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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2020

Feurig, spannend, knisternd, erotisch

Into the Fire
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“Into the Fire“ beginnt unmittelbar dort, wo die eShort Geschichte „Into the Heat“ mit dem bösen Cliffhanger endete (Achtung Spoiler!): mitten im Einsatz und genau in dem Moment, als Feuerwehrmann Danny ...

“Into the Fire“ beginnt unmittelbar dort, wo die eShort Geschichte „Into the Heat“ mit dem bösen Cliffhanger endete (Achtung Spoiler!): mitten im Einsatz und genau in dem Moment, als Feuerwehrmann Danny gezwungenermaßen seiner Kollegin Anne die Hand abtrennen muss, um sie vor den Flammen zu retten.

Eine Konstellation, die ich vom Verlag als unglücklich gewählt erachte. Denn nicht alle Leser, lesen inzwischen auch ebooks, daher habe ich mich bewusst für den ersten Absatz der Rezension mit Warnhinweis entschieden. Die Kurzgeschichte erklärt die Vorgeschichte und die Anziehungskraft der beiden Protagonisten und hätte meiner Meinung nach nicht vom eigentlichen Buch getrennt werden dürfen.

Es gibt dann zeitlichen einen Cut, beide Helden werden ihre Wunden versorgen und seelisch angeknackst ihr Leben wieder aufnehmen: Anne als Brandermittlerin und Danny als Feuerwehrmann. Bei Ermittlungen stößt Anne wieder auf ihre alte Einheit und die Anziehungskraft der beiden lodert wieder auf, wobei diese nicht das einzige ist, was hier lodert, denn die Gefahr ist allgegenwärtig.

Der Schreibstil ist ähnlich wie bei der Black Dagger Reihe oder den Bourbon Kings: spannend und ereignisreich. Beide Hauptprotagonisten sind vielseitig.

Anne behauptet sich seit frühster Kindheit gegen die Männer der Familie und will in ihrem Job als Feuerwehrfrau glänzen. Der Unfall behindert sie fortan, aber ihre kämpferische Seite sorgt dafür, dass sie zurückkehrt. Dennoch zweifelt sie an sich, ihren Gefühlen und ihrer Wertigkeit.

Danny dagegen ist ein Frauenheld wie er im Buche steht, die damals aufkeimende Anziehung zu Anne scheint durch seine Tat im Keim erstickt und er zergeht selbstzerstörerisch im Selbstmitleid.

Zwei Helden mit Trauma, die sich in einer Stadt mit Machtspielchen, Politik und Profitgier gegen Brandstiftung zusammentun müssen.

Können beide die Makel und Zweifel ausblenden?

Annes Behinderung ist übrigens ein interessanter Aspekt, den ich bisher in keinem erotischen Roman gelesen habe und der von der Autorin wundervoll und glaubhaft beschrieben und gelöst wurde.
Doch das Buch lebt auch von den Schicksalen der Nebenfiguren und zeigt auf, dass ein Held zu sein, nicht immer einfach ist.

Ob diese Geschichte realistisch ist? In Deutschland vermutlich eher nicht, aber wollen wir bei Liebesgeschichten nah an der Realität sein? Wie viele sexy Milliardäre, Köche, Cowboys oder andere Helden gibt es da draußen? Ich vergebe volle Punktzahl für eine feurig, spannende, knisternde, erotische Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Abschlussband der Trilogie

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
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Nach dem Cliffhanger im zweiten Teil der Saving Chicago Reihe erfahren wir nun endlich, warum Luca und Lauren auf einmal verlobt sind. Da die Bianco Brüder Mauro und Cristian inzwischen mit den besten ...

Nach dem Cliffhanger im zweiten Teil der Saving Chicago Reihe erfahren wir nun endlich, warum Luca und Lauren auf einmal verlobt sind. Da die Bianco Brüder Mauro und Cristian inzwischen mit den besten Freundinnen von Lauren Maddie und Vanessa zusammen sind, empfehle ich hier unbedingt, die Reihenfolge einzuhalten.

Da Luca als Nesthäkchen seine Mutter vor der anstehenden Op in Sicherheit wiegen will, überredet er Lauren seine Verlobte zu spielen. Da diese inzwischen von den Baggerversuchen ihres Chefs genervt ist, willigt sie ein. Doch es zeigt sich, dass die bisherige Hassliebe der beiden doch durchaus Zuneigung und Gemeinsamkeiten beinhaltet. Oder ist da etwa noch mehr?

