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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2020

Spannend, aber nichts neues

Totenfels
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Auf Helgoland wird ein monströser Blindgänger gefunden. Eine Explosion hätte fatale Folgen für die Insel. Die Entschärfung ist schwierig. Als auch noch eine Leiche in einem Felstunnel gefunden wird, stehen ...

Auf Helgoland wird ein monströser Blindgänger gefunden. Eine Explosion hätte fatale Folgen für die Insel. Die Entschärfung ist schwierig. Als auch noch eine Leiche in einem Felstunnel gefunden wird, stehen Anna Krüger und ihre Kollegen von der Helgoländer Polizei vor vielen Aufgaben. Kampfmittelräumdienst und Kripo zehren an ihren Nerven, dazu beginnt ein Unbekannter ein mörderisches Spiel. Die Vergangenheit der Insel und die von Anna fügen sich zu einem Albtraum zusammen.

"Totenfels" ist der vierte Band um die Helgoländer Polizistin Anna Krüger. Tim Erzberg greift hier leider tief in sein altbewährtes Schema, bringt kaum neues ein. So ist der Fall spannend, die Handlungen aber vorhersehbar. Gerade bei Anna würde man sich eine Änderung wünschen. Ihre immer wiederkehrenden Migräneattacken und ihr Tablettenmißbrauch sind in der Realität im Polizeidienst wohl nicht so lange tragbar. Aber dies gehört wohl zu ihrem Charakter dazu. Wenn ich mir auch wünschen würde, daß sich für ihr Problem im nächsten Buch eine Lösung findet. Der Kriminalfall gestaltet sich spannend. Geschickt wird der Leser immer wieder auf andere Fährten angesetzt und erfährt die Lösung erst ganz zum Schluß. Hier spielt Anna und ihre Migräne eine große Rolle, denn man überlegt ständig, ob man es hier mit Wahn oder Realität zu tun hat. Hier hat Tim Erzberg ein richtig gutes Händchen dafür, wie man Spannung erzeugt. Ebenso intensiv erlebt man Helgoland. Die Insel wird sehr schön bildhaft beschrieben und man erkennt hier einiges wieder. Jedenfalls habe ich, da ich schon oft auf Helgoland war, ziemlich alles erkannt. Was mir auch gut gefällt ist die Tatsache, daß man bei dieser Krimireihe immer wieder auch etwas über die Geschichte Helgolands erfährt. Dies wird anhand von Rückblenden unterhaltsam mit der heutigen Handlung verwoben.

"Totenfels" ist ein spannender Krimi, der trotz des genannten Kritikpunktes von mir empfohlen wird!

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Der ruhigere Krimi

Dorf ist Mord
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Stella, gebürtige Italienerin, fühlt sich in Deutschland wohl. Ihr Job als Krankenschwester wird dort mehr anerkannt und auch die Bezahlung ist besser. Um das Heimweh zu besiegen, kauft sie sich ein Ferienhaus ...

Stella, gebürtige Italienerin, fühlt sich in Deutschland wohl. Ihr Job als Krankenschwester wird dort mehr anerkannt und auch die Bezahlung ist besser. Um das Heimweh zu besiegen, kauft sie sich ein Ferienhaus in Pelati. Die Renovierung ist aufwendig, doch Stella stört das nicht. Sie fühlt sich wohl in Pelati und hat schon gute Freunde gefunden. Auch Martha gehört dazu. Doch ausgerechnet am "Tag der Hexe", an dem laut einer Sage Schwimmer im See an den Beinen gepackt, in die Tiefe gezogen werden und nie mehr gesehen werden, verschwindet Martha beim Baden im See spurlos. Stella will wissen, wo ihre Freundin geblieben ist und forscht zusammen mit dem Dorfpolizisten Michele nach. Dabei stoßen sie auf ein Geheimnis....

"Dorf ist Mord " von Dori Mellina ist ein sehr ruhiger Krimi. Wer hier blutige Leichen oder Hochspannung sucht, ist falsch. Der Krimi kommt auf angenehm bedächtige Art daher und besticht durch das italienische Flair. Man kann herzhaft über die Bewohner lachen, die immer jemanden kennen, der das Problem lösen kann. Einen Bauarbeiter hat wohl jeder in der Familie. Oder auch das stets gleiche Frühstück im Bistro für Stella - das ist Dorfleben. Die Charaktere sind liebenswert. Gefallen hat mir Michele, der bei seiner Mutter und Stella samtweich wird. Stella selbst ist sehr zielstrebig. Sie will den Fall lösen und zeigt Michele, was zu tun ist. Was sie aber nicht unsympathisch macht, eher im Gegenteil. Wie gesagt, spannungsgeladen ist die Handlung nicht. Man will zwar wissen, was Martha passiert ist und liest gefesselt weiter, aber man wird nicht von einer Actionszene zur nächsten gejagt. Mir gefällt diese Art sehr gut. Ein kleiner Wermutstropfen: Man verliert ab und zu den Überblick bei Marthas Familie. Da mußte ich manchmal überlegen, welcher Bezug hier bestand.

Wer einen leichten, sommerlichen Krimi sucht ist hier bestens aufgehoben!

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Leichte Kost zum entspannen

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Nina verliert ihren Job als Bibliothekarin. Sie verwirklicht sich einen Traum, kauft einen alten Bus, baut diesen zur Buchhandlung um und reist durch ihre neue Heimat, den schottischen Highlands. Doch ...

Nina verliert ihren Job als Bibliothekarin. Sie verwirklicht sich einen Traum, kauft einen alten Bus, baut diesen zur Buchhandlung um und reist durch ihre neue Heimat, den schottischen Highlands. Doch auch ihr Privatleben nimmt eine neue Wendung....

