Cover-Bild 254 Tage mit Jane Doe
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.04.2020
  • ISBN: 9783551584090
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Michael Belanger

254 Tage mit Jane Doe

Ein feinfühliger, berührender Roman über die erste Liebe, Depressionen und den ersten Verlust
Annette von der Weppen (Übersetzer)

Ein ergreifender Coming-of-Age-Roman über die erste Liebe und den ersten Verlust – herzerwärmend, herzzerreißend und mit einer ordentlichen Portion Humor.

Hobby-Historiker Ray weiß alles über sein Heimatstädtchen Burgerville und kann selbst die legendäre Erscheinung grüner Kühe bis ins Detail erklären. Doch dann kommt ein neues Mädchen in die Klasse und macht die Gegenwart für ihn schlagartig spannender als die Vergangenheit. Mit ihren bunten Fingernägeln und ihren fortgeschrittenen Sarkasmus-Kenntnissen ist Jane mit Abstand das coolste Mädchen, dem Ray jemals begegnet ist. Er beschließt, jedes Kapitel ihrer Geschichte zu ergründen. Je näher sich die beiden kommen, desto besser glaubt er ihre schmerzhaften Geheimnisse zu kennen. Als das Undenkbare geschieht, muss Ray sich jedoch eingestehen, dass es auf die Frage nach dem Warum nicht immer eine Antwort gibt. Und seine zerbrochene Welt Stück für Stück wieder zusammensetzen. 

»Dieses beeindruckende Debüt voller schrägem Humor ist gleichermaßen lebensbejahend wie herzzerreißend. Fans von John Green werden es verschlingen!« Kirkus


Trigger-Warnung: Depression, Selbstmord


***LESEPROBE***

Jane wandte sich plötzlich zu mir um und fragte: »Wer bist du eigentlich?«

Mir war nicht klar, ob sie einfach nur meinen Namen meinte, oder ob sie wissen wollte, was für ein Typ ich war, wer hinter der Fassade steckte. »Raymond Green«, sagte ich und streckte ihr die Hand entgegen. Sie starrte sie einen Moment lang an, dann legte sie ihre hinein.

»Sehr erfreut, dich kennenzulernen, Raymond Green«, sagte sie in leicht spöttischem Tonfall. »Ich bin Jane Doe. Und du meinst also, in dieser Stadt gibt es ein paar schräge Sachen zu entdecken?«

»Aber hallo. Die Geschichte von Burgerville wird dir einen völlig neuen Blick auf die Vergangenheit eröffnen. Und auf die Gegenwart auch.«

Und dann, als mich schon wieder der Mut verließ, sagte sie die magischsten Worte, die ich je gehört habe: »Vielleicht kannst du mir das alles ja mal zeigen?«

Das Universum kollabierte und ich befand mich plötzlich an einem Ort, der mir weitgehend unbekannt war: der Dimension, in der die guten Sachen passieren. 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2020

Ganz anders als erwartet. Ein wunderbares Jugendroman

0

In der Kleinstadt Burgerville ist das spannendste in der Geschichte die die angebliche Grüne Kuh. Ray interessiert sich für fast nicht anderes. Doch dann kommt Jane in die Klasse. Bunte Fingernägel und ...

In der Kleinstadt Burgerville ist das spannendste in der Geschichte die die angebliche Grüne Kuh. Ray interessiert sich für fast nicht anderes. Doch dann kommt Jane in die Klasse. Bunte Fingernägel und eine große Begeisterung für Verschwörungstheorie machen Jane für Ray zum coolsten Mädchen in Burgerville. Doch Jane hat viele Geheimnisse und manchmal passiert das Unvorstellbare.

