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Veröffentlicht am 29.04.2020

Der Schreibstil bietet mir Genuss für alle Sinne

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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„Kopf hoch, sonst kannst du die Sterne nicht sehen.“ Crazy in Love

Um was es geht:
Sash ist drei Zeitzonen von ihrer besten Freundin Lucy getrennt, um einen neuen Lebensabschnitt einzuläuten. Der Besuch ...

„Kopf hoch, sonst kannst du die Sterne nicht sehen.“ Crazy in Love

Um was es geht:
Sash ist drei Zeitzonen von ihrer besten Freundin Lucy getrennt, um einen neuen Lebensabschnitt einzuläuten. Der Besuch der Weston High in Boston – eine der renommiertesten Schulen an der Ostküste, soll ihr den Weg an die Yale-University ebnen; zu ihrem großen Traum: dem Medizinstudium! Dabei trifft sie auf die Familie ihres verstorbenen Vaters und nicht jeder empfängt sie dort mit offenen Armen.

Die Figuren:
Sasha Anderson ist 17 Jahre alt und hat vor drei Jahren ihren geliebten Vater verloren. Nun ist sie zum ersten Mal für längere Zeit von ihrer Mutter getrennt, die aus beruflichen Gründen in London weilt. Sasha ist komplett durchorganisiert und liebt es, To-do-Listen zu erstellen, die sie penibel abarbeitet. Sie ist mutig und taff. Zu ihren Angewohnheiten gehört, blitzschnell die Buchstaben in Wörtern zu zählen. Darin ist sie erstklassig. Ihre Gedankenwelt lädt mich ein, ein Teil von ihr zu werden, und dieser Einladung komme ich gerne nach.

Ben Ferguson kommt aus einem reichen Elternhaus und wurde als Kind schon für Kleinigkeiten heftig von seinem Vater bestraft. Nach außen hin ist er arrogant, aufgeblasen und überheblich. Er ist bemüht, niemanden hinter seine Fassade schauen zu lassen. Ben brennt darauf, Journalist zu werden und Politikwissenschaften zu studieren, gegen alle Widrigkeiten zum Trotz, denn sein Vater erwartet von ihm ein Medizinstudium. Sein Herz hat Ben noch nie verschenkt und er hat es auch nicht vor. Die Ehe seiner Eltern hat ihn geprägt und ist für ihn der tägliche Beweis, dass es keine dauerhafte Liebe zwischen Mann und Frau gibt.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist erstklassig. Was Frau Winter mit sechsundzwanzig Buchstaben alles in mir auslöst, dazu meergrüne Augen, seufz, und schon fühle ich mich selbst in meine Teenagerzeit versetzt. Frau Winter versteht es blendend, eindrückliche Charaktere zu erschaffen und ich bedauere nach wenigen Seiten, dass ich Sashas Dad nie kennenlernen werde.

Dieses Buch zaubert nachhaltige Bilder in meinen Kopf und ich fühle alles mit. Ich tauche in Sashas neuen Alltag ein und drücke wieder die Schulbank. Ebenso erstarre ich, sobald sich jemand Sasha gegenüber gemein verhält. Wie gerne würde ich sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie sich nicht darum scheren soll. Die Story nimmt mich mit und weckt unzählige Emotionen in mir. Sie wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Ben und Sasha geschildert.

Meine Kritik:
Sashas inneres Hin und Her ist mitunter anstrengend und ihre Handlung nicht stringent zu ihrer Gedankenwelt. Ben und sie drehen sich vorhersehbar im Kreis und mir zersplittert zu häufig Sashas Herz. Die Dramen wirken konstruiert. Hier hätte ich mir bessere Spannungsmomente gewünscht; authentischere, die sich gelungener in die Handlung fügen und den Charakteren gerecht werden. Für mich ist das der Bruch des Buchblocks.

