Familiengeschichte
Die fremde SchwesterDas Buch „Die fremde Schwester“ von Lauren Willig ist 2017 als Taschenbuch und E-Book erschienen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen und war daher sehr gespannt auf das Buch mit dem türkiesen ...
Das Buch „Die fremde Schwester“ von Lauren Willig ist 2017 als Taschenbuch und E-Book erschienen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen und war daher sehr gespannt auf das Buch mit dem türkiesen Cover und den Rosen im Käfig (was mich motivmäßig ein bisschen an „Die Schöne und das Biest“ erinnert).
Worum geht es?
Es ist 1927, die Handlung beginnt in Frankreich, als Rachel von der schweren Erkrankung ihrer Mutter erfährt. Sie reist umgehend nach England zurück – und findet eine Fotografie ihres angeblich vor 20 Jahren verstorbenen Vaters und macht sich auf die Suche. Dazu ist es notwendig, sich in der „besseren Gesellschaft“ einführen zu lassen, denn ihr Vater ist nicht der, für den sie ihn ihr Leben lang gehalten hat.
Meine Meinung
Familiengeschichten können sich auch schrecklich langatmig lesen, weshalb dieses Buch einige Zeit in meinem Regal hatte, bevor ich es in Angriff genommen habe. Und ich war positiv überrascht. Das alte England, vor allem London, ist für mich gut vorstellbar – ich kenne die Gegend.
Ebenso hatte ich von den Charakteren sofort ein Bild vor Augen und konnte mir auch den Journalisten Simon ebenso vorstellen wie Rachel als Vera – den lebenslustigen Vamp, der von der besseren Gesellschaft akzeptiert wird.
Bei der „fremden Schwester“ handelt es sich um die Halbschwester Olivia, mit der Rachel weder optisch noch charakterlich viel gemeinsam zu haben scheint. Olivia soll einen aufstrebenden jungen Politiker heiraten, der Vera auch auf Anhieb gut gefällt.
Dieses Doppelleben von Rachel und Vera hat mir sehr gut gefallen, auch, wenn ich gerne mehr Zeit mit ihr gemeinsam am Ort ihrer Kindheit verbracht hätte – das fiel im Buch leider sehr kurz aus. Ich fand es schade, dass Rachel mit ihrer besten Freundin dann gar keinen Kontakt mehr aufgenommen hat.
Ebenso lässt mich das Ende etwas unbefriedigt zurück, eben weil noch diese Beziehung zur ehemals besten Freundin und Unterstützerin ihrer Mutter offen bleibt.
Was mir noch aufgefallen ist, dass jemand im Verlauf des Buches von der „spanischen Grippe“ spricht – diese jedoch meines Wissens früher in England unterwegs war und daher nicht zur Jahreszahl passt. Influenza ist schon okay, nur der Stamm der spanischen Grippe war einige Jahre früher unterwegs.
Fazit:
In Summe hat mir das Buch gut gefallen, es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, auch, wenn ich erst in der zweiten Buchhälfte das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.