Cover-Bild Der Zirkus der Stille
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.04.2016
  • ISBN: 9783455600438
Peter Goldammer

Der Zirkus der Stille

Thaïs Leblanc wächst nach dem Tod der Mutter bei ihrer Großmutter auf, der unvergleichlichen Victoria, wie sie auf Zirkusplakaten tituliert wird. Thaïs verabscheut das Zirkusleben und zieht, kaum volljährig, nach Paris; sie will nur eins: Normalität. Doch als die Großmutter stirbt, konfrontiert deren seltsames Testament sie mit ihrer Familiengeschichte, die sie zum wundersamen Cirque perdu und seinem Direktor Papó bringt. Dort lernt Thaïs, dass man sich seinen Ängsten stellen muss und für die wichtigsten Dinge im Leben keinen Applaus von anderen braucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

poetisch und romantisch zugleich

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Generell muss ich sagen, mag ich Bücher, die sich um das Zirkusgeschehen drehen sehr gerne... Wobei es hier schon gewaltige Unterschiede gibt.
Von diesem Buch war ich sehr begeistert. Ein wunderschöner ...

Generell muss ich sagen, mag ich Bücher, die sich um das Zirkusgeschehen drehen sehr gerne... Wobei es hier schon gewaltige Unterschiede gibt.
Von diesem Buch war ich sehr begeistert. Ein wunderschöner Roman... Poetisch, romantisch und dramatisch!
Anders als bei anderen Zirkusgeschichten handelt es sich hier aber nicht um einen typischen Zirkusroman, vielmehr um eine Familiengeschichte, der Zirkus steht doch weitestgehend im Hintergrund!

Das Buch wird aus der Sicht von Thais erzählt. Diese ist bei ihrer Großmutter, der Artistin Viktoria aufgewachsen, doch kaum ist sie volljährig, verlässt sie das Zirkusleben.
Durch den Tod ihrer Großmutter muss sie sich jedoch wieder mit ihrer Zirkusvergangenheit auseinandersetzen!

Die Geschichte ist poetisch und einfühlsam geschrieben, durch die wenigen Seiten hatte ich das Buch schnell durchgelesen...
Trotz der wenigen Seiten bleibt am Ende nichts offen und die Geschichte ist abgeschlossen und stimmig!
Die Charaktere im Buch sind sympathisch und interessant, so dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste um zu Erfahren, welche Geheimnisse so alle ans Licht kommen!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn sich der Vorhang zum Leben öffnet

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Bisher hat sich die junge Thaïs Leblanc darum bemüht, ein normales, bürgerliches Dasein zu führen und ihre Wurzeln zu vergessen. Denn sie ist ohne Eltern bei ihrer total verrückten Großmutter aufgewachsen, ...

Bisher hat sich die junge Thaïs Leblanc darum bemüht, ein normales, bürgerliches Dasein zu führen und ihre Wurzeln zu vergessen. Denn sie ist ohne Eltern bei ihrer total verrückten Großmutter aufgewachsen, die Zeit ihres Lebens versucht hat, Thaïs für das Zirkusleben zu begeistern. Nachdem ihre einzige Verwandte nun verstorben ist, obliegt es Thaïs den Nachlass zu regeln und ihren Erbteil anzutreten. Bei der Beisetzung gibt es kaum Trauergäste und die Wenigen die kommen, sind natürlich vom Zirkus, dem Cirque perdu. Doch die junge Frau findet wider Erwarten Gefallen an der Gruppe und ihren Mitgliedern, obwohl dieser Zirkus noch nicht mal über eine Manege verfügt. Voller Interesse versucht sie Kontakt zu knüpfen, doch der Zirkusdirektor verabschiedet sich von ihr und stellt ihr eine Aufgabe: Wenn sie die Gruppe wiedersehen möchte, muss sie sie finden …

Dieser Roman ist so außergewöhnlich und berührend wie das Leben selbst, weil er sich mit den wirklichen wichtigen Dingen auseinandersetzt und zeigt, wie leicht man auf den „falschen“ Weg gerät, wie bequem und trist ein Leben im Einklang mit der Vernunft sein kann und wie bunt und fröhlich, wenn man Herzblut und Seele investiert. Peter Goldammer arbeitet hier auf stille, manchmal sehr humorvolle Art und Weise heraus, wie wichtig Veränderungen sind. Er schenkt seiner Hauptprotagonistin nicht nur eine wundersame Vergangenheit, sondern auch eine verheißungsvolle Zukunft, indem er sie ganz allmählich auf den Weg führt, der sie ihrer inneren Stimme folgen lässt.

Diese Geschichte sensibilisiert den Leser, führt ihn in eine ganz andere Welt und zeigt, wie wichtig es ist, sich auf die Suche zu begeben und sein persönliches Glück zu finden, selbst wenn man damit niemals damit gerechnet hätte.

