Von wegen beschaulich
SoKo HeidefieberWer glaubt, mit "SoKo Heidefieber" einen beschaulichen Regionalkrimi vor sich zu haben, wird eine gewaltige Überraschung erleben! Voller Sarkasmus wird hier das beliebte Krimi-Genre auf die Schippe genommen ...
Wer glaubt, mit "SoKo Heidefieber" einen beschaulichen Regionalkrimi vor sich zu haben, wird eine gewaltige Überraschung erleben! Voller Sarkasmus wird hier das beliebte Krimi-Genre auf die Schippe genommen - und gleich in doppelte Manier!
Erstens: inhaltlich geht es nämlich um einen Serienmörder, der ausgerechnet Autoren von Regionalkrimis abserviert - und zwar auf eine Weise, wie sie das Opfer zuvor in einem seiner Werke beschrieben hat. Das nimmt durchaus skurrile Züge an, als beispielsweise ein Kopf in einer Glasflasche auftaucht (leider wird die interessante Frage nach dem Wie hierbei nicht vollständig aufgelöst, aber die Vermutung mit dem Glasbläser ist naheliegend).
Zweitens: auch das Format des Buches ist - wie könnte es anders sein - ein Regionalkrimi, auch wenn man es aufgrund der Wanderlust des Mörders und somit der Ermittler geografisch nicht so genau nehmen darf. Da geht es nämlich quer durch Deutschland und sogar bis nach Österreich. Aber keine Sorge: jede Region bekommt auf ihre Weise ihr Fett weg (bzw. eine/n Autor/in). Dabei werden sowohl sprachliche als auch kulinarische Genüsse (oder sollte man besser sagen Ergüsse?) vom Feinsten geboten.
Und dann gibt es da noch die irrwitzige Parallelgeschichte, in der ein Mann durch eine Verkettung unglücklicher Umstände aus Griechenland fliehen muss und dabei von einer Katastrophe in die nächste gerät, um am Ende halbtot wieder ausgespuckt zu werden.
Klingt alles irgendwie irrsinnig, irgendwie planlos und gar nicht beschaulich? Ist es auch - für manche sicherlich enttäuschend, für andere eine Bereicherung. Ich darf mich glücklicherweise zur letzteren Gruppe zählen, denn dieses Buch hat mir einige mehr als vergnügliche Lesestunden voll ungebremster Unterhaltung bereitet.