Nach anfänglicher Skepsis überzeugend - Durchhalten lohnt sich!
The Chase – Gegensätze ziehen sich anDieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen ...
Dieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen die Protagonisten gemeinsam in einer WG leben und aufs College gehen, und wenn dann auch noch Eishockey eine Rolle spielt, ist mein Interesse endgültig geweckt.
Deshalb war ich beim Lesen einige Zeit erstmal etwas enttäuscht, weil ich irgendwie keinen Zugang zur Protagonistin gefunden habe. Summer wirkt am Anfang leider wirklich sehr wie ein oberflächliches Partygirl, weshalb man Fitzy auch keinen Vorwurf machen kann, dass er am Anfang auch genau das über sie denkt. Auch manche männlichen Charaktere wirkten auf mich irgendwie oberflächlich und hohl, sodass ich echt mit dem Gedanken gespielt habe, das Buch abzubrechen.
Aber ich bin so froh, dass ich das nicht getan und durchgehalten habe. Denn auch wenn es einige Zeit braucht, macht das Buch schließlich doch noch sehr viel Spaß und man kann Summer immer mehr ins Herz schließen (bei Fitzy hatte ich da sowieso keine Bedenken). Wie Fitzy stellt man fest, dass hinter dem ersten selbstbewussten, oberflächlichen Eindruck von Summer doch mehr steckt. Ein verletzliches, unsicheres Mädchen, das sich für ihre Freunde und auch für Fremde einsetzt, wenn es darauf ankommt. Mir hat sie von Seite zu Seite mehr gefallen. Ihre Selbstzweifel und ihre verletzten Gefühle angesichts Fitzys anfänglicher Meinung über sie haben mich mit ihr mitfühlen lassen.
Fitzy war mir schon von Anfang an sympathisch, denn trotz seines verwegenen guten Aussehens ist er im Herzen doch eher ein introvertierter Nerd, der lieber Videospiele spielt, als auf Partys zu gehen, und nicht gerne im Mittelpunkt steht. Seine bescheidene, ruhige Art hat mir sofort imponiert und war mal etwas anderes. Umso interessanter war auch der Kontrast zwischen ihm und Summer, der letztendlich eine schöne Liebesgeschichte bereitgehalten hat.
Die Unterhaltungen - vor allem auch die hitzigen Unterhaltungen, manchmal voller verletzter Gefühle - zwischen den beiden haben mich sehr gut unterhalten. Die Gefühle, die sich zwischen ihnen aufgebaut haben, fand ich authentisch und haben zum Mitfiebern angeregt. Sehr erfrischend fand ich es, dass Summer zwar immer als Drama-Queen bezeichnet wird, letztendlich aber ihr Verhalten reflektiert und Fitzy gegen Ende auch entgegenkommt - in anderen Büchern wäre dies vermutlich zu einem riesengroßen Gefühlsdrama ausgeschlachtet worden, während dies hier sehr realistisch und angenehm gelöst wurde. Es entwickelt sich alles irgendwie natürlich, was es umso schöner macht.
Neben dem Haupthandlungsstrang kommen noch ein paar andere „Probleme“ und Themen auf, die ich auch sehr interessant zu verfolgen fand. Nichtsdestotrotz darf man hier natürlich keine großen Plot Twists oder Überraschungen erwarten, die Handlung ist durch und durch vorhersehbar. Das hat mir persönlich aber nicht den Spaß am Lesen genommen.
Abschließend hat mir auch das „Wiedersehen“ mit Charakteren aus der Off-Campus-Reihe gefallen, obwohl man bei mir streng genommen nicht von einem Wiedersehen sprechen kann, da ich noch keinen der Bände gelesen habe. Mir hat es aber Spaß gemacht, das Lesen immer mal kurz zu pausieren, um mir den Klappentext der Geschichten zu Figuren durchzulesen, die ich gerade kennenlerne. Es ist auch mal ganz interessant, Charaktere erstmal als Paar kennenzulernen, bevor man sich durchliest, wie sie überhaupt zu einem solchen geworden sind. Deshalb kann ich das Buch auch dann empfehlen, wenn man noch kein einziges aus diesem Universum gelesen hat.
Fazit
Ein unterhaltsamer Liebesroman für zwischendurch, dem man trotz eventuell vorhandener Skepsis zu Beginn eine Chance geben sollte, denn er weiß doch noch zu überzeugen. Für mich sind es 4 Sterne.