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Veröffentlicht am 05.05.2020

Ein zutiefst optimistischer Roman

Royal Blue
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Meine Meinung

Der Einstieg in die Geschichte war für mich etwas schwierig, da der Schreibstil außergewöhnlich ist und ich mit Informationen zur amerikanischen Politik nur so überhäuft wurde. Hatte ich ...

Meine Meinung

Der Einstieg in die Geschichte war für mich etwas schwierig, da der Schreibstil außergewöhnlich ist und ich mit Informationen zur amerikanischen Politik nur so überhäuft wurde. Hatte ich mich aber erst daran gewöhnt, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als Alex und Henry sich bei einem Staatsbesuch in England treffen und etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hätte, fiel mir im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade runter - und dann musste ich lachen. Insgesamt hatte das Buch einige Momente, ich denen ich lachen oder schmunzeln musste, da die Charaktere einfach einmalig sind und oftmals in urkomische Situationen geraten.

Mit "Royal Blue" habe ich mein erstes Buch mit einem schwulen Liebespaar gelesen und auch wenn die Liebesszenen anfangs vielleicht etwas ungewohnt (einfach weil neu) waren, so waren diese doch sehr gut erzählt und die Anziehung zwischen Alex und Henry war spürbar.
Liebe und Familie sind zentrale Themen im Roman. Er zeigt auf wunderbare Weise, dass eine Familie nicht klassisch aus Vater, Mutter, Kindern bestehen muss, um zu funktionieren. Freunde, neue und Ex-Ehepartner ergeben genau so eine Familie, in der man sich liebt, respektiert und unterstützt.

Alex ist ein junger Mann Anfang zwanzig, mit ambitionierten Zielen und einer genauen Vorstellung von seinem Leben. Dass er plötzlich alles in Frage stellt, was er selbst ist und möchte, war so nicht vorgesehen. Nach seinem Studium wollte er in die Politik gehen, sein Ziel war es immer, die Welt ein Stück besser zu machen. Doch wie passen seine offensichtlich vorhandenen Gefühle für Henry in seinen Plan? Ist er wirklich schwul? Und was bedeutet das für seine Zukunft, für die Zukunft seiner Mutter, der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika? Für seine eigenen politischen Ziele?

Auch Henry, der sein gesamtes Leben in einem goldenen Palast und unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit verbracht hat, hadert mit sich. Er weiß schon immer, dass er schwul ist, doch dazu stehen kann er nicht, denn auch wenn er nicht der Thronfolger ist, so werden doch gewisse Erwartungen an ihn gestellt. Eine geeignete Frau heiraten, für den Fortbestand der königlichen Familie sorgen, keine Skandale verursachen.

Selbstfindung und Gesellschaftskritik vereint der Roman perfekt miteinander und das auf eine äußerst amüsante und bezaubernde Weise.

Die Liebesgeschichte zwischen Alex und Henry war wunderschön. Sie müssen so viele Hürden überwinden, Probleme bewältigen und Entbehrungen auf sich nehmen, wie man es sich nicht mal vorstellen kann. Immer im Auge der Öffentlichkeit zu sein und seine wahren Gefühle verbergen zu müssen, sollte niemanden davon abhalten, der Liebe eine Chance zu geben.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen, denn auch die politischen Handlungen rund um den Wahlkampf zur Wiederwahl von Alex Mutter waren sehr interessant. Auch wenn mich die Infos vor allem am Anfang etwas erschlagen haben, hat der Roman mein Interesse an der amerikanischen Politik und dem für Ende diesen Jahres in der realen Welt anstehenden Wahlkampf wieder geweckt.

Zahlreiche Tweets, Mails, SMS und Podcastausschnitte runden das Leseerlebnis perfekt ab und geben auch einen guten Einblick in das öffentliche Geschehen.


Fazit

Alle Charaktere sind einmalig und authentisch. Unvorhergesehene Ereignisse sorgen immer wieder für Spannung. Trotz zahlreicher politischer Informationen ein wahres Lesevergnügen. "Royal Blue" zeigt eine Welt, in der Liebe einfach Liebe ist und jeder der sein kann, der er ist. Es ist ein zutiefst optimistischer Roman, der Hoffnung gibt auf eine bessere Welt.


Zitat

"Die Entscheidung von jemand anderem verändert nicht, wer du bist." 1


Allgemeines zum Buch

Autor: Casey McQuiston
Verlag: Knaur Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Seiten: 455
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman (Gay Romance)
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe, vielen Dank!

