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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2020

Packend und sehr intensiv

Das wirkliche Leben
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Wow, einfach nur wow! Was für eine Erzählkrat, wie bewegend und berührend, vestörend, ans Herz gehend. Ich habe es einmal angefangen, einfach fertig lesen müssen und danach hat es mch noch eine Weile beschäftigt.

Es ...

Wow, einfach nur wow! Was für eine Erzählkrat, wie bewegend und berührend, vestörend, ans Herz gehend. Ich habe es einmal angefangen, einfach fertig lesen müssen und danach hat es mch noch eine Weile beschäftigt.

Es ist die Geschichte eines anfangs 10jährigen Mädchens. Sie lebt mit ihrem Bruder, einer schwachen Mutter und einem gewalttätigem Vater zusammen. Ein entsetzliches Ereignis wirbelt ihr Leben durcheinanader, bewirkt aber auch, dass sie alles dransetzt, um die Zeit zurückdrehen zu können. Ihr Streben bewirkt, dass sie sich verändert und aus der ihr zugedachten Opferrolle auszubrechen versucht.

Die ganze Zeit wird aus ihrer Sicht erzählt und man verfolgt als Leser gebannt, entsetzt, aber auch hoffend, ihren Alltag, die Wochen, die zu Monaten und Jahren werden, die Veränderungen beiihr, aber auch bei den Familienmitgliedern. Ihre Gedanken und Gefühle wirken so real, dass man als stummer Beobachter dabei zu sein scheint.

Diese Geschichte packt einen so beim Lesen, sie ist sehr intensiv. Vor allem der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch, es gibt eine unterschwellig spürbares Grauen, dass einen selbst packt, man erwartet die Katastrophe und hoff auf ein gutes Ende. Die Autorin schafft es, mit knappen Beschreibungen sehr viel an Inhalt und vor allem eine sehr dynamische Entwicklung mit einer ganz besonderen Protagonisten zu schaffen, die einem schnell ans Herz wächst. Ihre Angst, aber auch ihre Hoffnungen, sind beim Lesen spürbar und man bangt und hofft mit ihr.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für ein ganz besonderes Buch!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Romantisch und mit Tiefgang

Und dann kamst du
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Nora ist 29 uind Single seit ihre Hochzeit vor drei Jahren geplatz ist. Sie schwärmt für einen britischen Schaupieler einer mittelmäßigen Serie, führt erfolgreich ihr kleines Unternehmen und verbringt ...

Nora ist 29 uind Single seit ihre Hochzeit vor drei Jahren geplatz ist. Sie schwärmt für einen britischen Schaupieler einer mittelmäßigen Serie, führt erfolgreich ihr kleines Unternehmen und verbringt ansonsten ihre Freizeit mit Büchern. Als der Ex-Navy-Seal John in ihrem Leben auftaucht, der ihre Hilfe braucht um seine leibliche Mutter zu finden, gerät nicht nur ihre Gefühlswelt in Aufruhr.

Beide Figuren sind sehr gegensätzlich in ihrer Art. John, imposant, sehr sportlich, äußerlich stark, gut aussehend, erfolgreich und berühmt, wird mit einer schlimmen Diagnose konfrontiert, die er mit sich selbst ausmachen will. Nora, die mit ihren Schwestern ein enges Verhältnis hat, legt nicht viel Wert auf ihre äußere Erscheingung, ist eher froh, wenn sie übersehen wird. Sie ist sehr kreativ, etwas altmodisch und sehr kommunikativ.


Es klingt nach einer reiner Liebesromanze, aber es ist viel mehr. Es geht um Werte, um den Sinn im Leben, den Glauben, aber auch, was kann man alles ertragen, wie geht man mit der Vergangenheit um.

Trotz auch aller Schwere, ist der Roman witzig, er regt zum Nachdenken an, es gibt immer wieder neue Wendungen und er ist niemals langweilig. Es ist tiefgründiger Roman, der das Herz erwärmt, der an manchen Stellen zu Tränen rührt und bewegt. Zudem ist es ein christlicher Roman, bei dem Glaube, Liebe und Hoffnung eine große Rolle spielen.

Das Buch ist eine kleine Perle. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, auch dank dem tollen Erzählstil von becky Wade un den gekonnt eingesetzten und abwechslungsreichen Stilmitteln, wie eingebaute Chats, Briefe und Mails, die dem ganzen eine sehr persönliche Note geben.

