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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Titel hat mich irregeführt und anderes erwarten lassen

Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?
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Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir ...

Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir absolut sicher sein, dass es wahr ist?
3. Wie würdest reagieren, wenn du diesen Gedanken glauben würdest?
4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Lösungsstrategie: Kehre Deine Gedanken um!

Danach folgen bis zum Ende des Buches nur noch Geschichten aus dem Leben der Ina Rudolph.

Bislang war mir dieser Name überhaupt kein Begriff, nun weiß ich, dass es sich um ein gefragtes Modell, eine Sängerin, sehr erfolgreiche Schauspielerin und Coach für alle Lebenslagen handeln soll. Die über 230 Seiten mit Erzählungen aus ihrem Leben konnten mich überhaupt nicht packen, auch wenn sie als Beispiele gedacht waren und jedesmal die Fragen von S. 18-20 ausgiebig, manchmal geradezu phantasievoll aufgebläht und zwanghaft abgehandelt wurden. Genaugenommen war keine der gestellten Fragen eine, die ich mir auch stellen würde und das meiste der inszenierten Selbstdarstellungen interessierte mich überhaupt nicht. Die Schwerpunkte in Ina Rudolphs Fragen waren, ob sie eine feste Beziehung brauche oder wolle und wie alle beteiligten Partner in der offenen Beziehung mit dem Wissen um die anderen umgehen, Frieden durch das Stellen der vier Fragen machen können. Ich weiß: Sex sells; dennoch interessiert mich nicht, wie Frau Rudolph das handhabt und auch die anderen Fragen, die gestellt wurden, waren für mich nicht allzu fesselnd. Die meiste Zeit kam ich mir vor, als zwänge mich jemand, stundenlang eine peinliche Seifenoper anzuschauen, ein Format, das ich auf Grund seiner Oberflächlichkeit zutiefst verabscheue.

Aber letztendlich muß ich feststellen, dass meine Enttäuschung über dieses Buch größtenteils an mir liegt, denn ich hatte falsche Erwartungen daran gestellt. Für mich war klar, dass sich der Leser mit „Ich“ angesprochen fühlen sollte, es sich um einen Ratgeber handeln müsse, durch den ich etwas lernen und ändern könne. Nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen; denn nun lese ich den Titel richtig: „ Ina Rudolph: Ich will ja loslassen“. Und nun verstehe ich auch, warum sich das Ganze mehr wie ein Tagebuch als ein Ratgeber liest. Mir hätten die ersten 20 Seiten dieses Buches gereicht, um „the work“ zu verstehen.

Fazit: Kein Ratgeber, sondern eher ein Tagebuch.

Veröffentlicht am 25.06.2020

eher schwieriger Zugang

Kater Schnurz im Märchenland
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Vorab muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch nicht aus meiner Kindheit kenne; mich sprach das Titelbild an und ich war neugierig auf die Geschichte, in der Kater Schnurz durch das Märchenland reist.


Die ...

Vorab muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch nicht aus meiner Kindheit kenne; mich sprach das Titelbild an und ich war neugierig auf die Geschichte, in der Kater Schnurz durch das Märchenland reist.


Die zahlreichen Bilder fallen klar und deutlich aus und kommen mit wenigen Farben daher. Die Geschichte selber wird fast in Gedichtform erzählt - das Versamß fällt unterschiedlich lang aus, die Reime sind unrein. Dieses "Reim dich, oder ich fress dich" verhindert, dass man die Geschichte mit schönem Klang und Spaß vorliest. Auch spricht mich der Inhalt nicht so ganz an, beispielsweise liegt Schneewittchen wach im Sarg und freut sich, dass die Zwerge mit Schnittmustern für ein neues Hochzeitskleid daherkommen. Mag sein, dass solche Aussagen in den wilden Siebzigerjahren zum Ungehormsam aufzurufen vermochten, aber was fange ich heutzutage damit an?

Ein Kinderbuch sollte vor allem Spaß machen, beim Vorlesen, beim Zuhören und auch beim alleine Entdecken der Bilder. Am besten sollte auch ein Lerninhalt vermittelt werden, und sei es "nur" der Spaß an der Sprache bei sogenannten Quatschbüchern wie beispielsweise bei "Dunkel wars, der Mond schien helle"., im Idealfall setzt sich das Buch auch noch mit einem Thema auseinander.

Ich muß gestehen, ich werde mit diesem Buch nicht warm; mir fehlt da einfach zu viel, so dass ich es weder privat noch im Kindergarten einsetzen würde.
Für jene, die es in ihrer Kindheit lieben gelernt haben, wird diese Neuauflage vermutlich viele schöne Erinnerungen wecken; anderen könnte der Zugang schwerer fallen.

