Schöner Roman, angehaucht mit den Anfängen der Tudor-Dynastie.
Das Geheimnis der Königin------------------SPOILER-WARNUNG------------------
In dem historischen Roman "Das Geheimnis der Königin", von Mari Griffith , erschienen im Mai 2018, geht es um die französische Prinzessin Catherine ...
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In dem historischen Roman "Das Geheimnis der Königin", von Mari Griffith , erschienen im Mai 2018, geht es um die französische Prinzessin Catherine de Valois, die im Jahr 1421 den englische König Heinrich V. heiraten muss. Dies ist ein wichtiger Schritt zum Frieden zwischen England und Frankreich. Trotz der Heirat, die nicht durch Liebe erfolgte, verstehen sich die beiden gut und finden schnell Gefallen aneinander. Kurz darauf bringt Catherine den ersten gemeinsamen Sohn zur Welt. Doch bald darauf verstirbt Heinrich und Catherine ist am englischen Hof auf sich alleine gestellt. Sie wird von ihrem Sohn ferngehalten und muss sich alleine durchkämpfen. Am Hofe verliebt sie sich in den Waliser Owen, der durch seine Herkunft und deinen Stand auch ein Außenseiter am Hofe ist. Dieser steht ihr stets zur Seite, jedoch ist ihre Liebe unter keinem gutem Stern, sie müssen ihre Liebe geheim halten, da Owen Tudor nur ein Bediensteter ist, und Catherine niemals die Erlaubnis zu einer Heirat bekommen hätte.
Dadurch, dass die Autorin selbst Waliserin ist, kann ich gut verstehen, warum sie sich genau diesen historischen Kontext im Zusammenhang mit einem Waliser gesucht hat. Ich selber habe schon etwas über die gelesen und habe einen schönen Roman zu den Anfängen dieser erwartet. Doch leider war nicht so viel „historisches“ diesbezüglich vorhanden.
Das Cover ist in meinen Augen gut gewählt, es passt zu der Geschichte, da durch das Kleid und die Schrift auf mich einen altertümlichen Eindruck machen und der Schnitt als auch die Rüschen bzw. die angenähten goldenen Perlen einen edlen Eindruck machen, womit wird auf den hohen Stand Catherines als Königin angespielt.
Der Spannungsbogen verläuft vorerst eher konstant flach. Ich persönlich finde, dass die Spannung dem Buch etwas fehlt, am Anfang passiert einfach nichts „Besonderes“. Der Spannungsbogen wird leicht durch die Hochzeit bzw. das Bangen Catherines vor der Hochzeit angehoben. Danach ist auch wieder in meinen Augen keine Spannung vorhanden. Vor der Krönung hätte man zum Beispiel etwas Spannung aufbauen können, jedoch wurde diese sehr kurz und knapp abgehakt, was ich schade fand. Zum Ende hin macht der Spannungsbogen eine Kurve nach oben, da dort die geheime Liebschaft zwischen Owen und ihr wieder Probleme und die Angst entdeckt zu werden hervorruft.
Die Geschichte an sich hat mich eher zweigespalten. Ich hatte, wie oben schon erwähnt, etwas mehr historischen Kontext erwartet und auch durch die meist , besonders zu Anfang, fehlende Spannung wurde der gesamte Handlungsverlauf etwas gelähmt. Die großen Liebe zwischen Heinrich und Catherine, die zwar aus politischen Gründen heiraten, aber doch Zuneigung für einander empfinden wurde toll beschrieben. Auch die Liebe zu Owen machte die Geschichte interessant und lesenswert. Dadurch ist es schade, dass die Spannung versagt hat. Ansonsten ist der Handlungsverlauf an sich gelungen, obwohl mich die häufigen Schwangerschaften etwas gestört haben ist die Idee sehr gut.
Die Figuren und die Beschreibung der Figuren gefallen mir. Catherine ist eine starke Frau, sie ist intelligent, dies beweist, wie schnell sie die englische Sprache erlernen konnte. Sie ist zudem sehr anpassungsfähig, dadurch, dass die von dem Leben im Kloster sich so schnell an das ganz andere Leben am Hofe gewöhnen konnte. Ich hätte allen Dingens gedacht, dass sie etwas mehr um ihren Sohn kämpft, da sie als mir stark erscheinende Frau ihn einfach so hat sich wegnehmen lassen. Heinrich wird durch seinen Tod etwas kürzer beschrieben, aber sein Mut und seine Loyalität gegenüber seinem Volk, die durch die Schlacht in die er zieht beschrieben wird, sind beeindruckend. Gerne hätte ich etwas mehr über Heinrich VI erfahren, da er kaum thematisiert wird und kaum ein Charakterzug von ihm aufgeschrieben wurde. Owen ist sehr liebevoll. Er lässt Catherine nicht im Stich und hält immer zu ihr. Er ist sehr gerissen und ein perfekter Geheimnishüter. Er ist zudem das Geheimnis der Königin, worauf auch der Titel des Buches hindeutet.
Die Idee des Buches finde ich gut, die Umsetzung aus all den oben genannten Gründen bezüglich Spannung usw. passabel. Es ist in meinen Augen nicht die schlechteste Umsetzung, jedoch hätte man mehr Historisches, mehr Spannung und mehr über Heinrich VI mit einfließen lassen können.
An dem Schreibstil der Autorin habe ich nichts auszusetzen. Der Text liest sich flüssig und man kommt nur durch den Inhalt und nicht durch den Schreibstil ins Stolpern. Mir gefallen besonders die vielen verwendeten Adjektive.
Dadurch das das Buch an die Anfänge der Tudor-Dynastie gebunden ist das Buch in der Originalität etwas eingeschränkt.
Das Lesen macht nicht allzu viel Spaß aber auch nicht allzu wenig. Man kann das Buch flüssig lesen aber der Inhalt ist dort eher mein Problem.
Alles in allem die des Romans sehr gut, jedoch hapert es ein bisschen an der perfekten Umsetzung. Die Figuren sind größtenteils sehr gut beschrieben, doch die Spannungskurve ist zu wenig eine Kurve. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll. Für mich persönlich ist etwas zu wenig historischer Hintergrund mit eingearbeitet worden, aber dies sieht jeder anders. Ich würde das Buch weiterempfehlen, an Leser, die nicht unbedingt auf der Suche nach einem „historischem Roman“ sind, sondern eher etwas lesen wollen, was historisch angehaucht ist.
Vielen Dank, dass ich dieses Buch rezensieren durfte.
Liebe Grüße
Klara