Ray fand ich unglaublich interessant. Zwischen dem Davor und dem Danach ist viel passiert, was man erst nach und nach erfährt. Und in der Zeit hat sich Ray ziemlich verändert. Im 'Davor' ist er ein unsicherer Teenager mit einem Faible für die Geschichte seiner Heimatstadt und im 'Danach' ist er zynisch und schlägt um sich. Man will immer mehr erfahren wie aus dem unsicheren Hobby Historiker der mürrische Junge, der versucht zu verstehen, was passiert ist. Man bekommt aber immer mehr einen besseren Eindruck in Rays Charakter und ich habe das Gefühl, dass er zwischendurch ziemlich verloren gewirkt hat.
Insgesamt gefiel mir Ray unheimlich gut. Seine Wutausbrüche, seine Verzweiflung und auch seine Akzeptanz waren großartig beschrieben.

Über Jane erfährt man am Anfang noch nicht so viel und ich wusste noch nicht so wirklich, ob ich sie sympathisch finden soll. Dafür musste ich sie erst noch richtig kennen lernen und das habe ich auch. Man erfährt, wer sie ist und was sie für Probleme hatte und was hinter ihrem Wesen steckt.

Ich hatte schon sehr früh meine Vermutungen, was passiert ist und bei dem Hauptbestandteil hatte ich recht. Bei vielen anderen Dingen wurde ich überrascht und einige Sachen hatte ich so komplett nicht erwartet. Man erfährt immer mehr, aber nicht genug, damit die Fragen wirklich alle geklärt werden und dazu kamen auch einfach immer neue auf. Es wurde immer packender und mitreißender und ich bin quasi durch die Geschichte geflogen.

Ich fand den Schreibstil absolut klasse und ich kam auch super schnell in die Geschichte rein. Das Buch wurde in ein Davor und Danach unterteilt und manchmal habe ich so meine Probleme, wenn die Geschichte zwischen zwei Zeiten spielt, aber hier habe ich nicht das Gefühl in meinem Lesefluss unterbrochen zu werden. Ich fand es eher passend, da man dadurch einen besseren einen Gesamteindruck von der Geschichte bekommen hat, obwohl man nicht weiß, was genau passiert ist. Es war sehr gelungen, da man mit Ray leidet und auf der anderen Seite auch irgendwie auf Abstand gehalten wird (vorallem in den Danach Sequenzen).

Es war aber nicht nur ernst, sondern hatte auch eine große Prise Humor. Dadurch wurde die Ernsthaftigkeit aufgelockert und dadurch hat mir das Buch noch besser gefallen. Ein Buch, dass traurig ist, kann auch gleichzeitig humorvoll sein.

Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt. Es lässt einen nicht los und man fängt an zwischen den Zeilen zu lesen. Genau wie Ray habe ich begriffen, dass man die Geschichte nicht immer einfach berurteilen kann, wenn man ein Teil davon ist. Dann sind die Gedanken und Meinungen immer subjektiv.

Nach so einem Buch mit einem so ernsten Thema, brauche ich erstmal etwas leichtes und seichtes.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2020

Die Lockerheit der Geschichte hat mich total überrascht!

0

Klappentext
„Hobby-Historiker Ray weiß alles über sein Heimatstädtchen Burgerville und kann selbst die legendäre Erscheinung grüner Kühe bis ins Detail erklären. Doch dann kommt ein neues Mädchen in die ...

Klappentext
„Hobby-Historiker Ray weiß alles über sein Heimatstädtchen Burgerville und kann selbst die legendäre Erscheinung grüner Kühe bis ins Detail erklären. Doch dann kommt ein neues Mädchen in die Klasse und macht die Gegenwart für ihn schlagartig spannender als die Vergangenheit. Mit ihren bunten Fingernägeln, einer Schwäche für Verschwörungstheorien und ihren fortgeschrittenen Sarkasmus-Kenntnissen ist Jane mit Abstand das coolste Mädchen, dem Ray jemals begegnet ist. Er beschließt, jedes Kapitel ihrer Geschichte zu ergründen. Je näher sich die beiden kommen, desto besser glaubt er ihre schmerzhaften Geheimnisse zu kennen. Als das Undenkbare geschieht, muss er sich jedoch eingestehen, dass es auf die Frage nach dem Warum nicht immer eine Antwort gibt. Und seine zerbrochene Welt Stück für Stück wieder zusammensetzen.“

Gestaltung
Das Cover finde ich interessant, weil das Mädchen mit ihrer Hand das Gesicht verdeckt und ihre Nägel so bunt sind. Auch finde ich es eine gute Idee, dass das Mädchengesicht gezeichnet und nicht fotografiert wurde, da es sich so aus der Masse abhebt. Ich mag es dabei auch, dass die Farben so ungewöhnlich für ein Gesicht sind. Mit Blau-Lila-Tönen wirkt das Cover etwas düsterer, wodurch es auch zur Thematik des Buches passt.