Veröffentlicht am 29.04.2020

nicht mein Fall

Ein Haiku für die Leiche
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Manfred Eichhorn, unter anderem Buchhändler und Autor, erzählt in „Ein Haiku für die Leiche“, untertitelt als Schwaben-Krimi, von einer Tötungsserie, die mit einem Luchs beginnt, Schatten in die Vergangenheit ...

Manfred Eichhorn, unter anderem Buchhändler und Autor, erzählt in „Ein Haiku für die Leiche“, untertitelt als Schwaben-Krimi, von einer Tötungsserie, die mit einem Luchs beginnt, Schatten in die Vergangenheit wirft, sich bezüglich der Opfer steigert und jeweils als Signatur des Täters ein handgeschriebenes Haiku beim Opfer aufweist.

Kommissar Lott, der nicht nur ein Jahr vor seiner langersehnten Pensionierung steht, sondern zudem arge gesundheitliche Probleme mit seiner Hüfte hat, untersucht den oder die Fälle mit seiner neuen Kollegin Britta Zorn, die eigentlich als hochkarätige Profilerin tätig war und aus privaten Gründen die Karriereleiter hinabgestiegen ist. Die einzelnen zu untersuchenden Taten, die räumlich etwas auseinanderliegen, werden zudem in Kooperation mit dem Ulmer Team um Petra Mai geführt.



Ich hatte, schon alleine durch die Bezeichnung als Schwabenkrimi etwas Lokalkolorit und Ortsbeschreibungen erwartet, welche es aber, wenn überhaupt nur auf die Nennung beispielsweise eines Kirchennamens begrenzt waren. Vielleicht könnte man in diesem Zusammenhang noch einen Hauptdarsteller des Krimis sehen, ein Buchhändler, der eine viele Jahre bestehende Buchhandlung betreibt, bekannt und geachtet ist, sehr viele Bücher gelesen hat, sich mit Kunden austauscht und abends Vorträge hält; vielleicht ist es Zufall, dass der Autor selber auch als Buchhändler tätig war.

Der Krimi selber konnte mich leider überhaupt nicht fesseln; ich fand ihn ziemlich unspannend. Für mich standen die zu untersuchenden Fälle eher im Hintergrund, die Erklärungen bezüglich des Haikus, die sich gebetsmühlenartig durch die erste Hälfte des Buches ziehen, immer wieder wiederholt werden, waren mir beiweitem zuviel des Guten. Die erste Erklärung, dass es sich um einen japanischen Dreizeiler handelt, mit der Silbenzahl 5-7-5, war beim ersten Mal nett, aber bei jedem Weitererzählen an die Kollegen der beiden Kommissariate und auch während der Abhandlungen des Buchhändlers sowie die fast unzählbaren Zitate Michael de Montaignes, die auch noch häufig mehrfach wiederholt wurden, genau wie die an den Tatorten vorgefundenen Haikus oder die Strophe eines Kinderliedes, machten diesen Roman unglaublich zäh zu lesen. Zudem stört es mich, wenn Fehler nicht beachtet wurden: Bei einem Haiku, der am Tatort gefunden wurde, wird in der Teambesprechung von allen, die es bisher schon gelernt hatten, betont und den noch unwissenden Kollegen vermittelt, dass es sich um ein gerade klassisches Haiku handele, mit dem Silbenmaß 5-7-5 (S.59) – leider ist da niemandem aufgefallen, dass es sich tatsächlich um einen 6-7-6 Haiku handelt.

Der gesamte Krimi wurde gespickt mit Zitaten aus Dienstvorschriften, Handlungsstrategien, Auszügen zur Verwaltungsreform oder abgeschriebenen medizinischen Diagnosen, beispielsweise zu Lotts Hüftproblemen. Wie schon erwähnt, traten Ermittlungen und Taten bei diesen vielen Einschüben eher in den Hintergrund und ließen für mich nicht wirklich Spannung aufkommen. Vielmehr stand für mich die schulmäßige Auseinandersetzung mit dem Haiku sowie Texten von Montaigne und Dozieren darüber im Vordergrund.




Veröffentlicht am 28.01.2025

knappe 60 Taschenbuchseiten seichte Erzählung

Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst
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Die Diplompsychologin Tanja Köhler gab diesem dünnen Taschenbuch den Untertitel „Eine Erzählung über die Kraft der Veränderung“, beginnend auf Seite 7 und endend auf Seite 125, wobei 58 Seiten davon komplett ...

Die Diplompsychologin Tanja Köhler gab diesem dünnen Taschenbuch den Untertitel „Eine Erzählung über die Kraft der Veränderung“, beginnend auf Seite 7 und endend auf Seite 125, wobei 58 Seiten davon komplett bebildert oder mit wiederholtem Satz aus den Kapiteln sind – das macht also insgesamt 60 Seiten Text, die auch nicht immer voll geschrieben sind, sondern zum Teil auch noch einfache Bildchen enthalten. Die ganzseitigen Illustrationen zeigen Strichzeichnungen wie einen Einkaufswagen mit Herzen als Inhalt oder einen Teller mit Suppe.

