All time favourite
WolkenschlossFanny Funke ist siebzehn Jahre alt und kommt aus Achim bei Bremen. Sie hat die Schule abgebrochen und arbeitet als Jahrespraktikantin und Mädchen für alles im Chateau Janvier, einem etwas in die Jahre ...
Fanny Funke ist siebzehn Jahre alt und kommt aus Achim bei Bremen. Sie hat die Schule abgebrochen und arbeitet als Jahrespraktikantin und Mädchen für alles im Chateau Janvier, einem etwas in die Jahre gekommenen Grandhotel in den Schweizer Bergen, genannt „Wolkenschloss“. Zwischen Weihnachten und Silvester ist dort allerlei los, weil viele Prominente zum alljährlichen Silvesterball kommen. Gerüchten zufolge weilt auch der legendäre Nadjeschda-Diamant im Besitz einer russischen Oligarchengattin, die eigentlich inkognito im Wolkenschloss ist, dort. Auch entdeckt Fanny eines Nachts, wie ein geheimnisvoller junger Mann an der Fassade hochklettert. Sehr schnell steckt sie Hals über Kopf in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem nicht nur ihr Job, sondern auch ihr Herz auf dem Spiel steht.
Die Charaktere finde ich sehr gelungen, vor allem Fanny ist mir sympathisch. Besonders mag ich sie, weil sie sehr natürlich und authentisch rüberkommt. Auch ihre liebenswürdige, manchmal auch ein klitzekleines bisschen naive Art, macht sie zu einem Charakter, den ich sehr gerne persönlich kennenlernen würde. Auch Tristan finde ich sehr interessant, er hat etwas Geheimnisvolles an sich. Während dem Lesen hat er mich zum Grübeln gebracht, ob er jetzt „böse“ oder doch „gut“ ist. Doch trotz seiner mysteriösen Aura ist er ein sehr liebenswürdiger Mensch. Ein weiterer Charakter, der unbedingt Erwähnung finden muss, ist der russische Oligarch Viktor Smirnow. Er war mir von Anfang an sehr sympathisch, weil er trotz seiner komplizierten, pingeligen Frau die Ruhe selbst ist. Auch seine Geschichte über seine Kindheitsurlaube im Wolkenschloss hat mich sehr berührt. Ich fand es eine wirklich schöne Idee, ihn mit seiner Familie an den Ort zurückkehren zu lassen, wo er als Kind viele schöne Stunden verbracht hat.
Die Story an sich hat mir sehr gefallen. Auch die Spannungskurve war definitiv da, sie ist zum Schluss hin schön gestiegen und hatte dann ihr großes Finale. Dort hielt ich zum Teil dann wirklich die Luft an und fieberte mit den Protagonisten mit. Ein weiterer Punkt, der mir an Wolkenschloss sehr gefällt, ist, dass es einige überraschende Wendungen gibt, die mich jedes Mal wieder aufs Neue überraschen, auch wenn ich das Buch zum wiederholten Mal lese. Kerstin Giers Schreibstil ist ebenfalls sehr lobenswert, genauso wie in allen anderen ihrer Bücher. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, man will das Buch nicht aus der Hand legen. Sehr schön finde ich auch ihre detaillierten Beschreibungen der Szenen, dadurch habe ich dann das Bild sehr gut im Kopf. Doch auch Humor kommt nicht zu kurz, und an manchen Stellen war ich kurz davor, laut aufzulachen.
Sehr schön finde ich auch das Personenverzeichnis am Ende des Buches, so konnte ich immer wieder etwas über die Charaktere nachlesen, da es doch sehr viele verschiedene sind. So verliert man jedoch nicht den Überblick. Praktisch war auch das Fachwortverzeichnis, besonders für die im Hotelwesen Ungebildeten wie mich, die nicht wissen was eine Epaulette ist und sonst googeln müssten. So hat man aber gleich eine wunderschöne Definition von Kerstin Gier zur Hand. Ein Lob geht auch an Eva Schöffmann-Davidov raus, für die Illustration des wunderschönen, detailreichen Covers. Es zeigt das Wolkenschloss genau so, wie ich es mir vorstelle: altehrwürdig und verschnörkelt. Man beachte aber auch die Details am Cover wie die Buchfiguren, die man aus den Fenstern des Wolkenschloss herausschauen sieht. Mir persönlich ist das erst nach einigem Betrachten des Covers aufgefallen und ich finde es eine wunderschöne Idee.
Wolkenschloss ist eines meiner allerliebsten Bücher, das ich schon ein paar Mal gelesen habe, sozusagen ein „All time favourite“. Insgesamt ist es ein Buch, für das ich wirklich brenne, und es würde mich sehr freuen, wenn ich auch andere Leute begeistern kann, es zu lesen. Ich empfehle es an jeden, der Lust auf eine Feel good-Lovestory mit Krimiparts hat und obwohl es im Winter spielt, kann man es zu jeder Jahreszeit lesen, man freut sich dann umso mehr auf den Winter!