Jenny Colgan liebt Bücher - in "Wo das Glück zu Hause ist" spielen diese eine sehr große Rolle. Träumt nicht jeder Büchernarr von einem freien Leben mit Büchern? Hier kann man diesen Traum einfach mitträumen. Jenny Colgan hat hier eine Welt erschaffen, in der man sich wohlfühlt. Die Charaktere sind vielseitig, hier hat jeder seinen Platz. Nina ist einfach sympathisch, nimmt ihr Leben neu in die Hand. Zwar erscheint sie oft ein wenig naiv, aber vielleicht macht gerade das sie so liebenswert. Ihre Freundin Surinder dagegen war mir eher suspekt. Sie bevormundet andere Leute, was sie sagt wird gemacht. Sie bildet zu Nina einen Gegenpol. Die schottische Dorfbevölkerung dagegen ist richtig charakteristisch. Rauh, aber herzlich. Die Autorin besitzt eine Gabe, dem Leser Land und Leute näher zu bringen. Man fährt förmlich im.Bus mit. Der Roman ist auf leichte Art geschrieben, liest sich flott. Wobei die Handlung auch eher seicht und vorhersehbar ist. Man weiß sofort, hier werden zum Schluß alle Probleme gelöst und jeder wird glücklich. Das dann aber zum Ende hin in rasendem Tempo. Manches ging mir hier zu schnell und vor allem zu glatt, aber das gehört zu diesem Genre dazu. Darauf muß man vorbereitet sein. Insgesamt ist dieses Buch die perfekte Lektüre für den Sommer, man kann dabei wunderbar entspannen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Gute Unterhaltung

Osterglockenträume
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Nella und Karen sind Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nella ist das schwarze Schaf der Familie, verliebt sich ständig in den falschen Mann und auch beruflich läuft es nicht gerade ...

Nella und Karen sind Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nella ist das schwarze Schaf der Familie, verliebt sich ständig in den falschen Mann und auch beruflich läuft es nicht gerade gut. Karen führt eine Musterehe, hat zwei Kinder und lebt in einer Villa im vornehmen Blankenese. Beide leben in ständigem Clinch miteinander. Als Opa Otto die komplette Familie zu Ostern zu sich nach Friedrichskoog beordert, ist Nella überhaupt nicht begeistert. Doch sie trifft dort auf ihren Jugendfreund Hauke, der ihr Gefühlsleben ordentlich durcheinander wirbelt. Als Opa Otto auch noch ein Familiengeheimnis lüftet, gerät das Leben der ganzen Familie aus den Fugen.

Clara Jensen entführt in ihrem Buch "Osterglockenträume" in eine wunderschöne romantische Welt. Das Buch ist genau richtig, um den Alltag zu vergessen. Man erlebt Friedrichskoog zu Ostern, erlebt den Brauch des Osterfeuers und geht am Strand spazieren. Clara Jensen beschreibt dies alles so bildhaft, daß man wirklich mit dabei ist. Ihre Charaktere sind durchweg liebenswert und verfügen alle über ein paar chaotische Eigenheiten. Nella als schwarzes Schaf der Familie ist einfach toll. Sie tritt wirklich in jedes Fettnäpfchen und ist dadurch einfach liebenswert. Nichte Katharina schleicht sich mit ihrer Tierliebe ohnehin in jedes Herz. Opa Otto ist ein Unikat, er belebt die Geschichte ungemein. Die Handlung ist jedoch nicht nur romantisch. Die Vorzeigegeehe von Karen ist von Problemen überschattet, für deren Lösung es Nella bedarf. Und das Familiengeheimnis zeigt auf, daß manche Dinge egal sind - solange man zusammenhält.

Dieses Buch bietet sehr viel. Von Humor über Problematik ist alles dabei. Ich kann es sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Liebeserklärung an eine Buchhandlung

Meine Inselbuchhandlung
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Petra Dittrich beschreibt in ihrem Buch "Meine Inselbuchhandlung" ihren Lebensweg vom Teenager auf Rügen zur selbständigen Buchhändlerin auf ihrer Insel. Man erlebt ihre Kindheit und Jugend hautnah mit ...

Petra Dittrich beschreibt in ihrem Buch "Meine Inselbuchhandlung" ihren Lebensweg vom Teenager auf Rügen zur selbständigen Buchhändlerin auf ihrer Insel. Man erlebt ihre Kindheit und Jugend hautnah mit und erlebt ihre Zwischenstationen als Erwachsene in Hamburg und Berlin irgendwie fassungslos. Bei all ihrer Begeisterung für diese Städte habe ich mich immer gefragt, wann es endlich zurück nach Rügen geht. Zum Glück im Buch recht schnell. Petra Dittrich schreibt sehr zwanglos und man merkt ihr ihre Liebe zu ihrer Buchhandlung und ihrer Insel deutlich an. Sie schwelgt in Erinnerungen und Anekdoten, bringt den Leser mit lustigen Begebenheiten bei Lesungen zum lachen und zieht ihn mit ihrer Begeisterung in den Bann. An manchen Stellen wirkt das Buch zwar wie reine Werbung für diese "besondere Buchhandlung", denn dies wird leider etwas zu oft wiederholt. Das Kapitel "Autorinnen und Autoren loben mich" hätte es jetzt auch nicht gebraucht, das hat etwas gestört. Aber egal, kleine Buchhandlungen haben es heute nicht leicht - da muß alles genutzt werden, um auf sich aufmerksam zu machen. Schöne Bereicherung sind hier die Kapitel über Petras Lieblingsbücher und ihre Lieblingsplätze auf Rügen.

Dieses Buch sollte jeder Rügenurlauber kennen - und die Buchhandlung sollte auf jedem Ausflugstipflyer zu finden sein.

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