Katja Lewina hat Bock, und sie schreibt darüber. Wäre sie ein Mann, wäre das kein Ding. So aber ist sie: »Schlampe«, »Nutte«, »Fotze«, »Hoe« …
Seit #metoo werden die Rufe nach der potenten Frau laut und lauter. Aber hat eine, die ihr sexuelles Potenzial jenseits von »stets glatt rasiert und gefügig« lebt, in unserer Gesellschaft tatsächlich einen Platz?
Lewina führt die Debatte über weibliches Begehren fort und erforscht entlang ihrer eigenen erotischen Biografie, wie viel Sexismus in unserem Sex steckt. Kindliche Masturbation, Gynäkolog*innenbesuche, Porno-Vorlieben oder Fake-Orgasmen: Kein Thema ist ihr zu intim. Und nichts davon so individuell, wie wir gern glauben. Aber die Krusten unserer Sozialisation lassen sich abkratzen! Und so ist Sie hat Bock mehr Empowerment als Anprangern, mehr Anleitung zur Potenz als Opferdenke. Denn nach der Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten und Tabus ist es an der Zeit, den Weg zur Selbstermächtigung einzuschlagen.
»Es liegt in unserer Hand, unsere Spielregeln zu schreiben, im Leben und beim Sex.«
Katja Lewina
»Es kribbelt zwischen den Beinen, Schweißausbrüche, lachen und schämen. Was will man bitte mehr? Es ist so gut geschrieben! Ich liebe es.«
Charlotte Roche
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Sie hat Bock von Katja Lewina stand schon länger auf meiner Wunschliste. Von der Autorin habe ich in der Vergangenheit immer wieder Kolumnen gelesen und da war ich natürlich auch gespannt auf ihr Buch.
Katja ...
Sie hat Bock von Katja Lewina stand schon länger auf meiner Wunschliste. Von der Autorin habe ich in der Vergangenheit immer wieder Kolumnen gelesen und da war ich natürlich auch gespannt auf ihr Buch.
Katja Lewina schreibt unglaublich ehrlich und offen.
Also wenn ihr eher nicht so gut über Sex sprechen und lesen könnt, dann werdet ihr bei dieser Lektüre sicher häufiger beschämt erröten.
Mich hat Sie hat Bock aber einfach nur begeistert. Die Autorin spricht mit einer Deutlichkeit über Themen, die in unserer Gesellschaft leider häufig unter den Teppich gekehrt werden. Ob es nun um Porno-Vorlieben, oder Orgasmen geht. Kein Thema lässt sie aus.
Dabei beweist sie aber auch so viel Humor, dass ich in jedem Kapitel mehrfach geschmunzelt habe.
Ich habe bei Sie hat Bock viel gelacht und aber auch gelernt.
Das möchte ich an euch weitergeben.
Katja Lewina spricht die Dinge an, über die niemand spricht, die aber gesagt werden sollten.
Dieses Buch ist einfach nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits und zwar unabhängig von Geschlecht und Alter.
Meinung:
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive der Autorin geschrieben und sie spricht den/die ...
Inhalt siehe Klappentext.
Meinung:
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive der Autorin geschrieben und sie spricht den/die Leser/in direkt an.
Schonungslos und ehrlich berichtet die Autorin von eigenen Erfahrungen (manche Szenen bzw. Erinnerungen könnten Personen triggern), thematisiert aber auch die Ermächtigung von Frauen. Das Tüpfelchen auf dem i ist der großartige Humor, der einen immer wieder laut auflachen lässt.
Es werden unterschiedliche Themen angesprochen und das Buch regt zum Nachdenken und Nachfragen von scheinbar nicht bzw. kaum hinterfragten Tatsachen an, wie beispielsweise: Wieso ist es für Männer aufgrund der Nebenwirkungen nicht „zumutbar“, dass sie „die Pille“ einnehmen, während Frauen die gleichen Nebenwirkungen ertragen dürfen/müssen?
Auch zeigt die Autorin auf, dass Worte nicht nur Worte sind, sondern Macht haben und diese und Ungleichheit auch weiter zementieren, wie z.B. das Thema wechselnde Partner/innen: Männer „stoßen sich die Hörner ab“, während Frauen mit bestimmten Begriffen (die ich hier wohl nicht nennen kann, ohne das die Rezension gesperrt wird) beschimpft werden…
Ein starkes, schonungsloses und ehrliches Buch über Frauen, ihre Sexualität und Selbstakzeptanz und für sich und seine Wünsche einzustehen, sich nicht für andere zu verbiegen (hier könnten noch so manchen Leser/innen die Augen geöffnet werden). Die kurzen Kapitel lassen sich sowohl sehr gut am Stück lesen als auch immer wieder zwischendurch.