Was mir sehr gut gefallen hat war der Umgang mit Trauer, mit Verlust und schlimmen Schicksalsschlägen. Denn die Grundaussage ist nicht, alles zu übergehen und möglichst zu ignorieren, sondern eine aktive Auseinandersetzung mit der Realität, um daran zu wachsen und für die Zukunft Hoffnung zu schöpfen.

Fazit: Ich vergebe 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für diesen Roman, der mit sympathischen Protagonisten, einer bewegenden Geschichte und einer hoffnungsfrohen Botschaft punkten kann. Wenn sich der Vorhang zum Leben öffnet, sei bereit und wage den Schritt ins Ungewisse, damit du nicht zu denjenigen gehörst, die für immer den verpassten Chancen nachtrauern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Begebt euch an Thaïs Seite auf eine Reise ins Unbekannte

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Thaïs ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die als 'unvergleichliche Madame Victoria' im Zirkus als Pferdedresseurin auftrat. Doch Thaïs ließ das Zirkusleben gleich nach ihrem achtzehnten Geburtstag ...

Thaïs ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die als 'unvergleichliche Madame Victoria' im Zirkus als Pferdedresseurin auftrat. Doch Thaïs ließ das Zirkusleben gleich nach ihrem achtzehnten Geburtstag hinter sich und zog nach Paris. Nach dem Tod Victorias kehrt Thaïs nun nach Arles zurück, um die Beerdigung zu organisieren und den Haushalt aufzulösen. Doch ihr Plan, die Sache schnell über die Bühne zu bringen, gerät bald ins Wanken. In ihrem Testament vermacht ihre Großmutter die Hälfte ihres Hauses Zirkusleuten, von denen Thaïs noch nie etwas gehört hat und mit ihren Wagen kurze Zeit später auf der Zirkuswiese hinter dem Haus aufschlagen. Thaïs ist neugierig auf den geheimnisvollen Cirque perdu, der scheinbar nicht einmal eine Manege besitzt. Sie ahnt noch nicht, dass diese Begegnung ihr Leben verändern wird'

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, doch besonders neugierig gemacht hat mich der Titel. Mit Zirkus verbinde ich spektakuläre Vorführungen, bunte Kostüme und lauten Applaus. Was also soll der Zirkus der Stille sein? Mit dem Ziel, genau das herauszufinden, tauchte ich in die Geschichte ein und machte die Bekanntschaft mit Thaïs.

Thaïs lernt man an ihrem vierundzwanzigsten Geburtstag kennen, an dem ihr so gar nicht nach feiern zumute ist. Zum ersten Mal seit langem kehrt sie von Paris zurück nach Arles, um dort die Beerdigung ihrer Großmutter zu organisieren. Sie war das einzige Familienmitglied, das sie noch hatte, doch ihre Gefühle ihr gegenüber sind gemischt. Dementsprechend unbehaglich fühlt Thaïs sich. Die Rückkehr nach Arles konfrontiert sie mit der Vergangenheit und Emotionen treten an die Oberfläche, die entwirrt werden wollen.

Das Testament Victorias, die Bekanntschaft zu deren Freundin Madame Raphael und schließlich das Auftauchen der drei mysteriösen Zirkusleute bringen Thaïs zunehmend ins Grübeln. Ihr Plan, die Sache in Arles schnell über die Bühne zu bringen, gerät ins Schwanken. Was anfänglich ein vages Interesse für die drei Männer auf der Zirkuswiese ist, wird allmählich mehr. Wer sind sie? Welche Geschichte haben sie zu erzählen? Und welche Verbindung haben sie zu Victoria? Sie alle wirken geheimnisvoll und sprechen immer wieder in Rätseln. Ohne es zu merken, steuert Thaïs auf einen Punkt zu, an dem sie eine wichtige Entscheidung treffen muss, die ihr weiteres Leben bestimmen wird.

Der geheimnsivolle Cirque perdu übte auch auf mich eine Faszination aus und gemeinsam mit Thaïs wollte ich unbedingt mehr darüber erfahren und mich auf die Reise ins Unbekannte begeben. Gleichzeitig konnte ich aber nicht ganz nachvollziehen, warum Thaïs ihr Leben in Paris überhaupt nicht mehr erstrebenswert findet. Um besser einschätzen zu können wie (un)glücklich sie ist, hätte ich sie vermutlich vor ihrer Abreise kennenlernen müssen. Bis zum Schluss hegte ich den Wunsch, sie noch besser zu verstehen, doch das fiel mir leider schwer.

Dass nicht alle Leute das Fremde mögen, diese Erfahrung hat Thaïs schon als Kind machen müssen. Nun muss sie sich die Frage stellen, ob sie selbst das Fremde mag und ihr Vertrauen groß genug ist. Wird sie dem Weg bis zu seinem Ende folgen? Und was wird sie dort vorfinden? Antworten auf diese Fragen werdet ihr erhalten, wenn ihr Thaïs auf ihrer Reise begleitet.

