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Veröffentlicht am 07.05.2020

Nicht nur Tyrion Lennister hat eine ganze Schlacht „verpennt“

Der kleine Hobbit
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Der kleine Hobbit läutet den Auftakt des Tolkien Epos Der Herr Der Ringe ein. Daher fällt es mir sehr schwer, dieses Buch einzeln zu betrachten.

Bilbo Beutlin bekommt unerwarteten Besuch von seinem alten ...

Der kleine Hobbit läutet den Auftakt des Tolkien Epos Der Herr Der Ringe ein. Daher fällt es mir sehr schwer, dieses Buch einzeln zu betrachten.

Bilbo Beutlin bekommt unerwarteten Besuch von seinem alten Bekannten Gandalf, der Zauberer, und einem 13-köpfigen Zwergentrupp. Letztere plündern ihm nicht nur die Speisekammer, sondern wollen ihn auch noch für einen waghalsigen Plan engagieren. Die Zwerge wollen ihren gestohlenen Schatz vom Drachen Smaug wiedererlangen. Das kommt dem eher bequemen Gemüt eines Hobbits, wie Bilbo einer ist, gar nicht gelegen…

Es erwarten den Lesenden, neben der großen Aufgabe, den Drachen zu bezwingen, viele kleinere Abenteuer und ein erster Einblick in die Welt Tolkiens.

Der Schreibstil ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da der Erzähler sich im Text neben dem Erzählen auch an den Lesenden wendet und manche Sachverhalte (teilweise eine ganze Schlacht) im Nachgang erst aufgeklärt werden. Was für mich hier der einzige negative Aspekt neben der zum Teil nur "angespielten" Abenteuer unserer kleinen Helden bildet.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Ein wichtiges Buch über psychische Erkrankungen. Ungeschönt und aufrichtig.

Die Welt im Rücken
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Diesem Mensch, der freiwillig seine ganze Bibliothek aufgibt, kann es nicht gut gehen… Dies war mein erster Gedanke, welcher mir beim Lesen von „Die Welt im Rücken“ kam. Wenn selbiger hinzu noch Schriftsteller ...

Diesem Mensch, der freiwillig seine ganze Bibliothek aufgibt, kann es nicht gut gehen… Dies war mein erster Gedanke, welcher mir beim Lesen von „Die Welt im Rücken“ kam. Wenn selbiger hinzu noch Schriftsteller und Übersetzer ist, trifft mich das als Bibliophile ganz besonders.

Das es Thomas Melle nicht gut geht, ist sogar noch untertrieben. Er leidet an einer manisch-depressiven Erkrankung. Laut Buch erkrankt er hieran (bewusst) das erste Mal im Jahre 1999. Er erzählt ungeschönt, wie sich nach und nach die normative Welt um ihn herum demontiert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil sichtbar wird, dass eine Depression eine Krankheit ist, die nicht nur den Erkrankten enorm einschränkt, sonder auch Freunde und Familie betrifft. Ich frage mich, was wäre aus Herrn Melle geworden, hätte er keinen Freund an seiner der Seite gehabt, der ihn (immer wieder auf’s Neue) in Kliniken einwies.

Er erzählt ehrlich und aufrichtig, wie es dazu kam, dass er seinen Status als aufstrebender Autor für Theaterstücke und Romane und die Unterstützung seines Verlages Suhrkamp verlor. Thomas Melle lernt, seine Krankheit als solche zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen. Das diese Krankheit nie so richtig geheilt werden kann, ist eine zentrale und wichtige Aussage des Buches.

„Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle ist 2016 im Rowohlt Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Kurzmeinung

Bitte nehmen Sie meine Hand da weg
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Der gelungenste Bokowski bisher! Hauptstadtkomik trifft auf polnische Einwandererfamilie, homosexuelle Hipster und Hinterhofromantik.

Der gelungenste Bokowski bisher! Hauptstadtkomik trifft auf polnische Einwandererfamilie, homosexuelle Hipster und Hinterhofromantik.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Sprachgewaltiger, dystopischer Roman

Ice Cream Star
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Ice Cream Star ist ein 15-jähriges Mädchen welches in einem zukünftigen US-Amerika aufwächst, in denen es keine Hoffnung auf ein langes Leben gibt. Die Kinder sterben dort mit 19 oder 20 Jahren, an einem ...

Ice Cream Star ist ein 15-jähriges Mädchen welches in einem zukünftigen US-Amerika aufwächst, in denen es keine Hoffnung auf ein langes Leben gibt. Die Kinder sterben dort mit 19 oder 20 Jahren, an einem virusähnlichen Leiden, welches Posies genannt wird.
Mit dieser Krankheit ist nun auch Ice Cream Star’s Bruder Driver infiziert. Im Verlauf des Buchs hofft sie, ihn mit einem schier unerreichbaren Mittel heilen zu können.
Ich möchte gar nicht viel mehr über den Inhalt verraten. Lasst euch einfach auf dieses sprachgewaltige und raue Abenteuer ein und von dieser nonkonformen Heldin, die Ice Cream Star ist, in ihren Bann ziehen.

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Veröffentlicht am 14.09.2018

Hoffnungen und purer Egoismus

Kampfsterne
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Kampfsterne
- eine Ansammlung von Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und purem Egoismus.

Wir befinden uns in den 80ern in einer deutschen Siedlung, am Rande einer Stadt in der Nähe von Bielefeld.
Im Zentrum ...

Kampfsterne
- eine Ansammlung von Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und purem Egoismus.

Wir befinden uns in den 80ern in einer deutschen Siedlung, am Rande einer Stadt in der Nähe von Bielefeld.
Im Zentrum der Geschichte stehen drei Familien mit ihren jeweiligen Mitgliedern. Als erstes gibt Rita Einblicke ihres Lebens preis. Sie ist neidisch auf die jüngste Tochter ihrer besten Freundin Ulla und deren "so perfekten" Leben. Das darauf folgende Kapitel ist Lexchen/Alexa, besagter Tochter, gewidmet. Das tragische Kammerspiel beginnt und hiermit auch der Verfall des gutbürgerlichem Erscheinungsbildes dreier Familien...

Alexa Hennig von Lange hat es geschafft, jedem Charakter/jedem Kapitel einen eigenen Anstrich zu verleihen. Man stürzt sofort in deren Gedankenwelten und Emotionen. Ob es die kleine Lexchen mit all ihren kindlichen (aber nicht kindischen!) Gefühlen und Ansichten ist oder der gewalttätige Ehemann - die Autorin vermittelt einen Zugang zu jedem einzelnen Charakter. Nicht jeder ist ein Sympathieträger aber die Motive eines jeden Einzelnen werden klar und teilweise nachvollziehbar.

Stellenweise fühlt sich dieses Buch wie ein Theaterstück an und manifestiert ein zeitloses Fragment gesellschaftlicher und familärer Strukturen.

Das Buch ist mit seinen gerade mal 224 Seiten sehr kurzweilig, aber durch seine Intensität und Willenskraft sehr zu empfehlen!