Schwächerer Abschlussband nach grandiosem Auftakt
Rebel HeartNachdem Rebel Soul mich mit gebrochenem Herzen und purer Verzweiflung, aber trotzdem begeistert, zurückgelassen hat, konnte Rebel Heart meiner Meinung nach leider nicht ganz mithalten. Für mich fehlte ...
Nachdem Rebel Soul mich mit gebrochenem Herzen und purer Verzweiflung, aber trotzdem begeistert, zurückgelassen hat, konnte Rebel Heart meiner Meinung nach leider nicht ganz mithalten. Für mich fehlte einfach irgendwas, ob die spritzigen und humorvollen Dialoge zwischen Gia und Rush, die rührenden Mutter-Sohn-Momente von Rush und seiner Mutter Melody oder einfach der große unvorhersehbare Knall. Ich kann es gar nicht ganz genau in Worte fassen, aber irgendwie konnte mich der Abschlussband nicht so sehr fesseln, mitreißen und begeistern. Meine hohen Erwartung nach Band 1 konnten leider nicht erfüllt werden.
Bei Rebel Heart handelt es sich um den zweiten und finalen Band der Rush- Serie von Vi Keeland und Penelope Ward. Zu der Serie gehört ebenfalls der erste Band Rebel Soul. Beide Teile sind zusammenhängen und somit ist es nicht nur sinnvoll, sondern meiner Meinung nach absolut unumgänglich, zunächst den ersten Band Rebel Soul zu lesen und anschließend die (Liebes-)Geschichte um Gia und Rush mit Rebel Heart zu beenden.
Das Cover zu Rebel Heart ist wieder ein absoluter Blickfang: die verwendeten Farben, welche eher dunkel gehalten sind, die metallischen Pinselstriche und die Symbolik des Herzens. Trotzdem springt der Titel sofort ins Auge. Und natürlich passt das Cover von Rebel Heart einfach perfekt zu seinem Vorgänger Rebel Soul, so dass die gesamte Reihe im Bücherregel einfach nur ein Hingucker ist. Alles in allem ist das Cover meiner Meinung nach einfach wunderschön – vielleicht gefällt es mir sogar noch ein Ticken besser als das violette Cover von Rebel Soul.
Nach dem unglaublich fiesen Cliffhanger aus Rebel Soul möchte man die (Liebes-)Geschichte um Gia und Rush sofort weiterlesen. Rebel Heart setzt nahtlos an die Geschehnisse in Rebel Soul an, die Handlung läuft weiter als wäre es noch ein und dasselbe Buch und der Leser fiebert sofort weiter mit Rush und Gia mit. Dadurch startet das Buch mit einer rasant steilen Spannungskurve, welche aber nach dem ersten Drittel meiner Meinung nach komplett abflacht und im Weitern Verlauf der Geschichte auch nicht mehr ansteigt oder überhaupt wirklich vorhanden ist. Die Auflösung des Cliffhangers, also die Wahrheit, des ersten Bands sorgt für eine Krise in der noch jungen Beziehung von Gia und Rush. Die Gedanken und Gefühle der beiden konnte ich bezüglich dieser Situation noch nachvollziehen, im weiteren Verlauf fiel mir dies jedoch immer schwieriger. Auch wenn, wie bereits aus dem ersten Band bekannt, die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Gia und Rush erzählt wird, so dass man weiterhin einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von beiden Hauptprotagonisten bekommt. Die darauffolgende Unentschlossenheit, was die Charaktere wollen oder eben nicht wollen, war für mich viel zu lang, so dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte nur im Kreis dreht und eigentlich absolut nichts passiert. Wo ich im ersten Band noch begeistert war, dass nicht übertrieben viele und unnötige Charaktere in die Geschichte eingebaut wurden, so passiert genau dies in Band 2. Es werden Charaktere eingeführt, meiner Meinung nach nur um das Buch unnötig in die Länge zu ziehen, die nach ihrem Auftritt weder noch einmal auftauchen, noch haben diese Charaktere irgendeinen Sinn oder eine Bedeutung in Bezug auf die Handlung und den Verlauf der Geschichte.
Neben den bisher aufgeführten Schwächen bin ich mit relativ vielen Punkten am Ende einfach absolut unzufrieden, werde auf diese jedoch nicht näher eingehen, da ich hier nicht spoilern möchte.
Der Schreibstil des Autorenduos ist weiterhin locker und leicht, so dass ein flüssiger und angenehmer Lesefluss zustande kommt. Man fliegt nahezu durch die Seiten. In diesem Punkt steht der zweite Band dem ersten Band in Nichts nach.
Abschließend möchte ich für diese Reihe dennoch gerne eine Leseempfehlung aussprechen. Auch wenn Rebel Heart für mich persönlich nicht ganz so grandios wie Rebel Soul war, so habe ich trotzdem die Charaktere und die Geschichte fest in mein Herz geschlossen. Da beide einzelne Büche verhältnismäßig kurz sind, so hätte für mich persönlich die (Liebes-)Geschichte von Gia und Rush auch in einem Buch erzählt werden können und besonders einige Szene und Charakter aus dem zweiten Teil gekürzt werden können.