Cover-Bild Im Ernstfall keine halben Sachen
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.03.2020
  • ISBN: 9783959673839
Dan Mooney

Im Ernstfall keine halben Sachen

Andrea Fischer (Übersetzer)

Es ist nie zu spät, um großen Spaß zu haben

Joel lebt in einem Altenheim und hasst jeden einzelnen Tag. Er will sich nicht vorschreiben lassen, wann er zu essen oder zu schlafen hat. Sein Leben dort macht ihm keinen Spaß, eigentlich ist es sogar das Leben selbst, das ihm keinen Spaß mehr macht. Also beschließt er, sich umzubringen.
Als er seinem Zimmernachbarn Frank, einem exzentrischen ehemaligen Schauspieler, davon erzählt, regt dieser Joel an, sich etwas Besonderes auszudenken für seinen letzten Akt des Widerstands. Sich sang- und klanglos zu verabschieden, kommt nicht in Frage. Und beide wollen noch mal richtig Spaß haben …

»Eine bezaubernde und ergreifende Geschichte, die es verdient hat, gelesen zu werden.«
Juliet Conlin

»Ein Ruf nach Freiheit, gerichtet an unsere Gesellschaft, mit wundervollen Charakteren und brillantem Humor.«
The Bookbag

»Eine wunderbar charmante, von Herzen kommende Geschichte.«
Leserstimme

»Wenn es ein Buch verdient hat, gelesen zu werden, dann dieses!«
Leserstimme

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2020

Ich möchte mit ins Altenheim

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Ich habe selten so gelacht, obwohl die eigentliche Handlung sehr traurig ist.
Ein alter Mann möchte im Altenheim sein Leben beenden.
Sein Mitbewohner regt einen spektakulären Abgang an und somit nimmt ...

Ich habe selten so gelacht, obwohl die eigentliche Handlung sehr traurig ist.
Ein alter Mann möchte im Altenheim sein Leben beenden.
Sein Mitbewohner regt einen spektakulären Abgang an und somit nimmt die Komik ihren Lauf.
Ich habe mich sehr an den Film die Filzlaus erinnert gefühlt.
Makaberer Humor mit wirklichen netten Charaketeren.
Ein Buchtipp für schwere Tage.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Mitbewohner

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Joel hat das Leben satt, so richtig satt. Seine geliebte Frau ist gestorben und das Altenheim Hilltop ist auch nicht ideal: Doppelzimmer mit einem Komapatienten, Tochter und Enkel kommen nur zu Pflichtbesuchen ...

Joel hat das Leben satt, so richtig satt. Seine geliebte Frau ist gestorben und das Altenheim Hilltop ist auch nicht ideal: Doppelzimmer mit einem Komapatienten, Tochter und Enkel kommen nur zu Pflichtbesuchen und Heimleitung und Pfleger bevormunden die Insassen. Also wird er seinem Leben ein Ende setzen. Nur: wie? Stilvoll, aussagestark soll das sein. Dann stirbt auch noch der so angenehm ruhige Zimmergenosse und Frank zieht ein. Der ist ständig gut gelaunt, bei Jedermann beliebt, ehemaliger Soapdarsteller.
Allerdings hat er auch eine sensible, verletzliche Seite, die er jedoch nur selten zeigt. Jetzt aber geht die Lucie ab: die zwei Gentlemen hecken da etwas aus....
Dan Mooney hat einen anrührenden Roman über die Sorgen älterer Menschen verfasst. Absolut glaubhaft, sogar erschreckend, erfährt man viel über das Leben in (Englischen) Altenheimen. Die übergroße Sorge um Verwandte veranlasst Angehörige und Pflegepersonal, die Älteren zu bevormunden, sogar einzusperren. Eine schreckliche Vorstellung. Damit soll sich Joel arrangieren, tut er das nicht, droht Verlegung in ein Pflegeheim, wo er noch mehr eingeschränkt wird. Ist Selbstmord der einzige Ausweg?
Sehr feinfühlig geschriebener, nachdenklich machender Roman aus dem Harper Collins Verlag.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Der Geschmack der Freiheit

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Diese ganz besondere Geschichte einer "späten Freundschaft" wird aus der Perspektive des 76-jährigen Joel Monroe erzählt. Joel lebt sein einigen Jahren im Altenheim "Hilltop Manor". Ein Dasein, das er ...

Diese ganz besondere Geschichte einer "späten Freundschaft" wird aus der Perspektive des 76-jährigen Joel Monroe erzählt. Joel lebt sein einigen Jahren im Altenheim "Hilltop Manor". Ein Dasein, das er abgrundtief verabscheut, vor allem seit seine Frau Lucey in ebendiesem Pflegeheim verstarb und ihn dort alleine zurückgelassen hat. Nun ja, nicht ganz alleine, er muss sich sein Zimmer auch noch mit einem Komapatienten teilen. Eines Tages beschließt Joel, sein trostloses Dasein zu beenden und durch einen selbstgewählten Tod aus dem Leben zu scheiden. Doch just im Zuge dieses Entschlusses, stirbt sein Zimmergenosse und kurz darauf zieht ein neuer Bewohner bei ihm ein: Frank. Frank ist ein ehemaliger Schauspieler, der BewohnerInnen und Pflegepersonal durch seine Präsenz und Persönlichkeit sofort für sich einnehmen kann. Joel ist skeptisch und hält den Eindringling zunächst für einen eitlen Blender, bis er hinter die Fassade des einstigen Theatermenschen und TV-Gesichts blickt. Die beiden Senioren werden Freunde und erobern sich gemeinsam ein Stück der Freiheit zurück, die ihnen genommen wurde.