1 Zitat aus dem Buch „Royal Blue“ von Casey McQuiston aus dem Knaur Verlag, Seite 254.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Endlich zurück nach Woodshill

Dream Again
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Wie sehr habe ich mich auf eine erneute Rückkehr nach Woodshill gefreut. Voller Euphorie und Vorfreude begann ich zu lesen, hatte aber leider so meine Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen. ...

Wie sehr habe ich mich auf eine erneute Rückkehr nach Woodshill gefreut. Voller Euphorie und Vorfreude begann ich zu lesen, hatte aber leider so meine Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen. Ich glaube das lag vor allem daran, dass ich Jude nicht kannte, denn anders als in den vorherigen vier Bänden der Again-Reihe, ist die Protagonistin nicht schon vorher in den Büchern aufgetaucht. Sie war mir fremd und ich konnte sie zunächst nicht genau einschätzen. Im Laufe der Geschichte habe ich aber gemerkt, dass Jude durchaus ein Charakter ist, den man ins Herz schließen kann. Sie ist immer für ihre Freunde da und lässt sie das auch wissen, besonders ihren Bruder Ezra. Sie lässt aber auch niemanden so richtig an sich ran, geht die meiste Zeit buchstäblich auf Zehenspitzen durch Woodshill, um nur ja niemandem auf die Füße zu treten und keine Fehler zu machen. Ich kann ihr Verhalten schon nachvollziehen, denn die Fehler, die sie in Los Angeles gemacht hat, machen ihr Angst, sie will nicht noch mehr falsch machen. Allerdings hilft es nicht, sich zu verstecken und sich niemandem anzuvertrauen.

„Es hatte immer nur diesen einen Traum für mich gegeben. Keinen Plan B.“ 1

Was mir den Einstieg ebenfalls erschwert hat, war die Tatsache, dass die Woodshill University keinerlei Raum eingenommen hat, da Jude ja nicht studiert, das hat mir sehr gefehlt. So ist mir in der ersten Hälfte des Buchs insgesamt auch zu wenig passiert, die Handlung beschränkte sich auf das WG-Leben, Judes Jobsuche, ihre Zusammentreffen mit Blake und ihre Gefühle dabei sowie einigen Rückblicken in ihre Vergangenheit. Diese Rückblicke haben mir gut gefallen, denn so habe ich Stück für Stück erfahren, wie die beiden Protagonisten sich kennen und lieben gelernt haben.

Die Beziehung von Blake und Jude reicht bis in ihre Kindheit zurück, da sie nebeneinander gewohnt haben und zusammen aufgewachsen sind. Sie kennen die Träume des anderen, haben sich geliebt und gegenseitig unterstützt, doch die Beziehung ist zerbrochen und genau zu diesem Punkt habe ich mich mit Andrea von easypeasybooks unterhalten. Ein anderes Ende, fern ab vom klassischen Happy End wäre hier spannend, interessant und durchaus möglich gewesen. Und auch gut. Aber ich greife zu viel vorneweg und möchte euch nicht spoilern.
Zwischen Jude und Blake steht so einiges Unausgesprochenes, aufgestaute Wut durch gebrochene Herzen, verletzte Gefühle und fehlende Kommunikation, aber auch Erinnerungen an die schönsten Augenblicke, die sie viele Jahre geteilt haben. Daher war die langsame Annäherung zwischen Jude und Blake für mich mehr als gelungen und authentisch, sie überstürzen nichts, reden und klären viel, bevor sie sich auf irgendwas einlassen, trotz der immer noch großen Anziehung zwischen den beiden.

Blake mag ich seit „Hope Again“ und ich konnte sein abweisendes Verhalten Jude gegenüber anfangs gut nachempfinden. Sie hat ihn verlassen, ihm sein Herz gebrochen, er muss sich mit seiner schweren Verletzung befassen und füchtet, nie wieder Basketball spielen zu können und muss sich jetzt auch noch unerwartet mit Jude auseinandersetzen. Allerdings haben mich dieses Hin und Her und seine häufigen gemeinen Aussagen Jude gegenüber irgendwann gestört. Jude tut alles, um ihn nicht zu verletzen und ihn während seiner Reha zu motivieren.

