Nette Weihnachtsgeschichte
Nordlichtglanz und RentierglückDank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, ...
Dank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, arroganten, selbstüberzeugten, alles für selbstverständlich nehmenden Protagonisten zu tun, deren Weltbild so völlig aus den Fugen geraten ist.
Aber gerade das macht die Geschichte aus. Zoey findet mit ihrem neuen Namen und ihrem neuen Zuhause nämlich auch einen neuen Charakter und wird sich darüber bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist. Ihre Entwicklung ging mir dabei leider nur etwas zu schnell – was der Länge des Buches geschuldet sein kann.
Für einen etwas freundlicheren Einstieg hätte man den Anfang der Geschichte vielleicht auch gut aus Shanes Sicht erzählen können, dem zuerst als „ätzend“ beschriebenen Love Interest. Shane war mir von Anfang an sympathisch. Auf eine ruhige und besonnene Art, kontert er Zoeys/Coras Sticheleien mit Humor und Sarkasmus. Die ersten Kapitel aus seiner Sicht wären für mich etwas raffinierter gewesen und hätten der Story das i-Tüpfelchen aufgesetzt.
Doch auch so bekommt man einen guten (oder schlechten) Eindruck von Zoey/Cora und Shane. Die Nebencharaktere bleiben leider etwas blass.
Woods beschreibt Lappland so unglaublich magisch – mit Rentieren, Polarfüchsen, Huskys, einem Weihnachtsmanndorf und funkelnden Polarlichtern -, dass man sich direkt in dieses winterliche Setting katapultiert fühlt. Die Kälte nagte beim Lesen an mir, die Schneeflocken rieselten auf mich herab und ich roch den Rentiermist.
Eine sehr süße und passende Geschichte für die Vorweihnachtszeit.
4 von 5 Sterne.