Konnte mich nicht mit dem Buch anfreunden
Die Kleider der FrauenDie Autorin erzählt die Geschichte von Estelle, die in Paris lebt und ihren Lebenssinn in der Fertigung von schönen Kleidern sieht. Dabei geht sie zurück ins Frankreich der Kriegsjahre, welches ja das ...
Die Autorin erzählt die Geschichte von Estelle, die in Paris lebt und ihren Lebenssinn in der Fertigung von schönen Kleidern sieht. Dabei geht sie zurück ins Frankreich der Kriegsjahre, welches ja das Mode-Land Nr. 1 ist. Diese Liebe zu Kleidern, Stoffen und Schnitten kommt im Roman sehr gut und sehr umfangreich zur Sprache. War mir dann irgendwann einfach zu viel. Denn dabei blieben die Charaktere und deren Gefühle stark im Hintergrund. Das fand ich schade, denn dadurch wirkten sie überhaupt nicht und haben mich nicht berührt. Auch fand ich so einige Beschreibungen nicht wirklich schlüssig. Als beispielsweise Estelle der Verbindungen zur Resistance beschuldigt wird und dann nach Amerika auswandert, erklärt ihre Mutter ihr beiläufig, dass ihr Vater Amerikaner wäre. Dabei hieß es vorher immer welch gutes, inniges Verhältnis sie hätten. Dieser Ausspruch ist so kurz und nur in einem Nebensatz zu lesen, dass es für mich unrealistisch wirkte. Da hätte die Autorin doch viel mehr Dramatik aufbauen können.
Gleichzeitig ist im Roman eine zweite Zeitebene eingearbeitet, die Zusammenhänge zwischen der Zeit des Krieges, der Flucht von Estelle und ihrem holprigen Neuanfang in Amerika aufzeigt.
Denn Estelle ist es in Amerika gelungen ihr eigenes Label „Stella Design“ erfolgreich auf den Markt zu bringen. Nun 2015 ist Estelle 95 Jahre und ihre Enkelin Fabienne soll das Familienunternehmen fortführen. Dabei ist Fabienne sich nicht sicher, ob sie dieser Aufgabe gewachsen ist.
Alles in allem betrachtet liest sich das Buch leicht, hat aber meiner Meinung nach zu wenig Tiefe was die Figuren betrifft. Von mir gibt’s daher auch nur 2,5 Lese-Sterne.