Kein Feuer, das nicht brennt
Ein Reisereporter, der seit den 80er-Jahren Ostberlin nicht mehr verlassen hat, das ist ein Mann namens W. – zwar schreibt er immer noch seine Reisereportagen, aber W. war nie selbst vor Ort. Als er auffliegt, ...
Ein Reisereporter, der seit den 80er-Jahren Ostberlin nicht mehr verlassen hat, das ist ein Mann namens W. – zwar schreibt er immer noch seine Reisereportagen, aber W. war nie selbst vor Ort. Als er auffliegt, startet er in die Reise seines Lebens.
Der Klappentext hört sich nach einer tollen Geschichte an. Doch diese stellt sich für mich als furchtbar langweilig heraus. Es fehlt ein roter Faden, die Gedanken des Herrn W. schweifen ab ins Sinnfreie bis Sinnlose. Ein öder Schreibstil zieht das Lesen in die Länge.
Alle Geschehnisse und Figuren bleiben oberflächlich, und es lässt sich zu keinem Charakter eine Bindung irgendwelcher Art aufbauen. Irgendwann nervt die Geschichte nur noch, und ich habe mich durch die letzte Hälfte des Buches nur noch „durchgelesen“, in der winzigen Hoffnung, dass sich doch noch etwas entwickelt.
Ironie und Witz habe ich in diesem Roman vergeblich gesucht. Aber, dank diesem Buch weiß ich jetzt, wie viele Seiten man mit Kaminfeuer aus dem Fernseher füllen kann. Wer die Geschichte kennt, weiß genau, was ich damit meine. Der Autor versucht, an einigen Stellen philosophisch zu wirken, scheitert jedoch völlig.
Statt eines humorvollen Buches gab es in meinen Augen nur den Versuch, eines hinzubekommen. Für mich ist „Kein Feuer, das nicht brennt“ ein Flop.