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Veröffentlicht am 15.05.2020

ergreifende Geschichte

Ich bleibe hier
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In Trina brodelt die Wut. Wie es dazu kam dazu muss selbst Trina weit ausholen. Obwohl anfangs sah sie noch voller Hoffnung uns Zuversicht in ihre Zukunft. Sie und ihre besten Freundinnen lernen eifrig ...

In Trina brodelt die Wut. Wie es dazu kam dazu muss selbst Trina weit ausholen. Obwohl anfangs sah sie noch voller Hoffnung uns Zuversicht in ihre Zukunft. Sie und ihre besten Freundinnen lernen eifrig um später zu studieren und Lehrereinen zu werden. Doch dann kamen die Faschisten nach Tirol und damit auch rückte für Trina ihr Traumberuf in ungreifbarer Ferne. Sie tat wirklich alles ihn noch zu verwirklichen, lernte sogar mit ihren Freundinnen italienisch. Doch vergeblich. Doch dann tat sich eine Möglichkeit auf doch noch als Lehrerin tätig zu werden, die alles andere als ungefährlich war. Sie unterrichtete Kinder auf Deutsch im Untergrund in Kellern und auf Wiesen. Doch eine ihrer Freundinnen wurde entdeckt und in die Verbannung geschickt. Auch die Liebe ihres Lebens fand sie und gründete eine Familie mit zwei Kindern. Doch mit den Faschisten kam auch der Krieg und so wurde ihr Liebster einberufen. Trina übernahm seine Arbeit. Versorgte den Hof und das Vieh und wurde im härter. Nicht zuletzt auch weil ihre Schwägerin sie ihrer eigenen Tochter immer mehr entfremdete und dann auch noch ihre geliebte Tochter entführte ins Reich. Das brach nicht nur ihr sondern auch ihrem Mann das Herz. Die Faschisten wurden von den Nazis vertrieben doch das Leben wurde dadurch nicht besser. Gut der Staudamm wurde fürs erste verschoben. Doch nun wendete sich ihr Sohn den Nazis zu. Ihr Mann, mittlerweile wieder zurück, entschied mit Trina in die Berge zu flüchten. Dort trafen sie auf andere Kriegsverweigerer und schlugen sich durch. Getrieben von Hunger und Furcht gingen sie immer höher, wurden zu Mördern und Getriebenen immer vor der Angst von den Nazis gefunden zu werden. Doch wie alle Kriegen einmal enden endete auch dieser und sie ging mit ihren Mann zurück ins Dorf und bauten alles wieder auf. Ihr Sohn näherte sich wieder an, ihre Tochter indes lies nie wieder etwas von sich hören oder sehen. Doch nun begann erst der wichtigste Kampf in ihrem Leben. Denn der Staudamm bedrohte Ihr Dorf.

Der Autor schildert eindringlich, wie plötzlich sich das Leben der Bergbewohner in den Tiroler Alpen nachhaltig ändert. Um den Leser dies zu verdeutlichen nutzt der die fiktive Person der Trina und ihrer Familie. Denn das was er erzählt geschah wirklich. So ist es auch nicht verwunderlich das er bzw. seine Hauptfigur so wütend beginnt zu erzählen. Und das macht den Leser unglaublich neugierig. Warum ist diese Frau so wütend, kämpft jeden Tag aufs Neue? Was treibt sie an? Der Autor schafft es auf geniale Weise sich dem Thema zu nähern und den Leser zu fesseln. Auch wenn er die Intensität mit der er beginnt nicht durchgängig halten kann. Hat er den Leser schon recht schnell an der Angel. Auch wenn einiges nur angekratzt wird, leidet man förmlich mit den Figuren mit.

