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Veröffentlicht am 28.12.2020

Nette Weihnachtsgeschichte

Nordlichtglanz und Rentierglück
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Dank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, ...

Dank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, arroganten, selbstüberzeugten, alles für selbstverständlich nehmenden Protagonisten zu tun, deren Weltbild so völlig aus den Fugen geraten ist.

Aber gerade das macht die Geschichte aus. Zoey findet mit ihrem neuen Namen und ihrem neuen Zuhause nämlich auch einen neuen Charakter und wird sich darüber bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist. Ihre Entwicklung ging mir dabei leider nur etwas zu schnell – was der Länge des Buches geschuldet sein kann.

Für einen etwas freundlicheren Einstieg hätte man den Anfang der Geschichte vielleicht auch gut aus Shanes Sicht erzählen können, dem zuerst als „ätzend“ beschriebenen Love Interest. Shane war mir von Anfang an sympathisch. Auf eine ruhige und besonnene Art, kontert er Zoeys/Coras Sticheleien mit Humor und Sarkasmus. Die ersten Kapitel aus seiner Sicht wären für mich etwas raffinierter gewesen und hätten der Story das i-Tüpfelchen aufgesetzt.
Doch auch so bekommt man einen guten (oder schlechten) Eindruck von Zoey/Cora und Shane. Die Nebencharaktere bleiben leider etwas blass.

Woods beschreibt Lappland so unglaublich magisch – mit Rentieren, Polarfüchsen, Huskys, einem Weihnachtsmanndorf und funkelnden Polarlichtern -, dass man sich direkt in dieses winterliche Setting katapultiert fühlt. Die Kälte nagte beim Lesen an mir, die Schneeflocken rieselten auf mich herab und ich roch den Rentiermist.

Eine sehr süße und passende Geschichte für die Vorweihnachtszeit.
4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Sehr schöner Auftakt, gerne mehr davon!

Magie aus Gift und Silber
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Lisa Rosenbecker ist mit Magie aus Gift und Silber ein ganz erstaunliches Buch gelungen, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd.
Neben dem sehr schwer durchschaubaren ...

Lisa Rosenbecker ist mit Magie aus Gift und Silber ein ganz erstaunliches Buch gelungen, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd.
Neben dem sehr schwer durchschaubaren Plot und den liebevoll eingearbeiteten Details aus griechischer Mythologie und Sprache, sind ihr vor allem die Charaktere sehr gut gelungen.

Rya, eine nach Jahrhunderten aus Stein erwachte Gorgone, überzeugt mit ihrer Loyalität, ihrem Mut und Humor. Sie muss in kürzester Zeit lernen, in der neuen Welt zurechtzukommen und sich durchzusetzen. Sie ist eine starke und intelligente Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt.
Nick, ihr Retter, ist ein wahnsinnig sympathischer Charakter. Als Nachfahre des Perseus arbeitet er für den Orden und wünscht sich ein selbstbestimmtes Leben, auf das er die Hoffnung fast verloren glaubte. Bis er Rya begegnet.
Die beiden harmonieren sehr gut miteinander. Obwohl die Liebe zwischen ihnen eine große Rolle in dem Buch einnimmt, ist sie nicht zu kitschig. Rosenbecker schafft genau die richtige Balance zwischen Romantik, Action und Fantasy.
Insbesondere Ilena, eine Mageía Mésa und ihre gute, lebensbejahende, spritzige Freundin lockert die manchmal ernste Atmosphäre in genau den richtigen Augenblicken auf.
Auch die restlichen Charaktere sind interessant und wecken Empathie.
Statt des vielen Trainings und der eher eintönigen Beschreibung gemeinsamer Mahlzeiten, hätte ich aber doch gerne viel mehr über sie alle erfahren. Sowohl über die Gorgonen (z.B. Helenas Geschichte oder wie Luce und Cathy bei ihnen gelandet sind), über die Mitglieder des Ordens (mehr Hintergrund zu Nick und Lexia und warum Xanthos Gorgonen so sehr verabscheut), als auch über die Mageía Mésa und ihre Rolle in dem immerwährenden Kampf.

Insgesamt ein sehr starkes Buch über Freundschaft, Liebe, Verrat, Vergebung, Akzeptanz und Neuanfänge.
Diese neu interpretierte griechische Sage um Medusa und Perseus strotzt vor Emotion! Die Charaktere sind authentisch und sympathisch – man freut sich, fiebert und leidet mit ihnen wie nur selten.

