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Veröffentlicht am 05.05.2020

Lawai-Maker

Blutige Falle. Ostfrieslandkrimi
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Die Bewegung „Friesenrecht“ mischt Ostfriesland auf. Sie wollen gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Restaurants und Hotels. Dafür gehen sie ziemlich radikal vor. ...

Die Bewegung „Friesenrecht“ mischt Ostfriesland auf. Sie wollen gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Restaurants und Hotels. Dafür gehen sie ziemlich radikal vor. Jemand der sich im Netz „Störtebeker“ nennt, heizt die Sache noch an. Er will sich nehmen, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Als dann Thomas Rosner, dem Besitzer des Restaurants „Goldhering“ auf Norderney, ermordet wird, bekennt sich Störtebeker zu dem Mord. Kommissar Joost Kramer ermittelt in dem Fall. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen, die ein Motiv haben. Aber auch Rosners Frau gerät ins Visier der Ermittler, denn sie profitiert vom Tod ihres Mannes. Joosts Freundin Ricarda Albers sympathisiert mit dem „Friesenrecht“, was zu Auseinandersetzungen mit Joost führt, denn der findet, dass die Mitglieder der Bewegung Kriminelle sind. Sie freundet sich mit Gesine an, die gerne mal Lawai macht.
Dies ist nun schon der achte Fall, den Kommissar Joost Kramer lösen muss und ich habe auch schon einige Bände der Reihe gelesen. Dieser Krimi lässt sich wieder schnell und flüssig lesen.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Thomas Rosner ist ein unangenehmer Chef, der seine Angestellten ausnutzt. Seine Gier bringt ihn in ziemliche Schwierigkeiten und dann ist er tot. Störtebeker ist missgünstig und will sich das holen, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Dabei ist er so von sich überzeugt, dass er sich sicher glaubt.
Joost Kramer und Ricarda Albers sind ziemlich unterschiedlich und so gibt es immer sehr unterschiedliche Ansichten. Ricarda ist impulsiv und begibt sich immer wieder in Gefahr. Auch dieses Mal gerät sie wieder in eine prekäre Lage. Joost dagegen ist ein sympathischer Ermittler, der sich an die Regeln hält, auch wenn es ihm bei einigen Fällen nicht leichtfällt. Dieses Mal sieht er sich fast am Ziel, als etwas geschieht, was ihn nicht besonnen, sondern sehr impulsiv handeln lässt. Zum Glück ist sein Kollege Robert rechtzeitig mit einer ganz besonderen Waffe zur Stelle.
Die Geschichte ist in sich schlüssig und das Finale ist ziemlich grandios.
Auch dieser Ostfrieslandkrimi konnte mich wieder packen.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Wieder sehr gelungen

Jahre der Veränderung
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Bereits der Vorgängerband dieser Trilogie „Aufbruch in ein neues Leben“ hatte mir gut gefallen, daher musste ich natürlich unbedingt verfolgen, wie es mit den jungen Hebammen weitergeht.
Edith arbeitet ...

Bereits der Vorgängerband dieser Trilogie „Aufbruch in ein neues Leben“ hatte mir gut gefallen, daher musste ich natürlich unbedingt verfolgen, wie es mit den jungen Hebammen weitergeht.
Edith arbeitet in dem geliebten Beruf als Hebamme und in einer Beratungsstelle für Frauen. Luise unterrichtet zukünftige Hebammen und genießt ihr Leben. Margot hat sich verliebt – dummerweise in den verheirateten Arzt Georg. In Berlin sind die Folgen der Weltwirtschaftskrise an allen Ecken und Kanten zu spüren, auch wenn das Berliner Nachtleben anderes vermuten lässt. Die Armut und die Not sind ein Boden, auf dem der beginnende Nationalsozialismus gut Fuß fassen kann. Das hat auch Folgen für die Freundschaft der Frauen.
Es hat mir wieder viel Freude bereitet, die Freundinnen in ihrem Leben und bei ihrer Arbeit zu begleiten. Der Schreibstil von Linda Winterberg ist sehr angenehm zu lesen und so hat mich auch dieses Buch wieder gefesselt. Die Realitäten jener Zeit sind gut und plastisch beschrieben. Besonders die Nöte der Frauen konnte man gut nachvollziehen.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die Freundinnen Edith, Luise und Margot sind starke junge Frauen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber ich mochte sie alle drei sehr gerne. Man spürt sehr deutlich, dass sie sich weiterentwickelt haben. Besonders konnte ich dieses Mal mit Edith fühlen, die schon den Hass auf die Juden zu spüren bekommt.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den letzten Teil der Trilogie.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Köln brennt

Köln 300 °C
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Es brennt in Köln. Unter einer Autobahnbrücke wird ein ausgebranntes Auto gefunden und darin liegt eine verkohlte Leiche. Es ist nicht einfach für Judith Mertin und Markus Kaiser vom KK 11, denn es gibt ...

