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Veröffentlicht am 30.07.2020

Oberflächlich, sehr sprunghafte Entwicklungen und stereotype Protagonisten

Speed Love – Summer & Tyler
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Die Eindrücke:

Schreibstil: Karina Reiß beschreibt wie in diesem Genre üblich sehr locker-leicht das Entstehen einer Liebe aus zwei Perspektiven. Zwar ist ihr Schreibstil für die männliche Perspektive ...

Die Eindrücke:

Schreibstil:
Karina Reiß beschreibt wie in diesem Genre üblich sehr locker-leicht das Entstehen einer Liebe aus zwei Perspektiven. Zwar ist ihr Schreibstil für die männliche Perspektive manchmal ein bisschen zu blumig, dafür schafft sie es aber, die Rennsport-Atmosphäre packend einzufangen. Leider wird die ohnehin schon spärliche Sportkomponente aber häufig durch unangekündigte große Zeitsprünge noch mehr zerstückelt und die Autorin umschifft die etlichen potentiellen Probleme und handfesten Themen, die sich hier anbieten, eher als dass sie sie behandelt.

Handlung:
Ihren Titel "Speed Love" hat sich Karina Reiß wohl auch sehr zu Herzen genommen, denn die Geschichte rast auf den 200 Seiten geradezu dahin. Die schnelle Entwicklung ist dabei aber weniger im Sinne von "das Erzähltempo ist hoch" sondern mehr im Sinne von "sie sehen sich zwei mal, fallen übereinander her und plötzlich ist es Liebe" zu verstehen. Dazu kommt, dass einige Entwicklungen äußerst vorhersehbar waren (Spoiler: z.B. Tylers Unfall) und die Handlung teilweise so verkürzt anmutet, dass sich "Speed Love" mehr wie ein grobes Gerüst liest, das noch mit Inhalt ausgebaut werden müsste.

Protagonisten:
Leider hatte weder Tyler noch Summer wirklich Profil und die Beiden wirkten wie eine Zusammenstellung aller Eigenschaften, die eine weibliche oder männliche Person attraktiv machen. Gepaart mit der Tatsache, dass ich ihre Handlungen an einigen Stellen nicht nachvollziehen konnte, muss ich sagen, dass mich die Beiden und ihre Geschichte null berührt haben. Schade ist auch, dass von ihrer Anziehung und später Liebe nicht viel beim Leser ankommt.

_________________________
Das Urteil:

Oberflächlich, sehr sprunghafte Entwicklungen und stereotype Protagonisten - was Karina Reiß hier aus ihrer Geschichte macht, in der grundsätzlich viel Potential gesteckt hätte, konnte mich leider nicht überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Niedriges Niveau aber es gilt nun mal: "Sex Sells"

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das ...

Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das Hype, Aufschrei und Skandal in einem war, ist diese Reihe omnipräsent. Auch wenn ich eigentlich nie vor hatte, sie zu lesen, muss ich zugeben, dass ich neugierig war. Tja, Neugier plus Langeweile plus zufällig gerade in der Onleihe verfügbar führte dazu, dass ich jetzt doch mal angefangen habe.

Handlung
: Was die Handlung betrifft war ich darauf vorbereitet, dass außer seitenlangen, ausufernden Sexszenen, dürftigen Gesprächen und langen inneren Monologen Anas nicht besonders viel passieren würde, doch dass hier wirklich jeder Versuch, Spannung aufzubauen, von einer Ansammlung (häufig sehr gleicher und für mich definitiv nicht reizvoller) Sexszenen zunichte gemacht wird, sorgt nicht unbedingt dafür, dass man die 608 Seiten an einem Tag lesen will. Dazu gesellen sich schwere Mängel im Aufbau wie nicht aufgelöste Andeutungen, Zeitsprünge, Logikfehler, auf später vertröstete Erklärungen und gaaaaanz viele Wiederholungen.

