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Veröffentlicht am 28.05.2020

Leo am Ende der Welt

Die sardische Hochzeit
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Wir befinden uns im Jahr 1922 auf Sardinien. Mussolini kommt an die Macht. Das Leben der Menschen in Italien nimmt eine starke Wendung. So auch für den jungen Leo. Sein junges Leben ist bereits stark gebeutelt. ...

Wir befinden uns im Jahr 1922 auf Sardinien. Mussolini kommt an die Macht. Das Leben der Menschen in Italien nimmt eine starke Wendung. So auch für den jungen Leo. Sein junges Leben ist bereits stark gebeutelt. Er ist Kriegsveteran, Erbe einer Olivenplantage und Mörder. Ja, Leo hat einen Faschisten getötet. Sein Vater schickt ihn fort - der Junge muss weg und schickt ihn nach Sassari/Sardinien. Für Leo ist es das Ende der Welt und er fühlt sich komplett verloren. Auch dort gerät er zwischen die politischen Fronten aber auch dort erfährt er seine große Liebe namens Gioia. Diese Liebe steht unter keinem guten Stern...Leo muss dafür kämpfen wenn er Gioias Herz halten will.

Grit Landau entführt uns nach ihrem Sommer-Hit 2019 „Marina, Marina“ nach Sardinien und lässt uns tief in die südländische Geschichte zu Zeiten Mussolinis eintauchen. Mit Leo schafft sie diesmal einen männlichen Hauptakteur den man manchmal sehr gut verstehen kann, aber auch manchmal, mit seinem Sturkopf, am liebsten zur Rede stellen würde. Herrlich vertrackt und sehr gut unterhaltsam bringt sie uns diesen Charakter näher. Die Ankunft auf Sardinien, die politischen Entwicklungen sowie die schöne Gioia beschreibt Landau wunderbar bildhaft. Durch diese Beschreibungen entsteht ein Kopfkino unter der südlichen Sonne was sehr an die Substanz geht. Die Geschichte kennt man mit Mussolini aber genau Hintergründe eher weniger. Landau verpaart dies hier sehr gekonnt und wird dabei keine Minute langweilig oder anstrengend - im Gegenteil. Nur so kann man Charaktere verstehen und hoffen, das sie das richtige Tun. Der Titel des Buches kommt natürlich zum Schluss der Geschichte auch darin vor, was ich persönlich immer sehr mag. Nur ob Leo Gioia heiratet oder ob sie doch ihren alten Schulfreund heiraten muss, dem sie eigentlich versprochen war, das müssen Sie schon selbst heraus finden....
Alles in allem hat mich diese Reise sehr gut unterhalten, ich bin gern Leo gefolgt und fand diese ganze Geschichte in der Geschichte mehr als gelungen - dafür gibt es 5 von 5 Sterne und ein große „grazie“, Grit Landau!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Im Rausch der Düfte und Emotionen

Die Lilienbraut
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!ein Lese-Highlight 2020!



Köln, damals in den 1940er Jahren: Nellie Voss hat eine Arbeit beim Unternehmen 4711 erhalten. Der Duft des Unternehmens hat sie eingenommen und man merkt schnell das sie ein ...

!ein Lese-Highlight 2020!



Köln, damals in den 1940er Jahren: Nellie Voss hat eine Arbeit beim Unternehmen 4711 erhalten. Der Duft des Unternehmens hat sie eingenommen und man merkt schnell das sie ein besonders Gespür für Düfte hat - und das alles in Kriegszeiten. Die Stadt ist schwer getroffen und jeder kämpft um sein Leben. Wenn da nicht auch noch die Liebe wäre.. Eine Liebe mit schweren Tücken...

Köln, heute: Liv‘s Eröffnung ihres kleinen Duftladens ist gerade der richtige Seelentröster in ihrem gebeutelten Leben. Sie kann sich so gut wegträumen in den Düften und irgendwie geben sie ihr ein bisschen Halt. Bis eines Tages eine Dame in ihr Leben tritt, bei der ihr der Atem stockt...



