Unter den Linden 6
Unter den Linden 6Lise hat es geschafft! Sie hat ihre Promotion bestanden und darf an die Universität „Unter den Linden“! Ihr großer Traum wird wahr und das in einer Zeit, in der Frauen das Wissen eher verwehrt wird, schließlich ...
Lise hat es geschafft! Sie hat ihre Promotion bestanden und darf an die Universität „Unter den Linden“! Ihr großer Traum wird wahr und das in einer Zeit, in der Frauen das Wissen eher verwehrt wird, schließlich befinden wir uns im Jahr 1907 in Berlin. Als dann Anni und Hedwig in ihr Leben treten, merkt sie schnell das alle drei Damen eines verbindet: sie wollen sich bilden und ihr Wissen kundtun nachdem sie es sich angeeignet haben. Aber der Weg ist mehr als mühsam. Die Männerwelt findet nämlich diese Art der Damen nicht wirklich für sittsam...Ob es den drei Frauen gelingt, ihren Traum zu erfüllen?
Ann-Sophie Kaiser beschreibt in ihrem neusten Roman „Unter den Linden 6“ eine ganz besondere Zeit - die Zeit des Aufbruchs und Umbruchs in der Geschichte der Frauen in Deutschland. Ihre drei Charaktere könnte unterschiedlicher nicht sein und geben der Geschichte eine gewisse Note. Die Beschreibung der drei Charaktere ist recht unterschiedlich, aber hier und da nimmt man gerade Lise ihr Denken und ihre innerliche Emotionslage nicht so ganz ab. Einige Punkte waren mir da zu sehr an den Haaren herbeigezogen und erschienen unglaubwürdig. Ilses Geschichte ist an die wahre Geschichte der Lise Meitner angeknüpft. Sie war die erste deutsche Physik-Professorin. Ihre Geschichte ist mir nur bedingt bekannt aber dennoch ähnelt ihr Leben doch sehr der Geschichtsfigur.
Der Start ins Buch ist aufregend und spannend. Wir lernen die Figuren recht gut kennen und erfahren viel über die damalige Zeit. Dennoch beinhaltet die Geschichte unnötige Längen und ich muss gestehen, hier und da war es echt langatmig. Der Plot der Geschichte ist wirklich gut aber auf so etwas hätte die Autorin gern verzichten können.
Die Beschreibungen der damaligen Zeit sind ihr wiederum sehr gut gelungen und jeder der schon Mal etwas über die Charité etc. gelesen hat, wird hier viele Parallelen finden. Für mich nur unverständlich warum die Autorin gerade den zweiten Teil zeitmäßig so viel später spielen lässt. Spätestens hier ist die Luft raus und ich habe viele Seiten nur noch quer gelesen. Der Start war so vielversprechend und das Ende dann wiederum laff und und langweilig. Ich hatte hier eindeutig mehr erwartet, aber das wurde leider nicht erfüllt. Ich vergebe 3 von 5 Sterne.