Charaktere
: Auch was die Protagonisten anbelangt hatte ich gar nicht viel und schon gar keine psychologisch ausgefeilte, tiefgründige Charakterdarstellungen erwartet. Dass sowohl Ana als auch Christian so widersprüchlich, nicht schlüssig ausgearbeitet und voller wenig glaubwürdiger Klischees sein würden, hat mich aber abermals enttäuscht. Es ist schon bezeichnend, dass die spannendsten Charaktere hier Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" sind, die hier ständig vor- und zu Wort kommen. Kindheitskomplexe, ein sprechendes Unterbewustsein, abartige Neigungen und ständige Erwähnungen von Hirnregionen - Was jeden Freud-Anhänger glücklich machen würde, hat mir als Psychologie-Studentin die Haare zu Kopf stehen lassen. Anastasia tritt moderne Frauenbilder mit Füßen und Christian, nun ja, den konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. Allein was er manchmal für Dinge von sich gegeben hat - ich musste mich teilweise totlachen

Schreibstil:
Und hier wären wir schon beim dritten Punkt, der das schreibhandwerkliche Geschick der Autorin stark anzweifeln lässt. E. L. James´ Schreibstil schlicht zu nennen ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Plumpe Aneinanderreihung immer gleicher Sätze, seltsame Dialoge, viele Wiederholungen und teilweise stümperhafte Übergänge - gut gemacht oder literarisch hochwertig geht definitiv anders.


Aber:
Nun ja, aber "sex sells" und das sieht man nicht nur an dem immensen Erfolg der Reihe, sondern auch daran, dass ich immerhin noch acht Jahre nach dem großen Hype der Anziehung der Geschichte erlegen bin. Also ganz so falsch gemacht, kann es die Autorin dann offensichtlich doch nicht haben. Denn auch auf mich hatte die Geschichte seltsamerweise trotz allem eine fesselnde Wirkung und ich bin zu meiner großen Überraschung wie Millionen anderer Leser vor mir auf die Mischung aus Voyeurismus, Neugier, erotischen Fantasien und der Annähern zwischen Licht und Schatten, Unschuld und Verdorbenheit hereingefallen.


Das Urteil:


Dürftige Handlung, miserabler Schreibstil, klischeehafte Charaktere - das literarische Niveau der Geschichte ist wirklich bemerkenswert niedrig, doch trotz dass ich nur mit Mühe und Not durch die 608 Seiten gekommen bin, kann ich nach dem Lesen nun besser verstehen, worin die faszinierende Wirkung auf die Leserschaft besteht.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Niedriges Niveau aber es gilt nun mal: "Sex Sells"

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das ...

Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das Hype, Aufschrei und Skandal in einem war, ist diese Reihe omnipräsent. Auch wenn ich eigentlich nie vor hatte, sie zu lesen, muss ich zugeben, dass ich neugierig war. Tja, Neugier plus Langeweile plus zufällig gerade in der Onleihe verfügbar führte dazu, dass ich jetzt doch mal angefangen habe.

Handlung
: Was die Handlung betrifft war ich darauf vorbereitet, dass außer seitenlangen, ausufernden Sexszenen, dürftigen Gesprächen und langen inneren Monologen Anas nicht besonders viel passieren würde, doch dass hier wirklich jeder Versuch, Spannung aufzubauen, von einer Ansammlung (häufig sehr gleicher und für mich definitiv nicht reizvoller) Sexszenen zunichte gemacht wird, sorgt nicht unbedingt dafür, dass man die 608 Seiten an einem Tag lesen will. Dazu gesellen sich schwere Mängel im Aufbau wie nicht aufgelöste Andeutungen, Zeitsprünge, Logikfehler, auf später vertröstete Erklärungen und gaaaaanz viele Wiederholungen.

Charaktere
: Auch was die Protagonisten anbelangt hatte ich gar nicht viel und schon gar keine psychologisch ausgefeilte, tiefgründige Charakterdarstellungen erwartet. Dass sowohl Ana als auch Christian so widersprüchlich, nicht schlüssig ausgearbeitet und voller wenig glaubwürdiger Klischees sein würden, hat mich aber abermals enttäuscht. Es ist schon bezeichnend, dass die spannendsten Charaktere hier Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" sind, die hier ständig vor- und zu Wort kommen. Kindheitskomplexe, ein sprechendes Unterbewustsein, abartige Neigungen und ständige Erwähnungen von Hirnregionen - Was jeden Freud-Anhänger glücklich machen würde, hat mir als Psychologie-Studentin die Haare zu Kopf stehen lassen. Anastasia tritt moderne Frauenbilder mit Füßen und Christian, nun ja, den konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. Allein was er manchmal für Dinge von sich gegeben hat - ich musste mich teilweise totlachen

Schreibstil:
Und hier wären wir schon beim dritten Punkt, der das schreibhandwerkliche Geschick der Autorin stark anzweifeln lässt. E. L. James´ Schreibstil schlicht zu nennen ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Plumpe Aneinanderreihung immer gleicher Sätze, seltsame Dialoge, viele Wiederholungen und teilweise stümperhafte Übergänge - gut gemacht oder literarisch hochwertig geht definitiv anders.


