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Norbert_H

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2020

Brillant

Giovannis Zimmer
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Das Buch lässt mich aufgewühlt und erschrocken zurück. Es geht um die Geschicht des weißen Amerikaners David, der sich über sein Schwul-sein und der Beziehung zu Giovanni nicht wirklich im Klaren ist. ...

Das Buch lässt mich aufgewühlt und erschrocken zurück. Es geht um die Geschicht des weißen Amerikaners David, der sich über sein Schwul-sein und der Beziehung zu Giovanni nicht wirklich im Klaren ist. Von Selbshass und -zweifeln zerfressen sucht er sich -aus meiner Sicht- selbst und findet nicht wirklich zu sich selbst. Das schlechte Gewissen behält er bis zu Schluss und hinterfragt sich, ob er am Tod Giovannis Schuld hat und ob er ihn hätte verhindern können. Die Geschichte spielt in Frankreich, in den 50er Jahren, und ist immer noch so aktuell wie damals. David lernt den jungen Giovanni kennen und verfällt ihm immer mehr und gleichzeit verabscheut sich David und sein Leben dabei immer mehr; auch in dem Wissen, dass seine Verlobte bald aus Spanien zurückkehren wird. Auch im Bezug, dass Homosexualität zur damaligen Zeit nahezu überall verboten war, macht dies erst deutlich.
Der Roman macht mich betroffen und zeigt, wie wichtig es ist selbst mit sich und seinem Leben klar zu kommen, in einer Welt, in der man nicht immer, gerade als Homosexueller, akzeptiert wird. Das Problem, dass der Erzähler mit sich selbst und mit der Gesellschaft hat, wird ganz klar deutlich. Die Erzählweise im „Ich-Stil“ macht den Roman wirklich genial.
Ein wirklich großer Roman, dank der Neuauflage und der wirklich guten Übersetzung von Miriam Mandelkow. Sehr gut gefiel mir auch das Nachwort von Sasha Marianna Salzmann, in dem unter anderem erwähnt wird, dass James Baldwin selbst nicht wollte,dass dieser Roman als Gay Literatur bezeichnet wird. Brillant aber bei weitem keine leichte Kost.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Spannende Geschichte an historischen Orten

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Ein Pötzsch nach meinem Geschmack. Hin und Wieder mag ich historische Romane, vor allem die von Oliver Pötzsch. Mir gefallen seine historischen, und historisch nachgewiesenen Orte, welche sich in seinen ...

Ein Pötzsch nach meinem Geschmack. Hin und Wieder mag ich historische Romane, vor allem die von Oliver Pötzsch. Mir gefallen seine historischen, und historisch nachgewiesenen Orte, welche sich in seinen Romanen wiederfinden und ich hatte schon einmal die Ehre, mit Hr. Pötzsch an einer seiner historischen Lesungen an Originalschauplätzen (damals in Schongau zur Henkerstochter) teilzunehmen.

Dieser Roman hier ist echt ein Wälzer mit seinen über 700 Seiten, aber mir wurde nicht ein einziges Mal langweilig beim Lesen. Die Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet- den einen mag man mehr, den anderen weniger - aber mir ging es so, dass ich mich für einen Teil der Geschichte hielt. Dem Autor gelingt es, mich mitzunehmen auf die Reise des jungen Johann, des späteren Doktor Faustus.

Sein Gegenspieler bleibt bis zu letzt mysteriös und es ist wie immer ein Spiel: Gute gegen Böse. Für alle, die einen spannenden historische Roman mögen, der die ein oder andere unerwartete Wendung nimmt, ist dies genau das Richtige. Deshalb gibt es von mir die vollen fünf Sterne. Ich freu mich, den Folgeroman Zu lesen!

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Gut und ehrlich

Haymatland
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Ein für mich tolles Buch. Frau Hayali bringt es einfach auf den Punkt. Es geht um unsere Heimat und um uns. Alle zusammen und gemeinsam. Ja, Heimat mag für jeden etwas anderes sein, und das soll auch so ...

Ein für mich tolles Buch. Frau Hayali bringt es einfach auf den Punkt. Es geht um unsere Heimat und um uns. Alle zusammen und gemeinsam. Ja, Heimat mag für jeden etwas anderes sein, und das soll auch so bleiben. Keiner will einem seine Auffassung von Heimat wegnehmen, aber bitte Gesetzeskonform, verfassungsgerecht und das Grundgesetz beachtend, bleiben. Und da steht immer noch und schon von Anfang an: die Würde des Menschen ist unantastbar. Und so sollten auch bleiben. Unabhängig von Hautfarbe, sexueller Gesinnung, Religion, Nationalität oder was auch immer sind wir alles Menschen und wir können zusammen leben. Alle zusammen und gemeinsam, wenn wir alle es doch wollen. Und in die „Naziecke“ werden nicht alle anders denkenden gesteckt, sondern nur Nazis.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Herrlich

Tante Martl
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Ein Buch,dass mich begeistert. Die Geschichte ist geprägt vom Leid und der Einsamkeit von Martl’s Kindheit,weil es ein vom Vater ungeliebtes Kind ist. Die Geschichte erzählt das Leben der Tante Martl in ...

Ein Buch,dass mich begeistert. Die Geschichte ist geprägt vom Leid und der Einsamkeit von Martl’s Kindheit,weil es ein vom Vater ungeliebtes Kind ist. Die Geschichte erzählt das Leben der Tante Martl in all ihren Facetten, die ein Leben so parat hält. Höhen und Tiefen, und lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Teils heiter, teils melancholisch und am Ende auch mit etwas Traurigkeit aber auch mit einem Lächeln.

Eine sprachlich toll erzählte Geschichte, allein schon ob der Passagen im Dialekt.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Bezaubernd geschrieben, liebevoll mit Humor

Einfach unvergesslich
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Inhaltlich weiß man gleich, wo die Reise hingeht. Claire leidet an Demenz und sie vergisst immer mehr und sie erkennt immer weniger die lieben Menschen um sich herum. Aber Rowan Coleman beschreibt dies ...

Inhaltlich weiß man gleich, wo die Reise hingeht. Claire leidet an Demenz und sie vergisst immer mehr und sie erkennt immer weniger die lieben Menschen um sich herum. Aber Rowan Coleman beschreibt dies mit so viel Herzlichkeit und liebevoll, dass es für mich ein Genuss war, dieses Buch zu lesen.
Wunderbar beschreibt er die Situationen, in denen man nicht weiß, wie damit umzugehen ist. Ehrlich geht er mit dem Krankheitsbild um und doch ist bei aller Traurigkeit immer etwas Humor mit von der Partie, die mich schmunzeln lassen. Aus meiner Sicht gelingt es sehr gut, den Umgang mit der Krankheit bei allen Schwierigkeiten, die sie mitbringt zu beschreiben und lässt mich als Leser nicht nur traurig und berührt sondern auch mit einem Lächeln zurück.

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