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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2020

Absolut gelungenes Debüt mit der Kommissarin Minke van Horn

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Minke van Horn kehrt als Kommissarin in ihre Heimat zurück, wo sie selber auf der Hallig Midsand aufgewachsen ist und tritt in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vater seines Zeichens Leiter des ...

Minke van Horn kehrt als Kommissarin in ihre Heimat zurück, wo sie selber auf der Hallig Midsand aufgewachsen ist und tritt in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vater seines Zeichens Leiter des Kommissariat von Jüstering. Gerade hat sie vorübergehend ihr altes Kinderzimmer bezogen, da erreicht sie auch schon ein Anruf, dass ein Schädel vor der Hallig Nepken gefunden worden ist.
Mich hat der Schreibstil sofort in die Geschichte hineingezogen und ich konnte mir nicht nur die Protagonistin Minke sondern auch alle Personen sehr gut vorstellen.
Die Atmosphäre, das Leben auf einer Hallig, wird sehr gut beschrieben ebenso wie das Wetter insbesondere den Stürmen bei denen es mich schauderte.
Während Minke versucht in Erfahrung zu bringen, seit wann der Schädel dort liegt bzw. zu wem er gehört, nimmt die Autorin uns mit auf eine Zeitreise 30 Jahre und noch weiter zurück in die Vergangenheit.
Viele Geheimnisse werden aufgedeckt, nachdem dem Leser der "Besitzer" des Schädels längst preisgegeben worden ist.
Die privaten Verstrickungen der Figuren untereinander, aber auch Minkes, geben diesem Fall eine sehr spezielle Tiefe. Vieles wird aufgedeckt, aber einige Geheimnisse, die die Menschen untereinander haben, bleiben noch unausgesprochen. Dies macht mir ausgesprochen viel Lust auf den nächsten Fall mit Minke, wobei ich gespannt bin, welche der Geheimnisse dann offenbart werden oder von Bedeutung für die neue Geschichte sein werden.
Auf jeden Fall bin ich sehr gut von diesem Krimi unterhalten worden und kann es kaum abwarten mehr von Minke zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Spannender und unterhaltsamer Krimi, der vielschichtig aufgebaut ist

Hainberg
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Ein Mann kommt zu Tode und die Kommissare Christian Heldt und sein Kollege Tomek Piotrowski beginnen mit den Ermittlungen.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, denn er war tempo - und sehr facettenreich. ...

Ein Mann kommt zu Tode und die Kommissare Christian Heldt und sein Kollege Tomek Piotrowski beginnen mit den Ermittlungen.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, denn er war tempo - und sehr facettenreich. Während die Kommissare gerade ihre höchst eigenen Probleme haben, d. h. Christian muss sich nach über einem Jahrzehnt als Alleinerziehender damit anfreunden, dass die Mutter seines Sohnes, nachdem sie ihn über ein Jahrzehnt mit ihm alleingelassen hat, wieder einen Platz in dessen Leben haben möchte. Sein Kollege hat stattdessen familiäre Probleme bezüglich seines Outings. Außerdem kommt es zu Spannungen im Team, da der Chef plötzlich mit einem neuen Mitarbeiter aufwartet und es auch ansonsten zu Eifelsüchteleien kommt.
Der Fall selber hat viele Verstrickungen und der Autor schaffte es mich auf völlig falsche Spuren zu locken. Ich bin vom logisch nachvollziehbaren Ende des Falles überrascht worden und das Privatleben der Kommissare hängt irgendwie in der Schwebe.
Ich werde diesen Autor nun auf meine eigene Favoritenliste setzen und gespannt auf einen hoffentlich weiteren Fall dieses Ermittlungsteams warten.
Fünf Sterne für einen gandiosen Krimi!

Veröffentlicht am 29.04.2020

Ein neuer, sehr facettenreicher Fall für Pia Korittki

Ostseegruft
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Der 15. Fall für Pia Korittki beginnt für sie mit der Beerdigung einer Schulfreundin, bei deren Beisetzung ein unbekannter Mann behauptet, dass Kirstens Tod kein Unfall gewesen ist. Pia wird hellhörig ...

Der 15. Fall für Pia Korittki beginnt für sie mit der Beerdigung einer Schulfreundin, bei deren Beisetzung ein unbekannter Mann behauptet, dass Kirstens Tod kein Unfall gewesen ist. Pia wird hellhörig und zudem hat sie ihre Freundin als eine äußerst sportlich geschickte Frau in Erinnerung, die nun beim Joggen ertrunken sein soll.
Pia bekommt von ihrem Chef das Okay eigene Ermittlungen anzustellen, um festzustellen, ob an der Behauptung etwas dran ist.
Sie untersucht den Tatort, spricht mit der Familie etc.

Die Autorin Eva Almstädt schafft es ihrem 15. Fall nicht nur an die Qualität der vorhergegangenen Fälle anzuknüpfen, sondern in meinen Augen hat sie sich sogar noch gesteigert. Ich habe schon einige Bücher von ihr gelesen, so dass mir Pias Privatleben einigermaßen vertraut ist, jedoch auch für Quereinsteiger sollte es kein Problem darstellen, da es für den eigentlichen Fall nicht von Relevanz ist bzw. ich die wesentlichen Dinge erfahre. Mir gefiel in diesem Krimi, dass die Autorin es schaffte, eine vielschichtige Geschichte zu schreiben, wobei ich zu Beginn die Ausmaße überhaupt nicht erahnte. Raffiniert schaffte sie es, dass ich nur das sah, was ich sehen sollte und mich auf nur eine „Fährte“ konzentrierte. Die Figuren sind wunderbar „gezeichnet“und entwickele Sympathien/Antipathien für sie, jedoch da es manche Wendungen gab, lag ich mit meiner „Menschenkenntnis“ teilweise richtig daneben.
Besonders gelungen fand ich die Ermittlungen an sich, die immer mehr Fahrt aufnahmen und sich viele Puzzleteile ineinander fügten. Auch das konkrete Vorgehen der Kripo eine Situation zu rekonstruieren, habe ich bisher noch nie so plastisch geschildert bekommen.
Insgesamt ein absolut facettenreicher Kriminalroman, mit einer Kommissarin, die mir sehr sympathisch ist und einem Erzählstil, der mich das Buch immer nur schwer zur Seite legen ließ.
Ich bin jetzt schon gespannt auf den nächsten Fall für Pia Korittki.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Grandios erzählte Geschichte, spannend und beklemmend zugleich