Der Schreibstil des Autorenduos, welches sich hinter dem Pseudonym Piper Rayne verbirgt, ist wie gewohnt locker, leicht und ordentlich frech. Denn Luca und Lauren fetzen sich die ganze Zeit. Sie fordern einander heraus. Wettkampf und Ehrgeiz sind jedoch nicht das Einzige, was die beiden bei näherer Betrachtung verbindet.
Obwohl beide aus unterschiedlichen Familien stammen, legen beide Wert auf Gleichberechtigung und Familienidylle. Während Laurens Ehrgeiz dazu führt, dass sie von ihrer Familie und ihren Kollegen belächelt wird, sieht Luca in ihr mehr als ein Mannweib. Er liebt Laurens Ehrgeiz und ist eigentlich schon viel länger an ihr interessiert. Um das Bild des verliebten jungen Glücks aufrecht zu erhalten, gehen beide einige Schritte des Weges (mehr verrate ich nicht) und stellen fest, gemeinsam ist vieles schöner. Als dann der bereits in den Vorbänden sein Unwesen treibende Brandstifter das Leben der Bianco Brüder bedroht und alles irgendwie durcheinander gerät, zeigt sich, welche Gefühle die beiden wirklich füreinander haben.

„Mad about the Medic“ ist ein toller Abschlussband der Trilogie, der schon einen Ausblick auf eine der nächsten Trilogien in New York bringt. Denn es wird auch eine Reihe mit den hier am Rande erwähnten Cousins der Biancos geben. Ich vergebe volle Punktzahl für dieses Buch!

Das Buch beinhaltet übrigens einen klassischen immer wieder gern (Ironie off) gesehen Übersetzungsfehler. Hier wird nämlich mal wieder ein quicklebendiger Protagonist auf einer Bahre transportiert. Vielleicht sollte ich mir doch mal eine Liste machen. Mittlerweile sind es etliche Bücher in denen mir dieser gravierende Fehler auffällt.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

volle Punktzahl mit amerikanischen Sternchen und englischen Krönchen

Royal Blue
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Alex Claremont-Diaz ist der Liebling der Amerikaner. Als Sohn der amtierenden Präsidentin ziert er die Zeitungen und ist der Traum von schlaflosen Nächten von so mancher junger Dame. Während er dadurch ...

Alex Claremont-Diaz ist der Liebling der Amerikaner. Als Sohn der amtierenden Präsidentin ziert er die Zeitungen und ist der Traum von schlaflosen Nächten von so mancher junger Dame. Während er dadurch einen enormen Wert für das Marketing und den Wahlkampf der Mutter darstellt, ist er diplomatisch gesehen allerdings ein Alptraum. Denn immer wieder gerät er mit dem englischen Prinzen Henry aneinander. Als bei einem gemeinsamen Event die Situation eskaliert, werden beide zur Schadensbegrenzung von den PR-Teams zur gemeinsamen Zeit verdonnert.

Bei der Inszenierung einer Freundschaft merken die jungen Männer, dass da viel mehr zwischen ihnen ist, als angenommen.

Bei der Betrachtung des Covers muss ich zunächst einmal sagen, dass ich vermutlich nicht zugegriffen hätte, wenn mich der Klappentext nicht so gereizt hätte.

Royals….ich liebe Geschichten um Royals und Prinz Henry George Edward James Fox-Mountchristen-Windsor bietet ordentlich Abwechslung. Denn er weiß bereits, dass er sich für die Männer dieser Welt interessiert. Alex Claremont-Diaz dagegen muss auf seine eigentlichen Vorlieben erst sanft oder etwas direkter hingewiesen werden. Dabei geht die Autorin mit einem sanften humorvollen Schreibstil vor. Es erwartet den Leser auch keine Sexszenen, die vielleicht für manchen etwas zu viel wären. In den Liebesszenen wird wie bei einer Art Kameraschwenk nicht zu viel verraten und vieles bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.

Die Geschichte lebt auch von den Nebenprotagonisten, die Alex und Henry unterstützen. Auf Alex Seite wären da seine Schwester June und seine bisexuelle Freundin Nora. Auch die bissige Marketingexpertin Zahra und die lesbische Personenschützerin Amy versuchen alles, um Alex vor den Konsequenzen seiner Handlungen zu beschützen. Henry dagegen erhält lediglich Unterstützung von einem Millionärssohn namens Pez und seiner Schwester, die selbst Ziel der Klatschpresse ist.

Es wird anschaulich dargestellt, wie unterschiedlich die Erwartungen an Henry und Alex und die Unterstützung für die beiden sind. Die Tradition der englischen Krone trifft hier auf den amerikanischen Wahlkampf und am Ende zeigt sich immer wieder, dass die Liebe siegen muss und wenn dabei die Mütter auf den Tisch hauen müssen. Ich vergebe volle Punktzahl mit amerikanischen Sternchen und englischen Krönchen.

Außerhalb der Wertung möchte ich für den Verlag und den „Coverkäufer“ nochmals anführen, dass das Cover dem Buch nicht gerecht wird und absolut unpassend für diese wundervolle Geschichte zweier sich liebender Menschen ist (auch wenn es in Anlehnung an das englische Originalcover gestaltet wurde).

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein (heraus-)forderndes Buch von Till Lindemann

100 Gedichte
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Ihr braucht mal etwas anderes? Ihr braucht etwas zum Überbrücken bis das nächste Konzert (hoffentlich gibt es Ersatztermine) stattfindet? Dann habe ich hier etwas für Euch.