Aber:
Nun ja, aber "sex sells" und das sieht man nicht nur an dem immensen Erfolg der Reihe, sondern auch daran, dass ich immerhin noch acht Jahre nach dem großen Hype der Anziehung der Geschichte erlegen bin. Also ganz so falsch gemacht, kann es die Autorin dann offensichtlich doch nicht haben. Denn auch auf mich hatte die Geschichte seltsamerweise trotz allem eine fesselnde Wirkung und ich bin zu meiner großen Überraschung wie Millionen anderer Leser vor mir auf die Mischung aus Voyeurismus, Neugier, erotischen Fantasien und der Annähern zwischen Licht und Schatten, Unschuld und Verdorbenheit hereingefallen.


Das Urteil:


Dürftige Handlung, miserabler Schreibstil, klischeehafte Charaktere - das literarische Niveau der Geschichte ist wirklich bemerkenswert niedrig, doch trotz dass ich nur mit Mühe und Not durch die 608 Seiten gekommen bin, kann ich nach dem Lesen nun besser verstehen, worin die faszinierende Wirkung auf die Leserschaft besteht.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 06.05.2020

Niedriges Niveau aber es gilt nun mal: "Sex Sells"

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
0

Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das ...

Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das Hype, Aufschrei und Skandal in einem war, ist diese Reihe omnipräsent. Auch wenn ich eigentlich nie vor hatte, sie zu lesen, muss ich zugeben, dass ich neugierig war. Tja, Neugier plus Langeweile plus zufällig gerade in der Onleihe verfügbar führte dazu, dass ich jetzt doch mal angefangen habe.

Handlung
: Was die Handlung betrifft war ich darauf vorbereitet, dass außer seitenlangen, ausufernden Sexszenen, dürftigen Gesprächen und langen inneren Monologen Anas nicht besonders viel passieren würde, doch dass hier wirklich jeder Versuch, Spannung aufzubauen, von einer Ansammlung (häufig sehr gleicher und für mich definitiv nicht reizvoller) Sexszenen zunichte gemacht wird, sorgt nicht unbedingt dafür, dass man die 608 Seiten an einem Tag lesen will. Dazu gesellen sich schwere Mängel im Aufbau wie nicht aufgelöste Andeutungen, Zeitsprünge, Logikfehler, auf später vertröstete Erklärungen und gaaaaanz viele Wiederholungen.

Charaktere
: Auch was die Protagonisten anbelangt hatte ich gar nicht viel und schon gar keine psychologisch ausgefeilte, tiefgründige Charakterdarstellungen erwartet. Dass sowohl Ana als auch Christian so widersprüchlich, nicht schlüssig ausgearbeitet und voller wenig glaubwürdiger Klischees sein würden, hat mich aber abermals enttäuscht. Es ist schon bezeichnend, dass die spannendsten Charaktere hier Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" sind, die hier ständig vor- und zu Wort kommen. Kindheitskomplexe, ein sprechendes Unterbewustsein, abartige Neigungen und ständige Erwähnungen von Hirnregionen - Was jeden Freud-Anhänger glücklich machen würde, hat mir als Psychologie-Studentin die Haare zu Kopf stehen lassen. Anastasia tritt moderne Frauenbilder mit Füßen und Christian, nun ja, den konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. Allein was er manchmal für Dinge von sich gegeben hat - ich musste mich teilweise totlachen

Schreibstil:
Und hier wären wir schon beim dritten Punkt, der das schreibhandwerkliche Geschick der Autorin stark anzweifeln lässt. E. L. James´ Schreibstil schlicht zu nennen ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Plumpe Aneinanderreihung immer gleicher Sätze, seltsame Dialoge, viele Wiederholungen und teilweise stümperhafte Übergänge - gut gemacht oder literarisch hochwertig geht definitiv anders.


Aber:
Nun ja, aber "sex sells" und das sieht man nicht nur an dem immensen Erfolg der Reihe, sondern auch daran, dass ich immerhin noch acht Jahre nach dem großen Hype der Anziehung der Geschichte erlegen bin. Also ganz so falsch gemacht, kann es die Autorin dann offensichtlich doch nicht haben. Denn auch auf mich hatte die Geschichte seltsamerweise trotz allem eine fesselnde Wirkung und ich bin zu meiner großen Überraschung wie Millionen anderer Leser vor mir auf die Mischung aus Voyeurismus, Neugier, erotischen Fantasien und der Annähern zwischen Licht und Schatten, Unschuld und Verdorbenheit hereingefallen.