Mit viel Sprachwitz, der sich vor allem in den Dialogen zwischen Frank und Joel aber auch im Schlagabtausch der beiden mit anderen hervortut, besticht dieses Buch auf der Humorebene. Zahlreiche komische Szenen, wie die Ausbruchsversuche der beiden Protagonisten aus dem Altenheim und ihre Begegnungen mit der Welt außerhalb von Hilltop, sorgen beim Leser für Schmunzeln.

Der Roman entbehrt aber gleichzeitig nicht einer gewissen Tragik. Vor allem das Leben von Frank ist bzw. war unter der Oberfläche ein tragisches. Während sich der Schauspieler nach außen hin jovial und lebensfroh gibt, brodeln in seinem Inneren viele Verletzungen, die er in seiner Jugend erfahren hat. Auch die Tatsache, dass der Autor mit Frank einen (Spoiler!) LGBTQ-Charakter ins Spiel bringt, finde ich fabelhaft. Die Probleme von älteren Homosexuellen dieser Generation werden viel zu selten thematisiert, immerhin haben sie im Alter oftmals keine Kinder, die sie betreuen oder zumindest besuchen können. Frank sehnt sich förmlich nach Gesellschaft - ganz im Gegensatz zu seinem zunächst grummeligen neuen Mitbewohner.

Aber auch Joel hat sein Päckchen zu tragen. Sein Leben war zwar bis auf eine nicht so schöne Kindheit irgendwie ganz gut, aber seit dem Tod seiner Frau ist es eben nicht mehr dasselbe und er leidet unter der Situation, von seiner Tochter Eva “eingesperrt” und quasi abgeschoben worden zu sein. Dass er an Selbstmord denkt, rückt das Thema “Altersdepression” in den Vordergrund. Auch eines, über das viel zu wenig gesprochen wird in der Literatur, aber auch in unserer Gesellschaft.

Die Erzählung geht sehr gemächlich vonstatten und passt sich damit dem Tempo seiner Protagonisten im fortgeschrittenen Seniorenalter an. Wer hier einen wilden Ritt oder Roadtrip erwartet, wird enttäuscht werden.

Der junge irische Autor Dan Mooney schafft es wunderbar, sich in die Befindlichkeiten zweier Männer einzufühlen, die ihren Zenith alterstechnisch längst schon überschritten haben. Das Buch wartet neben seinen vielen tragikomischen Szenen mit einer besonderen Warmherzigkeit auf, die zwischen den Seiten zu spüren ist. Die zarte, zerbrechliche Freundschaft zwischen den beiden Männern und ihr Kampf um ein bisschen Freiheit und Selbstbestimmung ist einfach wundervoll beschrieben.

Insgesamt ein traurigschönes Leseerlebnis, das man nicht so schnell vergessen kann.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Wider Erwarten ernsthaft

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Joel haßt sein Leben im Altenheim, er will sich nicht alles vorschreiben lassen und so beschließt er, sich umzubringen. Er erzählt dem ehemaligen Schauspieler und jetzigen Zimmernachbarn Frank von seinem ...

Joel haßt sein Leben im Altenheim, er will sich nicht alles vorschreiben lassen und so beschließt er, sich umzubringen. Er erzählt dem ehemaligen Schauspieler und jetzigen Zimmernachbarn Frank von seinem Plan. Dieser empfiehlt ihm, nicht einfach so aus dem Leben zu verschwinden, sondern sich dafür etwas Besonderes auszudenken. Beide wollen noch einmal richtig Spaß haben.

Dan Moorey hat mit seinem Roman "Im Ernstfall keine halben Sachen" einen zum Teil witzigen, zum Teil ernsten Roman geschrieben. Witzig sind die Dialoge. Joel und Frank geben sich hier gegenseitig stets das passende Wort zurück. Hier kommt man streckenweise stark ins schmunzeln. Aber auch ihre Handlungen werden von Dan Mooney mit viel Witz beschrieben. Jedoch birgt dieses Buch auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Man lernt die beiden Senioren von ihrer innersten Seite kennen und erfährt von ihren Schicksalen, die zeigen, daß ihr Leben nicht leicht war und bis heute nicht ist. Dies alles wird in ruhigem Tempo erzählt, so daß man sich tatsächlich dem Handlungstempo anpassen muß - es wird hier sehr gemächlich. Wer das nicht schafft, wird hier eher Längen entdecken. Und das wäre sehr schade, denn der Autor versteht es, die Charaktere nahe zu bringen, so daß man sich in sie versetzen kann. Das Buch ist sehr feinfühlig geschrieben und wirkt, bei Verständnis, noch länger nach.

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