„Kurz zögerte ich, so wie bei ungefähr allem, was ihn betraf. Immer war ich auf der Hut, in seiner Gegenwart keine Fehler zu begehen.“ 2

Das Leben in der WG hat mir sehr gut gefallen. Ezras und Blakes Mitbewohner Otis und Cam nehmen Jude ohne Fragen bei sich auf, heben ihr Mahlzeiten auf und sorgen füreinander. Und Scott, in dem Jude einen guten Freund findet, habe ich in mein Herz geschlossen, schon in den ersten Bänden der Reihe. Ich habe mich sehr gefreut, ihn wieder zu sehen und dass er eine so wichtige Rolle eingenommen hat. Sehr schade fand ich dagegen, dass von den anderen bekannten Charakteren kaum jemand aufgetaucht ist. Everly lernt Jude direkt nach ihrer Ankunft in Woodshill kennen, da mir Everly aber nicht besonders sympathisch ist, war ich hier eher enttäuscht. Sawyer, Isaac, Dawn und Spencer haben lediglich kurze Gastauftritte. Aber es war einfach anders als in den vorherigen Büchern und deshalb hat mir dieses besondere Woodshill-Feeling gefehlt, zumindest am Anfang.

Super umgesetzt ist für mich Ezras Geschichte, die zum Teil erzählt wurde und trotz nebenbei erzählt gut in die Geschichte integriert ist. Es wurden bereits Stimmen laut, dass Ezras Geschichte perfekt für einen weiteren Band der Reihe wäre, dem kann ich auch zustimmen, denn er ist ein toller Charakter und es wäre einfach mal etwas anderes. Allerdings werdet ihr gleich im Fazit lesen, warum „Dream Again“ meiner Meinung nach den Abschluss der Reihe bilden sollte.


Fazit

Ab der Hälfte war ich auch endlich wieder in Woodshill angekommen, in der Geschichte drin und hatte viel Freude beim Lesen. Das Buch ist in vielerlei Hinsicht anders als die vorangegangenen Teile, es ist erwachsener und kommt ohne die typischen Klischees aus. Träume und Ängste, Hoffnungen und Schmerzen, Fehler und Mut machen diesen Roman aus. Ein wenig kritisch muss ich mich zu Judes fehlendem Schulabschluss äußern. Ich finde es wichtig, an seine Träume zu glauben, daran zu arbeiten und Chancen zu nutzen. Dennoch ist ein Schulabschluss sehr wichtig und vielleicht hätte hier noch einiges anders dargestellt werden können.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und tiefgründiger Themen habe ich den Roman gern gelesen. Es ist kein typisches Wohlfühlbuch, bildet aber einen gelungenen Abschluss für die Reihe. Und auch wenn ich es liebe, immer wieder nach Woodshill zurück zu kehren und es einige Nebencharaktere gibt, deren Geschichte es sich zu erzählen lohnt, sollte meiner Meinung nach mit „Dream Again“ das Kapitel Woodshill beendet werden. Mona Kasten schreibt wundervolle Geschichten, die mich in ihren Bann ziehen, mich dem Alltag entfliehen und träumen lassen. Ich hätte aber Angst, dass nach den großartigen Geschichten in Woodshill die Luft raus ist und der Wohlfühl- und Vorfreude-Charakter der Bücher durch weitere Folgebände zerstört wird.


Allgemeines zum Buch

Autor: Mona Kasten
Verlag: LYX Verlag
Erscheinungsdatum: 23.03.2020
Genre: New Adult
Seiten: 472
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe, vielen Dank!

1 Zitat aus dem Buch „Dream Again“ von Mona Kasten aus dem LYX Verlag, Seite 236
2 Zitat aus dem Buch „Dream Again“ von Mona Kasten aus dem LYX Verlag, Seite 240

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Spannender Auftakt mit liebenswerten Figuren und tollem Setting

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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Bisher hatte ich ja immer so meine Probleme mit High Fantasy, weil mir oft der Weltenaufbau zu kompliziert war und mir die Erklärungen zu Lebewesen und Begriffen fehlten. Beim ersten Band von „Shadow Tales“ ...