Mein Fazit:
Kopf aus, Herz an. Crazy in Love bietet mir eine mitreißende und gefühlvolle Lovestory, die mich in meine eigene Teenagerzeit versetzt. Liebe ist in jedem Alter schwierig, doch in jungen Jahren wohl ganz besonders. Frau Winter macht mich zum Teil ihrer Geschichte, was ich von Herzen genieße. Sie schenkt mir inspirierende Momente unter dem Sternenhimmel von Boston, lässt mein Herz mit Sasha und Ben schneller schlagen und bietet mir Charaktere, in die ich mich schlagartig verliebe. Die Geschichte hat Ecken und Kanten und ich lese sie in einem Rutsch durch.

Crazy in Love erhält von mir 3,5 emotionale Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Hier atme ich Nordseeluft auf Amrum

Unverblümt im Sommerwind
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Um was es geht:
Judith ist mir ihrem Unvermögen, nicht Lügen zu können, weder mit ihrem Job noch mit dem Umfeld kompatibel und verliert prompt ihre Arbeit. Das passiert nicht zum ersten Mal. Sie reist ...

Um was es geht:
Judith ist mir ihrem Unvermögen, nicht Lügen zu können, weder mit ihrem Job noch mit dem Umfeld kompatibel und verliert prompt ihre Arbeit. Das passiert nicht zum ersten Mal. Sie reist zu ihrem Onkel nach Amrum, um zu verstehen, was sie ändern muss, um im Leben endlich klar zu kommen. Dort trifft sie auf einen bunten Haufen Leutchen der Villa Pippilotta, von denen jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Ist es tatsächlich so schlimm anders zu sein? Nicht in der Lage zu sein, lügen zu können? Und ist es erstrebenswert sich anzupassen und dies zu erlernen? Kann das überhaupt funktionieren?

Die Protagonisten:
Judith ist Anfang 30 und immer ehrlich; ob entwaffnend, verletzend, oder unfreiwillig komisch, sie ist, wie sie ist: total naiv, unverblümt, schräg, unkonventionell und dabei liebenswert.

Ben sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl, den er hofft, bald wieder verlassen zu können. Die Chancen dafür stehen gut. Er ringt mit großen Schuldgefühlen und kann seine aktuelle Situation nicht akzeptieren. Dadurch wirkt er brummelig und ist abweisend. Er versteckt sich hinter einem zu langen Bart und einer verspiegelten Sonnenbrille.

Dann gibt es eine Reihe weiterer Charaktere, die alle ihren Teil zum Gelingen der Geschichte beitragen.

Das Besondere an diesem Buch ist, das ich z. B. Teda in Rückblenden kennenlerne. Ihr Lebensweg hat 1900 seinen Anfang.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist überwiegend flüssig, bildgewaltig und es läuft oft mein Kopfkino. Frau Veenstra spricht meine Sinne an und schenkt mir ein bezauberndes Setting. Ich schnuppere fleißig Nordseeluft, vergrabe meine Füße im Sand und lausche den heranrollenden Wellen, die sich den Meeresboden zurückerobern. Was für ein Genuss.

Ich glaube, es ist unnötig, zu betonen, was ich für ein großer Nordseeinselliebhaber bin. Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt. Die Dialoge sind teilweise witzig, schlagfertig, verwirrend und immer unterhaltsam. Verwirrend deshalb, weil Judith eben anders reagiert als die Norm und ich das sehr erfrischend finde. Anders ist das neue Normal!

Meine Kritikpunkte:
Bei den Figuren fehlt mir die Tiefe und eine für mich nicht näher definierbare Distanz hält mich auf Abstand. Nicht alles ist für mich nachvollziehbar. Einiges im Buch hätte sich straffen lassen und es fehlt mir die Spannung, die mich normalerweise spielend in den Seiten hält. Das Buch habe ich rasch durchgelesen, auch wenn der Funke hier nicht übergesprungen ist. Obendrein vermisse ich die Romantik und Liebe. Die Entwicklung der Story verfolgt ihr eigenes Tempo, das mir zu langsam ist.