Trina und ihre Familie eigentlich ja das ganze Dorf Graun bilden die Hauptprotagonisten dieser Geschichte. Als Leser kann man Trinas Verhalten und Denken und auch ihre Wut sehr gut nachvollziehen. Denn ihr ganzen Leben was so ruhig hätte verlaufen können wird durch mehrere politische Wechsel massiv beeinträchtigt. Trina wird als intelligente aufgeweckte Frau geschildert, die durch diese Wirren, eine ungeahnte Entwicklung durchmacht. Von der angehenden Lehrerin und Mutter zur Untergrundkämpferin, zur Bäuerin, zum Flüchtling, zur Mörderin, zur Getriebenen. Als selbst ihre Wohnhaus nicht mehr sicher ist beginnt ihr letzter Kampf. Diese Frau ist wirklich beeindruckend, wie sie sich immer wieder aufrappelt.

Die Handlung dieses Romans ist in drei große Teile aufgeteilt. Einmal Die Jahre, Auf der Flucht und Das Wasser. Und eigentlich hätte jeder dieser Teil ein eigenständiger Roman werden können. Wenn man die Fülle der Informationen sieht, die der Autor dort hineinbringt. Genau das ist hier auch das große Manko. Einige Themen werden dadurch nur angerissen oder sehr oberflächlich beschrieben. Auch wenn einiges erklärt und aufgeklärt wird an manchen Stellen ist die Handlung doch sehr dünn. Jedoch ist dieses Buch ein guter Einstieg um sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Fazit: Eine ergreifende Geschichte, die man nicht mehr aus der Hand legen will. Man leidet und fiebert mit den Hauptfiguren ja mit dem ganzen Dorf mit. Der Roman hat zwar auch seine Schwächen, das will ich gar nicht verschweigen, aber die Intensität mit der der Autor diese Geschichte erzählt ist unglaublich. Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Eine tolle Geschichte, die es verdient gelesen zu werden, um all die Menschen nicht zu vergessen. Unbedingt lesen daher meine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

gelungener Krimi der einen nach Capri entführt

Mitten im August
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Auf Capri einer der schönsten Inseln Italiens passiert ein fürchterlicher Mord. Der junge Jack, Sohn es Industriellen wird erstochen in einem Boot aufgefunden. Rizzi und seine neue Kollegin Antonia werden ...

Auf Capri einer der schönsten Inseln Italiens passiert ein fürchterlicher Mord. Der junge Jack, Sohn es Industriellen wird erstochen in einem Boot aufgefunden. Rizzi und seine neue Kollegin Antonia werden mit der Aufklärung des Falles betraut. Doch zunächst tappen sie im Dunkeln, da es sich bereits als schwierig darstellt, die Identität des Mordopfers festzustellen. So kommen sie auch eher durch Zufall auf die Identität und stehen gleich zwei neuen Hürden, wo hat er gewohnt und wer war seine Freundin und wo ist diese nun. Kaum das sie die Behausung des jungen Jacks gefunden haben wird ein weiterer Mann niedergeschlagen und dann nach der Versiegelung des Hauses auch noch eingebrochen. Und von Jacks Freundin weiterhin keine Spur. Diese hat sich in einer Ferienwohnung eingemietet und schreibt sich alles von der Seele. Nach und gelangen die beiden Ermittler zu einem konkreten Bild über das Leben von Jack und seiner Freundin. Und dann stöbern sie Sofia auf, die von der Todesnachricht vollkommen überrumpelt wird und nun selbst im Fokus der Ermittler ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und der eigentliche Mörder wird so nervös, das er bereit ist eine Waffe einzusetzen.

Der Autor schafft es mit einen flüssigen Schreibstil und einen ganz besonderen Humor den Leser zu fesseln. Die Dialoge sind modern und sprühen vor Leben. Möchte an dieser Stelle aber auch nicht verschweigen, dass er eine Weile auch mit angezogener Handbremse schreibt, was die Geduld des Lesers ganz schön auf die Probe stellt.