Es brennt in Köln. Unter einer Autobahnbrücke wird ein ausgebranntes Auto gefunden und darin liegt eine verkohlte Leiche. Es ist nicht einfach für Judith Mertin und Markus Kaiser vom KK 11, denn es gibt keine Hinweise, wer der Tote sein könnte. Der Wagen hatte keine Nummernschilder und die Fahrgestellnummer wurde entfernt. Aber etwas anderes finden sie am Tatort, nämlich Tantal. Doch es gibt weitere Brandanschläge und so ergeben sich Spuren, die zu einer Handy-Firma führen, denn Tantal wird für Laptops, Handys und ähnliche Geräte benötigt. Die Verbindungen führen bis in den Kongo, wo seltene Erden abgebaut werden. Die sind selten, wie der Name sagt, und teuer, aber Industriebetriebe benötigen sie für ihre Produktion und sie gehen dafür über Leichen.
Dies ist ein ungeheuer spannender Krimi. Der Schreibstil ist recht nüchtern.
Die Charaktere sind interessant und menschlich dargestellt. Die Deutsch-Kongolesin Judith Merten und ihre Kollege Markus Kaiser sind gute Polizisten, die von ihren Qualitäten überzeugt sind. Daher kommen sie wohl auch nicht miteinander klar. Aber als Team gefallen sie mir gut. Markus Kaiser ist ein schwieriger Mensch, der schnell mal explodiert. Judith Merten muss mit ihm auskommen, denn ihr Versetzungsgesuch wurde abgelehnt. Aber auch sonst hat sie es nicht leicht.
Die Verhältnisse beim Abbau der Metalle im Kongo sind erschreckend, das machen wir uns gar nicht bewusst, wenn wir unsere technischen Geräte nutzen und sie ständig durch neuere Versionen ersetzen. Aber wenn Geldgier im Spiel ist, dann zählen Menschenleben nichts.
Es ist ein sehr spannender Krimi, der bis zum Ende schlüssig aufgebaut ist. Es ist aber auch ein Krimi, der nachdenklich macht. Meine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Der letzte Weg

Der Kaufmann und der Rinpoche
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Die beiden Hirtenjungen Dorjee Wangchuck und Sonam Tsering sind sehr unterschiedlich und doch verbindet sie eine enge Freundschaft. Dorjee hatte schon immer das Bestreben, etwas zu erreichen und er hat ...

Die beiden Hirtenjungen Dorjee Wangchuck und Sonam Tsering sind sehr unterschiedlich und doch verbindet sie eine enge Freundschaft. Dorjee hatte schon immer das Bestreben, etwas zu erreichen und er hat es geschafft. Er ist ein vermögender Kaufmann. Sein Freund hat sich für ein Leben im Kloster entschieden, ein Leben in Armut und nach den Lehren Buddhas. Als Dorjee im Sterben liegt, lässt er seinen Freund kommen. Der Rinpoche soll ihm den Bardo Thödol, das Tibetische Totenbuch, vorlesen. Dorjee, dem ein Leben lang der Glaube nichts bedeutet hat, macht sich nun Sorgen, dass ihm der Weg in die Wiedergeburt verwehrt wird. Er möchte die Unterstützung seines Freundes auf dem schweren Weg durch die Zwischenwelt.
Dies ist ein wundervolles und sehr philosophisches Buch. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, aber dann fand ich ihn sehr angenehm zu lesen. Immer wieder wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit ab, so dass man die Freunde gut kennenlernt.
Mir hat es gut gefallen, dass ich Neues über Tibet, seine Geschichte und den Buddhismus erfahren habe.
Wir Menschen streben ständig nach mehr – mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Macht -, doch das alles muss uns nicht glücklich machen. Viel wichtiger ist es, ob wir unseren inneren Frieden gefunden haben. Auch Dorjee hatte stets das Bestreben, voran zu kommen. Nun, am Ende seines Lebens, spürt er wohl, dass da noch mehr sein muss. Sonam dagegen ruht in sich; er ist sein Freund und daher der richtige Mensch, um ihn am Ende zu begleiten.
Ein wundervoller, sehr spiritueller Roman, der einen nachdenklich macht. Meine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Zurück ins Leben

Marianengraben
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Trauer um einen geliebten Menschen kann so tief sein wie der Marianengraben. Auch Paula ist sehr deprimiert, weil ihr Bruder Tim bei einem Schwimmunfall gestorben ist und sie gibt sich die Schuld daran. ...

Trauer um einen geliebten Menschen kann so tief sein wie der Marianengraben. Auch Paula ist sehr deprimiert, weil ihr Bruder Tim bei einem Schwimmunfall gestorben ist und sie gibt sich die Schuld daran. Ihre Gedanken kreisen seit zwei Jahren ständig um das Vorgefallene. Sie kann das Grab von Tim tagsüber einfach nicht besuchen, weil sie niemandem begegnen will, daher versucht sie es auf Anraten ihres Therapeuten nachts. Dabei begegnet sie dem alten schrulligen Helmut, der die Urne seiner Gefährtin aus dem Grab holen will. Durch Helmut fasst Paula wieder Lebenswillen und dann machen sich die beiden auf eine Reise in die Alpen. Die Gespräche mit Helmut verändern Paulas Leben.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte. Sie ist traurig und mutmachend; sie bringt einen zum Weinen, aber auch zum Lachen.
Die Charaktere sind wirklich liebevoll und glaubhaft gezeichnet. Man kann gut mit Paula und Helmut mitfühlen. Ihre Reise läuft nicht immer glatt. Obwohl die beiden vom Alter her sehr unterschiedlich sind, haben sie auch Gemeinsamkeiten. Die beiden tun einander gut.
Ich habe diese berührende Geschichte sehr gerne gelesen.

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