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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2020

Action, Action, Action

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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* Rasch zerrte er dann ein paar Trümmerteile aus dem zerstörten Kiosk und lehnte sie gegen den Haufen aus Dach und Rollladen, sodass sich eine provisorische Sprungschanze ergab die in Richtung des Nashorngeheges ...

* Rasch zerrte er dann ein paar Trümmerteile aus dem zerstörten Kiosk und lehnte sie gegen den Haufen aus Dach und Rollladen, sodass sich eine provisorische Sprungschanze ergab die in Richtung des Nashorngeheges wies. *

Lucas lebt in seinem alten Wohnmobil auf abgelegenen Parkplätzen und bleibt gern unter dem Radar. Sobald er das Gefühl hat, die Leute kommen ihm zu dicht, verschwindet er in eine neue Stadt. Doch als bei einem Event vor seinen Augen der kleine Bruder der Profi-Gamerin Una entführt wird, nimmt er die Verfolgung auf und eine abenteuerliche Jagd beginnt.

Die neue Serie von Andrew Lane lebt von rasanter Action und coolen Charakteren. Und anfangs hat mich das Konzept auch voll abgeholt. Ich fand Lucas und sein Job im Zoo sehr interessant und es geht auch recht flott zur Sache.

Der Schreibstil ist rasant, flüssig und spannend - die Ideen unkonventionell und teilweise herrlich überzogen, aber das macht Spaß. Und irgendwie, klar, lebt der Roman davon. Nur mit der Zeit verflog der Reiz, es wurde too much und auch die Erfolgssträhne unseres Helden wurde ein wenig unrealistisch. Was also zu Beginn noch etwas drüber, aber unterhaltsam, spannend und frisch war, hat später leicht genervt. Ein paar Szenen mit weniger überzogener Action und etwas mehr Tiefe hätten der Geschichte ganz gut getan.

So bleiben die Protagonisten allesamt leicht undurchsichtig und distanziert. Man erfährt zwar etwas über Lucas Vergangenheit und Familie, aber nicht wie er zum Secret Protector wurde. Er ist absoluter Einzelgänger und wirkt unheimlich emotionslos, er kämpft um Menschenleben ohne eine Verbindung zu Ihnen aufzubauen. Er ist ein interessanter Charakter, aber so richtig warm wurde ich mit ihm nicht.

Trotzdem hat mich der Roman gut unterhalten mit seinen Verfolgungsjagden rund um den Globus, kreativen Ideen und durchgehender Action - auch wenn er manchmal ein bisschen übers Ziel hinausschiesst.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Man schaut nicht hinter die Fassade einer Buchhandlung - zudem wenig Rügen-Feeling

Meine Inselbuchhandlung
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* Kurzum, als "Verkehrskaufmann" habe ich nie gearbeitet, aber vielleicht hat mir diese Ausbildung doch irgendwie geholfen, später als Buchhändlerin effektiv zu sein: planen, verkaufen, organisieren, überwachen ...

* Kurzum, als "Verkehrskaufmann" habe ich nie gearbeitet, aber vielleicht hat mir diese Ausbildung doch irgendwie geholfen, später als Buchhändlerin effektiv zu sein: planen, verkaufen, organisieren, überwachen - das alles beschreibt meinen heutigen Alltag recht gut. *
Nur leider findet sich davon recht wenig in Petra Dittrichs kleinem Büchlein.
Ich liebe die Sehnsuchtsorte-Reihe und habe auf "Meine Inselbuchhandlung" regelrecht hingefiebert. Endlich einmal etwas aus der Sicht einer Buchhändlerin. Naja, die Seiten, in denen es wirklich einmal kleine Einblicke gab, haben mir auch unheimlich gut gefallen. Rügen-Feeling hab ich hingegen selten verspürt.
Die ersten 100 Seiten - wobei man dazu sagen muss, jedem neuen Kapitel gehen 4 (!) Leerseiten voran, ganz gruselig - dreht sich alles um Petra Dittrich, ihre sexuelle Orientierung (die ist mir eigentlich wurscht), ihre Jahre in Berlin und und und.... Auch über ihren Quereinstieg bei einer Buchhandlung erfährt man wenig Hintergrund, sondern eher Selbstbeweihräucherung, wie viele tolle Ideen sie da doch hatte ohne diese näher auszuführen.
Aber die hat sie wirklich und sie ist eine Persönlichkeit, keine Frage, kann gut mit Kindern umgehen und hat ein tolles Konzept auf die Beine gestellt. Doch beim Lesen wurde mir diese Werbeshow und Selbstbeweihräucherung irgendwann einfach zu viel.
Ich hätte gern mehr über ihren ganz normalen Alltag als Buchhändlerin auf Rügen, incl. aller Schwierigkeiten erfahren und weniger allgemeines über den Menschen Petra Dittrich. Und dann gibt es noch dieses schöne Kapitel "Autorinnen und Autoren loben mich" ~ das lass ich mal so im Raum stehen.
Witzigerweise stammen ihre Lieblingsbücher, obwohl sie von Nischenbüchern und kleine Auflagen unterstützen schwadroniert, ohne konkret etwas zu nennen, von Dörthe Hansen oder Donna Tartt bis hin zu "Ein Mann namens Ove".
Ja, ich gebe zu, mir war die Person Petra Dittrich selten sympathisch, dieses ganze Brüsten ist nicht meine Welt. Mit seinen knapp 130 effektiven Seiten und der kleinen Fotostrecke im Mittelteil, hat man es schnell ausgelesen.
Schade, ich hatte mir so viel von dem Buch versprochen und mich haben schon viele Bücher grade aus dieser Reihe begeistert.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Solider Krimi, dem es ein wenig an Raffinesse fehlt

