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Veröffentlicht am 06.05.2020

„Eine Liebe, die keine Gegenleistung erwartet und die durch nichts zerstört werden kann.“

Das wirkliche Leben
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Inhalt:
„Die geheime Macht der Beute

Eine Reihenhaussiedlung am Waldrand, wie es viele gibt. Im hellsten der Häuser wohnt ein zehnjähriges Mädchen mit seiner Familie. Alles normal. Wären da nicht die ...

Inhalt:
„Die geheime Macht der Beute

Eine Reihenhaussiedlung am Waldrand, wie es viele gibt. Im hellsten der Häuser wohnt ein zehnjähriges Mädchen mit seiner Familie. Alles normal. Wären da nicht die Leidenschaften des Vaters, der neben TV und Whisky vor allem den Rausch der Jagd liebt.
In diesem Sommer erhellt nur das Lachen ihres kleinen Bruders Gilles das Leben des Mädchens. Bis eines Abends vor ihren Augen eine Tragödie passiert. Nichts ist mehr wie zuvor. Mit der Energie und der Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt das Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten. Von Sommer zu Sommer spürt sie immer deutlicher, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt, wird immer selbstbewusster – ihr Körper aber auch immer weiblicher, sodass sie zusehends ins Visier ihres Vaters gerät.“


Schreibstil/Art:
Das zehnjährige Mädchen, die Ich-Erzählerin ohne Namen, wächst in schwierigen Verhältnissen auf, sieht Sachen die Kinder noch nicht gesehen haben dürfen, wird schneller erwachsen als ein Kind es eigentlich sollte, hinterfragt Sachen die sie noch nichts angehen.
Ihre Perspektive schwankt zwischen Kindlichkeit und erwachsener Reife. Die Mehrdeutigkeit in der Charakterisierung des Mädchens ist der Autorin so was von gelungen. Hinter der gutbürgerlichen Fassade ist nichts so wie es zu sein scheint; Brutalität, Tierquälerei und Gewaltszenen gehören zum Alltag dazu, keine leichte Kost und nichts für empfindsame Leser. Inhaltlich gesehen, ist das Buch sogar stellenweise härter und erbarmungsloser als so manch gut gewollter Krimi oder Thriller. Die kurzen Kapitel drängen den Leser dazu weiterzulesen und das Leid weiter zu ertragen.


Fazit:
Was für eine starke Geschichte! Das Buch hat mich maßlos überrascht und sprachlos zurückgelassen. Der Roman ist voller brutaler Bilder und es ist unmöglich dem Grauen zu entkommen. Man wittert, dass diese Geschichte keinen guten Ausgang haben kann und man fragt sich was für furchtbare Sachen noch passieren werden. Das schreckliche Kopfkino und die entsetzliche Realität veranlassen einen dazu wegzugucken und sich zu schämen, da man nichts machen kann aber man ist mittendrin, man leidet mit dem unglaublich starken Mädchen mit und will sie einfach nur beschützen und in die Arme nehmen.

Gänsehautmomente garantiert, Adeline Dieudonnés Debüt geht von der ersten Seite an unter die Haut. Ich hatte nicht nur einmal Tränen in den Augen.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

„Das Gerücht wächst, indem es sich verbreitet.“

Das Gerücht
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Inhalt:
„In unserer Stadt lebt eine Mörderin

Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, ...

Inhalt:
In unserer Stadt lebt eine Mörderin

Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt. Und wie sehr sie selbst in diese Geschichte verstrickt ist.“


Schreibstil/Art:
Lesley Kara hat mich mit ihrem lockeren Schreibstil und der angenehmen Sichtweise der authentischen Protagonisten Joanna überrascht. Zwar erfährt man als Leser nur so viel, wie Joanna einem verrät und trotzdem hab ich viele falsche Fährten wahrgenommen und diese dann ins Nichts verfolgt. Die Verwirrung hat mir durchaus gefallen.
Die gut platzierten kursiven Einschübe aus Sicht der Kindermörderin und die diversen Zeitungsartikel, verleihen dem Buch noch mehr Form. Das Setting ist passend gewählt. Zwar fühlt man sich in dem Küstenort Flintstead recht schnell wohl und trotzdem baut sich eine gewisse Distanz auf. Die beklemmende Atmosphäre ist deutlich zu spüren.