'Der Zirkus der Stille' überzeugt durch eine ruhige, aber eindringliche Sprache und nahm mich an der Seite von Thaïs mit auf eine Reise ins Unbekannte. Dies ist eine Geschichte über das Suchen und Finden der eigenen Identität. Thaïs folgt handfesten Spuren, doch es gibt auch eine mystische Komponente, vieles wirkt wie ein Zufall und doch von langer Hand geplant. Man gerät ins Nachdenken, doch die Stimmung wird immer wieder durch unterhaltsame Szenen aufgelockert. Sehr gerne empfehle ich diese besondere Geschichte weiter.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Geschichte, die immer mehr ins Märchenhafte abdriftet - nicht jedermanns Sache

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„Alles, was du als Anleitung fürs Leben brauchst, steht zuoberst auf jedem Feuerlöscher: Ruhe bewahren!“ Das war für mich der beeindruckendste Satz dieses Buches und sicherlich einer, den ich mir noch ...

„Alles, was du als Anleitung fürs Leben brauchst, steht zuoberst auf jedem Feuerlöscher: Ruhe bewahren!“ Das war für mich der beeindruckendste Satz dieses Buches und sicherlich einer, den ich mir noch oft ins Gedächtnis rufen werde. Denn letztlich ist es so einfach: mit Hektik, Angst und Panik vergrämt man sich das Leben. Mit Ruhe und Besonnenheit kommt man weiter. Auch wenn es schwer ist, sollte man diese Worte vielleicht immer mal wieder aus der Schublade zaubern.

Leider war für mich nicht die gesamte Erzählung von solchen Perlen begleitet. In den ersten zwei Dritteln fand ich sie noch gut zu lesen, ich wusste noch nicht wohin die „Reise“ letztlich gehen würde und mit welchem Ende (sprich: welcher Selbsterkenntnis) das Buch gesegnet sein würde. Als im letzten Drittel dann das Märchenhafte der Geschichte überhand nahm und ich als (zugegebenermaßen eher rational veranlagter Leser) keine für mich ausreichende Erklärung der Geschehnisse bekam, war ich ein wenig enttäuscht. Von dem mehr als offenen Ende ebenso. Ich hatte irgendwie mit einem Paukenschlag gerechnet, der das bisher Gelesene plötzlich gerade rückt und in einen nachvollziehbaren Zusammenhang bringt. Das war so nicht der Fall, statt dessen nenne ich das Ende jetzt einfach mal „interpretationsfreundlich“

Ich gebe zu, dass ich wohl nicht der richtige Konsument für diese Story war. Viele andere Leser werden sie sicherlich lieben und gerade das daran mögen, was mir zum Verhängnis wurde: die am Ende nicht greifbare Geschichte, die viel Raum für Spekulationen, Nachdenken, Träumen lässt.

Von mir daher (nur) gutgemeinte 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Zirkus der Stille

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Thaïs Leblanc wächst nach dem Tod der Mutter bei ihrer egozentrischen Großmutter auf, die bekannte Madame Victoria. Als Thaïs volljährig ist, verlässt sie den Zirkus, um ein „normales“ Leben zu führen. ...

Thaïs Leblanc wächst nach dem Tod der Mutter bei ihrer egozentrischen Großmutter auf, die bekannte Madame Victoria. Als Thaïs volljährig ist, verlässt sie den Zirkus, um ein „normales“ Leben zu führen. Doch nach einigen Jahren stirb die Großmutter und hinterlässt ein merkwürdiges Testament. Das veranlasst Thaïs, mehr über die Familie erfahren zu wollen. Sie gerät an den Cirque perdu und seinen Direktor Papó. Es gefällt ihr dort. Doch schon bald verabschiedet sich die Truppe und der Direktor fordert von ihr, dass sie den Cirque perdu mit seinen Leuten finden muss, wenn sie ein Wiedersehen will.
Die Geschichte ist sehr poetisch und aus der Sicht von Thaïs erzählt. Sie wird durch den Tod ihrer Großmutter gezwungen, sich mit ihrer Geschichte und der Geschichte ihrer Familie auseinander zu setzen.
Dieser kleine Zirkus hat nicht die großen Attraktionen, die uns mit offenem Mund staunen lassen. Hier sind es die kleinen Momente, die man mit allen Sinnen erleben kann. Hier gelingt es Thaïs herauszufinden, was wirklich wichtig ist im Leben.
Die Figuren sind sehr unterschiedlich. Auch wenn sie mir nicht nahekommen sind, so sind es doch sehr interessante Persönlichkeiten.
Es ist eine etwas verrückte und auch märchenhafte Geschichte, die mich aber nicht so wirklich gepackt hat. Auch das Ende konnte ich nicht richtig nachvollziehen, für mich bleiben viele Fragen offen.