How Not to Diet
Ich interessiere mich ja sehr für Ernährung, vor allem deshalb, weil ich chronisch krank bin und gemerkt habe, dass es mir besser geht, wenn ich nicht nur Müll in mich hinein stopfe.
Leider bin ich mit ...
Ich interessiere mich ja sehr für Ernährung, vor allem deshalb, weil ich chronisch krank bin und gemerkt habe, dass es mir besser geht, wenn ich nicht nur Müll in mich hinein stopfe.
Leider bin ich mit den meisten Ratgebern nicht zufrieden, denn oft steht nur eine Ernährungsform im Vordergrund, die angepriesen und als einzig wahre Lösung verkauft wird. Deren Jünger:innen springen dann auf alle, die eine andere Meinung vertreten.
Mein letzter Ausflug ging in Richtung intuitives Essen, was ich weiterhin nicht schlecht finde. Das dazugehörige Buch hat mich aber leider überhaupt nicht überzeugt. Vor allem der offensichtliche Versuch, ordentlich Geld mit Programmen und Produkten zu scheffeln, hat mich abgeschreckt. Umso schöner, dass Greger das Geld, das er mit seinen Büchern einnimmt, komplett spendet!
"How Not to Diet" ist ein ganz schön dicker Wälzer geworden. Der Autor liefert wahnsinnig viele Infos, rattert eine Studie nach der anderen runter, wirft mit Fachbegriffen um sich und geht verschiedene Diätformen und deren Nutzen durch.
Anfangs geht es viel um den Schrott, den wir so essen. Dabei wird sich hauptsächlich auf die erschreckende Ernährungssituation in den USA bezogen, aber auch bei uns gibt es Nachholbedarf, was Zucker-, Salz- und Fettmengen angeht.
Interessant finde ich, dass Greger sehr scharf gegen die Lebensmittelindustrie schießt, die ja darauf angewiesen ist, dass Menschen immer mehr essen, damit sich die Gewinne stetig steigern. Er bezeichnet Übergewicht als normale Reaktion des Körpers auf eine unnormale Welt. Denn früher war noch nicht abzusehen, dass man einen fertigen Kuchenriegel ohne großen Aufwand einfach so jederzeit kaufen kann - und der Körper sucht nun mal automatisch nach kalorienreichen Lebensmitteln. Der Autor nimmt die Schuld und den Druck vom Einzelnen und sieht unter anderem auch das System kritisch und die Regierung in der Pflicht.
Die Tipps zur gesunden Ernährung haben mir gefallen, auch wenn natürlich manches - wie z.B. viel Gemüse - klar sein sollte. Es werden aber auch Superfoods wie Chia- und Leinsamen unter die Lupe genommen.
Spannend ist sicher für viele auch, dass beim Essen nicht nur das Was, sondern auch das Wie und sogar das Wann zählen. Von Chronobiologie hatte ich tatsächlich noch nichts gehört!
Ernährung ist eben am Ende wahnsinnig kompliziert und wir lernen immer wieder Neues dazu.
"How Not to Diet" liefert den aktuellen wissenschaftlichen Stand und ist auf jeden Fall empfehlenswert.