Autorin Teresa Simon ist bekannt für ihre wundervollen Romane. Mittlerweile ist es der fünfte dieser „Reihe“ den ich gelesen habe. Fazit: Wenn man denkt, Simon schreibt sehr gut und einnehmend, der irrt, denn es geht noch besser und der sollte unbedingt auch diese Geschichte lesen, denn diese hier, ist wieder ein absolutes Highlight!

Gleich zu Beginn der ersten Seiten taucht man als Leser wieder völlig ab. Der Einstieg ist fesselnd, bildhaft beschrieben und man kann gar nicht anders als immer weiter zu lesen. Wenn man dann Nellie und später auch Liv kennen gelernt hat, entsteht ein großes Puzzle und im immer währenden Lesesog erahnt man dann so langsam wie sich alles zusammensetzt. Simon überrascht dann dennoch immer wieder mit besonderen Passagen und hält den Leser ganz fest und kontinuierlich bei Lese-Laune. Der rote Faden der Geschichte ist schnell erkannt und bei den ganzen Beschreibungen kommt man nicht drumherum mal selbst an die eigene Parfumauswahl zu gehen und zu schnüffeln. Simons Charaktere nehmen viel Raum ein und füllen diesen perfekt. Sie zeigen Gefühle, Emotionen aber auch die damalige und auch die heutige Zeit wieder. Die Geschichte Kölns zu Kriegszeiten war schon sehr detailliert geschildert und das passt so gut zu Nellie und ihrer Welt. Aber auch Livs Leben heute ist realistisch gestaltet. Hier und da etwas vorhersehbar aber das ist auch völlig in Ordnung. Das Leben bietet einen manchmal Chancen, die man nutzen sollte.

Teresa Simon ist wirklich unglaublich mit ihrer Geschichtenwahl. Es macht so viel Freude und Lust in ihren Büchern abzutauchen, den Figuren zu folgen, mit ihnen zu lieben und zu leiden. Ich habe selten so eine hervorragende Autorin erlebt wie sie!

Diese Geschichte entwickelt einen Sog. Man kann sich nicht entziehen! Für dieses kleine große Meisterwerk vergebe ich 5 von 5 Sternen, wobei das noch viel zu wenig ist

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ein „Zauber“-Buch

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
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!ein grandioses Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„Ein einsamer Junge und ein Maulwurf begegnen sich, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich ihnen an. Sie alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, ...

!ein grandioses Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„Ein einsamer Junge und ein Maulwurf begegnen sich, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich ihnen an. Sie alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, doch in ihren Gesprächen über ihre Angst und Einsamkeit geben sie sich gegenseitig Kraft und Unterstützung. Ein Buch voller Hoffnung in unsicheren Zeiten und über die heilende Kraft der Freundschaft.“

Charlie Mackesy hat mit diesem Buch ein absolutes geniales Highlight geschaffen! Die Geschichte wird im obigen Klappentext bereits kurz beschrieben, aber nicht nur diese Geschichte hat es in sich, sondern die komplette Optik und Haptik des Buches. Macksey nimmt hier jede Altersklasse mit auf eine Reise zu sich selbst. Erst beschreibt er kurz, warum er diese Geschichte gerade so in dieser Form geschaffen hat und dann geht es auch schon los, die Reise des kleinen einsamen Jungen....Jede Seite ist ein Augenschmaus, die Zeichnungen und Texte sind wunderschön und zeitlos gestaltet. Selbst Mackesy’s Hund Dill hat sich in diesem Buch „verewigt“. Aber nicht nur Optik und Haptik sind gelungen, nein, auch der gesamte Weg der neuen Freunde wird wirklich rührend beschrieben. Die Geschichte regt zum nachdenken an, zum mitfühlen, zum grübeln, zum weinen, zum lachen und zum schluchzen....sie ist einfach wunderschön. Wer hier nicht ein wenig Emotionen beim lesen spürt, der kann eigentlich gleich verschwinden. Diese Geschichte spricht jedes Alter an, ist für jedes Alter verständlich und wird nie etwas an Aktualität einbüßen.