Fazit:
Besonders gefallen hat mir die rapide Verbreitung des Gerüchts. Daran erkennt man die fatalen Folgen einer Kettenreaktion und den Anfang einer Hetzjagd. Ich nahm unmissverständlich wahr, dass sich jeder hinter seiner Fassade versteckt und das machte das Ganze undurchschaubar. Erst recht überraschte mich die Auflösung. Ich hatte zwar viele Verdächtige im Visier aber mit IHR hab ich nun wirklich nicht gerechnet - das macht für mich das Buch aus! Vor allem hat mich der letzte Satz sprachlos da gelassen und irgendwie auch alles über den Haufen geworfen…

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Lebensgefährliches Luciafest

Winterfeuernacht
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Inhalt:
„Es sollten Winterferien wie alle anderen werden – und wurde das Ende ihrer Kindheit: 1987 feiern die besten Freundinnen Laura und Iben das Luciafest bei Lauras Tante Hedda in deren Feriendorf ...

Inhalt:
„Es sollten Winterferien wie alle anderen werden – und wurde das Ende ihrer Kindheit: 1987 feiern die besten Freundinnen Laura und Iben das Luciafest bei Lauras Tante Hedda in deren Feriendorf Gärdsnäset. Doch die Mädchen geraten wegen eines Jungen in Streit und am Ende des Abends brennt der Festsaal lichterloh. Laura wird schwer verletzt, Iben stirbt in den Flammen. 30 Jahre lang wird Laura nicht nach Gärdsnäset zurückkehren. Als sie nun erfährt, dass Hedda ihr das Feriendorf vererbt hat, weiß Laura, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss. Was ist damals wirklich in Gärdsnäset geschehen?“

Schreibstil/Art:
Anders De La Motte bringt dem Leser in seinem Kriminalroman „Winterfeuernacht“ Laura´s Schicksal näher. Erzählt wird aus der Sicht einer dritten Person in zwei Erzählsträngen. Zu einem wird der Leser in das Jahr 1987 versetzt und zu anderem in die düstere Gegenwart. 
Das Buch beinhaltet viele ausschlaggebende und nervenzerreißende Momente, einige undurchschaubare Geheimnisse und tödliche Gefahren und genau all das baut eine unglaubliche Spannung auf. Ich tendiere allerdings eher dazu den Kriminalroman dem Genre Psychothriller zuzuordnen.


Fazit:
Völlig überraschende Wendungen, authentische Charaktere und der angenehme Schreibstil, machen für mich die interessante Geschichte aus.
Anders De La Motte schweift nicht aus, bleibt bei der Sache.
Für mich hätte der Kriminalroman ein wenig kürzer sein können, etwas kompakter. Nichtsdestotrotz konnte mich wiedermal ein Schweden-Krimi überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.01.2020

„Wenn aus Mehl, Wasser und Salz duftendes Lieblingsbrot wird.“

Brot backen mit Christina
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Inhalt:
Dieses Buch wurde klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt.

50 BROTREZEPTE: FÜR SAUERTEIGJUNKIES, VOLLKORNVERFECHTER UND KEINE-ZEIT-BÄCKER
Freude ...

Inhalt:
Dieses Buch wurde klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt.

