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Veröffentlicht am 09.05.2020

Hamburg zu Zeiten der Cholera

Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals
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Der Roman „Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schickals“ von Rebecca Maly ist der Auftakt der „Die Krankenschwester von St. Pauli“ Trilogie und umfasst die Jahre 1885 – 1892 in Hamburg.

Svantje ...

Der Roman „Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schickals“ von Rebecca Maly ist der Auftakt der „Die Krankenschwester von St. Pauli“ Trilogie und umfasst die Jahre 1885 – 1892 in Hamburg.

Svantje Claasen wächst im armen und überfüllten Gängeviertel von Hamburg auf. Sie möchte unbedingt Krankenschwester werden und setzt alles daran ihren großen Traum zu verwirklichen. Eines Tages begegnet sie Friedrich Falkenberg und die beiden verlieben sich. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, da sie aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen. Es sind unruhige Zeiten in Hamburg, die Sozialisten gewinnen an Macht und die Arbeiter fordern mehr Rechte. Außerdem bricht die Cholera aus.

Meinung:

Das Buch wird aus der Sicht von fünf Protagonisten in der 3. Person, also einem personalen Erzähler erzählt. Häufig ist diese Erzählform recht distanziert, da man keinen direkten Bezug auf die Gefühle und Gedanken der Personen erhält, dieses Problem konnte die Autorin aber wunderbar umschiffen. Ich konnte schnell eine Verbindung zu jedem aufbauen und mit ihnen mitfiebern. Natürlich hat man bei fünf Perspektiven die ein oder andere Erzählung lieber und findet diese spannender als andere.

Svantje die Krankenschwester, die sich in Tuchhändler Friedrich verliebt. Sie kommt sicherlich am häufigsten zu Wort.

Raik ist der Jugendfreund von Svantje und ebenfalls im Gängeviertel aufgewachsen. Er arbeitet in der Werft von Familie Harkenfeld und möchte bessere Bedingungen für die Arbeiter.

Friedrich ist Tuchhändler und stammt aus gutem Hause, er überlegt mit seiner Familie zu brechen, wenn sie seine Liebe zu Svantje, die deutlich unter seinem Stand ist, nicht akzeptieren.

Richard Harkenfeld, seiner Familie gehört die Werft, deren Leitung er eines Tages übernehmen soll. Doch sein Vater und er sind sich uneinig wie die Leitung und der Umgang mit den Arbeitern aussehen soll.

Hilde ist die Schwester von Richard und ziemlich verwöhnt. Sie ist nur ein Spielball ihres Vaters und soll so verheiratet werden, dass die Familie und das Geschäft am meisten davon profitieren.

Ich mochte besonders Svantje, sie hat das Herz am rechten Fleck. Sie ist trotz ihrer Lebensumstände immer positiv. Sie liebt ihre Familie, opfert sich aber auch für andere auf. Überraschenderweise habe ich auch Hilde sehr ins Herz geschlossen, sie macht eine tolle Entwicklung durch und ich bin gespannt wie es mit ihr in den Folgebänden weitergeht. Des Weiteren war es toll zu verfolgen, wie diese fünf Einzelschicksale miteinander verwoben sind und Einfluss auf einander nehmen.

Ich war von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Ich konnte direkt eintauchen in die Geschichte. Die Autorin beschreibt alles sehr bildlich. Hamburg, die Arbeit am Hafen und die Gängeviertel sind lebendig geworden. Der erste Teil des Buches ist dazu da, um die Personen besser kennenzulernen. Was ich bedauert habe, waren die teilweise großen Zeitsprünge. Ich hätte gerne mehr über Svantje und Raiks Jugend gewusst, wie die beiden sich näher anfreunden. Dies wird zwar erwähnt, aber nur angekratzt. Svantjes Lehrjahre werden komplett übersprungen. Da fehlt mir die Tiefe und Ausführlichkeit. So hätten die Charaktere auch noch mehr Tiefe erhalten. Ich mochte auch sehr die Liebesgeschichte zwischen Svantje und Friedrich.

Der zweite Teil befasst sich mit der Choleraepidemie, da flogen die Seiten nur so dahin. Das war wahnsinnig toll und erschreckend beschrieben. Der langsame Ausbruch und der Versuch es zu ignorieren. Es war fesselnd, bedrückend und bildgewaltig. Die Autorin hat mich richtig gepackt und ich sah den heißen Sommer, die vielen Sterbenden und den Karren voller toter Menschen praktisch vor mir. Das war ein riesiger Pluspunkt, da die Arbeit der Ärzte aber auch die Arbeit als Krankenschwester nur sehr vage beschrieben wird.