Eine ganz klare Leseempfehlung und zwar nicht nur für Frauen! Ja, die Texte polarisieren sicherlich und nicht allem kann ich mich anschließen, aber die Texte regen eben auch zum Nachdenken an und werden hoffentlich der/dem einen oder anderen Leser/in die Augen öffnen. Ganz klar 5 von 5 Sternen.
Fazit:
Je nachdem wie sehr man sich mit Feminismus und Sexismus beschäftigt, könnte einiges schon bekannt sein, aber vielleicht erfährt man doch auch neues bzw. erhält einen neuen Blickwinkel. Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall, und zwar für alle Geschlechter!
„Wir sind einen Scheiß von frei. Wenn wir es wären, wäre das Verhältnis zwischen den arbeitenden Müttern und Vätern ausgeglichen, genau wie das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Care- und Tech-Berufen. ...
„Wir sind einen Scheiß von frei. Wenn wir es wären, wäre das Verhältnis zwischen den arbeitenden Müttern und Vätern ausgeglichen, genau wie das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Care- und Tech-Berufen. Wir hätten genauso viele Chefinnen wie Chefs. Und, jetzt kommen wir zurück zum Kern, Devotion wäre nichts, was wir vor allem mit Frauen in Verbindung bringen.“
Wieviel Sexismus steckt in unserem Sex? Katja Lewina ist Journalistin. Sie schreibt über Sex und Feminismus, und vieles mehr. In Anlehnung an andere Feministinnen wie Laurie Penny und Margarete Stokowski schreibt sie nun ein Buch vor allem über Sex. Über Lust, casual sex, Zustimmung, Pornos, offene Beziehungen, kindliche Masturbation, über Rape Culture, Oralsex und Analsex, Behaarung und Sex im Alter. Lewina drückt sich teils recht grob aus. Ihren Lebensstil kann ich nicht ganz teilen, aber wenn es für sie funktioniert, umso besser. Meiner Meinung nach will sie mit ihrem Schreibstil polarisieren, und es gelingt – nichtdestotrotz ein sehr interessantes und gut geschriebenes Buch. Sie regt zum Nachdenken an. Und sie hat mit ihren Aussagen mehr als recht. Ein wichtiges Buch, das jeder lesen sollte, Frau wie Mann.
Die Feministin und Autorin stellt weibliches Begehren in den Mittelpunkt und fragt, wie sexistisch unser Sex eigentlich ist.
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband (Sachbuch)
Tiere im ...
Inhalt
Die Feministin und Autorin stellt weibliches Begehren in den Mittelpunkt und fragt, wie sexistisch unser Sex eigentlich ist.
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband (Sachbuch)
Tiere im Buch: ♥ Es werden im Buch keine Tiere verletzt, gequält oder getötet.
Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt (u. a. Vergewaltigung), Sexismus, Body Shaming, Suizid (in einem Nebensatz erwähnt)
Warum dieses Buch?
Als Frau und Feministin interessiere ich mich sehr für feministische Literatur, die auf strukturelle Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau aufmerksam macht und diese diskutiert und kritisiert. Da ich noch kein Buch zum Thema weibliches Begehren gelesen hatte, weckte „Sie hat Bock“ meine Neugier. Gelesen habe ich es vor allem wegen der vielen positiven Buchbesprechungen und weil unter anderem geschrieben wurde, dass jede/r dieses Sachbuch gelesen haben sollte.
Meine Meinung
Einstieg (4 Sterne)
„Weibliche Sexualität als normaler Bestandteil des Lebens scheint in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zu existieren.“ E-Book, Position 381
Der Einstieg ins Buch verlief problemlos. Obwohl ich auf den ersten Seiten manchmal bei der Wortwahl der Autorin zusammengezuckt bin, traf sie so oft den Nagel auf den Kopf, dass ich nur still nicken konnte und unbedingt weiterlesen wollte.