Es ist, ganz klar und zu recht, ein wahrer Schatz in der eigenen Bibliothek und erhält 5 von 5 Sterne....wobei das noch viel zu untertrieben ist!

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Gaudí

Gaudí. Das vollständige Werk
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Wer den Namen Gaudí hört, wird sofort an die Sagrada Familia in Barcelona denken. Aber Gaudi hat noch eine ganze Menge mehr „gezaubert“ in seiner Schaffenszeit. Einen kompletten Einblick über seine „Werke“ ...

Wer den Namen Gaudí hört, wird sofort an die Sagrada Familia in Barcelona denken. Aber Gaudi hat noch eine ganze Menge mehr „gezaubert“ in seiner Schaffenszeit. Einen kompletten Einblick über seine „Werke“ liefert genau dieses Buch. Es befasst sich auf den ersten Seiten mit der Person selbst und geht dann sehr detailliert und aufschlussreich auf jedes einzelne Bauwerk ein. Als Abschluss erleben wir dann nochmal sein Leben in Kurzform und verschiedene Nachweise.

Gaudí war immer schon anders als die anderen Architekten/Künstler. Er liebte Rundungen und hasste Ecken. Er schaffte es, Häuser mit runden Ecken zu gestalten, in denen man sich geborgen und wohl fühlen sollte, er liebte Farbe und Fliesen und er liebte die Natur. Alles spiegelt sich in seinen Bauwerken wieder, die nicht nur in Barcelona sondern auch in ganz Spanien und auch auf Mallorca zu finden sind. In diesem Buch geht es um seine Ideen und was ihn dazu inspiriert hat, so zu gestalten. Ein wichtiger Punkt ist, zu erlesen wie viele andere Personen noch an diesen Werken beteiligt waren und schlussendlich zeigt dies, nicht nur er war so „verrückt“....da gab es noch mehr Menschen „dieser Sorte“. Gaudi wurde von vielen Menschen belächelt oder gar für verrückt gehalten. Er hat sich nie etwas daraus gemacht und verfolgte sein Ziel stets. Sein letztes großes Werk - Sagrada Familia - wird erst in ein paar Jahren vollendet - Bauzeit von 1882 bis 2026. Das sagt alles.

Wer ein Mal ein Bauwerk von Gaudi gesehen hat, wird überwältigt sein.

Und dieses Buch hier, hätte ihm nur zu gut gefallen, denn die Optik und Haptik sind einfach nur perfekt!

Das Buch ist unheimlich groß und für ein Mischung aus Text- und Fotoband sehr gelungen. Man will ja schließlich etwas sehen und erkennen. Die ersten und letzten Seiten sind golden und von einem sehr guten, griffigen Papier. Das Gold wirkt nicht nur edel, es zeigt dem Leser auch sofort auf welchen Künstler man sich hier einlassen sollte...Allein dieses Optik und Haptik erlebt man selten! Leider sei darauf hingewiesen, das man nicht mit fettigen Fingern auf den goldenen Seiten herum grabbeln sollte, denn Fingerabdrücke sieht man da sofort. Wer das Buch schützen möchte, sollte Handschuhe tragen.

Der Schutzumschlag macht seinem Namen alle Ehre und ist allein schon eine Augenweide. Die Mischung aus Text und Bild sowie die Bilderklärungen sind immer passend und gut strukturiert gewählt. Alles hat seinen Platz und man kann allen Bildern sehr gut folgen.

Ich finde dieses Buch ersetzt zwar keinen Urlaub inkl. Sightseeing in Spanien, aber es holt sehr intensiv ein Stück Kunstgeschichte nach Hause und man kann dabei das Flair ebenso gut genießen! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Pur und unverfälscht

Peter Lindbergh. Untold Stories
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Man muss kein großer Kenner in der Modewelt sein, aber diesen Namen unter den Fotografen kennt man einfach: Peter Lindbergh.
In diesem wunderschönen und großen Buch werden bekannte aber auch noch nie ...