Die Perspektiven wechseln zwischen Nora und John, auch wenn Nora ganz klar die Hauptperson ist. Durch die wechselnden Sichtweisen kann man als Leser aber sehr gut die Gefühle der beiden Protagonisten mitfühlen, ihre Gedankengänge und Beweggründe verstehen.

"Und dann kamst du" ist eine sehr fesselnde Geschichte, die ich allen ans Herz legen möchte, die christliche Liebesromane mit Tiefgang mögen. Ich bin begeistert und hoffe, dass auch die Geschichten von Noras Schwestern noch im Gerth Verlag erscheinen werden.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

spannender Wien-Krimi mit Charme

Der Tote im Fiaker
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Einmal angefangen, lässt einen diese Geschichte nicht so schnell wieder los und man fliegt quasi durch die Seiten.


In verschiedenen Ecken Wiens tauchen immer wieder die geheimnisvollen aufgesprühten ...

Einmal angefangen, lässt einen diese Geschichte nicht so schnell wieder los und man fliegt quasi durch die Seiten.


In verschiedenen Ecken Wiens tauchen immer wieder die geheimnisvollen aufgesprühten Kreuze auf, sogenannte Taukreuze. Als dann ein Mann bei einer Fahrt mit dem Fiaker erschossen wird und auch bie ihm dieses sogenannte Taukreuz und ein geheimnisvoller Brief auftaucht, wendet sich Kommissar Stein an Sarah Pauli, inzwischen die Chefredakteurin vom Wiener Boten und Expertin für mystische Symboli. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn es tauchen auch danach neue Kreuze in de rStadt auf, wird es auch weitere Morde geben?

Dies ist der 10. Band mit Sarah Pauli, allerdings mein erster, aber nicht mein letzter. Jeder Band ist ein eigener Fall und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Neben der Spannung, den vielen Rätseln, bei denen man auch als Leser miträtseln kann, und der sehr lebendigen Erzählweise, hat mir auch diese ganz besondere Grundstimmung gefallen, bei der man sich als Leser direkt nach Wien versetzt fühlt. Es sind nicht nur die Beschreibungen der Örtlichkeiten, die immer wieder auch mit eingebauten österreichischen Begriffe, sondern auch ein ganz besonderer Charme, der trotz aller kriminalistischen Thematik mit hineingewoben wurde, und eine gute Portion Witz, die das ganze noch perfekt abrundet.

Viele Überraschungen, viele unerwartete Wendungen sorgen zudem für Abwechslung und dazu, dass man lange auf der "falschen Spur" bleibt Trotzallem bleibt alles logisch und sehr nachvollziehbar.

"Der Tote im Fiaker" ist ein Buch, das man zuschlägt und denkt: "Schade, schon vorbei?", daher bin ich sehr froh, dass es die anderen Bände noch gibt, auf die ich mich schon freue.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Spannung pur

Glasflügel
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Eine Frau wird am frühen Morgen mitten in Kopenhagen in einem Brunnen nackt und tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass ihr Tod graumsam durch langsames verbluten herbei geführt wurde und der ...

Eine Frau wird am frühen Morgen mitten in Kopenhagen in einem Brunnen nackt und tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass ihr Tod graumsam durch langsames verbluten herbei geführt wurde und der Fundort dabei nicht der Tatort ist.

Jepp Korner, der ermittelnde Kommissar, muss ohne seine Kollegin Anette Werner auskommen, die in Babypause zu Hause ist und dort ganz andere Probleme hat. Der neue Fall führt Jeppe ziemlich schnell auf die Spur einer privaten Kinderpsychatri, die vor ein paar geschlossen wurde.. Der Mörder schlägt schon bald wieder zu, doch es gibt kaum Spuren, jedoch eine ganze Menge offener Fragen.

Glasflügel ist spannend und unterhaltsam. Katrine Engberg hat einen fesselenden Erzählstil, der mir sehr gut gefallen hat. Neben den ganzen Ermittlungen, die man mitverfolgt, spürt man die Ohnmacht des Ermittlers, der keine allzu vielen brauchbaren Spuren findet und der nebenbei auch seine privaten Probleme hat. Dies macht ihn sehr greifbar und gut vorstellbar. Zudem wechseln öfters die Perspektiven und man kann mit Anette Werner mitfühlen und versteht, warum sie selber private Ermittlungen anstellt und bei den anderen Figuren rätselt man inwieweit sie in die Verbrechen involviert sind.