Inhalt (4 Lilien)
„Sexualität ist keine Einbahnstraße ohne Anhalte- und Umkehrmöglichkeit. Und doch wird sie allzu oft genau so gelebt und für normal befunden.“ E-Book, Position 1321
In ihrem Sachbuch kombiniert Autorin Katja Lewina auf gelungene Weise Ratgeber, feministisches Manifest und Autobiografie und spricht Dinge aus, die dringend einmal gesagt werden müssen. Sie klärt auf, zitiert Studien, öffnet uns die Augen und berichtet auf beeindruckend direkte und tabulose Weise aus ihrem eigenen Leben. Wo es nämlich Tabus gibt, können Missstände (die gravierend sein können) nicht angesprochen werden. Gerade das ist das Problem, das es im Bereich Sexualität gibt. Der Gender Pay Gap wird in der Gesellschaft mit gewisser Regelmäßigkeit diskutiert und kritisiert, doch wenn es um weibliches Begehren und sexistischen Sex geht, werden Ungerechtigkeiten immer noch totgeschwiegen. Mit diesem Buch bricht Katja Lewina das Schweigen und spricht so unaufgeregt und offen über ihr Liebesleben, dass es einem selbst nach ein paar Seiten ganz selbstverständlich vorkommt!
Die Autorin beschäftigt sich dabei mit vielen verschiedenen Themen (hier ist garantiert für jede und jeden etwas dabei!) wie offene Beziehungen, Verhütung, Jungfräulichkeit, Doppelmoral, Sexismus, Rasierzwang, sexualisierte Gewalt, Victim Blaming und Rape Culture. Dabei werden auf spannende Weise viele Mythen widerlegt. Ich jedenfalls konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen und beim Lesen viel Neues dazulernen – über manche Dinge hatte ich mir bis dahin noch gar keine Gedanken gemacht. Immer wieder dachte ich „Yes!“ und nickte beim Lesen zustimmend mit dem Kopf. Anderes war mir schon vorher bekannt und in manchen Kapiteln hätte die Autorin gerne noch in die Tiefe gehen können. Ich denke deshalb, dass sich dieses Buch besonders gut als Einführungswerk zum Thema „Feminismus und weibliches Begehren“ eignet.
Nur selten konnte ich die Meinung der Autorin nicht teilen: Zum Beispiel ist für mich Prostitution eben keine Arbeit wie jede andere (meiner Meinung wurde das Problem etwas verharmlost) und ein Wunschkaiserschnitt ist nicht „hirnverballert“, sondern in einer Zeit, in der schätzungsweise immer noch die Hälfte aller Gebärenden Opfer von Gewalt unter der Geburt wird, eine legitime Entscheidung, die akzeptiert werden sollte. Durch diese Wahlmöglichkeit können Frauen selbstbestimmt entscheiden, wie sie gebären möchten, und das sollte von FeministInnen doch gutgeheißen werden.
Als Frau wird man zwangsläufig mit Sexismus und Misogynie konfrontiert – ich bin da natürlich keine Ausnahme. Männer werden gefeiert, wenn sie ein selbstbestimmtes, aktives Liebesleben haben, Frauen beschimpft. Sie sind Schlam++, Hu++ oder Dorfmatratzen, ihr Wert wird auch im Jahre 2020 von manchen Leuten immer noch an der Anzahl ihrer LiebhaberInnen bemessen. Von einem jungen Mann in meinem Alter bekam ich zum Beispiel zu hören, dass eine junge Frau, die gerne One-Night-Stands hat, als Mensch wertlos sei. Mir wurde gesagt, dass es Vergewaltigung in einer funktionierenden Ehe nicht gibt (oder wohl eher das sie nicht so genannt werden soll!) und wenn man sich mal in den Kommentarspalten von Zeitungsartikeln umsieht, wenn wieder Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen gefeierten Promi auftauchen, steht da nicht: „Was können wir gegen sexualisierte Gewalt tun? Warum wurde er zum Täter?“, sondern „Aber hatte sie einen kurzen Rock an? Warum hat sie so viel getrunken? Wieso musste sie auch durch diese dunkle Gasse gehen? Hat sie ihn nicht vorher in die Wohnung gelassen? Sie hat doch gewusst, was dann passieren würde, oder nicht? Bestimmt wollte sie es doch!“. Und solange Sexismus und Misogynie so weit in unserer Gesellschaft verbreitet sind, brauchen wir Bücher wie „Sie hat Bock“, die Frauen helfen, Mythen von der Wahrheit zu unterscheiden, sich auch sexuell zu emanzipieren und sich nicht mehr so viel gefallen zu lassen! Deshalb ein großes „Danke!“ an Katja Lewina dafür, dass sie dieses Buch geschrieben hat!