Man muss kein großer Kenner in der Modewelt sein, aber diesen Namen unter den Fotografen kennt man einfach: Peter Lindbergh.
In diesem wunderschönen und großen Buch werden bekannte aber auch noch nie gezeigte Werke des Genies veröffentlicht.
Lindbergh war ein Meister der natürlichen Fotografie. Er wollte immer alles pur, ohne Schnörkel, ohne Make-up wenn‘s geht und ohne große Highlights. Er liebte das Minimalistische und bevorzugte beim fotografieren zumeist schwarz-weiß. Wenn man sich diese ausdrucksstarken und gewaltigen Bilder hier betrachtet, weiß man auch warum. Er spielte mit Schatten und Licht, brachte jedes Fältchen in den Fokus, denn genau das war für ihn wahre Schönheit - die pure und wahre Sicht auf den Menschen.
„Er hat sie ja alle vor der Linse gehabt!“....diesen Spruch können nicht alle Fotografen von sich behaupten, aber wer schon mal mit ihm zu tun hatte, würde das wohl nie vergessen. Es gab Interviews mit Models, die meinten, sie hätten sich noch nie so pur und schön vor einer Kamera gefühlt wie bei Peter Lindbergh. Kein Wunder! Er war einfach ein Meister seines Fachs. Er war unaufgeregt, ruhig und still. Aber nicht nur Menschen hatten es ihm angetan. Er liebte ebenso die Objektfotografie und stellte auch Landschaften ins richtige Licht.

„Untold Stories“ ist genau die Ausstellung seiner Werke im Düsseldorfer Museum Kunstpalast, die er selbst kuratiert hatte.....noch kurz vor seinem Tot. Sie war sein „Herzensprojekt“, es war sein Werk und wird jetzt sein Vermächtnis. Seine Bilder in dieser Ausstellung kommen teilweise aus den 1980ern aber auch aus dem hier und jetzt und man merkt genau, Lindbergh ist seinem Stil immer treu geblieben beim fotografieren, aber die Welt hat sich grundlegend verändert. Er zeigt es uns genau und man kann regelrecht in seinen Bildern festfrieren vor Begeisterung.
Lindbergh wollte immer, das man über seine Bilder nachdenkt, das man etwas fühlt dabei. Er wollte nie den perfekten Körper fotografieren, sondern Menschen wie du und ich....Ich finde es ist ihm grandios gelungen und er wird definitiv fehlen auf dieser Welt. Keiner hatte so einen Blick wie er.

Zur Optik und Haptik: das Buch ist gewaltig groß und das auch zurecht. Die Bilder müssen wirken und das schafft man nur durch gewisse Größe. Es ist dabei dennoch handlich und man kann es gut auf dem Schoß liegen lassen und darin blättern. Die Seiten haben eine sehr interessante Stärke - sie sind in gewisser Weise dünn, aber irgendwie auch nicht. Ich beschreibe sie mal als „feinfühlig“. Peter Lindbergh hat es selbst gewählt und das macht dieses Buch zu etwas ganz persönlichem....ein Nachlass für jeden zugänglich wenn man so will. Einziger Nachteil: das Buch riecht ungemein...
Der schwarze Leinenrücken mit der schwarz-geprägten/gestanzten Schrift ist sehr elegant und stilvoll.
Das Buch endet mit einem sehr intensiven Gespräch mit Felix Krämer (Direktor des Kunstpalasts) und Worten von Wim Wenders, einem langen Freund Lindberghs.

Dieses Buch ist optisch und haptisch ein wunderbares Stück Kunst und das ganz im Sinne von Peter Lindbergh - es hätte ihm gefallen, wenn jeder sich seine Werke betrachtet und sich in ihnen verliert...
Puristische und unverfälschte 5 von 5 Sterne!

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