Das Geheimnis des Roten Hauses
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"Wenn du mich fragst, hängt das Umzugsinteresse nur mit der Neuen in Gabys Klasse zusammen. Die wohnt in der Neuen Frankfurter Altstadt, und Gaby ist hin und weg von ihr, besucht sie dort ständig."
Eigentlich ...

"Wenn du mich fragst, hängt das Umzugsinteresse nur mit der Neuen in Gabys Klasse zusammen. Die wohnt in der Neuen Frankfurter Altstadt, und Gaby ist hin und weg von ihr, besucht sie dort ständig."
Eigentlich stört es mich absolut nicht, wenn der Mörder schon auf den ersten Seiten mehr als zu erahnen ist, denn der Weg der Ermittlungen und das Motiv reichen an Spannung vollkommen aus. Und genau da hätte Franziska Franz ruhig noch eine Schüppe drauflegen können.
Was mir unheimlich gut gefallen hat, ist der Frankfurter Altstadt Charme. Die Autorin weiß worüber sie schreibt und selbst als Nicht Frankfurterin ist man sofort im Thema.
So geht es auch Gaby, der Tochter von Kommissar Weigand. Ihre neue Freundin Jette wohnt in der Altstadt und da kann ihr schnödes Zuhause einfach nicht mithalten. Und so verbringt sie immer mehr Zeit bei Jette, nicht ahnend, in was für Kreise sie da hineingerät.
Gaby ist ein typischer Teenager und das Geplänkel und die Querelen mit ihrem Vater kann wohl jeder nachvollziehen. Und die meisten Figuren haben auch eine gewisse Tiefe, für den recht kurzen Krimi.
Was ich damit sagen will, der Rahmen ist durchaus gelungen und hat mir teilweise auch richtig gut gefallen. Nur der Krimiplot selbst konnte mich nicht ganz überzeugen. Da fehlte es an Raffinesse, es ging alles viel zu gradlinig vonstatten und war vor allem auch sehr durchschaubar. Da hatte ich mir mehr erhofft. Hinzu kamen noch ein zwei Aktionen, die mich einfach nur den Kopf schütteln ließen, wie z.B. das Auffinden der Mordwaffe - wobei die Idee an sich richtig interessant war, die Umsetzung allerdings unglaubwürdig.
Fazit: Ein netter Krimi mit tollem Frankfurter Altstadt Background und Charme, der leider vom Plot her ein wenig schwach ist - sich aber flüssig weglesen lässt.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Historisch interessant - doch recht oberflächlich erzählt

Die Schule am Meer
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* Aeschli schlug seinen Aktenordner auf. "Der Bürgermeister mag uns leider nur, wenn er der Schule irgendwelche Zahlungen aufbrummen und "Hochachtungsvoll" drunterschreiben kann."

1925: Anni Reiner und ...

* Aeschli schlug seinen Aktenordner auf. "Der Bürgermeister mag uns leider nur, wenn er der Schule irgendwelche Zahlungen aufbrummen und "Hochachtungsvoll" drunterschreiben kann."

1925: Anni Reiner und ihr Mann Paul gründen gemeinsam mit anderen Lehrerkollegen eine Schule auf Juist. Sie wollen mit Gleichgesinnten neue Wege gehen; mit praktischem Lernen in der Natur, gleichberechtigtem Miteinander und musikalischer Grunderziehung. Bei den Einheimischen stösst das nicht unbedingt auf Gegenliebe und die Schule ist schnell als "Hort für Kommunisten und Juden" verschrien.

Diese Schule am Meer, die Sandra Lüpke als Grundlage für ihren Roman dient, gab es tatsächlich von 1925-1934 auf Juist. Sie war ein reformpädagogisches Landerziehungsheim und die erste reguläre deutsche Freiluftschule, die bis zum Reifezeugnis führte. Deswegen war ich unheimlich gespannt auf ihre mit Sicherheit nicht immer einfache Geschichte, die Einführung einer neuen Lernstruktur, die Schwierigkeiten mit den Juistern etc. Enttäuschenderweise gab es das jedoch immer nur am Rande und auf 568 Seiten passierte oft erstaunlich wenig.

Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, der von Anni Reiner und des Musiklehrers Eduard Zuckmayer sowie des fiktiven Schülers Moskito und der Köchin Kea und auch die Juister kommen zu Wort. Doch dabei konzentriert sie sich hauptsächlich auf Nebensächlichkeiten, die viel intensiver und ausführlicher thematisiert werden, als die wirklich wichtigen Ereignisse. Ich wäre zudem auch gerne tiefer in das aussergewöhnliche Schulkonzept eingestiegen, aber bis auf morgendliches Winterschwimmen und eine Schulstunde am Meer, kommt da nicht so viel. Mir persönlich fehlte damit ein Hauptbestandteil. Selbst der harte Eiswinter 1929, in dem die Insel wochenlang von der Aussenwelt abgeschnitten war, wird recht oberflächlich abgehandelt.

Die ständig wechselnden Perspektiven und der Hang zu ausschweifenden Nebensächlichkeiten, bremste den Bezug und die Nähe zu den Protagonisten weitestgehend aus. Mir blieben selbst Anni und Kea in ihren dunkelsten Zeiten relativ fremd. Moskito war mir hingegen schlicht zu kindlich und ich habe die Stimmen anderer Schüler
innen ein wenig vermisst.

Der Schreibstil von Sandra Lüpke ist gewohnt flüssig und angenehm, hat aber diesmal für mich auch so einige Längen auf seinen 568 Seiten..

Fazit: "Die Schule am Meer" ist eine Geschichte über Mut und Leidenschaft, Konflikte, Freundschaft und Zusammenhalt. Die Autorin verwebt ihre fiktive Story gekonnt mit den historischen Figuren und Fakten, doch für mich konzentriert sie sich leider zu viel auf uninteressante Nebensächlichkeiten.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

1 Jahr im Leben von Blue, Delphine und Midge...

Die Frauen von Richmond Castle
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… und viel verschenktes Potential.

* "Wenn du schon so besorgt um ihn bist, Blue, dann versuch es doch mit ihm!", schlug Merrigan mit einem boshaften Lächeln vor. "Was er sagt, stimmt ja, er kommt aus ...

… und viel verschenktes Potential.

* "Wenn du schon so besorgt um ihn bist, Blue, dann versuch es doch mit ihm!", schlug Merrigan mit einem boshaften Lächeln vor. "Was er sagt, stimmt ja, er kommt aus einer guten Familie. Und er würde dich arbeiten lassen." *

3 Frauen - 1 Jahr.

"Die Frauen von Richmond Castle" ist in 5 Abschnitte unterteilt: Sommer, Herbst, Winter, Frühling, Sommer und wird wechselnd aus Sicht von Blue, Delphine und Midge erzählt. Drei sehr unterschiedliche Frauen. Während Midge, Blues Stiefmutter, mit ihrer eigenen Unsicherheit und ihrem Platz an der Seite ihres beliebten Mannes, zu kämpfen hat, verkündet der wiederum in einer Schnapslaune, auf dem Geburtstag seiner Tochter, sie würde sich aufgrund anonymer Briefe, in denen man um sie werben könne, im nächsten Jahr an dieser Stelle verloben. Doch Blue hat ganz andere Ziele. Sie möchte arbeiten und träumt von einer Karriere als Journalistin. Die Dritte im Bunde ist Delphine, die auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann, liebevoll von der Familie aufgenommen wird.

500 Seiten und spannende Themen - habe ich gedacht.

Ich hatte noch nichts von Tracy Rees gelesen, aber meine Erwartungen waren allein vom Hörensagen recht hoch. Vielleicht ist dies ein eher schwächerer Roman von ihr - so richtig überzeugen konnte er mich nicht, aber ich würd dennoch gern mehr von ihr lesen.

Hier fehlte es mir an Tiefe, Emotionen und dem Flair der Zeit. Der Roman spielt 1925 und die junge Blue ergattert einen Vertretungsjob als Journalistin. Sie arbeitet ein halbes Jahr dort - zu der Zeit eine Männerdomäne. Leider erfährt man nur oberflächlich von ihrer Arbeit; keine Recherchen und auch nicht wirklich, wie sie sich dort behauptet. Es scheint allein einen Kollegen zu geben, der eine große Klappe hat. Schade, grade dieses Thema hätte so viel Potential gehabt.

Ähnlich erging es mir mit Delphine und ihrem Ehemann.... Allein Midge hat mich sehr bewegt. Die übrigen Charaktere sind sympathisch, trotzdem sind sie mir nicht nahe gekommen, ich habe keinen wirklichen Zugang zu ihnen gefunden.

Es gab Szenen, die haben mich abgeholt, doch der Rest plätscherte eigentlich so vor sich hin und zog sich oft relativ ereignislos in die Länge.

Wahrscheinlich sollen die kurzen Schlagzeilen um Blue`s Verehrer und ihre Briefe, die Geschichte auflockern, aber das gelingt nur bedingt. Es fehlt die Leichtigkeit und das Augenzwinkern. Dabei ist Tracy Rees Schreibstil sehr angenehm und flüssig.

Alles in allem war der Roman nett und schnell ausgelesen, aber er wird mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben. Dennoch bin ich sehr gespannt auf ihre älteren Romane.

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