Zum Ende kommen noch ein spannendes Abenteuer und eine Offenbarung dazu, die dem Ganzen nochmals zusätzlich Spannung verleihen und extreme Lust machen auf den zweiten Teil.

Ich finde den Klappentext etwas ungünstig. Ich hatte anhand des Textes eine Geschichte erwartet, die sich nur um Svantje und ihre Arbeit als Krankenschwester dreht. Ich wurde wirklich positiv überrascht, denn die Story ist viel mehr als ich erwartet habe. Es geht vor allem um Klassenunterschiede und die Ungerechtigkeiten zwischen Arm und Reich. Aber auch um arrangierte Ehen, Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, Liebe, Familie und Freundschaft.

Teil 2: „Die Krankenschwester von St. Pauli – Wandel der Zeit“ erscheint im Juni 2020

Teil 3: „Die Krankenschwester von St. Pauli – Jahre es Aufbruchs“ erscheint im August 2020

Fazit: Ein toller historischer Roman, den ich an einem Nachmittag verschlungen habe und nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wer einen reinen „Krankenhaus“- Roman erwartet ist hier falsch, die Epidemie und die Arbeit als Krankenschwester sind nur ein Teil dieser Geschichte.
Mich konnte das Buch wunderbar unterhalten und daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Buchfiguren werden lebendig

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich“ von Mary E. Garner ist der Auftakt zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie

Hope Turner lebt in London, ist Single und liebt Bücher. ...

Der Roman „Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich“ von Mary E. Garner ist der Auftakt zur „Das Buch der gelöschten Wörter“ Trilogie

Hope Turner lebt in London, ist Single und liebt Bücher. Eines Tages begegnet sie Rufus, er offenbart ihr, dass sie die Gabe hat, sich nicht nur in Bücher zu träumen, sondern sie wahrhaft zu besuchen. Dass es eine Welt gibt, in der sich alle Buchfiguren treffen und sie lebendig sind. Doch diese Welt ist bedroht, genau wie die richtige Welt. Hope muss beide Welten vor den gelöschten Wörtern schützen und dabei spielt ihr Name eine wichtige Rolle.

Meinung:

Die Geschichte wird aus der Sicht von Hope in der Ich-Perspektive erzählt, das gab mir direkten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen und ich konnte schnell eine Verbindung zur ihr aufbauen. Ich mochte Hope, nicht nur ihre Liebe zu Büchern hat sie mir sympathisch gemacht. Sie ist ein positiver Mensch, ist nicht zynisch oder verbittert, obwohl sie schon einige Rückschläge erleben musste. Ihre Liebe zu ihrer Mutter hat mich sehr berührt und auch ihre Liebenswürdigkeit zu einzelnen Romanfiguren fand ich klasse. In meiner Vorstellung war sie allerdings keine zweiundvierzig Jahre, sondern vielleicht Mitte dreißig. Ich fand ihr Verhalten passte einfach nicht zu diesem Alter, aber am Ende ist das auch nur eine Zahl.

Wen ich sehr mochte, waren Gwen und Lance. Gwen hat das Herz am rechten Fleck, so jemanden hätte ich auch gerne als Freundin. Und Lance ist noch durch und durch ein Gentleman.

Der Schreibstil ist locker aber nicht immer so flüssig. Manchmal sind doch arg lange und verschachtelte Sätze vorhanden, die meinen Lesefluss gestört haben. Das legt sich aber mit der Zeit, wenn man mit dem Schreibstil der Autorin warm geworden ist und sich eingelesen hat. Nach einer Weile konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Was mir sehr viel Freude bereitet hat, war der Weltenaufbau. Die Autorin lässt sich mit ihrem Erzähltempo Zeit uns Lesern diese Welt näher zu bringen. Sie erklärt ausführlich aber nicht langatmig oder zu ausschweifend wie diese Welt funktioniert. Im Laufe der Geschichte wird diese Welt immer komplexer und gewinnt an Tiefe. Es tauchen neben den Buchfiguren auch „Skizzen“ auf oder wir lernen wie man zwischen der realen und der Buchwelt reist. Es ist toll zu lesen wie ausgearbeitet diese Welt ist, was ich extrem wichtig finde. So fühle ich mich richtig wohl in dieser Welt und kann sie mir gut vorstellen. Die Welt bleibt dabei nicht eindimensional und wir bekommen immer wieder kleine Neuigkeiten und Fakten erzählt, die alles noch festigen. Ich hoffe das dehnt sich auch auf die Folgebände aus.

