunden, weil diese Entwicklung auf den vorherigen Seiten authentisch vorbereitet wurde.

Insgesamt gab es sowohl witzige Momente, die mich laut zum Lachen gebracht haben, süße, die mir ein Schmunzeln entlockt haben, als auch ein paar Fremdschäm-Momente, bei denen ich mich innerlich gewunden habe. Und dann gab es wiederum ein paar Momente, in denen ich mit Adrian, aber auch mit Wastl mitgelitten habe. Obwohl vor allem Adrians Vergangenheit, seine selbstauferlegte Einsamkeit und sein Selbsthass durchaus auch bedrückende Gefühle aufkommen lassen, gelingt der Autorin der Balanceakt zwischen drückender Tiefe und entspannender Leichtigkeit. Letzteres überwiegt am Ende aber natürlich und das Buch wird mit einem schönen Happy End geschlossen, das mich glücklich und zufrieden zurückgelassen hat.

Fazit

Von Regina Mars sollte man sich keine tiefgreifenden, innovativen Dramen erwarten, sondern unterhaltsame Liebesgeschichten, die alle nach einem bestimmten Schema aufgebaut, letztendlich aber doch immer etwas ganz Eigenes sind. Mehrere ihrer Bücher sollte man aber (meiner persönlichen Meinung nach) nicht direkt hintereinander lesen, weil das ähnliche Schema dann auf Dauer doch ermüden könnte. Mit etwas Abstand zwischen ihnen habe ich sie aber bisher immer überzeugend gefunden und mich jedes Mal gut unterhalten gefühlt. Hier überzeugen aber vor allem auch Adrians authentischen aufwühlenden Gefühle und seine spannende Entwicklung. Ich vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Viel besser als Band 1, aber das Rad wird auch hier nicht neu erfunden.

Crushing on the Cop (Saving Chicago 2)
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„Du hast Glück. Maddie ist wie ein offenes Buch. Aber bei Vanessa muss ich erst einen Code knacken, bevor sie sich öffnet. Immer wenn ich die ersten drei von vier Zahlen richtig habe, ändert sie wieder ...

„Du hast Glück. Maddie ist wie ein offenes Buch. Aber bei Vanessa muss ich erst einen Code knacken, bevor sie sich öffnet. Immer wenn ich die ersten drei von vier Zahlen richtig habe, ändert sie wieder die ganze Kombination.“ (S. 163)

Nach meinem eher mittelmäßigen Eindruck von Band 1 „Fighting with Fire“ habe ich mich mit hohen Erwartungen eher zurückgehalten, auch wenn ich natürlich gehofft habe, dass mich Vanessa und Cristians Geschichte mehr begeistern könnte als Maddie und Mauros. Glücklicherweise tat sie das auch. Die Geschichte hebt sich aus dem Genre zwar nicht hervor, ist aber definitiv angenehm und unterhaltsam zu lesen. Man verpasst nichts, wenn man sie nicht liest, aber man verschwendet auch nicht seine Zeit, wenn man es tut. Anders als das meiner Meinung nach bei „Fighting with Fire“ der Fall ist.

Das Autorinnenduo konnte hier definitiv einen besseren Eindruck auf mich machen. Die Geschichte liest sich angenehm und flüssig und wird nicht von unangenehmen Fremdschäm-Momenten gesprengt, bei denen man sich innerlich windet. Trotzdem gab es hier und da ein paar Stellen, die bei mir Stirnrunzeln ausgelöst haben, weil ich einige Dialoge nicht verstanden habe. Manchmal hatte ich das merkwürdige Gefühl, zwischen zwei Entgegnungen etwas überlesen zu haben, obwohl es offensichtlich war, dass ich das nicht hatte. Zum Beispiel:

„Ich weiß, dass es ein gefährlicher Beruf ist und du dein ganzes Leben lang mit einem Polizisten zusammengelebt hast. Deshalb würde ich gern wissen, ob ich überhaupt eine Chance bei dir habe.“ – „Schon okay.“ (S. 156-157).

Ihr runzelt auch die Stirn? Wie schön! Ergibt keinen Sinn, oder? So ein Irritationserlebnis hatte ich zwei- bis dreimal im Buch, darüber hinaus liest es sich aber wirklich ratzfatz weg und verströmt durchgehend eine lockere Stimmung, ohne bedrückende Töne anzuschlagen.

