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Veröffentlicht am 27.05.2020

Zumindest für Einsteiger empfehlenswert

Weil jeder Tag besonders ist
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Ein motivierendes Tagebuch – ist das was für mich? Ich habe beschlossen die Zeit zu nutzen und es einfach mal, trotz einer gewissen Skepsis, zu versuchen. Biyon Kattilathus erklärt zunächst, wie das Motivationstagebuch ...

Ein motivierendes Tagebuch – ist das was für mich? Ich habe beschlossen die Zeit zu nutzen und es einfach mal, trotz einer gewissen Skepsis, zu versuchen. Biyon Kattilathus erklärt zunächst, wie das Motivationstagebuch funktioniert und wirken soll und dann geht es auch schon los. Insgesamt wirkt der Einstieg sehr positiv und der Autor sympathisch – wenn das auch kein Bewertungskriterium ist, so macht es das Ganze doch direkt ansprechender.

Abschließend könnte zum theoretisch erst nach einem halben Jahr bewertet werden, denn so lange begleitet das Buch den Leser, doch ich denke, dass ich schon einen guten Eindruck gewonnen habe. Die ersten Tage war ich nicht wirklich von dem Buch überzeugt und hatte gewisse Zweifel, ob es wirklich etwas bewirken kann. Zwei Minuten am Morgen zu finden, fiel mir anfangs schwer oder ich habe es ganz vergessen und auch abends musste ich nicht nur einmal nochmal aus dem Bett, um die drei Fragen zu beantworten. Mit der Zeit hat sich das aber überraschend gut eingependelt und ich greife schon quasi automatisch nach dem Buch. Trotz der Skepsis hat es sich also nachhaltig in meinen Alltag eingeschlichen (mal sehen, ob das so bleiben wird), einen echten Motivationsschub habe ich jedoch noch nicht festgestellt. Über die Monate beschäftigt man sich mit diversen Überthemen, wie Mut, Umfeld, Entscheidungen der auch Dankbarkeit- die drei Fragen bleiben aber von Montag bis Freitag quasi die gleichen.

Die Motivationssprüche die immer wieder zwischendurch auftauchen finde ich mal gut, mal dermaßen abgedroschen, dass es sich in etwa die Waage hält. Dieses Herzchen ausmalen am Tagesbeginn ist nicht meins. Schön dagegen sind mehrheitlich die Kurzgeschichten für die Samstage (ich habe einfach mal vorgelesen…) und die Mandalas zum Ausmalen finde ich auch toll. Die Wochenaufgaben geben einen gewissen Kick auch mal was anderes, neues zu machen.

Ich habe keine Vergleichsmöglichkeit, da es das erste Buch dieser Art für mich war, aber ich finde den Aufbau sehr gelungen und für Einsteiger ist das Buch auf jeden Fall geeignet. Ob viel Neues dabei ist, wage ich zu bezweifeln. Auf den ersten Blick hatte ich den Eindruck, dass das Buch zu minimalistisch ist, aber beim Nutzen zeigte sich, dass gerade diese Schlichtheit für mich positiv war, denn so wurde ich bei der Suche nach dem Positiven nicht von außen beeinflusst, sondern nur aufgefordert das Positive auch mal wirklich wahrzunehmen.

Das Buch ist hochwertig und optisch ansprechend gestaltet. Das Angebot mittels App auf Videos zuzugreifen habe ich nicht genutzt.

Veröffentlicht am 18.05.2020

Lustig, mit viel Lokalkolorit

Die Toten vom Lärchensee
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Arno Bussi muss auch in seinem zweiten Fall nach Tirol, um einen Cold case aufzulösen. Nachdem er im vergangenen Jahr erfolgreich war, aber immer noch vom Innenminister geschnitten wird, ist die Situation ...

Arno Bussi muss auch in seinem zweiten Fall nach Tirol, um einen Cold case aufzulösen. Nachdem er im vergangenen Jahr erfolgreich war, aber immer noch vom Innenminister geschnitten wird, ist die Situation etwas angespannt…aber alles scheint besser als in der Kriminalstatistik zu versauern. Also reist Bussi aus dem heißen Wien ins heiße Tirol, um in einem eiskalten Fall zu ermitteln. In Stubenwald versucht er zu ergründen, warum vor fünf Jahren ein Wirt zu Tode kam und dann überschlagen sich die Ereignisse im beschaulichen Stubenwald.

Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber das tat der Sache keinen Abbruch, denn auch mit dem zweiten Teil gelingt der Einstieg reibungslos. Es werden Rückblenden eingebaut, sodass der Leser alles wichtige weiß – auch was den Innenminister so gegen den sympathischen Bussi hat… Schon von Beginn an geizt der Autor nicht mit Humor, Lokalkolorit und mancher deutlich überspitzter Anekdote, die man schon mögen muss. Ein humorvoller Regionalkrimi, wie man ihn wünscht. Mit einem netten Bussi, der sich manchmal im Ton vergreift und zuverlässig jedes Fettnäpfchen mitnimmt. Die Bevölkerung ist toll zusammengestellt – von einem politischen Fähnchen im Wind bis zum pressegeilen Investor - und die Tathintergründe sind letztlich auch gelungen. Insbesondere das Bernhard-Doppelpack habe ich gemocht – kauzig und trotzdem liebenswürdig. Insgesamt ist der Schreibstil sehr flüssig und gut zu lesen.

Es gibt zwar einige Tote (keine Sorge, Blut und Brutalität sind sehr wohl dosiert), aber trotzdem ist das Buch nicht wirklich spannend, denn die Leiden des Bussis erscheinen deutlich schlimmer, sei es Hunger, Hitze oder Durst…. Hat mich allerdings nicht gestört, denn die Unterhaltung war durchweg da. Man merkt gar nicht wie schnell man durch das Buch pflügt, so kurzweilig ist es. Das Spiel mit Klischees ist gelungen, der Ermittler hat den Schalk im Nacken und die Seitenhiebe auf die Politik haben mich ebenfalls gut unterhalten.

Insgesamt ein lustiger Krimi mit viel Lokalkolorit und Klamauk, manchmal etwas zu abgedreht, nie sooooo richtig spannend, aber voller Charme und einigen politischen Seitenhieben.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Super Auftakt

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Sophia hat einen großen Traum und der scheint in Erfüllung zu gehen, denn sie darf bereits 1926 ein Studium aufnehmen. Sie studiert Chemie und verliebt sich in den Dozenten – nicht folgenlos, denn sie ...

Sophia hat einen großen Traum und der scheint in Erfüllung zu gehen, denn sie darf bereits 1926 ein Studium aufnehmen. Sie studiert Chemie und verliebt sich in den Dozenten – nicht folgenlos, denn sie wird schwanger. Er verlangt die Abtreibung, die Eltern stehen nicht zu ihr und guter Rat ist teuer. Jugendfreundin Henny steht ihr jedoch zur Seite. Sophie begleitet sie nach Paris und es beginnt ein ganz neues Leben für Sophia. Auch dort hat sie zu kämpfen, aber es warten tolle Möglichkeiten auf die junge Frau, die nach New York führen werden.
Bomann ist fast immer ein Garant für mich für gute Unterhaltung. Sie zeichnet interessante Schicksale, die sie mit viel Feingefühl und Gespür in Szene setzt. Auch hier hat sie wieder ein besonderes historisches Setting gefunden. Trotzdem ist manches natürlich schon zigmal dagewesen – aber man muss das Rad ja auch nicht immer und immer wieder neu erfinden. Einerseits die wunderbare Fassade, andererseits die starren Moralvorstellungen – beides nicht unbedingt ein Quell der Freude. Die Geschichte ist packend und Bomanns Schreibstil vermittelt die Verzweiflung von Sophia sehr gut, aber auch, dass mit einer großen Portion Mut und Zutrauen viel möglich ist.
Lange Zeit hatte mich das Cover abgeschreckt, denn diese rosa-rote Welt, die ich befürchtet hatte, wäre so gar nicht meins gewesen. Aber irgendwann wusste ich einfach, dass Bomann sicher so eine Geschichte nicht schreiben würde, sondern etwas mit mehr Tiefgang – und genauso kam es dann ja auch.
Der Auftakt der Trilogie hat mich weitgehend überzeugt und ich empfehle es gerne weiter. Solange bin ich schon gespannt, wie es weitergehen wird und freue mich, dass es bald den nächsten Teil gibt.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Lange mehr Krimi als Thriller, aber trotzdem überzeugend

VANITAS - Grau wie Asche
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Carolin Bauer arbeitet in einer Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof in Wien. Sie hält sich möglichst bedeckt, lebt allein und versucht keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um ein Verbrechersyndikat ...