Gedichte? Ja, eigentlich auch ...

Ihr braucht mal etwas anderes? Ihr braucht etwas zum Überbrücken bis das nächste Konzert (hoffentlich gibt es Ersatztermine) stattfindet? Dann habe ich hier etwas für Euch.

Gedichte? Ja, eigentlich auch nicht viel anders als die Texte von Rammstein und Lindemann. Immerhin sind aus dem (alten) Gedichtband „In stillen Nächten“ zwei Gedichte zu Lieder auf dem aktuellen Album von Rammstein und aus diesem Band ein Lied auf dem aktuellen Album von Lindemann geworden. Wer weiß? Einige dieser Gedichte haben definitiv Potential zu mehr.

Interessanterweise hatte ich beim Lesen immer die markante Stimme von Till Lindemann im Ohr. Es sind leise Texte von einem lauten Mann, die überall auf der Welt entstanden sind. Oder leise Texte von einem eigentlich leisen Mann, der lediglich provoziert?

In den letzten Tagen ging ein Aufschrei durch das Netz, wie man eine Vergewaltigung lyrisch darstellen könne. Zunächst einmal, das Gedicht hat mir inhaltlich auch nicht gefallen, aber darum ging es ja gar nicht. Es provoziert und zeigt das Problem auf. Ich würde auch trotz der „Ich-Form“ nicht mit dem Finger auf Till Lindemann zeigen und ihn als „krank“ betiteln, denn das macht man bei all den Spiegel-Bestseller-Autoren, die Thriller mit Enthauptungen, Zerstückelungen und anderen Kuriositäten schreiben schließlich auch nicht. Soweit ich mich erinnere, ist dies das literarische Ich und das ist hier sehr vielfältig.

Ein „Ich“, das die Sinne besonders nutzt und mit Synonymen und Wortspielen den Leser herausfordert. Wir werden zum Schmunzeln, zum Kopf schütteln, zum Staunen aber auch zum Nachdenken gebracht.
Ernste Themen wie körperlicher und seelischer Hunger, Liebe, Bequemlichkeit, Stilblüten einer Beziehung oder Gegensätze werden thematisiert.

Also bitte reduziert dieses Buch nicht auf ein Gedicht. Provokant sind natürlich auch das Cover und die Zeichnungen, die eines genauen Blickes wert sind, denn sonst entgehen einem die FSK 18 Details. Ich vergebe volle Punktzahl für dieses (heraus-)fordernde Buch.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Ein tolles Sachbuch für Kinder

Mein weit gereister Erdbeerjoghurt
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Auf dieses Buch bin ich tatsächlich durch Zufall gestoßen. In der Tat finde ich aufgrund einer Ernährungsumstellung innerhalb der Familie vor nun mehr fast 2 Jahren das Thema immer noch sehr interessant ...

Auf dieses Buch bin ich tatsächlich durch Zufall gestoßen. In der Tat finde ich aufgrund einer Ernährungsumstellung innerhalb der Familie vor nun mehr fast 2 Jahren das Thema immer noch sehr interessant und unser Sohn fragt häufig nach, so dass ich dieses Buch (ergänzend) zum Erklären wirklich empfehlen kann.
Das Buch baut logisch auf und erklärt mit kleinen überschaubaren Texten, Bildern und Grafiken ohne zu überfordern. Die Bilder sind unterschiedlich gestaltet und vielfältig angeordnet, so dass die Aufmerksamkeit nicht leiden muss.

Das Buch ist auch nicht nur etwas für Kinder. Ich finde es auch für Erwachsene geeignet, die nur mal einen raschen Überblick benötigen und nicht mit zu vielen Fakten erschlagen werden wollen.
Den Einstieg machen pupsende und rülpsende Kühe und damit hat man die Aufmerksamkeit der Kinder schon mal sicher. (Das Buch ist inhaltlich aber durchaus ernst zu nehmen.) Man erhält u.a. einen Einblick in die Landwirtschaft und die Produktion der Grundnahrungsmittel. Welche sind das überhaupt? Und was ist ein ökologischer Fußabdruck?

Es wird das Bewusstsein für die Tricks der Werbung und die Fallen der Lebensmittelindustrie (Zucker, Vermarktung, Verpackung) gefördert. Es wird erklärt, warum einheimische Produkte bei Weiterverarbeitung häufig doch noch weit reisen und wie man trotz all dieser Fakten und Tatsachen noch Spaß und Appetit am Essen haben kann.

Denn Essen müssen wir und was wir alles für eine gesunde Verdauung benötigen (Fett, Vitamine, Eiweiß, Ballaststoffe und Kohlehydrate) wird anschaulich erklärt und wenn man dabei aufgrund von kotzenden Bienen (Honigproduzenten arbeiten nun mal so) auch noch dabei lachen kann, ist das einfach ein gelungenes Sachbuch: volle Punktzahl.

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