Humorvoll und doch macht es nachdenklich
Opa will zum NordkapAudrey Tannheim und ihr Bruder Moritz, Kinder eines Hotelbesitzers, sind mit einem Kaufangebot auf dem Weg nach Nordfriesland. Ihr Vater möchte unbedingt das Hotel kaufen, in dem er seine Ausbildung gemacht ...
Audrey Tannheim und ihr Bruder Moritz, Kinder eines Hotelbesitzers, sind mit einem Kaufangebot auf dem Weg nach Nordfriesland. Ihr Vater möchte unbedingt das Hotel kaufen, in dem er seine Ausbildung gemacht hat. An einer Raststätte treffen sie auf die 18jährige Esther, die mit ihrem dementen Opa Frido auf dem Weg zum Nordkap ist. Denn Frido hat einen Lebenstraum: Er will das Nordlicht sehen. Und dafür hat Esther Frido schlicht und einfach mal eben aus dem Altenheim "entführt" und beide werden gesucht. Audrey will zunächst nur ihrem Bruder eins auswischen und nimmt die beiden mit nach Nordfriesland. Doch dann entwickelt sich die Geschichte ganz anders, als zunächst geplant...
Heike Denzau, die bisher auf Krimis spezialisiert war, wagt hier ein Experiment und wagt sich in ein neues Genre. Und es ist ihr rundum gelungen. Dieser Roman ist teils witzig, teils spannend und es menschelt hier sehr. Die Charaktere sind einfach liebenswert, selbst der hypochondrisch veranlagte Moritz wird hier auf eine Art beschrieben, daß man selbst seine Marotten mögen muß und herzhaft darüber lachen kann. Audrey selbst macht in diesem Buch eine wunderbare Wandlung durch. Von der verwöhnten Millionärstussi zur Frau, die Verantwortung übernimmt und auch mal an andere denkt. Der Schreibstil von Heike Denzau ist einfach toll. Fließend und leicht lesbar, so daß man als Leser nur so durch das Buch fliegt. Das Thema Demenz wird hier nicht beschönigt, es wird zweiseitig dargestellt. Einerseits schafft die Autorin es, den Leser nachdenklich zu machen, andererseits kann man über Opa Frido aber auch herzhaft lachen.
Für mich ein empfehlenswertes Buch, das alles beinhaltet. Hier findet man Spannung, Herzlichkeit, Humor und Nachdenklichkeit auf einmal.