Es war mein erster Drache, meine erste Begegnung mit Gorgonen und die erste Begegnung seit Langem mit der griechischen Mythologie. Gerne mehr davon!

4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!
(Ein Stern Abzug nur, weil mir die Geschichte der unterschiedlichen Parteien schlicht zu kurz kam. Aber mit etwas Glück überrascht Rosenbecker uns vielleicht mit weiteren Geschichten zu den Gorgonen und dem Orden.)

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gutes Buch

Die Stille meiner Worte
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Ich muss gestehen, dass mich das Buch zunächst etwas abgeschreckt hat. Ich dachte, es sei vielleicht zu trübselig oder dass Hannahs Schweigsamkeit mich vielleicht nerven würde.

Ava Reed hat aber eine ...

Ich muss gestehen, dass mich das Buch zunächst etwas abgeschreckt hat. Ich dachte, es sei vielleicht zu trübselig oder dass Hannahs Schweigsamkeit mich vielleicht nerven würde.

Ava Reed hat aber eine sehr interessante und authentische Protagonistin erschaffen, bei der es mich gar nicht störte, dass sie ihre Gedanken nicht aussprechen kann. Im Laufe der Geschichte erfährt man mehr und mehr, warum Hannah nicht spricht und ich litt auf jeder Seite mit. Sie ist sehr sympathisch und man möchte einfach, dass es ihr gut geht. Man möchte sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird. Man jubelt förmlich, wenn sie sich selbst auffordert, wieder glücklich zu sein. Sie möchte das Leben genießen, sie möchte tanzen, singen und lachen, scheint es aber schier vergessen zu haben ohne ihre Schwester an ihrer Seite.
Sie ist gezwungen, alleine weiterzuleben, als verbliebene Hälfte eines Ganzen, und herauszufinden, wer sie ohne ihre Schwester ist.

Das Buch ist sehr emotional. Dabei nicht immer traurig. Es erzählt eine aufwühlende Geschichte über Trauer und Verlust, aber auch über Freundschaft, Unterstützung, Verständnis und Hoffnung.

Leider ging Hannahs Charme für mich ein wenig verloren, als ihre Worte endlich den Weg hinaus schafften. Ich habe eine solche Situation noch nicht erlebt, daher kann ich nicht sagen, ob sie realistisch dargestellt wurde oder nicht. Aber für mich als Leser ging die Transformation von einer schüchternen, zurückhaltenden, eher in sich gekehrten und stummen zu einer lauten, lebensbejahenden, quirligen Hannah etwas zu schnell.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Guter Auftakt, der auch als Einzelband gelesen werden kann

Witch Hunter
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Kurze Inhaltsangabe:
Die 16-jährige Elizabeth Grey sieht harmlos aus und ganz und gar nicht so, als könnte sie einen Hexer vergiften oder zehn Totenbeschwörer nur mit einem Schwert und einem Beutel Salz ...

Kurze Inhaltsangabe:
Die 16-jährige Elizabeth Grey sieht harmlos aus und ganz und gar nicht so, als könnte sie einen Hexer vergiften oder zehn Totenbeschwörer nur mit einem Schwert und einem Beutel Salz überwältigen. Trotzdem gehört Elizabeth zu den gefährlichsten Hexenjägern in Anglia. Doch als sie mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und selbst der Hexerei angeklagt. Wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholar Perevil , der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich auf. Doch was wird der Preis sein, den sie dafür bezahlen muss?



Meine Meinung:
Der Schreibstil von Boecker ist spannend und flüssig. An manchen Stellen fand ich ihn etwas zu modern für das Setting, da es sich aber um ein Jugendbuch handelt, war er auf seine Art doch passend.

Der Grundgedanke ist spannend. Hexen/Magier auf der einen, ihre Jäger auf der anderen Seite. Während der Protagonist eines Buches meistens der Minderheit oder den Rebellen angehört, startete diese Geschichte aus Sicht der Bösewichte. Denn Elizabeth ist eine Hexenjägerin. Das fand ich sehr spannend und es zeigte, dass die Charaktere nicht einfach gut oder böse sind. Elizabeth selbst ist eine junge Frau, die denkt, sie wüsste auf welcher Seite sie steht. Doch dann erfolgen Ereignisse, die sie an allem, was sie gelernt hat, zweifeln lassen. Sobald sie die Hexenjäger verlässt, treten diese sehr in den Hintergrund. Gerne hätte Boecker den „Bösen“ etwas mehr Raum lassen können, da ihre Geschichte super interessant ist.