Meine Meinung
Da der Klappentext so schön geheimnisvoll klang, war ich sehr gespannt auf „256 Tage mit Jane Doe“. In dem Buch geht es um Ray, der bisher immer die Vergangenheit spannender fand als die Gegenwart. Doch dies änderte sich mit dem Auftauchen von Jane. Sie fasziniert Ray mit ihrem Sarkasmus und ihren bunten Fingernägeln. Die beiden kommen sich näher und so denkt Ray, dass er sie kennt…bis ihm schmerzlich bewusst wird, dass Jane ihm doch noch einiges mehr verschwiegen hat…

Schon beim Lesen des Klappentextes tat sich in mir die Vermutung auf, dass es bei diesem Buch um das Thema Tod gehen könnte. „254 Tage mit Jane Doe“ greift suizidales Verhalten und Depressionen auf, was meiner Meinung nach ein wichtiges, wenn auch bedrückendes Thema ist. Ich fand beim Lesen die Umsetzung dieser Thematik mehr als gelungen, denn Autor Michael Belanger hat auf einfühlsame und gleichzeitig schonungslose Art und Weise gezeigt, wie sich ein Leben mit Depressionen anfühlt.

Dabei fand ich es vor allem faszinierend, dass mich das Buch nicht losließ und ich immer weiterlesen wollte, obwohl ich wusste, worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Das Ende zeigt das Leben wie es nunmal auch sein kann: es gibt nicht immer ein Happy End. Das macht das Buch noch authentischer als es ohnehin schon war. Ich fühlte mich beim Lesen manchmal als würde mein Herz in die Hand genommen und leicht zerdrückt. Eine schwere legte sich auf mich, weil ich mich so gut in die Figuren hineinversetzen konnte.

Gleichzeitig lockert der Autor seine Geschichte aber auch durch Humor auf und genau diese Mischung hat mich total gecatched. Ich muss ehrlicherweise sogar gestehen, dass ich mich beim ersten Mal als ich schmunzeln musste, dachte, dass das irgendwie nicht passt und nicht angebracht ist. Aber es war einfach so genial gemacht, dass ich diese Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit einfach nur grandios finde. Der Autor hält genau die Waage zwischen beiden Aspekten, was das Lesen so unfassbar angenehm gemacht hat.

Auch die Figuren fand ich richtig klasse. Ray, sein Freund Simon und auch Jane Doe waren für mich sehr interessante und teilweise ulkig-verschrobene Charaktere, die ich sehr gerne kennen gelernt habe. Ich fand dieses Trio sehr toll, weil sie mir wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen erschienen, der aber einfach Sinn ergeben hat. Sie passten zueinander und haben sich gegenseitig toll ergänzt.

Fazit
Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass „254 Tage mit Jane Doe“ trotz der ernsten und bedrückenden Thematik auch so viel Lockerheit mit sich bringen würde. Mir hat gerade diese Balance zwischen Bedrückung und Leichtigkeit unglaublich gut gefallen. Die Thematik Depression und suizidales Verhalten wurde in meinen Augen auch gut umgesetzt, da ich die Gefühle nachvollziehbar und berührend fand. Auch das Figurentrio fand ich sehr gelungen, denn sie waren leicht schrullig, total unterschiedlich und sympathisch bis in die Haarspitzen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein Buch, das einen mitten ins Herz trifft

0

Das diese Geschichte viele Geheimnisse birgt, konnte man schon anhand des Titels erahnen, doch die Wucht, mit der sie mich traf, hätte ich niemals erwartet.
Der Schreibstil des Autors ist unglaublich – ...