Bisher hatte ich ja immer so meine Probleme mit High Fantasy, weil mir oft der Weltenaufbau zu kompliziert war und mir die Erklärungen zu Lebewesen und Begriffen fehlten. Beim ersten Band von „Shadow Tales“ war es aber beim ersten Blick auf Cover und Klappentext um mich geschehen. Mondmagie? Liebe? Magische Lebewesen? Dunkle Geheimnisse und eine gefährliche Reise? Das klang einfach unbeschreiblich gut und ich habe mich so darauf gefreut, endlich dieses Buch zu lesen. Und jetzt frage ich mich, wie ich noch so lange auf den zweiten Band warten soll, denn der Auftakt der Dilogie hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Der Einstieg in den Roman ist mehr als gelungen. Wir lernen die Protagonisten Lelani und ihren besten Haze in der Nacht von Lelanis 18. Geburtstag kennen. Die beiden sind in einem kleinen Dorf aufgewachsen, Lelani mit der liebenswerten Kräuterfrau Aphra als Ziehmutter, denn über ihre Eltern weiß sie nichts. Von Haze erfahren wir, dass er mit seinem Vater zusammenlebt. Der Jägerssohn kann hervorragend mit Pfeil und Bogen umgehen und ist seit der Kindheit Lelanis bester Freund. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Dorfes ist Lelani weltfremd aufgewachsen und hat keine Vorstellung davon, was es da draußen noch alles gibt, weshalb sie oft etwas naiv ist. Schon immer hat sie eine besondere magische Verbindung zu den fünf Monden gespürt, die Nacht für Nacht am Himmel erstrahlen und nach denen die fünf Reiche im Königreich Vael benannt sind. Als in dieser Nacht ihres 18. Geburtstags etwas Unvorstellbares passiert, wird ihre Abenteuerlust geweckt, sie fühlt überdeutlich, dass ihr Mondstein-Amulett, das sie schon immer bei sich trägt, sie in die Ferne zieht. Der loyale Haze begleitet sie auf dieser möglicherweise gefährlichen Reise, denn sie kennen weder das Ziel, noch wer oder was ihnen unterwegs alles begegnen wird.

Die erste Überraschung ist der Weggefährte, der sich ihnen ungeplant anschließt: Kyran, ein arroganter Prinz Charming, mit langen blonden Haaren, der scheinbar nichts und niemanden ernst nimmt. Zunächst erfährt man nur wenig über ihn, offensichtlich ist er adliger Abstammung und in einer geheimen Mission unterwegs, wovon Lelani und Haze aber nichts ahnen. Im Laufe der Geschichte zeigt Kyran aber auch eine andere Seite an ihm, bis es schließlich zum Wendepunkt kommt, an dem sich so manch Ungeahntes, Unvorhergesehenes ereignet und Vertrauen und Verrat in Frage stellt.

Die Geschichte war dauerhaft unterhaltsam, ich konnte nicht aufhören zu lesen. Auch wenn die Handlung oder bestimmte Dinge teilweise vorhersehbar waren, gab es doch immer wieder Wendungen, die überrascht haben. Vor allem am Ende gab es ein Ereignis, mit dem ich so gar nicht gerechnet hätte, ich bin so gespannt, wie das im zweiten Band aufgelöst wird. Sowieso möchte ich am liebsten sofort weiterlesen.

Der Roman ist aus Sicht von Lelani erzählt, so erfährt man direkt wie ihre Gefühle durcheinandergewirbelt werden, von ihren Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Eingeschoben werden einige Einblicke in die Erlebnisse der mächtigen Mondmagieren und Herrscherin über ganz Vael High Lady Serpia, die für Spannung sorgen, da man sich schon vorstellen kann, was noch passieren wird, wovon die Protagonisten aber nichts ahnen. Lelani stellt immer wieder ihren Mut unter Beweis, sie stellt sich lebensgefährlichen Situationen und muss sich auch noch mit ihrem Gefühlschaos auseinandersetzen, womit sie nicht gerechnet hätte. Isabell May hat authentische und interessante Charaktere erschaffen, die man direkt mag oder eben auch nicht mag.

Sowohl Cover als auch Innengestaltung des Buchs sind wunderschön und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Worauf ich beim Lesen öfter zurückgegriffen habe, sind die beiden Karten, die vorn und hinten im Buch abgedruckt sind und das Königreich Vael zeigen. Dadurch konnte ich mir die Handlung noch viel besser vorstellen und hatte immer genau vor Augen, wo sich die Charaktere gerade befinden.

Fazit

Ein spannender Auftakt, der unentwegt für Lesespaß und trotz teilweise vorhersehbarer Handlung für Überraschungen sorgte. Mir hat gut gefallen, dass der Weltenaufbau nicht kompliziert und man direkt in der Geschichte drin war. Lelani, Haze und auch Aphra habe ich direkt in mein Herz geschlossen, ich habe mit ihnen gelacht, gelitten und gebangt und bin so gespannt, wie sich alles entwickelt, aufklärt und wie die offenen Fragen beantwortet werden.