Es passiert viel in diesem Thriller, viele Spuren wurden gelegt, man kann miträtseln und mitfiebern und am Ende wird es sogar dramatisch spannend, zudem wird man auch noch des öfteren überrascht, denn viele Wendungen sind nicht vorhersehbar.

Katrine Engberg hat einige Nebenschauplätze mit eingebaut, die jedoch alle so interessant sind wie der Hauptstrang. Die Dialoge, der Erzählstil, die abwechslungsreichen Facetten haben dazu geführt, dass man eigentlich von Anfang an so gefesselt und so in diese Geschichte hineingesogen wird, dass man nicht mehr aufhören möchte mit dem Lesen.

Zudem gibt es im Thriller viele Denkanstöße, viele Begebenheiten und Situationen, über die man auch noch nach dem Zuklappen nachdenkt.

Glasflügel ist unabhängig von den beiden Vorgängerbänden zu lesen, ber wer kann, der sollte sie der Reihe nach lesen. Wer aber wie ich mit dem dritten Band angefangen hat, der kommt nicht umhin nun auch unbedingt die beiden anderen Bände lesen zu wollen oder vielmehr lesen zu müssen.

Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen spannenden und abwechslungsreichen Thriller !

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Gefühlvoller Roman

Wir holen alles nach
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Zwei Frauen, zwei Generationen - zwei verschiedene Lebensläufe, doch der Zufall will es, dass sich ihre Leben kreuzen und sich durch die jeweils andere verändert.

Die 68jährige verwitwete Ellen ist bereits ...

Zwei Frauen, zwei Generationen - zwei verschiedene Lebensläufe, doch der Zufall will es, dass sich ihre Leben kreuzen und sich durch die jeweils andere verändert.

Die 68jährige verwitwete Ellen ist bereits in Rente, aber diese reicht für den Lebensunterhalt nicht aus, so trägt sie in den frühen Morgenstunden Zeitungen aus und gibt nachmittags Nachhilfeunterricht.

Sina, Anfang 30, geschieden, lebt mit ihrem 8 jährigen Sohn Elvis und ihrem neuen Freund Torsten zusammen. Sie hat einen Vollzeitjob und zu wenig Zeit für Elvis. Als dieser Nachhilfeunterricht benötigt, wird sie auf Ellen aufmerksam, die in ihrer Nachbarschaft wohnt. Ellen hat vor allem eines: viel Zeit und einen Hund, Elvis ist begeistert und geht sehr gerne zu Ellen. Doch dann entdeckt Ellen das Geheimnis von Elvis und steckt selber in einer Zwickmühle. Was ist nun richtig, was ist falsch? Wie soll sie reagieren?

Von Anfang an hat mich diese Geschichte in den Bann gezogen, Autorin Martina Borger hat einen ungemein fesselenden Erzählstil, man fühlt mit, man meint die Protagonisten an seiner Seite zu haben. Die Gedankengänge der Frauen, ihre Erlebnisse, ihre Vergangenheit, ihre gegenwärtige Situation, warum sie so und nicht anders handeln, man kann es nachvollziehen, es wirkt alles sehr authentisch und lebensecht, lebensnah.

Abwechselnd lässt uns die Autorin in die Rolle von Ellen und Sina schlüpfen, nach und nach wird dem Leser mehr offenbart, mehr Nähe zu den Handelnden, mehr an Gefühlen und mehr an Hintergründen. Diese Geschichte hat Martina Borger sehr geschickt und vor allem überaus fesselnd angelegt, so dass mich der Roman sehr berühren konnte.

Die von Anfang an unterschwellige Bedrohung kann man zwischen den Zeilen spüren, so mag man die Lektüre kaum weglegen. Es ist kein dramatisches Buch, es ist ein ruhiger Erzählfluss, aber man fragt sich oft, was hätte man selbst gemacht, wie hätte man selbst reagiert.

Die wechselnden Blickwinkel ergeben eine ungeheure Dichte, man sieht Elvis von zwei Seiten, man erlebt die unterschiedlichen Lebenslagen und Situationen der Frauen, die so unterschiedlich sind, dennoch, Probleme haben beide. Elvis als Bindeglied zwischen beiden schwebt in Gefahr - dieses Gefühl beim Lesen hat mich oft genug bewogen, schnell mal ans Ende zu linsen, was ich natürlich nicht gemacht habe!

Die Lektüre regt definitv zum Nachdenken und zur Reflexion ein, daher gibt es eine klare Leseempfehlung von mir. Es war mal wieder ein ganz besonders Buch aus dem Diogenes Verlag.


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