Eine originelle Story über Herzlose die einem das Herz stiehlt
Heartless, Band 1: Der Kuss der DiebinMeine Meinung
>„Er soll sich fürchten!, faucht die Glut. Weil ich ihn mir hole.“<
Nachdem vor kurzem Band 2 erschienen ist, musste ich Band 1 nochmal rereaden. Zu viel war vergessen oder nur noch Grob ...
Meine Meinung
>„Er soll sich fürchten!, faucht die Glut. Weil ich ihn mir hole.“<
Nachdem vor kurzem Band 2 erschienen ist, musste ich Band 1 nochmal rereaden. Zu viel war vergessen oder nur noch Grob in meinem Kopf. Am Ende war es wirklich gut, denn ich habe mehr verdrängt als ich dachte.
Das Cover ist persönlich nicht mein Geschmack, auch wenn ich zugeben muss das es was hat. Ich hoffe aber wirklich das der Trend mit Personen/ Gesichtern auf dem Cover langsam mal nachlässt.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und flüssig, sodass man schnell in der Story drinnen ist und vorankommt. Ich hatte nämlich gar nicht vor gehabt das Buch in einem Rutsch zu lesen, aber als ich am Ende ankam, merkte ich das mein Plan gescheitert war. Das Worldbuilding war genial ausgearbeitet und man konnte einfach nicht mehr aufhören. Für mich war die Idee erfrischend neu und nicht ausgelutscht.
In Heartless lernen wir die 19-Jährige Zera kennen, die wie der Buchtitel verrät, eine Herzlose ist und einer Hexe dienen muss. Ein bisschen ist sie wie ein Zombie, da sie auf rohes Fleisch angewiesen ist und was anderes nicht verträgt, sonst erleidet sie Höllenqualen und weint Blut. Dabei kann man sagen das sie Glück im Unglück hatte, denn die Hexe, Nightsinger, rettete ihr das Leben nach einem Überfall, den nur sie überlebte. Außerdem ist die Hexe wohl im Vergleich mit anderen freundlich, da sie ihre Herzlosen nicht wie Sklaven behandelt. Insgesamt hat sie 3. Je mächtiger ein/e Hexer/Hexe, desto mehr Herzlose besitzt er/sie. Trotz ihrer Nettigkeit ist sie aber nicht bereit Zera oder den anderen beiden ihr Herz zurückzugeben. Das Ganze ändert sich dann als Zera den Auftrag erhält, das Herz des Prinzen zu stehlen um einen eventuell bevorstehenden Krieg zu verhindern. Im Gegensatz dazu erhalten alle drei ihr Herz zurück. Da Zera sich selbst als Monster sieht, müsste das ja eigentlich eine leichte Mission sein. Dumm nur wenn Gefühle auftauchen, wo eigentlich keine seien sollten...
Zera ist der Wahnsinn. Sie ist das, was ich mir immer wünsche: Eine taffe, schlagfertige und definitiv nicht schwache Protagonistin, die gerne mit viel Sarkasmus an eine Sache herangeht. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ihre Handlungen waren alle gut nachvollziehbar. Ihren inneren Kampf mit sich selbst ließen sie menschlich wirken und gar nicht wie das Monster, welches sie in sich sieht und versucht zu bekämpfen.
Das Monster existiert in der Form der Glut, wie es von allen genannt wird und steckt in jedem Herzlosen drinnen. Sie ist in ihren Gedanken und mischt sich ständig ein und will die Kontrolle, wenn das passieren sollte, möchte ich nicht in ihrer Umgebung sein.
>„Ich habe es in deinen Augen gesehen, du hattest keine Angst. Vor mir. Vor irgendwem. [...] Bist du ein Dorn? Oder bist du die Rose?“<
Prinz Lucien (ist im Übrigen wohl ein sehr beliebter Name bei männlichen Protagonisten) mag im ersten Moment arrogant und überheblich rüberkommen, auf den zweiten Blick ist er es zwar immer noch, aber da ist etwas mehr. Er ist nicht damit einverstanden, dass sein Volk in Angst und Armut lebt. Genauso das sein Vater einen weiteren Krieg gegen die Hexen will. Er ist ein bisschen wie Robin Hood, nur kennt er die Armut nicht und ist kein gesuchter Verbrecher. Hier hätte ich mir gewünscht, das paar Kapitel aus seiner Sicht geschrieben wären. Es wäre toll gewesen auch seine Gedanken zu kennen und nicht nur Zeras. Das war aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Auch die Nebencharaktere waren alle gut Ausgearbeitet. Manche liebt man sofort und andere will man mit Blicken töten und aus dem Buch tilgen, wie z.B. den Erzbischof. Ein richtiges Ekelpaket und Bösewicht. Er nutz die Angst der Menschen vor den Hexen und schürt ihre Angst mit inszenierten Verbrechen, welche auf Lasten der Bevölkerung getragen werden.
So ein unglaubliches spannendes und geniales Buch bekommt 5/5⭐ und eine klare Leseempfehlung von mir.
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Fazit
Auch das reread konnte mich wieder voll und ganz Packen und ich freue mich schon auf Band 2. Die ganze Idee mit den Herzlosen ist faszinierend, neu und grausam zugleich. Die Autorin erschafft eine unglaubliche Welt mit mutigen Protagonisten und Monster die im dunklen nur darauf warten in Erscheinung zu treten.
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