Das Buch ist auch einfach zu kurz, um groß auf die Tränendrüse zu drücken oder großzügig in die Dramakiste zu greifen – was sind schon 264 Seiten? Ich hatte tatsächlich ein wenig das Gefühl, eine Kurzgeschichte zu lesen, auch weil es sich in Bezug auf mögliche Konfliktpunkte sehr kurzhält (z.B. Vanessas geheimnisvoller Job). Ihre persönlich auferlegte Regel, nichts mit einem Cop anzufangen, zögert ihr Happy End zwar etwas hinaus, aber es gibt kein künstliches In-die-Länge-ziehen, kein zwanghaftes Festklammern an lächerlichen Gründen, um Cristian auf Abstand zu halten. Die Entwicklung ihrer Beziehung und auch Vanessas persönliche vollziehen sich glaubwürdig. Zwar bleiben die Gefühle zwischen den beiden für mich etwas oberflächlich, weil es dafür ein wenig an tiefgründigen Gesprächen mangelt, aber ausnahmsweise habe ich das hier als nicht so dramatisch empfunden. Weil ich zumindest vollkommen nachvollziehen konnte, warum sich Vanessa in Cristian verliebt.

Ich persönlich habe ja schon in Band 1 einen Narren an ihm gefressen. Für mich war er der einzige Charakter, an dem ich rein gar nichts auszusetzen hatte, von dem ich durchgehend begeistert war und der sich durch jede seiner Handlungen nur noch sympathischer gemacht hat. In diesem Band ging das genauso weiter. Im Gegensatz zu seinen Brüdern, Mauro und Luca, ist er der Verantwortungsvolle in der Familie, ein Beziehungstyp, der keine unzähligen Frauengeschichten hat und von dem seine Mutter behauptet, dass sie bei ihm alles richtig gemacht hat. Er weiß, was er will – und das ist Vanessa, ganz egal, wie unterschiedlich sie beide sind. Er fordert sie heraus, reißt ihre Mauern ein, setzt sie dabei aber auch nicht unter Druck. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man Cristian nicht mögen könnte. Vor allem im Kontrast zu seinen Brüdern ist er unglaublich sympathisch und angenehm. Er macht jede Szene, in der er auftaucht, zu einem Vergnügen. Mauro und Luca dagegen konnten mich auch hier wieder auf ihre ganz eigene Art nerven.

Vanessa mochte ich aber auch sehr gerne, auch wenn sie etwas schwieriger ist. Sie hält die Menschen auf Abstand (ihren Dad eingeschlossen), macht vieles mit sich selbst aus und tritt allgemein eher distanziert auf, auch weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass viele sie nur auf ihr gutes Aussehen reduzieren. Sie verbirgt ihre Verletzlichkeit hinter einer harten Schale. Deshalb ist sie Cristian gegenüber auch erstmal vorsichtig, muss aber natürlich bald schon feststellen, dass er sich nicht so einfach wegstoßen lässt. Ich habe auch aus ihrer Sicht sehr gerne gelesen und hatte an den Szenen mit den beiden durchgehend meine Freude. Gegen Ende häufen sich zwar die Liebesszenen, die aber nicht alle ausgeschrieben werden und die eigentliche Handlung glücklicherweise auch nicht in den Hintergrund drängen.

Insgesamt wusste mich Vanessa und Cristians Liebesgeschichte gut zu unterhalten – es gibt sowohl lockerleichte, humorvolle als auch schlichtweg süße Szenen, die ein schönes Lesegefühl aufkommen lassen. Es mangelt lediglich an etwas Tiefe, auch wenn in dieser Hinsicht zumindest ein paar Themen angedeutet werden (z.B. die Mütter der beiden). Die Autorinnen erfinden mit Vanessa und Cristians Geschichte das Rad nicht neu, mit Sicherheit hat man als Liebesroman-Leser/in schon mal eine sehr ähnliche Liebesgeschichte gelesen, trotzdem weiß sie zu fesseln und gut zu unterhalten.

Ob ich den dritten Band auch noch lesen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Vor „Crushing on the Cop“ war ich fest davon überzeugt, mich so weit wie möglich von dem Band fernzuhalten, weil sowohl Luca als auch Lauren unausstehlich sind. Ich kann nicht mal sagen, dass das in diesem Band besser geworden ist, denn sie bekriegen sich immer noch wie zwei Kleinkinder, während alle um sie herum nur darauf warten, dass sie miteinander in die Kiste hüpfen. Puh! Trotzdem gab es jetzt im Epilog etwas, das doch mein Interesse an ihrer Geschichte geweckt hat, also werde ich ihnen vielleicht doch mal eine Chance geben.