Was mir ebenfalls großen Spaß gemacht hat, war liebgewonne Romanfiguren zu treffen. Da habe ich Hope wirklich manches Mal beneidet. Wir treffen auf Anna Karenina, Alice und die Grinsekatze oder Peter Hase. Manchmal nur aus der Ferne, aber trotzdem hat es mein Herz höherschlagen lassen. Ich hoffe wir lernen in den Folgebänden die ein oder andere Romanfigur besser kennen. Außerdem bin ich sehr gespannt, wem wir noch begegnen werden.

Zum Ende passieren dann einige Dinge, die ich so nicht erwartet habe und mich mit einigen offenen Fragen zurücklassen. Ich freue mich darauf zu erfahren wie es weitergeht.

Teil 2: „Das Buch der gelöschten Wörter – Zwischen den Seiten“ erscheint Ende Juni 2020

Teil 3: „Das Buch der gelöschten Wörter – Die letzten Zeilen“ erscheint Ende August 2020.

Fazit: Ein toller Auftakt in diese wunderbare Welt. Ich kann dieses Buch jedem Buchliebhaber aber auch Fantasy-Leser wärmstens empfehlen und gebe daher 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Ray & Grace gegen den Rest der Welt

Ray & Grace
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In dem Roman „Ray & Grace“ von Annika Kastner geht es um die Liebe auf den ersten Blick und die Frage, ob das private Glück hinter den Bedürfnissen der Familie stehen sollte.

Das ganze Leben von Grace ...

In dem Roman „Ray & Grace“ von Annika Kastner geht es um die Liebe auf den ersten Blick und die Frage, ob das private Glück hinter den Bedürfnissen der Familie stehen sollte.

Das ganze Leben von Grace ist bereits verplant und wird ihr von ihrer Familie vorgeschrieben. Es werden ihr Vorschriften zum Essen und zu ihrer Kleidung gemacht. Aber auch ihre Beziehung zu ihrem Freund Liam ist von ihren Eltern vorbestimmt worden. Seitdem Grace klein ist, soll sie Liam heiraten. Die Bedürfnisse der Familie stehen an erster Stelle, und für Gefühle ist kein Platz. Grace fügt sich in dieses Leben, sie hat es aufgegeben zu kämpfen. Eines Tages geht ihr Freund Liam einen Deal mit seinem Mitbewohner Ray ein. Grace soll vier Tage Rays Freundin spielen, da Rays Familie aus Indien zu Besuch kommt. In der Zeit mit Ray merkt Grace, dass Familie und vor allem ein Freund, ganz anders sein kann, als sie es bislang kennt. Doch ist Grace bereit für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen? Für Ray ist dieser Deal eine Fügung des Schicksals, denn er ist seit langem heimlich verliebt in Grace. Dies ist endlich eine Möglichkeit Grace für sich zu gewinnen.

Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Grace und Ray in der Ich-Perspektive beschrieben, was mir besonders gefällt, da man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Ich fand es wirklich toll, dass Ray genauso häufig zu Wort kommt wie Grace. Das gibt es lange nicht in allen Liebesromanen und es fehlt mir immer, wenn der männliche Part nicht zu Wort kommt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen. Die Story hat mich direkt abgeholt und mich restlos begeistert. Es war so schön aus Rays Sicht zu lesen, wie verliebt er in Grace ist, da geht einem das Herz auf.

Die Autorin nimmt sich Zeit, die Liebesgeschichte langsam aufzubauen, das empfand ich als sehr angenehm. Auch die Entwicklung der Protagonisten ist glaubwürdig und es hat mir großen Spaß gemacht besonders Grace auf ihrem Weg zu begleiten. Die Geschichte lebt von der Chemie zwischen den beiden, und das ist der Autorin wirklich wunderbar gelungen. Man spürt es knistern und es sprühen Funken.

Fazit: Ich liebe diese Geschichte, sie hat mich verzaubert. Man spürt förmlich die Liebe zwischen den beiden. Ray hat mein Herz im Sturm erobert, ich bin total verliebt in ihn. Eine absolute und klare Leseempfehlung, jeder der gerne romantische Liebesgeschichten liest, ist hier richtig. Daher vergebe ich mehr als verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Im Land von Odin

Das Schweigen der Götter
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Der Roman „Das Schweigen der Götter“ von Andreas Otter beschreibt die Zeit der Wikinger und handelt von den beiden Sklaven Juta und Henrik.