Das Urteil:


Dürftige Handlung, miserabler Schreibstil, klischeehafte Charaktere - das literarische Niveau der Geschichte ist wirklich bemerkenswert niedrig, doch trotz dass ich nur mit Mühe und Not durch die 608 Seiten gekommen bin, kann ich nach dem Lesen nun besser verstehen, worin die faszinierende Wirkung auf die Leserschaft besteht.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Niedriges Noveau aber es gilt nun mal: "Sex Sells"

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das ...

Man findet die Bücher ja mittlerweile überall - auf Bücherflohmärkten, in offenen Bücherregalen, in der Onleihe, in Schnäppchenauslagen und natürlich im Internet. Auch noch Jahre nach dem Erscheinen, das Hype, Aufschrei und Skandal in einem war, ist diese Reihe omnipräsent. Auch wenn ich eigentlich nie vor hatte, sie zu lesen, muss ich zugeben, dass ich neugierig war. Tja, Neugier plus Langeweile plus zufällig gerade in der Onleihe verfügbar führte dazu, dass ich jetzt doch mal angefangen habe.

Handlung
: Was die Handlung betrifft war ich darauf vorbereitet, dass außer seitenlangen, ausufernden Sexszenen, dürftigen Gesprächen und langen inneren Monologen Anas nicht besonders viel passieren würde, doch dass hier wirklich jeder Versuch, Spannung aufzubauen, von einer Ansammlung (häufig sehr gleicher und für mich definitiv nicht reizvoller) Sexszenen zunichte gemacht wird, sorgt nicht unbedingt dafür, dass man die 608 Seiten an einem Tag lesen will. Dazu gesellen sich schwere Mängel im Aufbau wie nicht aufgelöste Andeutungen, Zeitsprünge, Logikfehler, auf später vertröstete Erklärungen und gaaaaanz viele Wiederholungen.

Charaktere
: Auch was die Protagonisten anbelangt hatte ich gar nicht viel und schon gar keine psychologisch ausgefeilte, tiefgründige Charakterdarstellungen erwartet. Dass sowohl Ana als auch Christian so widersprüchlich, nicht schlüssig ausgearbeitet und voller wenig glaubwürdiger Klischees sein würden, hat mich aber abermals enttäuscht. Es ist schon bezeichnend, dass die spannendsten Charaktere hier Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" sind, die hier ständig vor- und zu Wort kommen. Kindheitskomplexe, ein sprechendes Unterbewustsein, abartige Neigungen und ständige Erwähnungen von Hirnregionen - Was jeden Freud-Anhänger glücklich machen würde, hat mir als Psychologie-Studentin die Haare zu Kopf stehen lassen. Anastasia tritt moderne Frauenbilder mit Füßen und Christian, nun ja, den konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. Allein was er manchmal für Dinge von sich gegeben hat - ich musste mich teilweise totlachen

Schreibstil:
Und hier wären wir schon beim dritten Punkt, der das schreibhandwerkliche Geschick der Autorin stark anzweifeln lässt. E. L. James´ Schreibstil schlicht zu nennen ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Plumpe Aneinanderreihung immer gleicher Sätze, seltsame Dialoge, viele Wiederholungen und teilweise stümperhafte Übergänge - gut gemacht oder literarisch hochwertig geht definitiv anders.


Aber:
Nun ja, aber "sex sells" und das sieht man nicht nur an dem immensen Erfolg der Reihe, sondern auch daran, dass ich immerhin noch acht Jahre nach dem großen Hype der Anziehung der Geschichte erlegen bin. Also ganz so falsch gemacht, kann es die Autorin dann offensichtlich doch nicht haben. Denn auch auf mich hatte die Geschichte seltsamerweise trotz allem eine fesselnde Wirkung und ich bin zu meiner großen Überraschung wie Millionen anderer Leser vor mir auf die Mischung aus Voyeurismus, Neugier, erotischen Fantasien und der Annähern zwischen Licht und Schatten, Unschuld und Verdorbenheit hereingefallen.


Das Urteil:


Dürftige Handlung, miserabler Schreibstil, klischeehafte Charaktere - das literarische Niveau der Geschichte ist wirklich bemerkenswert niedrig, doch trotz dass ich nur mit Mühe und Not durch die 608 Seiten gekommen bin, kann ich nach dem Lesen nun besser verstehen, worin die faszinierende Wirkung auf die Leserschaft besteht.

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