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Veröffentlicht am 04.03.2022

Zu viele Klischees

Gezeitenmord
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Ich habe mich mal wieder an einen neuen Autor gewagt, da sich die Kurzbeschreibung sehr interessant angehört hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere so gut gezeichnet, dass man sie sich ...

Ich habe mich mal wieder an einen neuen Autor gewagt, da sich die Kurzbeschreibung sehr interessant angehört hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere so gut gezeichnet, dass man sie sich im Kopfkino richtig gut vorstellen kann. Vor allem Lykke (geschieden mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Vergangenheit, erst 3 Jahre beim Morddezernat und erpicht auf ihre erste eigene Ermittlung) und Lehmann (lebt während der Ermittlungen im Wohnmobil, plant schon seine Rentenzeit und hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen).

Aber jetzt kommt ein Aber:
Der Prolog mutet zunächst einmal vollkommen unverständlich und seltsam an. Eigentlich schon ein Kriterium für mich, das Buch wegzulegen. Mystische Sachen sind nämlich so gar nicht mein Ding.
Trotzdem habe ich mich weiter durch das Buch gekämpft. Und für mich war das teilweise sehr schwierig, trotz der immer wieder eingestreuten lustigen Sprüche. Denn das Buch strotzt nur so von Klischees:
Ein abgelegenes Dorf mit Bewohnern, die entweder keine Auswärtigen akzeptieren oder extrem neugierig sind und scheinbar nur deshalb mit den Ermittlern reden. Dazu ein Provinzbulle, der keine Ahnung hat, aber großkotzig ist.

Im Verlauf des Buches stellt sich zwar heraus, dass dies nicht immer der Fall ist, aber da war das Kind bei mir schon in den Brunnen gefallen und ich kam nicht mehr richtig in das Buch rein, es hat mich einfach nicht mehr gepackt.

Dazu kommt noch, dass die Schlüsse, die Lykke und Lehmann ziehen, größtenteils vollkommen durcheinander sind:
Da wird kombiniert, dass erst die Leiche vergraben und dann der Schuppen gebaut wird.
Dann sind die am Schuppen gefundenen Reifenspuren zu alt für den Mörder, weil sie vom Bau des Schuppens stammen, was ja der vorherigen Denkweise vollkommen widerspricht.
Dann sind sich die Beiden einig, dass die Folter zur Informationsbeschaffung diente, aber zig Seiten später wird groß diskutiert, warum gefoltert wurde und wieder ein paar Seiten später wird dann doch als Grund die Informationsbeschaffung angenommen. Ja was denn nun?
Zudem wird zig mal darauf hingewiesen, dass es Herbst ist und viele Leute husten. Also ich kann mir das auch über 2 oder 3 Kapitellängen merken.
Und wenn man dann liest, wie die Ermittler mit den gefundenen Beweisen umgehen ….. Handschuhe Fehlanzeige oder es wird nicht erwähnt. Fingerabdrücke von den Fundstücken nehmen? Nö. Wozu auch.

All das hat mich extrem gestört, teilweise war ich sogar genervt.
Das konnten auch Lykke und Lehmann nicht mehr herausreißen, zumal für mich der Täter schon sehr früh feststand. Auch da war dann wieder zu viel Klischee im Spiel.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Mehr als "OK" geht nicht

Zorn – Opferlamm
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Das Buch war … ok.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Serie um Zorn und Schröder bringt mich teilweise zur Verzweiflung. War ich zu Anfang hin und weg von den Beiden, so hat sich diese Begeisterung ...

Das Buch war … ok.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Serie um Zorn und Schröder bringt mich teilweise zur Verzweiflung. War ich zu Anfang hin und weg von den Beiden, so hat sich diese Begeisterung so nach und nach gelegt und war spätestens mit dem 5. Buch vollkommen verschwunden. Die Täter wurden immer irrer und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das war überhaupt nicht mein Fall und trotzdem habe ich, ausschließlich weil ich den Schlagabtausch von Zorn und Schröder geliebt und immer wieder auf Besserung gehofft habe, weitergelesen. Diese Besserung ist zwar spätestens mit Band 9 wieder eingetreten, aber der Weg bis dahin war lang, sehr lang.

Diesen Schlagabtausch gibt es immer noch, aber er nutzt sich seit Jahren mehr und mehr ab. Auch, weil immer wieder das gleiche thematisiert wird; immer wieder die gleichen Spitzen und die gleichen Antworten. Bei „Opferlamm“ habe ich ein einziges Mal herzhaft lachen können (Zorn’s Albtraum) und dafür, dass die Fälle alles, aber nicht spannend sind, ist das viel zu wenig.

Die Serie lebt von den beiden Protagonisten und nicht von der Komplexität der Fälle. Und wenn die Zwei nicht zu ihrer alten Form zurückfinden, neue Streitpunkte finden und den Leser damit nicht nur unterhalten, sondern zum Lachen bringen, dann werden sie mit mir einen treuen Leser verlieren (wobei ich das mir selbst irgendwie nach jedem Buch sage, aber leider nicht wirklich durchhalte).

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Zu sehr Trilogie

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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Ich hatte als Quereinsteiger mit Teil 2 begonnen. Schon da hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, da so gut wie überhaupt nicht auf das erste Buch eingegangen wurde. Zumindest nicht, was die ...