„Ich persönlich kenne keine einzige Frau, die von der Verletzung ihrer sexuellen Grenzen verschont geblieben wäre.“ E-Book, Position 1209
Schreibstil & Verständlichkeit (4 Sterne)
„Auf der Straße, in der Koje, bei der Arbeit, selbst auf dem verdammten Kinderspielplatz – als Frau bin ich daran gewöhnt, dass mein Aussehen in jeder Lage ungefragt von Männern bewertet und kommentiert wird. Sie nennen mich Göttin, Abschaum oder irgendwas dazwischen, heben mich hoch oder trampeln auf mir rum […].“ E-Book, Position 1372
Eines kann man mit Sicherheit nicht sagen: dass „Sie hat Bock“ sehr ästhetisch oder poetisch geschrieben wäre. Im Gegenteil, Katja Lewina nimmt kein Blatt vor den Mund, nennt die Dinge beim (oft wenig eleganten) Namen und kennt keine Tabus. Einerseits fand ich ihre offene, schonungslose, direkte, nahbare und lockere Sprache perfekt für dieses Buch. In einer anderen Besprechung wurde geschrieben, dass die Autorin „mit der Faust auf den Tisch haut“ – ich denke, besser kann man den Schreibstil nicht beschreiben. Genau das haben wir alle bei diesem Thema mal gebraucht! Nicht jemanden, der zurückhaltend argumentiert, sondern jemanden, der Augen öffnet und zu den Leuten durchdringt, indem er sagt: „So ist das im Moment und das ist unfair, verdammt noch mal!“
Andererseits war der Schreibstil für mich – eine Liebhaberin von ästhetischer, „schön“ geschriebener Literatur – nach einer Weile etwas anstrengend zu lesen. Ich habe das Buch aber auch an einem Tag durchgelesen, daher mein Tipp: Häppchenweise lesen und sich genügend Zeit nehmen, die Zeilen wirken zu lassen – dann findet man das Buch sicher noch besser.
Humor (4 Lilien)
Auch der Humor, mit dem die Autorin von eigenen Erfahrungen erzählt, konnte mich überzeugen. Auch wenn es nur selten lustige Passagen gibt, haben diese mir dafür immer ein Schmunzeln oder kurzes Auflachen entlockt.
Feministischer Blickwinkel (5 Lilien ♥)
Mit diesem Augen öffnenden, tabulosen Werk über wichtige Themen – weibliches Begehren und sexistischen Sex – hat die Feministin Katja Lewina viel für den Feminismus und somit auch für die Gleichberechtigung getan. Deshalb gibt es hier natürlich auch alle Punkte!
Mein Fazit
In ihrem Sachbuch kombiniert Autorin Katja Lewina auf gelungene Weise Ratgeber, feministisches Manifest und Autobiografie. Sie widerlegt Mythen, zitiert Studien, öffnet uns die Augen und spricht sehr unaufgeregt, offen, humorvoll und tabulos über ihr Liebesleben. Die Autorin beschäftigt sich dabei mit vielen verschiedenen Themen wie Verhütung, Doppelmoral, Sexismus und sexualisierte Gewalt. Ich jedenfalls konnte beim Lesen viel Neues dazulernen. Anderes war mir schon vorher bekannt und in manchen Kapiteln hätte die Autorin gerne noch in die Tiefe gehen können. Ich denke deshalb, dass sich dieses Buch besonders gut als Einführungswerk zum Thema eignet. Nur selten konnte ich die Meinung der Autorin nicht teilen (z. B. was Prostitution und Kaiserschnitt betrifft). Einerseits fand ich ihre offene, direkte und nahbare Sprache perfekt für dieses Buch, andererseits war der Schreibstil für mich als Liebhaberin von ästhetischer, „schön“ geschriebener Literatur – nach einer Weile etwas anstrengend zu lesen. Ich habe das Buch aber auch an einem Tag durchgelesen (ich konnte es kaum aus der Hand legen!), daher mein Tipp: Lieber häppchenweise lesen und sich genügend Zeit nehmen, die Zeilen wirken zu lassen – dann findet man das Buch sicher noch besser. Solange Sexismus und Misogynie so weit in unserer Gesellschaft verbreitet sind, brauchen wir Bücher wie „Sie hat Bock“, die Frauen helfen, Mythen von der Wahrheit zu unterscheiden, sich auch sexuell zu emanzipieren und sich nicht mehr so viel gefallen zu lassen. Damit hat die Autorin viel für den Feminismus und somit auch für Gleichberechtigung getan. Deshalb ein großes „Danke!“ an Katja Lewina dafür, dass sie dieses Buch geschrieben hat! Natürlich gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung – besonders auch für Männer!