Mittels verschiedenen Spannungsbögen schafft es der Autor den Leser zu fesseln. Obwohl man mehr als einmal als Leser nur mit dem Kopf schütteln oder gar sich mit der Hand an den Kopf fasst, was für fatale Ermittlungspannen die beiden Inselpolizisten da fabrizieren. Und dann Rizzi von seinem Chef als besten Mann betitelt wird und am liebsten gleich von Neapel abgeworben werden sollte. Aber eins steht fest der Autor hat es raus, den Leser in die Irre zu führen, denn den Täter hatte ich nun wirklich nicht auf dem Schirm und das obwohl er präsent war.

Die Hauptfiguren, wurden im Laufe der Handlung immer deutlicher ausgestaltet. Das Liebespaar Jack und Sofia beispielsweise waren glaubwürdig. Waren verliebt und dann auf einmal wird klar das da mächtig Ärger im Paradies war und die beiden Turteltäubchen sich dann gar nicht mehr so gut waren. Aber die beiden Ermittler setzen allen wirklich noch die Krone auf. Rizzi wird als bestes Pferd im Stall beschrieben und was macht er plappert alles aus. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen Kommunikation mit Antonia. Insgesamt hätte der Autor sich bei Antonia viel mehr Mühe geben können bei der Figurenausgestaltung, den diese bleibt recht blas. Wohingegen man bei Rizzi nicht nur sein familiäres Umfeld kennt sondern seinen Charakter mit am besten ausgeformt ist. Insgesamt vernachlässigt der Autor aber den Leser über den Ermittlungsstand auf dem Laufenden zu halten. Meine Güte er scheucht die Figuren kreuz und quer über die Insel und den Golf und auch noch nach Neapel aber man bekommt eben keinen Austausch der beiden untereinander mit und das ist doch schade, da Antonia doch viel Erfahrung mit bringt auch wenn sie so einige Probleme zu haben scheint.

Fazit: Ein wirklich gelungener Inselkrimi, der den Leser abtauchen lässt. Auch wenn die Ermittler recht stümperhaft daherkommen, schaffen sie es den Täter zu stellen, den ich als Leser so nicht auf den Schirm hatte. Unbedingt Lesen, wenn man auf gute Krimis steht und ein wenig Urlaubsfeeling grad sehr nötig hat. Ab auf die Insel Capri wartet!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

verwirrende, blutige und brutale Gewaltorgie

Der Insasse
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Ein sadistischer Psychopath quält kleine Kinder zu tote. Nach seinem Prozess landet er in der Psychiatrie, wo sich auch der Vater eines verschwundenen Junges unter falschen Namen einweisen lässt. Doch ...

Ein sadistischer Psychopath quält kleine Kinder zu tote. Nach seinem Prozess landet er in der Psychiatrie, wo sich auch der Vater eines verschwundenen Junges unter falschen Namen einweisen lässt. Doch scheinbar hat er sich die falsche Identität ausgesucht, denn bereits in seiner ersten Nacht dort wird Till, der Vater von Max brutal zusammengeschlagen. Dabei will Till nichts anders, als den Mörder seines Sohnes zur Rede stellen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Seine Kontaktperson ist nicht mehr erreichbar, ein dubioser Klinikarzt hat es auf ihn abgesehen und will ihn lieber tot sehen und der Psychopath treibt sein ganz eigenes Spiel mit ihm. Es kommt zu einem finalen Showdown mit etlichen Leichen.

Der Autor schafft es den Leser nicht nur mit seinem flüssigen Schreibstil zu fesseln, nein mit jeder Seite wird der Leser verwirrter. Die Falten auf der Stirn wollen gar nicht mehr verschwinden. Und kaum denkt man, man hätte den Durchblick bekommt man einen mächtigen Kinnhacken verpasst oder einen Tritt in die Eingeweide und stochert schon wieder im Nebel.