Friesland ca. 1000 n. Chr.: Henrik ist ein einfacher Bauernsohn ...

Der Roman „Das Schweigen der Götter“ von Andreas Otter beschreibt die Zeit der Wikinger und handelt von den beiden Sklaven Juta und Henrik.

Friesland ca. 1000 n. Chr.: Henrik ist ein einfacher Bauernsohn und ist leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Er versucht mit seinem Vater bei den Mönchen Handel zu treiben, als die gefürchteten Nordmänner das Kloster überfallen. Sie nehmen die Mönche und ihn gefangen und entführen sie in ihre Heimat nach Ostnorwegen – von nun an ist Henrik Sklave.

Juta ist Maurin und kommt eigentlich aus Tarifa, einer Stadt in Spanien. Sie ist schon ihr ganzes Leben Sklavin und wird immer wieder an andere Männer weiterverkauft. Über Flandern und Britannien landet sie ebenfalls bei den Nordmännern.

Das Leben von Juta und Henrik kreuzt sich, sie werden ans Ende der Welt segeln und neue Länder sehen, doch nicht alle sind ihnen wohlgesonnen. Was hält das Schicksal für die beiden bereit und werden sie ihre Freiheit wiedererlangen?

Meinung:

Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und sehr bildlich beschrieben, man hat direkt Bilder vor Augen. Es ist so, als wäre man ein Teil der Geschichte und würde Henrik und Juta auf Schritt und Tritt folgen; dabei folgt man den beiden als stiller Beobachter. Das hat der Autor wirklich toll hinbekommen, leider habe ich so ein Gefühl lange nicht bei allen Büchern.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Henrik und Juta in der 3. Person erzählt. Ich konnte schnell eine Verbindung zu Henrik und Juta aufbauen. Sie waren mir beide sympathisch und ich habe mich mit ihnen gefreut und gelitten sowie an ihrem Schicksal teilgenommen.

Manchmal gibt es kleine Abschnitte, die aus der Sicht von Einar, Henriks Besitzer und Wikingerkrieger, erzählt werden oder von Arna, ebenfalls einer Wikingerkriegerin. Das ist eine tolle Ergänzung um mehr über das Denken und Handeln der Nordmänner zu erfahren.

Das Buch hatte trotz des Umfangs für mich keinen Augenblick das Gefühl von Langatmigkeit. Es ist von der ersten bis zu letzten Seite spannend. Es ist eine tolle Mischung von Abenteuer und dem Leben der Wikinger. Man erfährt viel über ihren Glauben, das hat mir sehr gefallen. Und obwohl sie bei weitem kein friedliebendes Volk waren, kann man durchaus ihr Handeln nachvollziehen. Ich fand es auch ausgezeichnet wie es dem Autor gelungen ist, sie nicht nur als die Krieger und „Wilden“ zu zeigen, sondern, sie ebenfalls mit positiven Seiten auszuarbeiten.

Für mich war es ebenso spannend zu lesen wie weit das Christentum in dieser Zeit bereits verbreitet war und wie die Nordmänner darunter zu leiden hatten. Einige wollten mit „Heiden“ keinen Tauschhandel betreiben oder es gab höhere Zölle für sie. Etwas, was mir bis dahin völlig neu war. Es war wirklich interessant darüber zu lesen, wie sehr der Aberglaube das Leben und Weltbild dieser Menschen geprägt hat. Dass sie gedacht haben, die Erde sei eine Schreibe und man könne am Ende hinunterfallen. Mit dem Wissen von heute ist das nur schwer vorstellbar.

Fazit: Mir hat es einfach Spaß gemacht in diese Zeit einzutauchen und darüber zu lesen. Eine tolle Mischung aus Abenteuer und historischem Hintergrund. Man sollte aber Lust haben sich mit dem Glauben und dem Leben der Wikinger auseinanderzusetzen. Wer eine reine Kriegergeschichte erwartet, ist hier falsch. Für mich sind das gute und verdiente 5 Sterne, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Geister mitten unter uns

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Unheilige Zeiten. Band 1-2
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Band 1:

Der Roman „Die Totenbändiger – Unheilige Zeiten“ von Nadine Erdmann ist der Auftakt einer Reihe rund um die Totenbändiger in London.

Die Geschichte spielt in einem London, in dem Geister unter ...

Band 1:

Der Roman „Die Totenbändiger – Unheilige Zeiten“ von Nadine Erdmann ist der Auftakt einer Reihe rund um die Totenbändiger in London.

Die Geschichte spielt in einem London, in dem Geister unter uns leben. Diese Geister entstehen, wenn der Mensch eines unnatürlichen Todes stirbt. Der Geist möchte sein „gestohlenes Leben“ zurück und raubt daher den Menschen ihre Lebensenergie. Licht, Eisen, spezielle Bannkräuter oder Silber halten die Geister in Schach, aber nur Totenbändiger können Geister töten, in dem sie ihnen ihre Todesenergie entziehen.

Trotz ihres Talents werden Totenbändiger von ihren Mitmenschen gemieden, ausgegrenzt und schikaniert. Die Menschen fürchten sie, denn sie können nicht nur Geistern ihre Todesenergie entziehen, sondern auch Menschen ihre Lebensenergie.

Die Geschichte besteht aus zwei verschiebenden Abschnitten, die sich in den Kapiteln abwechseln.

Auf der einen Seite begleiten wir die Totenbändiger Gabriel und Sky Hunt, die für die Londoner Polizei in sogenannten „Spuk Squads“ arbeiten. Sie jagen Geister und Wiedergänger. Die beiden werden mit einem Fall konfrontiert, der mit der Vergangenheit ihres Bruder Cam zu tun haben könnte.

Auf der anderen Seite begleiten wir Ella, Cam und Jules Hunt die als erste Totenbändiger in London gemeinsam mit „normalen“ Menschen zu Schule gehen dürfen und nun ihren Abschluss auf einer normalen Highschool machen. Sie hoffen auf mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung und weniger Ausgrenzung für alle Totenbändiger.

Zu Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden, da zu Anfang sehr viele Namen auftauchen, aber das hat sich schnell gelegt.

Die Geschichte hat mir super gefallen, besonders die Abschnitte um die „Spuk Squads“ waren superspannend aber auch düster. Auch der Weltenaufbau rund um die Geister fand ich sehr gelungen.

Fazit: Spannender Auftakt in einem London voller Geister, der direkt Lust auf die Fortsetzung macht.

Band 2:

„Die Akademie“ ist der zweite Teil der Totenbändiger-Serie von Nadine Erdmann. In diesem Band begleiten wir hauptsächlich Jaz. Das junge Mädchen Jaz ist in der Akademie aufgewachsen, einer Schule für Totenbändiger-Kinder. Sie hat sich dort aber nicht wirklich zuhause gefühlt und konnte sich nie mit der Mentalität und den Erziehungsmethoden anfreunden, sie war daher immer ein „Unruhestifter“.

Nun soll Jaz das letzte Schuljahr abbrechen und nach Newfield, ein Dorf nur für Totenbändiger, gehen um dort Grundschüler zu unterrichten und am besten gleich selbst schwanger zu werden. Das gefällt Jaz ganz und gar nicht und so flieht sie aus der Akademie und schlägt sich auf Londons Straßen durch.

Aus dem ersten Band wissen wir, dass Sue ebenfalls in der Akademie aufgewachsen ist und dort sehr unglücklich war und daher auf keinen Fall wollte, dass ihre Kinder dort zu Schule gehen. Ich war also sehr neugierig auf die Akademie und ich konnte Jazs Verhalten gut nachvollziehen.

Jaz ist eine tolle Figur, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Sie ist clever und eine Kämpferin und steht zu ihrer Meinung, auch wenn sie ihr Schwierigkeiten einbringt.

Die Geschichte ist relativ ruhig und es gibt wenig Action, aber trotzdem passiert eine Menge. Die Geschichte wird komplexer als der erste Band vermuten lässt - mehrere Handlungsstränge laufen zusammen. Neben Jaz spielt auch wieder die Familie Hunt eine Rolle.

Fazit: Jetzt kommt die Geschichte langsam in Fahrt, sie ist komplexer als erwartet. Es verspricht noch wirklich sehr spannend zu werden. Ich liebe die Charaktere, jeder einzelne ist mit so viele Liebe geschrieben und ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiterentwickeln werden. Band 2 hat mir sogar noch besser gefallen als der Auftakt. Ich kann diese Serie wirklich jedem ans Herz leben.

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