Das diese Geschichte viele Geheimnisse birgt, konnte man schon anhand des Titels erahnen, doch die Wucht, mit der sie mich traf, hätte ich niemals erwartet.
Der Schreibstil des Autors ist unglaublich – gefühlvoll, witzig und doch auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, die dieses schwerwiegende Thema automatisch mit sich bringt.
Es geht um Ray und Jane – zwei junge Menschen, die kaum unterschiedlicher sein könnten, sich aber dennoch so perfekt ergänzen und trotzdem nur eine kurze, dafür aber äußerst intensive Zeit gemeinsam hatten. Die Story aus der Sicht Raymonds zu erzählen, war meiner Meinung nach ein wirklich geschickter Schachzug. Als Hobby-Historiker ist er stets auf der Suche nach Fakten und Antworten, doch als Jane in sein Leben tritt, wird alles durcheinandergewirbelt. Plötzlich ist nichts mehr logisch, die Gefühle spielen verrückt und er entdeckt neuen Seiten im Leben. Beide haben eine Vergangenheit, wobei Janes Geschichte erst nach und nach enthüllt wird. Die einzelnen Kapitel spielen auf zwei Zeitebenen: vor und nach Tag X. Auch wenn ich die Einteilung anfangs ein wenig verwirrend fand, fügten sich irgendwann die einzelnen Teile wie bei einem Puzzle zusammen. Nach und nach wurde das Bild deutlicher und genauer, wobei einiges auch ungelöst bleibt und Raum für Spekulationen und Interpretationen bietet.
Mehr möchte ich euch über den Inhalt eigentlich nicht verraten, doch eigentlich schon, aber ihr solltet dieses Buch selbst entdecken.
Mich hat diese unglaublich emotionale Geschichte auf viele unterschiedliche Arten berührt. Es war lustig, geheimnisvoll, rätselhaft, dramatisch, voller Gefühl, ein wenig anders und dennoch alles in allem so ein geniales Lesegenuss, dass ich dieses Buch sicher mal wieder lesen werde. Dieser Roman geht unter die Haut, lässt einen reflektieren, unterhält und hallt lange nach.
Ein absolutes Highlight, das ich euch nur wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2020

254 Tage mit Jane Doe

0

Dieses Buch hat mich letztes Jahr auf der Buchmesse sofort angesprochen. Der Klappentext klingt so unglaublich gut und ich war daher schon richtig gespannt auf die Geschichte.

Der Einstieg ist mir mehr ...

Dieses Buch hat mich letztes Jahr auf der Buchmesse sofort angesprochen. Der Klappentext klingt so unglaublich gut und ich war daher schon richtig gespannt auf die Geschichte.

Der Einstieg ist mir mehr als leicht gefallen. Ray ist ein unglaublich toller Charakter und er hat schon gleich zu Beginn mein Herz erwärmt. Die Art, wie er von dem neuen Mädchen erzählt und seine schrullige Art mochte ich so gerne. Aber nicht nur Ray ist ein toller Charakter. Sein bester Freund Simon passt perfekt zu ihm, denn er ist genauso schrullig und liebenswert und ich musste während dem Lesen immer wieder schmunzeln, weil die beiden so eine tolle Art an sich haben.

Die Story ist natürlich ziemlich intensiv und auch nicht ohne. Es behandelt sehr ernste Themen und dennoch lässt der Autor Raum für genügend Humor und einen wundervollen Schreibstil. Ich kann euch gar nicht sie sagen, wie toll ich das Buch fand. Ich kann euch nur ans Herz legen: Lest dieses Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein unfassbar tolles Buch, ich liebe es!

0

Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich ...

Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich aber auch sehr schräg humorige Story? Solche Bücher liebe ich einfach über alles. Ich ließ „254 Tage mit Jane Doe“ daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Ray wohnt in dem wenig bekannten Willamsburg in Connecticut, welches von allen stets nur Burgerville genannt wird. Warum dieses Städtchen diesen Namen trägt, könnte Ray euch sofort erklären. Auch sonst weiß er einfach alles über seinen eigenwilligen Heimatort – sogar die legendäre Geschichte über die grünen Kühe könnte er euch mit sämtlichen Details erzählen. Ray liebt es, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, was ihn an seiner Schule zu einem ziemlichen Geschichts-Nerd und Außenseiter macht. Sein Leben soll jedoch komplett auf den Kopf gestellt werden, als ein neues Mädchen in seine Klasse kommt. Von ihren langen schwarzen Haaren mit den roten Strähnen, ihren bunt lackierten Fingernägeln und ihrem Sarkasmus ist er sofort ganz fasziniert. So einem coolen Mädchen wie Jane Doe ist Ray zweifellos noch nie begegnet. Er kann es daher kaum fassen, dass sie ausgerechnet mit ihm und seinem genauso nerdigen Freund Simon Zeit verbringen möchte. Die drei werden sehr schnell richtig gute Freunde werden – vor allem Jane und Ray werden sich immer näherkommen. Dass Jane ihm aber so manches über sich verschweigt, wird Ray noch schmerzlich bewusst werden.

Ehe ich euch erzähle, wie unbeschreiblich toll ich dieses Buch finde und warum ich es so liebe, möchte ich erst noch einmal eine Triggerwarnung aufgrund von suizidalen Verhaltens aussprechen. „254 Tage mit Jane Doe“ befasst sich mit den schweren Themen Depressionen und Suizid und wer mit so etwas nicht gut klarkommt, sollte vielleicht besser nicht zu dem Buch greifen. An alle, die meinen, dass sie mit dieser Thematik umgehen können: Holt euch diesen Roman und lest ihn! Glaubt mir, ihr werdet es nicht bereuen. Dieses Buch ist so unfassbar gut!

Dass mich „254 Tage mit Jane Doe“ begeistern wird, hatte ich mir vor dem Lesen schon gedacht. Wie oben bereits erwähnt: Der Klappentext hatte mich sofort. Da der Verlag zudem damit wirbt, dass vor allem John Green Fans das Buch verschlingen werden (zu denen ich definitiv gehöre), wusste ich einfach, dass mir der Debütroman von Michael Belanger eine wunderschöne Lesezeit bescheren wird. Dass er mich aber so umhauen wird, wie es schließlich der Fall war, hätte ich dann doch nicht gedacht. Bei mir trat das ein, was das Zitat von Kirkus vorhersagt: Ich habe das Buch verschlungen. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Bei mir flogen die Seiten nur so dahin, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe.

Ich weiß jetzt gar nicht, wo ich loslegen soll mit dem Schwärmen. Mich konnte einfach so vieles in „254 Tage mit Jane Doe“ so sehr begeistern!
Dann mache ich den Anfang mal mit dem Humor. Dieser Leute, ist so genial! Gott, was habe den beim Lesen gefeiert. Obwohl das Buch eine sehr ernsthafte Thematik behandelt, kommt man aus dem Grinsen und Schmunzeln teilweise gar nicht mehr heraus. Bei mir zumindest war es so. Ich musste an manchen Stellen sogar laut loslachen, weil ich sie so urkomisch und spitze fand. Zugleich hat mich die Story aber auch sehr berührt, erschüttert und nachdenklich gestimmt. Diese schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor hat Michael Belanger einfach nur mit Bravour gemeistert! Lachen und Weinen; Mitleid, Entsetzen, Freude und Hoffnung empfinden – man durchlebt bei diesem Buch wahrhaftig die komplette Gefühlspalette.