Ich hatte als Quereinsteiger mit Teil 2 begonnen. Schon da hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, da so gut wie überhaupt nicht auf das erste Buch eingegangen wurde. Zumindest nicht, was die handelnden Personen angeht. Diesmal - hatte ich gedacht – bin ich besser gerüstet. Pustekuchen.

Natürlich hatte ich noch ein bisschen was im Hinterkopf, aber 1 Jahr ist eine lange Zeit, in der man viel vergisst, zumal wenn man viele Bücher liest. Und die Autorin hat mir auch nicht auf die Sprünge geholfen. Keine Person / keine Beziehung wird näher erklärt. Außer bei Karen erfährt man nicht einmal das Alter der Personen. Ich denke, dass derjenige Leser, der erst beim dritten Buch einsteigt, hoffnungslos verloren ist.

Dazu steht diesmal das Privatleben im Vordergrund und nicht der Fall an sich, in den Karen mehr oder weniger „reinstolpert“. Normalerweise gehöre ich zu den Lesern, für die das Private in einem Krimi einfach dazugehört. Hinzu kommt noch, dass es – bedingt durch das viele Private – kaum um den Fall ging. Mal hier ein Absatz – mal da ein Kapitel, aber irgendwie nichts richtig.

Ich hätte mir – wie auch bei Band 2 – gewünscht, dass es zumindest eine kurze „Einführung“ gibt. War dies im zweiten Band noch teilweise der Fall, so fehlt sie hier ganz. Dadurch konnte ich nie wirklich „in die Geschichte eintauchen“.

Durch das viele Private ist dann bei mir auch keine Spannung aufgekommen. Erst im letzten Viertel, wo es mehr um den Fall an sich ging, konnte das Buch mich fesseln.

Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach um eine Trilogie, die man bestenfalls komplett hintereinander lesen sollte. Sonst drehen sich die Gedanken viel zu viel um „wie war das nochmal?“.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Gute Auftakt mit Luft nach oben

Letzte Spur: Ostsee
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Es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich im Buch "drin" war. Die Kapitel sind kurz und knapp, springen in der Geschichte immer hin und her und sind eher oberflächlich. Es war dadurch für mich schwierig, ...

Es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich im Buch "drin" war. Die Kapitel sind kurz und knapp, springen in der Geschichte immer hin und her und sind eher oberflächlich. Es war dadurch für mich schwierig, mich in die Geschichte und die Personen hineinzuversetzen. Ab etwa Seite 100 wurde es dann besser und die Geschichte auch flüssiger.

Die Idee mit der "Stimme im Kopf" finde ich einen tollen Einfall. Das hat das ganze etwas aufgelockert, obwohl ich mit dem Vorgang an sich überhaupt nichts anfangen kann. Diese ganzen kruden Gedanken. Aber der Lockerheit des Buches hat es gut getan.

Auch in Ann konnte ich mich lange Zeit nicht hineinversetzen. Wieso recherchiert sie nicht selbst? Sie will doch Journalistin werden und sie interessiert sich auch ganz persönlichen Gründen für die Geschichte. Wieso lässt sie die Lisa auf die Geschichte los? Ist das allein mit ihrem fehlenden Selbstbewusstsein zu erklären? Aber selbst wenn: Wieso hakt sie bei Lisa nicht nach und sucht den Kontakt? Die Neugier muss doch enorm gewesen sein.

Da fast alle handelnden Personen aus Anns Sicht beschrieben werden ist es für den Leser natürlich schwer, diese objektiv zu beurteilen. Leider wird trotzdem sehr schnell klar, wer der "Böse" ist. Für mein empfinden zu schnell.

Dadurch wurde dem Leser das "mit ermitteln" gänzlich genommen, was für mich ein No-Go ist, da es genau das ist, was ich an Krimis so liebe.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Komplett an den übrigen Büchern vorbei

Stürmisch die Nacht
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Hier handelt es sich eher um eine Kurzgeschichte, da das Buch aus der Jahreszeiten-Reihe stammt, aber nicht uninteressanter ist als ein „normales“ Buch.

Allerdings hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ...

Hier handelt es sich eher um eine Kurzgeschichte, da das Buch aus der Jahreszeiten-Reihe stammt, aber nicht uninteressanter ist als ein „normales“ Buch.

Allerdings hatte ich irgendwie das Gefühl, dass der Zeitpunkt, an dem die Geschichte spielt, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ist, auch wenn es zeitlich zwischen Band 9 und 10 liegt.

John ist plötzlich, ohne Erklärung, immer noch in Flensburg? Band 9 endete schließlich für ihn sehr negativ.
Kein Wort über Lillys Baby, die Info über Johns Vaterschaft und Lillys Verstimmung gegen Ende von Band 9?
Kein Wort über Tommys -wieder- eigene Familie.
Was ist mit Ben‘s Freundin?

Und seit wann gibt John früh auf und will nach 3 Tagen schon die Ermittlungen einstellen? So früh und ohne Ergebnisse Labor abzuwarten?

Alles in allem wirkt die Geschichte auf mich zu„platt“ und ergänzt damit meinen negativen Eindruck. Schade.

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