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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2020

Die Serie hat schon Kult-Status

Tag X
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Ein Flugzeug stürzt in der Nähe Rostocks vom Himmel, der Pilot betrogen vom eigenen Bordcomputer. Der Verteidigungsminister wird in Afghanistan erschossen. Mehrere Ereignisse, die ganz Deutschland verunsichern. ...

Ein Flugzeug stürzt in der Nähe Rostocks vom Himmel, der Pilot betrogen vom eigenen Bordcomputer. Der Verteidigungsminister wird in Afghanistan erschossen. Mehrere Ereignisse, die ganz Deutschland verunsichern. Und sie sind erst der Beginn einer ganzen Serie von Anschlägen. Dahinter kann nur eine Organisation stecken, die von den allerhöchsten militärischen und politischen Kreisen gedeckt wird. Kein leichter Auftrag für das Team rund um Nicolas Eichborn und seiner Frau Helen. Um an den Feind heranzukommen, lässt Eichborn sich in die Gruppe einschleusen, von der sie vermuten, dass sie hinter den Anschlägen steckt. Eine heikle und brisante Aufgabe…
Es ist bereits der 6. Fall rund um das Ermittlerteam Nicolas und Helen Eichhorn. Die Fälle sind in sich geschlossen und somit unabhängig voneinander lesbar. Zwar tauchen viele Figuren aus den Vorgängern immer wieder auf, doch diese werden kurz vorgestellt und erklärt. Erzählt wird in gewohnter Manier. Es geht sehr ereignisreich und spannend zu, gleichzeitig kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgen hauptsächlich die flapsigen Kommentare von Nicolas, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen. Natürlich hat das Buch auch eine politische Dimension, doch ein Politthriller ist es definitiv nicht. Das Thema ist brisant und zum Glück nur fiktiv.
Das Ende war sehr spannend und actionreich beschrieben, ein richtiger Showdown noch dazu mit einem überraschenden Ende.
Wieder mal ein super Thriller von V.S. Gerling. Die Reihe rund um Nicolas und Helen Eichborn hat mittlerweile Kult-Status.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Tödliche Erkundungen

You Die Next – Du kannst dich nicht verstecken
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Eine Gruppe Urban Explorer, die sich auf die Erkundungen von stillgelegten Gebäuden spezialisiert hat, dringt in ein verlassenes Londoner Filmstudio ein. Der Trip wird dabei live im Netz gestreamt. Doch ...

Eine Gruppe Urban Explorer, die sich auf die Erkundungen von stillgelegten Gebäuden spezialisiert hat, dringt in ein verlassenes Londoner Filmstudio ein. Der Trip wird dabei live im Netz gestreamt. Doch plötzlich stößt die vierköpfige Gruppe auf einen sogenannten Kill room, ein Raum, in dem sich eine Leiche befindet. In Panik flüchten die Vier. Kurze Zeit später stirbt das erste Mitglied der Urban Explorer und auf dem Video-Kanal der Gruppe taucht folgende Frage auf: „Wer will als nächstes sterben?“…
Angesetzt auf den Fall wird Detective Dominic Bell. Aber auch die Psychologin Clementine Starke ermittelt auf eigene Faust. Beide kennen sich schon aus dem Vorgängerband „Wir sehen dich“ und ihre Beziehung ist etwas speziell. Ich kannte Band eins nicht, hatte aber auch keine Probleme der Handlung zu folgen, da genug Informationen aus dem Vorgänger zusammengefasst werden, die nötig sind, um die Handlung zu verstehen.
Erzählt wird hauptsächlich wechselweise aus der Perspektive der beiden Protagonisten Dominic und Clementine. Beide sind an dem Fall dran, wissen aber zunächst nicht, dass auch der andere ermittelt. So weiß man als Leser praktisch immer ein kleines bisschen mehr. Clementine ist eine ungewöhnliche Ermittlerin. Die Psychologin hat sich auf Internet Forschung spezialisiert und eine Obsession für den Ermittler entwickelt. Gleichzeitig versucht sie aber auch immer noch den Mord an ihrem Vater aufzuklären. Dominic Bell ist ebenfalls ein starker Charakter, den ich absolut sympathisch fand.
Der Erzählstil von Stephanie Marland hat mir sehr gut gefallen, die einzelnen Trips der Explorer sehr spannend beschrieben. Das Ende hat es ebenfalls in sich. Gerade, wenn man glaubt, das war es jetzt, setzt die Autorin noch mal einen drauf. So sind nach Abschluss des Buches noch einige Fragen offengeblieben, daher wird es wohl noch einen dritten Band geben, auf den ich mich schon freue.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Das ging schon mal besser...

Der Fahrer
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Junge Frauen, die nachts allein in Hamburgs Straßen mit ihren Autos unterwegs sind, werden zum Ziel eines neuen Serienmörders. Erst lockt er die Opfer aus den Fahrzeugen, dann lädt er Bilder von ihnen ...