Allgemeines zum Buch

Autor: Isabell May
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 27.03.2020
Seiten: 394
Genre: High Fantasy
Meine Bewertung: 4 von 5 Sterne

Band 2 erscheint am 27.11.2020.

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Veröffentlicht am 06.11.2019

Sorgt für Vorfreude auf Weihnachten

Träume sind aus Zimt und Zucker
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Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit ...

Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit zu helfen, beginnt ruhig. Die Protagonistin erzählt zunächst von ihren Freundinnen und auch vom schwierigen Verhältnis zu ihrem Vater, der nicht glücklich über den Abbruch ihres Masterstudiums ist. Der Leser erfährt zudem von Rubys Plänen, so schnell wie möglich die Reise in wärmere Gefilde anzutreten, so bald sie genug Geld gespart hat. Dass sie schließlich eine wichtige Rolle bei der Rettung des heimischen Marktes spielen wird, hätte sie sich nie träumen lassen.

Der Roman ist der zweite Teil der Kirschblütencafé-Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Band „Frühling im Kirschblütencafé“ gelesen werden, einzig die vielen Personen waren für mich dadurch etwas verwirrend.

Alle Charaktere sind individuell und mit Liebe zum Detail ausgearbeitet. Ich hatte schon bald das Gefühl, gemeinsam mit Ruby auf dem Markt die herrlich-duftenden Backwaren aus dem Café und selbst hergestellte weihnachtliche Dekoartikel zu verkaufen. Wie gern würde ich die herzhaften Gewürzbrötchen oder süßen Mince Pies probieren oder an einem der abendlichen Treffen im örtlichen Pub dabei sein und gemütlich am Kaminfeuer sitzen.

Schnell nach ihrer Rückkehr nach Hause trifft Ruby auf ihren Exfreund Steve, der sie aus familiären Gründen, kurz bevor sie gemeinsam aufs College gehen wollten, verlassen hat. Sie fühlt sofort, dass Steve noch immer einen großen Platz in ihrem Herzen hat und sie doch noch nicht über ihn hinweggekommen ist. Doch es scheint keine zweite Chance für die beiden zu geben, denn Steve ist nicht mehr allein. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ruby und Steve war für mich nicht immer schlüssig und nachvollziehbar, insgesamt aber schön zu lesen. Steve ist ein toller Kerl, immer hilfsbereit, der sich neben seinem Job auf dem Markt auch gern um die Einwohner des Örtchens Wynbridge kümmert.

Gut gefallen hat mir auch die nach und nach aufkommende Verschwörung innerhalb des Orts, wozu ich euch aber nicht zu viel verraten kann, ohne euch zu spoilern. Hier ist auf jeden Fall für Spannung gesorgt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Seiten flogen nur so dahin. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto wohler habe ich mich in Wynbridge gefühlt und die Charaktere ins Herz geschlossen. Durch die Leichtigkeit der Geschichte ziehen sich aber auch zarte Fragen nach verpassten Möglichkeiten und zweiten Chancen, was mir gut gefallen hat.


Fazit
Als ich das Buch auf dem Heimweg im Zug zu Ende gelesen habe, hatte ich das Gefühl, zu Weihnachten nach Hause zu kommen, obwohl erst Ende Oktober war. Aber die Geschichte hat langsam und sehr angenehm meine Vorfreude auf Weihnachten ausgelöst, ohne dabei zu übertreiben. Der Roman war nicht überladen mit den typischen weihnachtlichen Traditionen und kommt ohne großen Kitsch aus. Das sich allmählich einstellende weihnachtliche Gefühl hätte ich tatsächlich zu Beginn des Buchs nicht erwartet. Der Roman hat mir richtig gut gefallen, auch wenn die Beziehung zwischen den Charakteren an manchen Stellen für mich nicht ganz nachvollziehbar war. Wer eine leichte Lektüre für die Vorweihnachtszeit sucht, dem kann ich „Träume sind aus Zimt und Zucker“ nur empfehlen.