Fazit

Sehr viel besser als Band 1, komplett ohne Fremdschäm-Momente und mit zwei sehr angenehmen Protagonisten. Cristian ist das absolute Highlight des Buches. „Crushing on the Cop” bietet zwar nichts Neues in dem Genre, ist aber eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, mit der man meiner Meinung nach nichts falsch machen kann. 4 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Süße Eishockey-Lovestory, die einfach glücklich macht.

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Mich haben im Klappentext viele Aspekte angesprochen, weshalb das Buch schon seit einer ganzen Weile sein Dasein auf meinem SuB gefristet hat. Jetzt habe ich es endlich davon befreit und muss sagen, dass ...

Mich haben im Klappentext viele Aspekte angesprochen, weshalb das Buch schon seit einer ganzen Weile sein Dasein auf meinem SuB gefristet hat. Jetzt habe ich es endlich davon befreit und muss sagen, dass „Maybe this Time“ meine Erwartungen voll und ganz erfüllt hat: Man erwartet eine süße Liebesgeschichte zum Wohlfühlen und bekommt auch genau das.

Jennifer Snows Schreibstil liest sich angenehm und leicht, der Ton des Buches ist überwiegend positiv, nur gelegentlich drängen sich ein paar negative Gefühle wegen Abbys Exmann auf, die aber nie drückend werden. „Maybe this Time“ ist ein Wohlfühlbuch durch und durch, bei dem man sich entspannt zurücklehnen, aber trotzdem schwärmend mitfiebern kann.

Besonders imponiert haben mir die beiden Protagonisten, die wirklich unglaublich sympathisch sind. Auf der einen Seite haben wir Abigail, die sich gerade von ihrem Eishockeyspieler-Mann Dean scheiden lässt und mit ihrer neunjährigen Tochter in ihre Heimatstadt zurückzieht, um einen Neuanfang zu wagen. Die Umstände ihrer Scheidung, Deans aktuelles Verhalten, Jacksons anfängliche Einstellung und die eingeschnappte Haltung ihrer Tochter Dani zu Beginn haben mich auf Anhieb mit der alleinerziehenden Mutter mitfühlen lassen. Die ehrlichen Gefühle für ihre Tochter werden sehr authentisch transportiert und haben sie mir nur noch sympathischer gemacht, während ich mich über Dean immer wieder geärgert habe.

Jackson mochte ich hingegen von Anfang an: Abigail nimmt ihn zwar als distanziert und abweisend wahr, weil er sich in ihrer Gegenwart bewusst so gibt, um seine wahren Gefühle zu verschleiern, aber durch den regelmäßigen Sichtwechsel wird dem Leser recht schnell klar, dass der arme Kerl sich schon seit Jahren nach Abigail verzehrt. Seine Gedanken über sie haben mich regelmäßig zum Lächeln gebracht und man kann Jackson gar nicht nicht mögen, weil er der Inbegriff eines guten Kerls ist.

Ich liebe Liebesgeschichten, bei denen die Protagonisten eine Vorgeschichte haben, was ja auch hier der Fall ist. Gelegentlich bekommen wir durch kurze Rückblenden einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der beiden, wodurch ich vor allem Jackson immer stärker ins Herz geschlossen habe. Die Tatsache, dass er schon seit Jahren in sie verliebt ist, das aber mit abweisendem Verhalten zu verschleiern versucht, und sie sich in der Highschool in seinen besten Freund verliebt und ihn dann sogar geheiratet hat, bietet für mich die perfekte Ausgangssituation für eine rundum süße Liebesgeschichte. Ich habe von Seite 1 an mit den beiden mitgefiebert und mich regelmäßig dabei ertappt, wie ich über ihre Dialoge und Annäherungen breit gegrinst habe. „Maybe this Time“ ist einfach genau das: Eine süße Liebesgeschichte, bei der man schwärmend mitfiebern kann. Und noch dazu eine, in der Eishockey eine große Rolle spielt. Nach „The Ivy Years“ bin ich ein großer Fan von Eishockey-Liebesgeschichten, deshalb werde ich mir definitiv auch noch die Bücher mit Jacksons Brüdern vorknöpfen!

Fazit

„Maybe this Time“ ist eine süße Liebesgeschichte, bei der man sich rundum wohlfühlen und bis zum Ende mitfiebern kann, ohne dass es trotz garantiertem Happy End langweilig wird. Ich hatte viel Spaß bei Abigail und Jacksons Geschichte und freue mich auf die anderen Bücher der Autorin. 4 Sterne!

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