Mein Fazit:
Unverblümt im Sommerwind ist eine lockere Story, die gänzlich ohne Kitsch und konstruierte Dramen auskommt. Ich stoße auf kostbare Denkansätze und Menschen, die sich eben durch ihr Anderssein, wohltuend von der breiten Masse abheben. Die Autorin schenkt mir einen neuen Blick auf etwas, das in unserer Gesellschaft so normal ist, wie das Atmen. Dem Buch liegt ein eigener Rhythmus zugrunde und wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird jede Menge Lesepass haben.

Von mir bekommt „Unverblümt im Sommerwind“ 3,5 prima Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Hier schnuppere ich Nordseeluft

Dünenliebe
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Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ...

Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ausgemalt hat. Sie ist wild entschlossen, zu bleiben und ergattert eine Praktikumsstelle in einer Seehundaufzuchtstation. Alles könnte so schön sein, wenn ihr Chef nicht ausgerechnet Malte wäre. Der Malte, der der Grund war, weshalb sie Norderney so lange den Rücken gekehrt hat. Und trotzdem beginnt es zwischen den beiden zu knistern.


Die Figuren:
Katja Visser ist 25 Jahre alt und kann nach ihren vielen Reisen eine Yoga-Ausbildung nachweisen. Sie ist ein grundehrlicher Typ, der sich um jeden bemüht. Auf ihr Äußeres gibt sie nicht viel und sie trägt die Sonne im Herzen.


Malte Kampfer ist Katjas ehemaliger Schulkollege, ein Mann mit Augenklappe und Leiter der Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihm schwer und er kommt häufig ruppig, ungehalten und wortkarg rüber. Mit den Seehunden und Kegelrobben geht er liebvoll und fürsorglich um. Er leidet noch immer unter seiner vermasselten Jugendzeit.


Die Umsetzung:
Ich freue mich, an Orte zu kommen, die ich selbst schon besucht habe. Dazu zählt die Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Einblick in diese Arbeit ist sehr interessant. Die Charaktere machen mich neugierig und ich genieße das friesische Inselfeeling. Gerne hätte es noch mehr sein dürfen. Die Annäherung der Figuren wird nachvollziehbar geschildert. Die gesamte Geschichte ist bezaubernd und gefällt mir gut. Ein kurzweiliger Roman, der gut unterhält. Die Story wird aus Sicht des personalen Erzählers geschildert, wobei sich die Kapitel zwischen Katja und Malte abwechseln.


Meine Kritik:
Mit dem Schreibstil kam ich nicht gut zurecht. Immer wieder hält er mich auf Distanz und ist für meinen Geschmack zu beschreibend. Viele Emotionen bleiben auf der Strecke und gelangen nicht zu mir. Die Figuren erreichen nicht die Tiefe, die ich mir für sie wünsche. Hier verschenkt Frau Römer viel Potential, was ich sehr schade finde.


Mein Fazit:
Dünenliebe erzählt eine bezaubernde Liebesgeschichte mit reichlich Nordseefeeling und Charme. Freundschaft und Engagement für die Natur stehen weit vorne. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn ich nicht den Zugang zu ihr gefunden habe, wie ich es mir wünschte. Deshalb vergebe ich 3,5 ostfriesische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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Veröffentlicht am 12.11.2019

Der Schreibstil ist fantastisch und lässt mich durch die Seiten fliegen

Never Too Close
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Never Too Close

von Morgane Moncomble, 464 Seiten, erschienen am 30.09.2019 im LYX.digital Verlag

Dieser Moment, der darüber entscheidet, dass wir einen anderen Menschen in unser Leben lassen, ist magisch. ...

Never Too Close

von Morgane Moncomble, 464 Seiten, erschienen am 30.09.2019 im LYX.digital Verlag

Dieser Moment, der darüber entscheidet, dass wir einen anderen Menschen in unser Leben lassen, ist magisch.