Zitat
„[…] dass das Leben zu kurz ist, um zu versuchen, Beziehungen nach dem eigenen Geschmack zurechtzubiegen und zu -basteln.“ 1


Allgemeines zum Buch
Autor: Heidi Swain
Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum: 14.10.2019
Seiten: 496
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Träume sind aus Zimt und Zucker“ von Heide Swain aus dem Penguin Verlag, Seite 444-445

Veröffentlicht am 22.10.2019

Gelungene Fortsetzung, aber leider nicht ganz so magisch und märchenhaft

Cinder & Ella
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Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. ...

Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. Nichtsdestotrotz war ich so neugierig darauf, wie die Geschichte um Brian alias Cinder und Ella weitergeht und habe mich riesig gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Band 2 knüpft direkt an Geschehnisse des ersten Bands an und beginnt eine Woche nach dessen Ende. Es ist Weihnachten und der Einstieg ins Buch war direkt wieder einfach nur schön. Kelly Oram schreibt wunderbar und berührend.

Leider muss ich sagen, dass mich die Fortsetzung nicht ganz so überzeugt hat, wie das erste Buch. Ich weiß nicht genau woran es lag, die Atmosphäre war nicht ganz so magisch und irgendwas hat mit gefehlt. Natürlich hat mir die Geschichte dennoch gefallen und hatte wie auch schon Band 1 eine ganz wichtige Botschaft. Zum einen wird in den Gesprächen zwischen Brian und Ella deutlich, dass Paare in einer Beziehung immer und vorrangig miteinander reden sollten, um Probleme, die meist keine sind, aus der Welt zu schaffen. Es ist einfach so, dass man häufig mit der besten Freundin/dem besten Freund über etwas spricht, den Partner aber nicht einbezieht. Der Aspekt hat mir gut gefallen, denn auch wenn Außenstehende oft einen unvoreingenommenen Rat geben können, nur der eigene Partner kann sagen, was ihn wirklich belastet.

„Ich hatte eine Million Bücher gelesen, in denen der Held die Heldin im Dunkeln ließ in dem Versuch, sie zu schonen. Solche Helden waren Idioten. Ihre Lügen führten am Ende bloß dazu, dass die Heldin verletzt wurde.“ 1

Zudem erhält Ella durch ihre neue Berühmtheit Möglichkeiten, anderen Mut zu machen, anderen zu zeigen, dass wahre Schönheit nichts mit dem Äußeren zu tun hat. Im Verlauf der Geschichte setzt Ella sich mit ihren Narben, ihrer Befangenheit aufgrund ihrer körperlichen Makel auseinander. Dabei erkennt sie schließlich, dass sie selbst das größte Problem damit hat, wie sie nach dem tragischen Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, aussieht. Es ist nicht leicht, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben, wie man eben ist, mit allen Makeln und Marotten. Doch es ist unglaublich wichtig, zu sich selbst zu stehen.
„Es gibt auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Leute, die wirklich ins Schönheitsraster der Medien passen, Ella. Bei mehr als sieben Milliarden Menschen auf Erden macht das eine ganze Menge unvollkommener Leute.“ 2

Ella ist eine toughe, starke junge Frau, nicht auf den Mund gefallen und sie kämpft um das, was sie will. An manchen Stellen im Buch fügte sich aber für meinen Geschmack alles ein bisschen zu einfach, was mir dann zu unrealistisch war. Auch das Ende war irgendwie seltsam. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es irgendwann noch einen dritten Band geben wird, auf dem wir die Märchenhochzeit von Ella und Brian besuchen. Auch gibt es noch einige Probleme, die aufgearbeitet werden könnten.

Die Charaktere haben mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Allen voran Brians persönlicher Assistent Scott und Brians Mutter habe ich ins Herz geschlossen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den Personen war glaubwürdig, aber an manchen Stellen ging alles ein wenig zu schnell.


Fazit

Mit „Happy End – und dann?“ ist Kelly Oram eine gute Fortsetzung gelungen, die aber leider weniger märchenhaft war als der erste Band. Irgendwas hat mir in der Geschichte gefehlt, auch hat diese nicht so viele Emotionen in mir geweckt wie Teil eins. Trotzdem kann ich euch natürlich beide Bücher nur ans Herz legen. Allein die Botschaften, die diese Dilogie vermitteln, sind so wichtig, dass ich mir wünsche, viel mehr Menschen würden die Bücher lesen. Vielleicht würden wir alle uns dann mit etwas mehr Verständnis und Respekt begegnen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Kelly Oram
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
Seiten: 526
Genre: Jugendbuch
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 118
2 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 155