Junge Frauen, die nachts allein in Hamburgs Straßen mit ihren Autos unterwegs sind, werden zum Ziel eines neuen Serienmörders. Erst lockt er die Opfer aus den Fahrzeugen, dann lädt er Bilder von ihnen auf Instagram hoch. Sie zeigen die Frauen geknebelt im Kofferraum. Die Polizei hat 24 Stunden Zeit, um sie zu retten. An den zurückgebliebenen Autos findet sich ein Schriftzug: #findemich in Leuchtfarbe. Die beiden Ermittler Kerner und Oswald setzen alles daran, um den Täter zu fassen.
Es ist bereits der dritte Band aus der Reihe um Jens Kerner und Rebecca (Becca) Oswald und zwischen den beiden knistert es ganz gewaltig. Die private Beziehung bzw. die ganzen Probleme diesbezüglich nehmen hier nach meiner Meinung zu viel Raum ein. Darunter leidet dann das anfänglich hohe Niveau der Spannung.
Ich kenne fast alle Bücher von Andreas Winkelmann und bin ein großer Fan von ihm. Doch mit diesem Werk hat er mich etwas enttäuscht. Anfänglich war ich noch begeistert, doch zur Mitte hin wird die Geschichte immer dünner und unlogischer. Natürlich gibt es wieder falsche Fährten und super Cliffhanger am Ende der Kapitel, aber irgendwie konnte mich dieses Buch nicht so überzeugen.
Ich hoffe, dass der Autor wieder zu seiner alten Form zurückfindet. Bücher wie „Die Zucht“ und „Tief im Wald und unter der Erde“ waren jedenfalls um Längen besser.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Und plötzlich offline

Influence – Fehler im System
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Um es gleich vorwegzunehmen: Wenn man alles, was in diesem Buch steht ganz ernst nimmt, dann ist man wahrscheinlich enttäuscht. Tatsächlich hält uns der Autor aber hier einen Spiegel vor und versucht uns ...

Um es gleich vorwegzunehmen: Wenn man alles, was in diesem Buch steht ganz ernst nimmt, dann ist man wahrscheinlich enttäuscht. Tatsächlich hält uns der Autor aber hier einen Spiegel vor und versucht uns ein wenig empfindsamer zu machen mit dem Umgang der neuen Medien, im speziellem dem Internet. Man muss also das Buch eher aus der ironischen Perspektive betrachten und dann ist es ein richtig guter Roman.
Christian Linkers Buch ist eine Mischung aus dystopischem Roman und Thriller. Der Grundgedanke, auf dem die Geschichte basiert, ist folgender: Stell dir vor, das Internet ist plötzlich weg und schon geht gar nichts mehr. Sei es die Karte beim Bezahlen, facebook, Insta und andere soziale Medien, alles offline, selbst die Industrie wird lahmgelegt. Was folgt ist das totale Chaos.
Held, oder schon fast Antiheld ist der junge Amir, ein junger Mann mit marokkanischen Wurzeln. Eigentlich sollte es sein größter Tag werden, wollte er doch einen Riesenskandal im Internet öffentlich machen. Doch dann plötzlich der große Shutdown und seine geplante Enthüllung nur noch zweitrangig. Gemeinsam mit der Netzaktivistin Kalliope macht er sich auf den Weg das Internet (oder doch die Welt?) zu retten.
Amir ist als Protagonist eine sehr sympathische Figur, aber gleichzeitig auch sehr naiv. Im Prinzip symbolisiert er hier den Durchschnittsmenschen, der viel zu arglos mit den Medien umgeht, ohne sich Gedanken über Folgen und Konsequenzen zu machen. In welche Abhängigkeit wir uns begeben, wenn wir immer mehr die Kontrolle abgeben, darüber macht sich kaum jemand Sorgen. Viele Gedankengänge sind es, die der Autor hier anstößt. Gleichzeitig ist die Handlung aber auch in einen spannenden Roman verpackt.
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt, bin aber auch gleichzeitig wenigsten ein wenig sensibilisiert worden, was den Umgang mit dem Netz angeht.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Wer blutige Thriller mag, ist hier genau richtig

Blutgott
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Ein junges Mädchen wird im Abteil eines ICs von einer Gruppe Jugendlicher überwältigt und auf brutalste Weise ermordet. Das dies ist erst der Beginn einer ganzen Serie von Überfällen und grausamen Morden ...

Ein junges Mädchen wird im Abteil eines ICs von einer Gruppe Jugendlicher überwältigt und auf brutalste Weise ermordet. Das dies ist erst der Beginn einer ganzen Serie von Überfällen und grausamen Morden ist, muss Clara Vidalis vom LKA Berlin feststellen. Dabei sind es fast noch Kinder, die die Taten begehen. Sie werden auch relativ schnell gefasst, sind jedoch aufgrund ihres Alters nicht strafmündig. Doch der eigentliche Drahtzieher hinter den Taten versteckt sich im Netz und bringt auf perfide Art die Jugendlichen dazu zu morden.
Es ist bereits der siebte Fall rund um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Das Buch lässt sich jedoch ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher aus der Reihe lesen, da der Fall ins sich geschlossen ist.
Das Buch beginnt wirklich sehr brutal und heftig mit der Szene im Zug bzw. dem Ergebnis davon. Die Morde, die Veit Etzold in seinem Buch beschreibt haben es in sich und sind absolut nichts für zarte Seelen. Doch gerade hier fand ich hat Veit Etzold sein Pulver zu früh verschossen. Ein richtig starker Anfang, doch dann beginnt die Geschichte zu lahmen. Denn ab der Mitte war irgendwie die Luft raus und die Erklärungen, die sich die Ermittler geben, ziehen das Ganze in die Länge. Erst zum Ende hin kommt dann doch noch einmal Spannung auf. Das Ende ist offen und lässt mich auch etwas unzufrieden zurück.

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