Um was es geht:

An einem Silvesterabend bleiben Violette und Loan zusammen in einem Aufzug stecken. Es ist der Beginn einer atemberaubenden Freundschaft, die mich zum Träumen verleitet. Violette ist mit 20 Jahren noch immer Jungfrau und macht Loan ein unmoralisches Angebot, das dieser nicht ablehnen kann.

Die Figuren:

Violette ist ein großer Tollpatsch, spricht erst, bevor sie nachdenkt und unter Druck ohne Punkt und Komma, oder Luft zu holen. Sie ist ein quirliger und etwas verrückter Charakter. Vio leidet unter schlimmen Kindheitserinnerungen, die zu Panikattacken führen. Sie studiert Modedesign und ist dafür nach Paris gezogen.

Loan Millet ist von Beruf Feuerwehrmann. Er spricht immer leise und mit Bedacht und lächelt viel zu selten. Auch er leidet unter schweren Kindheitserinnerungen. Er hat wunderschöne blaue Augen und ist auch sonst ein Sahneschnittchen.

Von den Nebencharakteren liebe ich Ethan. Er ist so ein Schatz.

Die Umsetzung:

Was mir gefiel:

Der Schreibstil ist fantastisch und so fliege ich durch die Seiten. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Logan und Vio im Präsens erzählt. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren und ich bin ganz nah dran.

Die expliziten Szenen sind vom Feinsten. Dieses Talent erlebe ich in solch hoher Qualität nicht sehr oft und genieße es total. Es wird aus beider Sicht geschrieben, was den Lesegenuss noch einmal steigert. Unzählige Emotionen werden perfekt transportiert und ich habe mehr als einmal ein Kribbeln im Bauch. Der Epilog ist wunderbar und ich seufze zufrieden auf.

Was mir nicht gefiel:

In der Story gibt es immer wieder Rückblenden, die meiner Meinung nach unnötig sind und mir das Lesen erschweren. Hier hätte ich mir eine bessere Lösung gewünscht. Dank der tollen Schreibe verliert mich die Autorin nicht.

Ich stehe auf kaffeesatzschwarzen Humor, doch ein pädophiler Witz? Ernsthaft? Es gibt Grenzen, die nie überschritten werden dürfen. Unter keinen Umständen.

Ein unbekannter Mann sitzt etwas entfernt mit seinem Laptop in einem Imbiss. Ich verstehe, dass man an der Geräterückseite erkennen kann, dass es sich um ein Apple Gerät handelt. Doch woher zur Hölle will sie wissen, dass er ein MacBook Pro zuklappt? Schwupp fliege ich aus dem Lesefluss. Völlig unnötig!

In vollkommener Dunkelheit etwas zu sehen, irritiert mich und schwupp fliege ich aus dem Lesefluss. Vor allem Fotos an der Decke anschauen und sich verengende Pupillen beobachten, kann ich mir nicht annähernd vorstellen. Die vollkommene Dunkelheit wird mehrfach in dieser Szene betont. Dass das dem Lektorat nicht auffällt, verstehe ich nicht.

Für mich absolut nicht nachvollziehbar ist, dass sich Vio noch klar werden muss, was sie für Logan empfindet - nach dieser fantastischen Nacht?? Wer soll das glauben? Ich meine, steht sie irgendwie neben sich? Hat sie nur ihren Körper im Bett geparkt und war selbst ganz woanders? Himmel, so weltfremd kann keine Frau sein. Nicht einmal Violette!

Generell hat mich die Entwicklung der beiden nicht überzeugt.

Mein Fazit:

Die Geschichte habe ich, trotz meiner genannten Kritikpunkte, rasch durchgelesen und sie hat mich gut unterhalten. Es ist einiges weltfremd geschildert und holt mich nicht zu 100% ab. In dieser Story stecken jede Menge Leidenschaft, Herzschmerz, Tränen und heftiges Prickeln.