50 BROTREZEPTE: FÜR SAUERTEIGJUNKIES, VOLLKORNVERFECHTER UND KEINE-ZEIT-BÄCKER
Freude und ein bisschen Stolz. Kann man spüren, wenn man den Backofen aufmacht und das duftende, selbst gemachte Brot herausnimmt. Brotbacken ist EINFACH, SCHÖN! Vorausgesetzt, man hat GUTE REZEPTE. Also solche, die ganz sicher gelingen und FÜR JEDEN GESCHMACK und vor allem auch in JEDEN ALLTAG passen.“

Schreibstil/Art:
Das gutgemachte Inhaltsverzeichnis weist den Leser und somit natürlich den Bäcker darauf hin, dass das Backbuch aus 50 verschiedenen Brotrezepten besteht. Aufgeteilt ist es in verschiedene Kategorien. Es fängt mit dem Back-ABC für Brot und den wichtigen Grundzutaten an, geht über bspw. „Brote ganz klassisch“, „Brote mit wenig Hefe und viel Zeit“, „Brot einmal anders“ und zuletzt „Süße Brote“. Viele Tipps und Tricks verleihen einem das Gefühl, dass Backen ja gar nicht so schwer ist.

Fazit:
Die kompakten, kurz gehaltenen und übersichtlichen Rezepte überladen den Bäcker nicht mit zu vielen Infos. Schritt für Schritt erklärt die YouTuberin und Bloggerin Christina Bauer wie einfach es ist Brot zu backen. Selbst eine Gelinggarantie wird versprochen. Die vielen Bilder unterstützen diese Theorie.

Ich freue mich auf die vielen Backrezepte und der Gewissheit, zu wissen was in dem Brot drin ist, was ich genau esse und das man auf das eigene Werk stolz sein kann.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

„Die letzten Minuten zählten nicht, aber jede Sekunde davor.“

Das Licht am Ende
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Inhalt:
„Helena zieht in eine leerstehende Hütte auf einer abgelegenen Lichtung. Umgeben von dichtem Wald und hohen Bergen, wagt sie einen Neuanfang. Rasch freundet sie sich mit ihren Nachbarn Anuk und ...

Inhalt:
„Helena zieht in eine leerstehende Hütte auf einer abgelegenen Lichtung. Umgeben von dichtem Wald und hohen Bergen, wagt sie einen Neuanfang. Rasch freundet sie sich mit ihren Nachbarn Anuk und Salim an. Das Leben in der selbst gewählten Isolation scheint perfekt. Aber der Schein trügt ...

Zu Beginn sind es nur Kleinigkeiten wie verschwundene Gegenstände, doch die Bedrohung nimmt stetig zu. Um herauszufinden, wer mit ihnen spielt, müssen sich die drei ihrer Vergangenheit stellen. Denn Geheimnisse verbirgt jeder von ihnen, und nur eins davon ist tödlich.
Doch das Licht am Ende entlarvt alle Lügen.“


Schreibstil/Art:
Der Schreibstil von Claudia Giesdorf ist stellenweise dramatisch, voller Emotionen und fast schon lyrisch aber dennoch angenehm und fesselnd. Ein zusätzlicher Pluspunkt meinerseits, dass der Stil für mich nicht zu „deutsch“ ist. Die Erzählperspektive von Helena ist aufschlussreich, verletzlich und manchmal sogar beängstigend, führt aber dazu, dass sich der Leser voll und ganz in ihre Lage versetzen kann. 
Die abwechselnden Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sind perfekt eingebettet. Die Rückblicke machen es nochmal deutlich wie schwer es Helena eigentlich hatte.

Die Figurengestaltung ist mehr als gelungen, die Charaktere sind sehr gut in die Handlung eingebunden. Alle Persönlichkeiten sind glaubwürdig, authentisch und lebendig. Manche mochte man mehr, manche eher weniger.


Fazit:
Ein Psychothriller der etwas leiseren Töne, voller Gefühle und Dramatik. Helenas Schicksal hat mich ge- und betroffen und wird mir mit Sicherheit länger im Gedächtnis bleiben. Ihr Werdegang war nicht einfach und trotzdem kämpfte sie sich durch. Das Ende war für mich unvorsehbar und meine Vermutungen haben sich überhaupt nicht bewahrheitet aber das macht für mich auch das Buch aus. Der Psychoteil, der mir Anfangs noch gefehlt hat, hat am Ende einfach alles wieder gut gemacht.

Von mir eine definitive Leseempfehlung!

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