Die Erzählung in mehreren Kapitel handelt von einer Frau, die sich in ihrem Leben „Veränderungen stellt“ und soll den Leser mitreißen und zum Nachdenken und eigenen Handeln motivieren. Das hat bei mir beides nicht geklappt; die Erzählung fand ich sehr oberflächig, unspektakulär, sogar eher langweilig und trivial. Wer hier zu irgendeiner Verhaltens-/Änderung gebracht wird, stellt vermutlich auch seine Ernährung um sobald er ein Plakat mit Werbung für Äpfel sieht.

Ich fand das Buch total enttäuschend, hätte etwas mehr Tiefgang erwartet, da es ja aus der Feder einer Diplompsychologin stammt. Als Sachbuch, Ratgeber und Lebenshilfe wird es auf Verkaufsseiten eingeordnet, was ich, ehrlich gesagt, nicht nachvollziehen kann.

Veröffentlicht am 01.01.2025

schade, nur triviales, bekanntes Allgemeinwissen

Die Anti-Schnarch-Formel
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Bislang hatte ich noch kein Buch über das Schnarchen gelesen und war neugierig, wie dieses, wie im Buchtitel versprochen, endlich aufhört. Immerhin: ein Professor und eine Dr. dent widmen sich dem Thema, ...

Bislang hatte ich noch kein Buch über das Schnarchen gelesen und war neugierig, wie dieses, wie im Buchtitel versprochen, endlich aufhört. Immerhin: ein Professor und eine Dr. dent widmen sich dem Thema, berufen sich auf langjährige Berufserfahrung und ihr eigens entwickeltes erfolgssicheres Konzept, dass sie die "Anti-Schnrch Formel" benennen; da darf der Leser schon einiges, vor allem Neues erwarten.

Schlaf- und Schnarchprobleme werden viele von uns haben und bereits wissen, dass dieses oft mit entspannter Zunge, Engstellungen oder leichten Fehlstellungen, mit Übergewicht, Rauchen, Alkohlkonsum in den letzten zwei Stunden vor dem Schlafengehen, auf dem Rücken schlafen, Stress und weiteren, bekannten Faktoren zusammenhängt und auch, dass es kleine Hilfsmittel gibt, die das ändern könnten, bis hin zu einer OP.

Auf nun ziemlich genau 150 Seiten schreiben die beiden Autoren über verschiedene Schnarchtypen, über das Ein- und Durchschlafen, gesundheitliche Risiken von zu wenig Schlaf, über Bewegung und Entspannung, Schlafhygiene wie die richtige Matratze oder das angemessene Kissen. Es werden Hilfsmittel wie Zahnschiene, Nasenpflaster, Nasenspreizer, Tennisballtrick, Diagnosestellung und wenn gar nichts mehr hilft, auch die Möglichkeit einer OP angerissen. Bei den Hilfsmittel erfährt man, dass sie helfen können, aber nicht müssen und, dass man es ja einfach mal ausprobieren kann. Die oben erwähnten Themen wie Übergewicht, Alkohlkonsum u.s.w. finden sich gebetmühlenartig alle paar Seiten wieder und machen den Hauptbestandteil dieses dünnen Buches aus. Im letzten Kapitel kommt dann endlich die Lösung: es wird nun die selbst entwickelte "Anti Schnarch Formel" vorgestellt. Stufe 1 (Lebensstilveränderung); auf dem Rücken schlafen, abnehmen (mit Empfehlung von Intervallfasten, weniger Alkohol... Stufe 2: medizinische Geräte, wie in der Kapiteln zuvor; Stufe 3: Operative Behandlung. Wer die vorherigen Kapitel noch nicht gelesen haben und direkt mit diesem eingestiegen sein sollte: Keine Angst, nichts verpasst; alles wird hier nochmals abgespult. Und es gibt sogar noch eine zusätzliche Lösung, die vorher nicht erwähnt wurde: einfach das Schnarchen akzeptieren, egal ob bei sich oder dem Mitschläfer. Tja, so einfach kann die Lösung sein, wenn man dazu ein Buch gelesen hat.

Am besten im gaanzen Buch gefallen mir die drei Seiten 116/117 sowie 138: hier wird in zwei Tabellen der gesamte Inhalt des Buches auf den Punkt gebracht, wobei ich den Eindruck habe, dass diese drei Seiten ursprünglich ein Faltblatt zum Thema gewaen sein könnten, dass alles, was man eigentlich schon aus dem Alltag kennt, sehr gut zusammenfasst.

Ich kann leider keine Empfehlung für dieses Buch aussprechen, fand es ausgesprochen enttäuschend.