Beim Lesen ist es nicht ratsam zu viel zu hinterfragen, was mir leider nie gelingt, deshalb gebe ich 3,5 gute Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

Wo es keine 3,5 Sterne gibt, runde ich auf 4 auf.


Veröffentlicht am 21.09.2024

Sommerleichte Unterhaltung

Sommersehnsucht und Limonenblüten
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Um was es geht:
Ein Brief von Tildas Großmutter aus Capri beordert ihre Familie nach Italien und unter der Sonne auf Capri erwärmen sich nicht nur die Herzen der Frauen für das Land. Tilda kommt dem Koch ...

Um was es geht:
Ein Brief von Tildas Großmutter aus Capri beordert ihre Familie nach Italien und unter der Sonne auf Capri erwärmen sich nicht nur die Herzen der Frauen für das Land. Tilda kommt dem Koch Raffaele näher und muss dabei feststellen, dass er ihr etwas Wichtiges verschweigt.

Die Umsetzung:
Für mich ist es das erste Buch der Schriftstellerin und sie nimmt mich mit auf eine Reise nach Capri, die viele Überraschungen und Entwicklungen bereit hält. Die Autorin wechselt am Anfang von der Gegenwart auf Capri zu einer kleinen Rückblende nach Frankfurt am Main, wo ich Tilda begleite. Es dauert nicht lange und ich lerne ihre Schwestern Ann und Lina sowie ihre Mutter Ulla kennen. Die Geschwister sind alle unterschiedlich. Ann ist die Rebellin, Lina die Macherin und Tilda die Tagträumerin. Eines aber eint sie: die Liebe zur Familie, die in den letzten Jahren viel zu kurz gekommen ist.

Was mich fesselt:
Sie stoßen in Capri auf ein Familiengeheimnis, bei dem es um die Großmutter und deren Schwester geht. Diese Situation erfordert den Zusammenhalt aller und wie das Geheimnis nach und nach ans Tageslicht gerät, hat Beyer spannungsvoll umgesetzt. Ich klebe in den Seiten und mir läuft immer wieder das Wasser im Mund zusammen. Die mediterrane Küche wird in diesem Buch bildhaft gelebt, was ich so genieße.

Hier gibt es reichlich Mitwirkende:
Sämtlich Charaktere durchlaufen wichtige Entwicklungsstadien. Das Setting Capri löst augenblicklich Reiselust in mir aus. Ich erfahre alles aus Sicht der 3. Person in der Vergangenheit, wobei einige Figuren bedient werden.

Womit ich Probleme habe:
Bei einigen Szenen erkenne ich den erhobenen Zeigefinger, was ich beim Lesen gar nicht mag. Leider kann ich nicht alles in der Geschichte nachvollziehen und etliches geht mir zu schnell. Der Schreibstil liegt mir nicht und ich hadere bis zum Ende damit. Für mich ist er zu passiv und erklärend. Die Autorin schafft es nicht, mich die Emotionen der Figuren spüren zu lassen. Das bleibt bis zum Schluss so, was ich sehr schade finde. Wäre die Story an sich nicht so spannend aufgebaut, hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt und so ist es ein versöhnlicher Abschluss für mich.

Mein Fazit:
Mit „Sommersehnsucht und Limonenblüten“ bietet mir Beyer ein verlockendes Setting und lässt mir mit der italienischen Küche immer wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Charaktere sind spannungsvoll angelegt, wie die komplette Geschichte. Trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und den fehlenden Emotionen möchte ich wissen, wie alles ausgeht, und ich werde nicht enttäuscht, so viel kann ich verraten. Ein Familiengeheimnis entblättert sich erlebnisreich und die Figuren legen eine gewaltige Entwicklung hin. Die Sonne Capris wärmt meine Haut und ich freue mich über die leckeren Rezepte, die ich im hinteren Teil des Buches finde. Die Torta Caprese werde ich definitiv nachbacken.

Von mir erhält „Sommersehnsucht und Limonenblüten“ 3 sommerleichte Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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