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Mrs FletcherMrs. Fletcher hat mich gleich an Mrs Robinson erinnert. Klar, ist der Name ja ähnlich und der Klappentext ging ein bisschen in diese Richtung. Frau in den vierzigern entdeckt sich neu.
Doch in dem Buch ...
Mrs. Fletcher hat mich gleich an Mrs Robinson erinnert. Klar, ist der Name ja ähnlich und der Klappentext ging ein bisschen in diese Richtung. Frau in den vierzigern entdeckt sich neu.
Doch in dem Buch geht es nicht nur um Mrs. Fletcher, kurz Eve. Man erfährt zwar so einiges über sie und ist das ganze Buch über als Leser ein stiller Teilhaber an ihrem Lesen. Aber es gibt auch Kapitel aus der Sicht von ihrem Sohn Brendan und deren Bekanntschaft auf dem College. Und dann gibt es noch Amanda die Arbeitskollegin von Eve und Julian, den sie in einem Seminar kennenlernt.
Mir hat es gefallen, dass die Perspektiven wechsel. Wobei ich nicht alle gleich interessant fand. Mit der Zeit hatten aber alle etwas für sich. So spiegeln sich ganz verschiedene Charaktere wider, in verschiedenen Phasen ihres Lebens. Doch was sie alle verbindet ist, Einsamkeit. Sie alle sehnen sich nach etwas.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman, da er als provokant betitelt wurde. Ist vermutlich eine subjektive Sache, aber ich fand ihn nicht provokant. Ja, es wird über Sex und Pornos geschrieben. Eine Frau hat Fantasien von einer anderen Frau. Ein Junge träumt von einer Frau, die seine Mutter sein könnte. Aber ordinär wird es dabei nie.
Gefallen hat mir sehr, wie der Autor Diversitäten in seinen Roman einbaut. Und seinen Charakteren die Möglichkeit gibt, den Leser bei der einen oder anderen Sache aufzuklären bzw. ein Bewusstsein zu schaffen. Mr. Fletcher geht nun nicht in Richtung Sachbuch, aber trotzdem beinhaltet das Buch jede Menge Input. Mit dem der geneigte Leser dann selbst ein bisschen recherchieren, nachdenken und reflektieren kann.
Nicht alle Protagonisten war mir gleich sympathisch, aber dies stand hier auch nicht im Fokus. Viel mehr ging es darum, die Menschen mit ihren Unterschiedlichen wahrzunehmen und sie authentisch darzustellen. Was dem Autor gut gelungen ist. Die Protagonisten waren einfach menschlich, mit all ihren Fehlern, Entscheidungen und Gefühlen.