Carolin Bauer arbeitet in einer Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof in Wien. Sie hält sich möglichst bedeckt, lebt allein und versucht keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um ein Verbrechersyndikat im Glauben zu lassen sie sei tot. Als Grabschändungen auf den Friedhof zunehmen, es scheint als wären Satanisten am Werk, kann sie sich aber nicht ruhig halten und erregt damit eine gewisse Aufmerksamkeit…
Den ersten Band hatte ich nicht gelesen, fand mich aber trotzdem sehr gut in der Geschichte zurecht und hatte auch nie das Gefühl irgendwelche wichtigen Lücken zu haben. Schnell hatte ich ein gewisses Gespür für Caro, die unter anderem Namen und mit häufigen Angstattacken ihr Leben so gut es unter diesen Umständen geht, lebt. Immer wieder durchsteht sie Ängste und trotzdem oder gerade deshalb verschließt sie sich den aktuellen Entwicklungen nicht, sondern beginnt gewisse Recherchen anzustellen. Die Grabschändungen sind sehr unschön und man fragt sich, was hinter allem steckt – verraten kann ich schon mal, dass mich die Entwicklungen wirklich überrascht haben, sie als solche aber auf jeden Fall stimmig und spannend waren. Immer mehr fürchtet Caro, dass sie auf dem Radar der Verbrecher wieder aufgetaucht ist und das führt zu einer einschneidenden Entscheidung, die Caro zusätzlich stark belastet. Es war an sich nachvollziehbar, wenn man manches aus einer normalen Lebensperspektive betrachtet vielleicht ein wenig überzogen finden kann. Zusätzlich gerät Carolin immer mehr ins Visier der Polizei.
Toll fand ich neben dem runden und leicht zu lesenden Schreibstil, dass die Ermittlungen nicht aus Sicht der Polizei geschildert werden, sondern von Caro. Dass sie immer mehr ins Fadenkreuz gerät und immer mehr Fehler macht, ist dabei für den Leser offensichtlich und man hofft, dass die junge, sympathische Frau noch einen Ausweg findet. Sympathisch, obwohl man so einiges von ihr und ihrer Vergangenheit erfährt, was an sich so gar nicht sympathisch ist. Gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, sowie die Auflösung der meisten Handlungsstränge.
Der Fall ist zwar soweit abgeschlossen, aber das Ende macht trotzdem Lust auf den dritten Band – es dauert hoffentlich nicht allzu lange, denn ich freue mich auf einen weiteren spannenden Fall und die Weiterentwicklung von Carolin.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Weitgehend spannende Invasion

Bloom
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Es regnet heftig und überall auf der Welt gleichzeitig. An sich schon seltsam, aber was danach kommt, ist fast unglaublich. Überall wächst schwarzes Gras, welches enorm schnell wächst und sehr widerstandsfähig ...

Es regnet heftig und überall auf der Welt gleichzeitig. An sich schon seltsam, aber was danach kommt, ist fast unglaublich. Überall wächst schwarzes Gras, welches enorm schnell wächst und sehr widerstandsfähig ist. Auf der ganzen Welt sind Ernten gefährdet und alles soll noch viel schlimmer kommen, denn die Pflanzen verursachen allergische Reaktionen und Schlimmeres. Nur drei Jugendlichen scheint all das nichts auszumachen, im Gegenteil es geht ihnen sogar besser. Woher kommt das schwarze Gras und wird die Menschheit das überstehen?

Zunächst lernt man drei Jugendliche kennen, die sich mit typischen Teenager-Problemen rumschlagen, dazu haben die beiden Mädchen schwerwiegende Allergien. Anaya verträgt quasi gar nichts und Petra leidet unter einer Wasserallergie. Seth hat eine schwierige Vergangenheit, wurde von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht. Mit dem Regen und der Pflanzeninvasion wendet sich für die drei das Blatt. Sie finden zusammen und irgendwas an ihnen scheint besonders, weil sie immun gegen die Pflanzen und sehr mutig sind. Die Geschichte ist weitgehend rasant, oft spannend und vermag es in Teilen sogar nachdenklich zu stimmen. Auch für Jugendliche ist der Schreibstil sicher ansprechend und leicht verständlich. Horror und Humor kommen auch nicht zu kurz und die Protagonisten sind sehr gut gelungen. Man fiebert bei ihren Abenteuern wirklich mit, aber…

Eigentlich (!) ist das nicht mein Genre. Es gibt Entwicklungen, die mich persönlich die Augen rollen ließen, nicht weil es schlecht geschrieben oder langweilig war, sondern weil ich dieses Thema einfach nicht mag und es mir etwas zu abwegig war. Genauer möchte und kann ich nicht darauf eingehen, weil ich damit deutlich zu viel spoilern würde. Es geht um die Herkunft des Grases…Außerdem ein wenig verstimmt hat mich, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, was ich vorher so nicht gemerkt habe, und das Buch mit einem heftigen Cliffhanger endet.

Trotz der Kritik kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich die Trilogie fortsetzen werde, denn das Interesse ist geweckt. Meinem Teenager hat das Buch auch gefallen, allein deshalb werde ich die Bücher besorgen. Jüngere Leser könnten von mancher Szene vielleicht träumen – und das würde sicher weniger angenehm sein, daher würde ich das Buch erst ab ca.14 Jahren empfehlen.

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