Die Handlung setzt sich aus mehreren Handlungsbögen zusammen und vielen Verwirrung stiftenden Ablenkungsmanövern. Was mir jedoch nur schwer in den Schädel will, ist dieses Chaos in Psychiatrie, das dürfte doch wohl reichlich übertrieben sein. Auch das zwei Insassen in einer Zelle zusammengesperrt werden können, wo der andere so aggressiv ist, das er den anderen fast umbringt und kein Notrufknopf in der Zelle ist. Ingesamt ist die Handlung wirklich sehr verwirrend und der Leser runzelt mehr wie einmal die Stirn. Aber eben genau das ist Fitzek und dann gibt es eine Auflösung mit der man im Leben nicht gerechnet hätte. Und dann kann man alles noch mal neu sortieren im Kopf und dann ergibt auch alles irgendwie einen Sinn. Das Ende ist wie immer so ganz anders als man erwartet aber genial.

Ok die Personen haben so ziemlich alle einen an der Waffel. Diesmal wartet Fitzek mit eine wahren Gewaltorgie auf, die gar kein Ende nehmen will. Keine Frage man fiebert mit den Protagonisten mit. Nur so ein blutiges Massaka unter den handelnden Personen in dieser Dimension puh. Diesmal hat es Fitzek wirklich ein wenig übertrieben.

Fazit: Ein typischer brutaler, blutiger und faszinierender Fitzek, wie man ihn kennt, nur das er das Gewaltlevel diesmal ganz schön hoch angesetzt hat. Und ja er schafft es den Leser ein ums andere mal zu verwirrend. Auch wenn mir der Thriller gefallen hat reicht er doch nicht an mein Lieblingsthriller von Fitzek ran. Für Fitzek Fans ein muss. Wer eher zart besaitet ist sollte sich auf eine Gewaltorgie gefasst machen. Man kann sich auf ein geniales Ende freuen.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Unterhaltsam

Das kleine Coronavirus Handbuch - Von A wie Klopapier bis Z wie Fledermaus
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Das fiese Corona Virus breitet sich über die ganze Erde aus. Zeit darüber zu reden. Nicht nur was es aus den Menschen sondern aus der Welt macht. So eine Pandemie bringt das Beste und das Schlechteste ...

Das fiese Corona Virus breitet sich über die ganze Erde aus. Zeit darüber zu reden. Nicht nur was es aus den Menschen sondern aus der Welt macht. So eine Pandemie bringt das Beste und das Schlechteste im Menschen zum Vorschein. Sei es die Hamsterkäufer oder die Abzocker, aber auch das Gute, wie Nachbarschaftshilfe und Unterstützung.

Der Autor schafft es auf humorvolle Art sich mit dem Corona Virus auseinander zu setzen. Er scheut auch nicht davor zurück dem Leser einen Spiegel vorzuhalten.

Insgesamt eine unterhaltsame kurze Lektüre, die manch einen gut tun würde. In verschiedenen Kapitel knöpft sich der Autor die verschiednen Aspekte, die sich aus der Corona Pandemie ergeben vor. So kann man über einiges Schmunzeln, was im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden ist. Grund hierfür ist die satirische Erzählweise. Auch setzt er sich auf satirische Weise mit ein paar Fragen auseinander, die eigentlich jeden halbwegsnormalen Menschen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückrufen kann. Wobei einen bei den einen oder Ausblick Angst und Bange werden kann ich sage nur Sündenbock.

Dieses kleine Büchlein ließt sich flott weg und regt zum Nachdenken an.

Fazit: Wirklich nett gemachte Satire, die sehr deutliche Worte findet. Nach dem Lesen ist man um einiges Entspannter. Lesen schadet nicht.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Das Leid der Frauen

Die Tanzenden
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Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist Schauplatz dieses Romans. Vielmehr das große Irrenhaus, in dem scheinbar willkürlich traumatisierte, geschundene, Behinderte, geistig Debiele, „Verrückte“ aber ...

Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist Schauplatz dieses Romans. Vielmehr das große Irrenhaus, in dem scheinbar willkürlich traumatisierte, geschundene, Behinderte, geistig Debiele, „Verrückte“ aber auch Aufmüpfige Frauen und Kinder verbannt und abgeschoben werden, wenn ihre Familien oder Gesellschaft sie loswerden oder verstoßen hatten. Eine diese Ausgestoßene ist Eugenie, die eine gewisse Bildung genossen hat aber auch ihrem Alter entsprechend eine aufbegehrende Natur entwickelt hat. Als sie sich ihrer Großmutter offenbart, wird sie kurze Zeit später von Vater und Bruder in das große Irrenhaus abgeschoben. Die Oberaufseherin, eine über die Jahre hart gewordene Frau, erkennt sehr schnell das Eugenie nicht Geisteskrank ist. Doch die Zeit wird denkbar knapp Eugenie aus dieser Anstalt herauszubekommen bevor sie wirklich noch geistigen Schaden nimmt. Ein Plan wird geschmiedet, an dessen Ende die Welt für alle Beteiligten sich verändert hat.

Die Autorin schafft es mit ihren französischen Schreibstil den Leser zu fesseln. Noch mehr jedoch wird der Leser schon auf den ersten Seiten geschockt. Geht man doch als Leser bei diesen leichtfüßigen Cover und dem Titel von leichter Lektüre aus. Darum an dieser Stelle die Warnung. Dieser Roman ist weder leichte Lektüre noch etwas was man so schnell mal eben leicht verdauen könnte. Die Autorin schafft es mit ihren Erzählstil, den Leser vollkommen zu überrumpeln, das einem nicht nur einmal die Kinnlade runter klappt, nein man ist zwischen Wut, Faszination und Verzweiflung hin und hergerissen.

Die Figuren wachsen einen wirklich sehr ans Herz nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die eine oder andere Nebenfigur. Man spürt die wachsende Verzweiflung der Eugenie, die anfängliche Hoffnung von der Louise. Sieht in was für abgrundtiefe Löcher sie fallen, wenn sie erkennen in welcher unmächtigen Lage sie sich befinden. Wie ausgeliefert sie den Männern zur damaligen Zeit sie waren. Wie sie ihre Spielchen mit ihnen trieben. Und welche Verbundenheit es unter Geschwistern geben kann. Aber auch mit welchen Konsequenzen die Oberaufseherin am Ende leben muss. Gut hier und da hätte ich doch gern ein wenig mehr Tiefe in der Ausgestaltung der Figuren gehabt. Es bleiben eben auch viele Spekulationen.

Die Handlung ist ungemein fesseln, vor allem weil sie ja wirklich anfangs nur auf wenige Wochen beschränkt ist. Nur eben der Epilog der dann 5 Jahre später spielt. Gerade am Ende ist die Autorin wirklich recht knauserig mit Informationen gewesen. Die Erzählung bricht ab und setzt dann 5 Jahre später wieder ein. Wo einiges zwar kurz erzählt wird und zwar ziemlich gerafft. Als Leser interessiert es einen dann doch wie ging die Flucht von Eugenie und ihren Bruder weiter? Wo hat er sie untergebracht? Wie haben die Eltern reagiert? Wie wurde der Oberaufseherin der Prozess gemacht oder wurde sie gleich weggesperrt? Keine Frage die Autorin schildern sehr drastisch wie schnell eine Frau in diesem Institut landen konnte, aber besonders am Ende fällt es einfach auf das sie das Buch einfach schnell beenden wollte. Als Leser hätte ich hier auch gerne 100 Seiten mehr in kauf genommen, um einen richtigen Abschluss zu haben und keine große Lücke.

Fazit: Ein famoses Buch das es schafft einen immer wieder aufs Neue zu schocken und Emotionen hervorruft und Gefühle, die erstmal verdaut werden müssen. Mit ihren leichten französischen Erzählstil zieht die Autorin den Leser in ihren Bann, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Ich kann euch diesen historischen Roman wirklich nur ans Herz legen auch wenn er ein alles andere als leichtes Thema behandelt. Unbedingt lesen!

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