Aber auch die Magier und Hexen sind alle mit so viel Liebe ausgearbeitet, dass man sich in ihrem Umfeld ganz verliert und die Hexenjäger kaum vermisst.

Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Attitüde. Hervorragend! Es gibt doch nichts schlimmeres, als wenn Charaktere beliebig austauschbar sind… Die Charaktere sind Boecker zweifelsfrei sehr gut gelungen!

Die Geschichte selbst ist durchweg spannend. Gegen Ende hat Boecker jedoch einige Chancen auf unvorhersehbare Plottwists ungenutzt gelassen. Sie hatte die Möglichkeit, Elizabeth zu den Jägern zurückkehren zu lassen (immerhin wurde ihr ihr Leben lang eingebläut, Magie sei schlecht), sie hatte die Möglichkeit um einen herzzerreißenden Kampf zwischen Elizabeth und Caleb, sie hatte die Möglichkeit, den Leser komplett in die Irre zu führen bzgl. Realität und Einbildung. Sie hätte Band 1 mit einem richtigen Cliffhanger beenden können. Stattdessen wählte sie das Ende von Band 1 an einer späteren Stelle. So ist das erste Buch eine sehr runde und in sich abgeschlossene Geschichte, die keine offenen Fragen lässt, die einen leider aber auch nicht sonderlich überrascht.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich werde die Geschichte weiterverfolgen.



Aufgrund von den 2 Hauptkritikpunkten ziehe ich einen Stern ab und vergebe 4 von 5 Sternen für Witch Hunter.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Nach ein paar Längen, wird die Geschichte spannend und komplex!

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Während ich die Komplexität von Band 1 noch als gelungene Mischung aus diversen großartigen Werken bezeichnete, –
ich zitiere „Dystopie trifft Science Fiction trifft Olymp trifft High Fantasy!
Das Leben ...

Während ich die Komplexität von Band 1 noch als gelungene Mischung aus diversen großartigen Werken bezeichnete, –
ich zitiere „Dystopie trifft Science Fiction trifft Olymp trifft High Fantasy!
Das Leben in einer dystopischen Gesellschaft, die ihre Bewohner ausbeutet, à la Panem. Die Eroberung von und das Leben auf fernen Planeten à la Enders Game. Göttervergleiche und der Olymp à la Percy Jackson. Das Leben in Burgen, samt Intrigen, à la Game of Thrones. Kriegsgemetzel à la SPARTA.“ –
hat Band 2 eher Elemente aus Star Wars. Sternenkriege, politische Entwicklungen. Ein sehr komplexer Band, auf den man sich sehr konzentrieren sollte, um die Geschichte vollkommen zu verstehen.

Trotz Personenglossar brauchte ich eine Weile, um die vielen Charaktere zuordnen zu können, da die Anzahl an Farben, Häusern, Familien und Charakteren schlichtweg überwältigend ist und der erste Band schon zu lange zurücklag.
Dann konnte ich der Geschichte aber gut folgen. Das Buch knüpft an Darrows Zeit nach dem Institut an. Er lebt als Roter im goldenen Mantel unter den Goldenen und muss erkennen, dass die politischen Bündnisse nicht auf Loyalität aufbauen, sondern auf Eigennutzen und Machtgier. Er erkennt, dass nur eines gewiss ist: Es gibt keine Gewissheit. Jeder kann jeden verraten.
Das Buch ist durchweg spannend, stellt neue Charaktere vor, feilt alte aus und nimmt uns im Verlaufe des Buches viele auf meist mehr, selten weniger blutige Weise. Die Geschichte ist der reinste Adrenalinstoß, allerdings brauchte es etwas zu lange, um richtig Fahrt aufzunehmen. Insbesondere der Mittelteil war für mich ein wenig zäh, sodass ich das Buch eine Weile zur Seite legen und letztendlich nochmal von vorn beginnen musste.

Brown schafft dann aber doch, den Leser in seinen Sog aus Intrigen, Irrungen und Wirrungen zu ziehen. Insbesondere der Protagonist Darrow ist sehr gut gelungen. Er muss auf schmerzliche Weise erleben, welche Konsequenzen auch nur ein einziger Fehler haben kann. Er erleidet schreckliche Niederlagen, um dann wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen. – sehr passend als Lektüre über Ostern.

Brown beendet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, der einen direkt zum nächsten Buch greifen lässt. Zum Glück steht es bereits in meinem Regal parat.

4 von 5 Sternen für diesen zweiten Band.

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