Nachdem mir das Werk "Sie hat Bock" von Katja Lewina von einer Bekannten schmackhaft gemacht wurde, habe ich es beim DuMont Buchverlag angefragt. Es wurde mir direkt bestätigt und ich bedanke mich auf ...
Nachdem mir das Werk "Sie hat Bock" von Katja Lewina von einer Bekannten schmackhaft gemacht wurde, habe ich es beim DuMont Buchverlag angefragt. Es wurde mir direkt bestätigt und ich bedanke mich auf diesem Wege noch mal für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut. Die Autorin Katja Lewina war mir bislang nicht bekannt, was sich nun ändern durfte. Auf 224 Seiten vermittelt sie uns viel Wissen über die weibliche Sexualität, teilt ihre eigene Erfahrung mit dem Leser und vertritt ihre Meinung.
Zuerst werden dem Leser die Kapitel und deren Titel vorgestellt, die schon vielversprechend klingen. Viele von ihnen reißen Themen an, die meiner Erfahrung nach selten bis nie thematisiert wurden/werden. So manches wird gerade bei uns Frauen unterdrückt, was früher oder später in verschiedenster Form an die Oberfläche kommt. Es wird vieles z.B. bei der Erziehung verschwiegen und wird somit zu einem Tabuthema bei vielen. Katja Lewina betrachtet sehr vieles gesellschaftskritisch und ich stehe bei vielen ihrer Aussagen hinter ihr. Es ist beispielsweise nicht förderlich für die eigene Persönlichkeit/Weiblichkeit, sich dem Schönheitsideal oder dem, was die Medien einem vorgaukeln, zu beugen und sich selber nicht zu akzeptieren, nur weil man anders aussieht, anders tickt usw. Viele Moralvorstellen sollten laut Autorin außerdem überdacht werden. Bevor man sich scheinheilig verhält, solle man doch lieber direkt ehrlich sein. Ehrlichkeit ist ein großes Thema in diesem Buch sowie über alles zu reden. Kommunikation, gerade bei dem Thema Sexualität, aber auch sonst, ist enorm wichtig. Das vergessen die Leute immer mal wieder, wenn die Scham zum Beispiel zu groß ist. Und auch auf das Thema Scham wird eingegangen, was ich wirklich super fand. Denn im Grunde gibt es nichts, wofür Frau sich zu schämen hat.
Was ich für mich persönlich nicht unterstütze ist das Thema freie Liebe und offene Beziehung. Aber solange Jeder das tut was er/sie für richtig hält, bin ich okay damit. Ich selber bin absolut für Monogamie und denke, dass man so am glücklichsten wird. Das ist auch etwas, was ich meinen Kindern (sollte ich je welche bekommen) vorleben möchte. Aber da habe ich einfach eine andere Einstellung als die Autorin, was denke ich völlig normal ist. Ich bin seit meiner Kindheit christlich erzogen und geprägt worden und somit haben Sex, Beziehung und Ehe für mich auch noch mal eine andere Bedeutung.
Der Schreibstil von Katja Lewina ist genial, die schafft es viele schlaue Zitate und ihren eigenen Humor super in Einklang miteinander zu bringen und unterhält mich bestens. Ich denke, man muss nicht zu allem was sie sagt, Ja und Amen sagen und zieht einfach das aus dem Buch, was einem gerade hilft. Eine kritische Betrachtungsweise ist, wie ich finde, bei Sachbüchern eh immer angebracht. Das Buch hat mich auf jeden Fall angeregt, manche Dinge zu überdenken und mich mit Dingen mehr auseinander zu setzen. Ein wichtiges Fazit ist für mich, dass man stets auf seinen Körper und seine innere Stimme hören sollte. Und dass nur einer sprechenden Person geholfen werden kann.
Eine Leseempfehlung und gute 3 Sterne für ein unterhaltsames Sachbuch, welches viele Tabuthemen behandelt. ***