Kein Teil der Welt
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"Kein Teil der Welt" von Stefanie de Velasco erzählt die Geschichte von Esther, mittlerweile 15 Jahre alt, deren Eltern Zeugen Jehovas sind. . Esther wechselt bei ihren Erzählungen zwischen ihrer Kindheit ...

"Kein Teil der Welt" von Stefanie de Velasco erzählt die Geschichte von Esther, mittlerweile 15 Jahre alt, deren Eltern Zeugen Jehovas sind. . Esther wechselt bei ihren Erzählungen zwischen ihrer Kindheit und dem Heranwachsen sowie dem Heute hin und her. Ich erfahre viel über ihren Alltag, ihre Schulzeit und insbesondere darüber, wie sie ihre Freundin Sulamith kennengelernt hat und mit ihr aufgewachsen ist. Wenn die Autorin Esther aus der Gegenwart erzählen lässt, wird schnell klar, dass sich etwas Grundlegendes geändert hat, denn Sulamith ist nicht mehr an Esthers Seite und sie vermisst sie.

Die Autorin hat in meinen Augen einen großartigen Roman geschrieben, denn sie lässt mich in die Welt der Zeugen Jehovas tief eintauchen, während sie neutral Esther erzählen lässt. Einiges z. B. das die Zeugen Jehovas keine Geburtstage feiern, keine Blutspenden annehmen, .... war mir schon bekannt. Unbekannt war mir, dass sie in DDR verboten waren, dass sie eine Tasche für den Weltuntergang vorbereitet haben, dass Männer das Sagen haben, das sie sich als Gruppe von denen aus der anderen Welt isolieren, etc.

Was mir überhaupt nicht klar war, wieviel Zeit die Zeugen damit verbringen "müssen", andere Menschen von ihrem Glauben zu überzeugen, insbesondere, dass sie darüber Buch führen bei wem sie geklingelt und wie das Gespräch verlaufen ist.

Auch habe ich einiges über die Hierachien, die bei den Zeugen herrschen gelernt und das sie quasi ein "eigenes" Gericht innerhalb ihrer Gemeinschaft haben. Kinder haben in dem Fall von Esther quasi nur innerhalb der Gruppe Kontakt und Freizeitaktiviäten mit Kindern/Jugendlichen, die nicht der Gemeinschaft angehören, werden nicht gern gesehen, was noch milde ausgedrückt ist. Die Gemeinschaft hat im wahrsten Sinne jeden im Auge.

Es wird jedoch auch klar, dass jeder den Glauben ein wenig anders auslegt, was sich zum Beispiel daran zeigt, welche Fernsehsendungen erlaubt sind.


Wie wird man Mitglied bin den Zeugen Jehovas? Was passiert, wenn man gegen die Regeln verstößt und beginnt alles zu hinterfragen? Diese Rolle übernimmt in dieser Geschichte Sulamith....

Der Roman ist kein Sachbuch, obwohl er sehr viel Wissen vermittelt. Die Autorin schafft Sätze, in denen sie Szenen mit ihren Worten und Beschreibungen, den Vergleichen mich nachfühlen lässt, meist ohne sie zu bewerten. Gleichzeitig hat der Roman krimihafte Züge, denn ich will erfahren, was mit Sulamith passiert ist.Nie hätte ich gedacht, dass dieser Roman mich so aufgewühlt und teilweise auch fassungslos zurücklässt. Ich kann mich in Esther, Sulamith aber auch in andere Figuren gut hineindenken.

Der Roman hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mich nicht nur über "Die Zeugen Jehovas" ins Grübeln gebracht, sondern über Religionen allgemein. Worin besteht die Anziehungskraft von Religion?

Eine absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 20.04.2020

Interessante Frauenporträts

Hamburgs starke Frauen
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Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die ...

Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die Porträts sind kurz und knackig, jedoch informativ und berührend zugleich. Es wurde klar, dass alle diese Frauen sich den Platz in der Gesellschaft "erkämpft" haben, wobei sie je nach dem in welchem Jahrhundert sie gelebt haben, auch Kriege und insbesondere der Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es zeigt sich bei allen, dass der Zugang zu Bildung bzw. der Zugang zu selbigen bedeutsam für ihre Entwicklung waren.

Die Berufsbilder und die Situation der Frauen in der Gesellschaft sind sehr unterschiedlich ebenso wird verdeutlicht das Muttersein und Berufstätigkeit immer schon eine mehr oder minder große Herausforderung war.

Mir hat dieses Buch äußerst gut gefallen und ich habe schon durch das Buch inspiriert mir einige Frauen bzw. ihr Leben genauer angeschaut. Was ich persönlich erschreckend finde, dass wir, die Frauen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten keine großen Fortschritte erreicht haben, wenn es z. B. um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ging. Bildung hängt auch heute noch maßgeblich von der Familie ab, in die man hineingeboren wurde.

5 Sterne!