Was geht auf der Burg der Lichttempler vor sich?
Schauplatz Languedoc, Südfrankreich:
Dass Journalist Luc Maille bei einem mysteriösen Autounfall stirbt, überrascht eigentlich niemanden, denn er ist mit seinen investigativen Berichten vielen auf die ...
Schauplatz Languedoc, Südfrankreich:
Dass Journalist Luc Maille bei einem mysteriösen Autounfall stirbt, überrascht eigentlich niemanden, denn er ist mit seinen investigativen Berichten vielen auf die Zehen getreten. Doch wie passt der Selbstmord seiner Halbschwester hier ins Bild?
Nachdem Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt und Team ihre Arbeit aufgenommen haben, entdecken sie weitere Todesfälle, die so gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen: Zwei ältere Damen, die in der Seniorenresidenz verstorben sind, der junge Physiker Christian, der einem Raubmord zum Opfer gefallen sein könnte und der Apotheker, der seine Frau immer wieder betrügt.
Auf den ersten Blick sind kaum Gemeinsamkeiten zu erkennen. Doch bei näherem Hinsehen, deutet alles in die Richtung des „Ordre du Temple de la Lumiere“. Sind die „Lichttempler“ eine Sekte, die sich in einem historischen Gemäuer breit gemacht haben? Was genau geht hinter den Mauern der Burg vor sich? Und was hat es mit dem charismatische Guru, der aussieht wie Jim Morrison, auf sich?
Meine Meinung:
Der Fall ist verzwickt und es dauert ein bisschen, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, doch sind alle Informationen notwendig, um sich ein Bild von den Umständen zu machen. Zur besseren Orientierung wählt die Autorin zwei Erzählperspektiven. Nämlich einmal die des toten Journalisten, der uns mittels Tagebucheintragungen die Hintergründe beleuchet und andererseits die Perspektive der Ermittler.
Wie in den beiden Vorgängern ist Mathilde de Boncourt im weitesten Sinne persönlich betroffen. So sind die beiden betagten Damen, die in der Seniorenresidenz verstorben sind, Freundinnen der Haushälterin. Außerdem erliegt ihre Tante dem charismatischen Jim-Morrison-Verschnitt und quartiert sich im Gästehaus der Burg ein.
Der Schreibstil ist lebendig und zeichnet sich durch Kenntnisse der Gegend aus. Historische Details werden unaufgeregt den Lesern nahe gebracht. Eine besondere Bedeutung kommt dem Blick auf die diversen Sekten und ihren Anführern zu, die in der Vergangenheit ihre Anhänger manipuliert haben.
Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten. Und dass Mathilde gegen ihre Nikotinsucht ankämpft, ist glaubhaft geschildert.
Ein bisschen habe ich Martin vermisst, dem diesmal nur eine kleine Rolle zugedacht war.
Fazit:
Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt ermittelt in einem verzwickten Fall bei einem mysteriösen Orden, 4 Sterne.