Realität und Fiktion
Vitoria, 2019. Wieder erschüttert eine grausame Mordserie die baskische Stadt. Die Opfer und Todesarten ähneln dabei denjenigen des Romans "Die Herren der Zeit", einer auf waren Begebenheiten beruhenden ...
Vitoria, 2019. Wieder erschüttert eine grausame Mordserie die baskische Stadt. Die Opfer und Todesarten ähneln dabei denjenigen des Romans "Die Herren der Zeit", einer auf waren Begebenheiten beruhenden Geschichte aus dem 12. Jahrhundert. Inspector Ayala macht sich zugleich auf die Suche nach dem anonymen Autor und dem Mörder - oder sind beide etwa ein- und dieselbe Person? Dabei ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn erneut persönlich betreffen soll und sein Leben für immer verändern wird.
Mit "Die Herren der Zeit" legt die Autorin den dritten und somit letzten Band der Trilogie um den "Kraken" vor. Das Schema bleibt dabei gleich: Es wird in der Gegenwart des Jahres 2019 erzählt, aber immer wieder auch Rückblenden, vor allem in die 1192 beginnende Romanhandlung, eingeflochten. Auf drastische Weise werden so die Parallelen zwischen Fiktion und den sehr realen Morden im Jetzt deutlich. Protagonist Unai zeigt sich dabei von den Ereignissen der letzten beiden Bände deutlich mitgenommen und beginnt, seine Berufswahl und seine Fähigkeiten immer mehr in Frage zu stellen.
In den Mittelpunkt der Ermittlungen gerät zusehends Ramiro Alvar, ein schüchterner, aber gleichzeitig furchteinflößender junger Mann, der sich in seinem Museumsturm vor der Außenwelt verschanzt. In ihm vermutet Unai den Schriftsteller von "Die Herren der Zeit" und als sich zwischen diesem und seiner Kollegin Estíbaliz eine Beziehung anbahnt, nehmen die Ereignissen einen fatalen Lauf. Dabei gelingt es der Autorin, den Leser erneut an der Nase herumzuführen. Über lange Zeit war ich von der Handlung enttäuscht, schien mir alles doch zu offensichtlich. Das Ende des Romans und auch dieser gesamten Trilogie lies mich jedoch absolut überrascht zurück. Chapeau!
Fazit: Ein gelungener, höchst spannender Abschluss der Trilogie um Unai López de Ayala