Wovon ich euch, neben dem erstklassigen Humor, ebenfalls endlos etwas vorbeten könnte, sind die Charaktere. Die Figuren sind dem Autor phänomenal geglückt. Ich glaube, mein persönlicher Star war Simon, der beste Freund unseres Buchhelden Ray. Simon ist so süß und lustig! Über seine große Liebe für Vampirromane, seine Verehrung für Milch (am liebsten mag er Vollmilch) und seine ziemlich schrullige Art habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Wer mich aber selbstverständlich ebenfalls bestens unterhalten hat, ist unser Hauptprotagonist Ray. Wie er uns seine Geschichte erzählt, ist so brillant und einzigartig! Zum einen wäre da natürlich wieder der von mir so heißgeliebte Humor. Ray ist ein total witziger und sympathischer Typ, das wird einem als Leser schon nach den ersten Sätzen nur zu deutlich. Mit seinen vielen ulkigen historischen Fakten über sein verschrobenes Heimatstädtchen Burgerville hat er mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.
Da wir alles aus der Ich-Perspektive von Ray erfahren und die Kapitel ganz besonders aufgeteilt sind (dazu komme ich gleich), ähneln die Erzählungen sehr einem Tagebuch. Fand ich persönlich große Klasse, da man dank diesem Stil als Leser Rays Gefühl- und Gedankenwelt noch intensiver erleben kann.
Was das Lesevergnügen so richtig außergewöhnlich macht, sind die Zeitsprünge. Die Handlung wird im Wechsel in den „Davor“- und den „Danach“-Kapiteln erzählt, was mir mega gut gefallen hat. Da ich aber nicht zu viel verraten möchte, kann ich euch über die Besonderheit dieser Kapitelaufteilung nicht groß was berichten. Man weiß als Leser zwar eigentlich von vornherein, was am Ende passieren wird, ich gehe zumindest mal davon aus, dass ihr es in etwa euch denken könnt, aber trotzdem – diese Rezi soll schließlich spoilerfrei sein. Das Abwechseln von Vergangenheit und Gegenwart macht das Leseerlebnis jedenfalls unsagbar mitreißend und spannend. Man kann wirklich gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren.

Aber nochmal zurück zu den Charakteren. Neben Ray und Simon mochte ich natürlich auch Jane Doe wahnsinnig gerne. Sie ist ein unglaublich interessanter und faszinierender Charakter. Ich habe sie vom ersten Moment an geliebt.
Jane Doe ist übrigens nicht Janes richtiger Name. Ray hat beschlossen, uns Leser ihren wirklichen Namen nicht zu verraten, daher nennt er sie im gesamten Buch immer nur Jane Doe. Für alle, die es nicht wussten: Jane Doe ist ein englischer Platzhaltername für fiktive oder nicht identifizierte Personen und wird vor allem in den USA verwendet. Ich muss gestehen, dass ich das bisher tatsächlich nicht gewusst habe. Dank „254 Tage mit Jane Doe“ weiß ich nun aber, was es mit den Namen Jane Doe oder auch John Doe auf sich hat. :D

Am liebsten würde ich euch nun noch viel mehr von dem Buch erzählen, um meine große Begeisterung weiter mit euch zu teilen. Da meine Rezi aber schon so lang ist, werde ich nun gleich zu meinem Fazit kommen. Ich kann euch jedenfalls wirklich nur wärmstens ans Herz legen, diesen grandiosen Come-of-Age-Roman zu lesen! Ich habe unvergessliche Lesestunden mit „254 Tage mit Jane Doe“ verbracht und obwohl das Ende kein wirkliches Happy End ist, konnte ich das Buch mit einem rundum zufriedenen und glücklichen Gefühl wieder zuklappen.

Fazit: Herzzerreißend, emotional, herrlich schräg und humorvoll - ein großartiges Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Für mich hat sich „254 Tage mit Jane Doe“ zu einem absoluten Highlight entwickelt. In meinen Augen ist Michael Belanger ein ganz wundervoller Debütroman gelungen, welchen ich am liebsten jeden in die Hand drücken würde, damit er oder sie ihn liest. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Buch eine sehr ernste Thematik anspricht. Eine Thematik, die leider nach wie vor viel zu tabuisiert ist. Ich kann jedenfalls nur sagen: Lest dieses Buch! Lasst euch die fantastischen Charaktere, den einmaligen Humor und die außergewöhnliche Erzählweise in „254 Tage mit Jane Doe“ bloß nicht entgehen. Diese zauberhafte Geschichte über die erste große Liebe, Verlust, Hoffnung, Mut und Freundschaft verdient es einfach von ganz vielen Menschen gelesen zu werden. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere