Cover-Bild Eine echte Mutter
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.03.2020
  • ISBN: 9783608115864
Saskia de Coster

Eine echte Mutter

Roman
Isabel Hessel (Übersetzer)

Was macht einen zur Mutter? Besonders dann, wenn man sein Kind nicht selbst auf die Welt gebracht hat? Als Saskia mit ihrer Freundin Juli ein Kind bekommt, verschieben sich die Koordinaten ihres Lebens. Alles richtet sich neu aus. Auf dem Papier ist sie Mutter, innerlich wachsen Zweifel.

Juli möchte ein Kind. Saskia nicht. Trotzdem gibt sie irgendwann nach, und Juli bringt ihren gemeinsamen Sohn Saul zur Welt. Doch Saskias Muttergefühle lassen auf sich warten, eine Schieflage, die das Familiengefüge immer stärker kippen lässt. Das Paar entscheidet, Sauls leiblichen Vater Karl und dessen Familie zu besuchen. Auf der abgelegenen kanadischen Hippieinsel muss Saskia sich ihren innersten Ängsten stellen.

Zwischen ihr und Juli wachsen die Spannungen, Karls Mutter, die dreißig identische moosgrüne Gewänder besitzt, füttert Saul ununterbrochen mit selbstgebackenen Keksen, und immer wieder bricht das WLAN zusammen und damit auch jeglicher Kontakt zur Außenwelt. Dann reist Karl überraschend ab, und Saskia gerät mitten hinein in einen alten Familienzwist, der sie und ihren Sohn ganz unmittelbar betrifft.


"Ein Buch von epischem Ausmaß."
De Volkskrant

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

poetische Komplexität

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Eine Geschichte über Gefühle, echt, unverfälschte Gefühle, muss nicht immer eine Liebesgeschichte sein. Das hat Saskia de Coster hier eindrucksvoll bewiesen. Über allem steht die Frage: was macht einen ...

Eine Geschichte über Gefühle, echt, unverfälschte Gefühle, muss nicht immer eine Liebesgeschichte sein. Das hat Saskia de Coster hier eindrucksvoll bewiesen. Über allem steht die Frage: was macht einen zur Mutter?


Weil der Kinderwunsch von Saskias Freundin Juli ins Unermessliche wächst, gibt Saskia nach und stimmt zu, eine Familie mit Juli zu gründen. Doch als Juli dann Saul auf die Welt bringt, kann Saskia nichts für ihn empfinden. Sie zweifelt an sich, an ihrer Beziehung und daran, ob sie jemals eine gute Mutter sein kann, wenn zwischen ihr und dem Kind gar keine körperliche Bindung war - so, wie Juli sie erfahren hat.

Der Klappentext gibt schon viel her, und was sich lustig anhört - eine Reise zu sich selbst auf einer Hippie-Insel - entwickelt sich zu einem Drama und erzeugt viel mehr Tiefe, als man es aus einer Zusammenfassung herauslesen könnte. Auch in unserer "modernen Welt" ist gleichgeschlechtliche Liebe und der Kinderwunsch in diesen Beziehungen leider immer noch ein Tabuthema.

Durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist die Distanz zwischen Saskia und ihrem Sohn gut spürbar geworden. Je größer die Zweifel, desto unüberwindbarer erschien der Graben zwischen Mutter und Sohn. Gerade die Notizen geben einen Eindruck davon, wie komplex die Gefühlslage der Mutter ist und wie groß auch ihre Ängste sind.

Besonders der bildhafte Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man könnte jetzt denken, dass das zu einer Geschichte mit dieser Thematik überhaupt nicht passt. Aber die fast schon poetische Beschreibung ihrer Gefühle zeigt, wie sehr Saskia sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Es vermittelt nur einen Bruchteil davon, wie tief die komplexe Thematik in ihr Leben eingreift und auch in ihrer Kindheit verwurzelt ist.

Dies ist definitiv kein Titel für zwischendurch, aber dennoch sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Excellente Studie

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Eine echte Mutter von Saskia de Coster beleuchtet ein auch in der heutigen Zeit tabuisiertes Thema. Lesbische Liebe und Kinderwunsch.

Saskia und Juli möchten ein Kind, als Vater bietet sich Karl, Saskias ...

Eine echte Mutter von Saskia de Coster beleuchtet ein auch in der heutigen Zeit tabuisiertes Thema. Lesbische Liebe und Kinderwunsch.

Saskia und Juli möchten ein Kind, als Vater bietet sich Karl, Saskias bester Freund an. Der Wunsch geht in Erfüllung, Juli wird schwanger, doch dann überkommen Saskia Zweifel, Zweifel an an der Sache. Zweifel die auch die Geburt des kleine Saul nicht beseitigen können. Sie fühlt sich nicht als echte Mutter, da sie ihn nicht geboren hat. Sie machen sich auf eine Reise zu Karls Familie in die Einsamkeit. Doch erfüllt die Reise ihren Zweck? Kann Saskia ihre Zweifel, ihre Zerissenheit anerkennen, bearbeiten und sich doch noch auf ihre aussergewöhnliche Familie einlassen.

Auf diesem Weg kann ich als Leserin Saskia in Form ihrer Notizbuch Einträge begleiten. Saskia de Coster schildert beeindruckend die Suche Saskias nach der Antwort zu ihrer Frage :Bin ich eine richtige, echte Mutter, auch wenn ich das Kind nicht geboren habe? Ihr Weg ist nicht einfach und nimmt den Leser mit in Ängste einer kindlich traumatisierten Seele, einer Selbstfindung die nie einfach ist und von ganz tief innen kommt.

Der Schreibsti der Autorin hat mich fasziniert, schreibt sie doch im Erzählabschnitt in der Ich -Form und und in den Notizen in der distanzierten Form. Dies untermalt in besonderer Form nochmal deutlicher die Zerissenheit von Saskia. Auch wandeln sich die Notizen synchron zur Entwicklung der Protagonistin.
Eine echte Mutter ist ein zutiefst wichtiges Buch und verdient viele Leser die sich mit dem Thema auf unterschiedlichen Ebenen auseinander setzen möchten.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Ein wichtiges Thema in poetisch-bildhaftem Schreibstil.

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Wie ich auf das E-Book aufmerksam geworden bin:

Das E-Book habe ich bei der Netgalley.de entdeckt. Da ich gern Bücher über lesbische Paare lese, habe ich das E-Book als Rezensionsexemplar angefragt und ...

Wie ich auf das E-Book aufmerksam geworden bin:

Das E-Book habe ich bei der Netgalley.de entdeckt. Da ich gern Bücher über lesbische Paare lese, habe ich das E-Book als Rezensionsexemplar angefragt und mich dann sehr gefreut, es erhalten zu haben. Danke nochmal an die Netgalley!

Handlungsüberblick:

Saskia und Juli bekommen zusammen ein Kind. Karl, der beste Freund von Sandra ist der Samenspender. Schon während das Baby noch in Julis Bauch ist, überkommen Saskia Zweifel, die immer größer werden und auch nicht verschwinden, als Saul das Licht der Welt erblickt. Kann eine Reise auf eine einsame Insel zur Familie von Karl Saskias Ängste lösen?

Mein E-Book-Eindruck:

Das Cover von dem E-Book ist sehr passend zur Zielgruppe und zum Inhalt gestaltet. Bereits auf dem Cover sehen wir die Silhouetten von zwei Frauen mit einem Baby. Die linke Frau und das Baby erscheinen in einem Rotton, während die rechte Frau in einem blasseren Orangeton gestaltet ist und ihre Ängste so schon visualisiert werden.

Mein Leseeindruck:

Insgesamt wirkt das Buch durch das Zusammenspiel von Schreibstil und der Entwicklung der Protagonistin sehr rund und gut durchdacht.

Es ist eine ernste Lektüre, die sehr in die Tiefe geht und vor allem sprachlich völlig überzeugt. Die Lektüre hat mich manchmal ganz schön mitgenommen und aufgewühlt, aber auch oft durch ihren poetisch-bildhaften Schreibstil verzaubert.

Ein Buch, das ein Thema anspricht, das ich bisher noch nicht zwischen den Seiten eines Buches gefunden habe. Ein Thema, das so wichtig ist, gehört zu werden!

"Eine echte Mutter" ist kein Buch für zwischendurch, für dieses Buch sollte man sich wirklich Zeit nehmen. Ängste, Sorgen, kindliche Traumata, Identitätsfindung und Selbstverständnis sind Themen, die sich aus seelischen Tiefen der Protagonistin ihren Weg auf die Seiten dieses Buches bahnen.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich liebe die poetische und bildreiche Sprache des Buches, die vor allem bei Natur- und Gefühlsbeschreibungen stark hervortritt. Während der Lektüre habe ich mir zahlreiche Lieblingssätze markiert. So zum Beispiel:

"Doch irgendwas stanzt Löcher aus ihrer Freude." (S. 41)

"Zwischen den Nadelbäumen treffen Sterne auf den tiefblauen Himmel und schlagen Funken." (S. 105)

"Die Bäume kratzen an den Wolken, und diese antworten auf die Berührung mit einem Nieselregen" (S.343)

Besonders spannend fand ich an diesem Buch den Schreibstilmix und dessen Entwicklung. Es war ein Mix aus Erzählung und Einträgen in Saskias Notizbuch. Wobei die Erzählung in der Ich-Form vorgetragen wurde und die Ausschnitte aus dem Notizbuch in der personalen Form verfasst waren, was sich deutlich von der Masse abhebt. Eigentlich kennt man das ja eher andersherum. An einigen wenigen Stellen schrieb die Autorin sogar auch in Gedichtform.

Der Schreibstil wandelte sich im Verlauf der Geschichte, im gleichen Tempo wie die Protagonistin. Diesen Gleichklang fand ich unheimlich schön. Manchmal schleicht sich in die Erzählungen nämlich auch die personale Form ("Seelenruhig dreht sie, drehe ich den Schlüssel um, schalte und trete aufs Gaspedal." [S.247]), sodass das Uneins mit sich Sein der Protagonistin gut zum Ausdruck kommt, bis hin zu den letzten Eintragungen des Notizbuches, die das Happy End verkünden und die sie dann endlich in der Ich-Form verfassen kann.

Mein Abschlussfazit:

Ein Buch, das mit seinem poetisch-bildhaften Schreibstil verzaubert und dabei ein Thema anspricht, das so wichtig ist, gehört zu werden!

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